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Citroën 2 CV-AZ Baujahr 1960 "Wellblechente"


trixy13

Empfohlene Beiträge

vor 34 Minuten, ...hannes sagte:

 

Es wird aber immer auch den Connoisseur  geben, der das Fahr- und Lebensgefühl der frühen Jahre möglichst authentisch erleben möchte und dafür bereit ist, eine fünfstellige Summe zu investieren. Dass der Preis von Angebot und der Nachfrage reguliert wird,  ist für mich normal. Ich denke nicht, dass irgendeiner von uns hier im Forum seine mit sachkundiger Sorgfalt restaurierte Rundpedalente primär als Wertanlage sieht.

Für einen Rundpedalentenfahrer, der sich bereits etwas tiefer in dieses Metier eingelassen hat, hätte eine authentizitätsnegierende Restauration  samt offenkundiger Baujahrfälschung zudem einen gewissen Peinlichkeitsfaktor,...

lg ...hannes

 

 

Hallo Hannes,

Preise regulieren sich prinzipiell über Angebot und Nachfrage, sie werden aber auch gemacht. In Zeiten des Internets noch mehr als früher. Ungeachtet dessen stehen 15.000 Euro natürlich in keinem Verhältnis zum Gebotenen. 

Den Peinlichkeitsfaktor beurteile ich allerdings anders: Diese Ente wurde mit Sicherheit zu einer Zeit restauriert, wo man sich aus dem, was man an alten Teilen gefunden hat,  eine alte Ente aufgebaut hat. Und nicht längst jeder fuhr in den 80ern regelmäßig in Frankreich über Dörfer und Schrottplätze. Zu dieser Zeit war in Deutschland jede 69er Ente, die noch herumfuhr eine kleine Sensation. Teile gab es nur gebraucht und man war froh, wenn man überhaupt was gefunden hat. Interessiert hat es ohnehin nur ein paar Freaks und wenn man nicht schnell genug war, landeten die wenigen alten Enten und Teile ganz schnell im Schrott.  So ein Auto ist nicht peinlich, weil es mit viel Aufwand zu einer Zeit restauriert wurde, wo man mit einem 2CV gleich welchen Baujahrs auf einem Oldtimertreffen ausgelacht wurde - geschweige denn Geld verdienen konnte. Meine erste alte Ente war 1995 eine 64er mit 16PS und Selbstmördertüren, die ein modifiziertes 2CV6-Chassis hatte und an der Teile von allen 2CV-Generationen verbaut waren. Aber nur deshalb hatte sie überhaupt überlebt!  Ich war übrigens glücklich, dass ich sie hatte und bin damit drei Jahre im Alltag herumgefahren - für mich authentisches 60er und 70er Jahre-Feeling in Reinkultur. Diese Autos waren nämlich nie zu 100% original, weil sie keine Museumstücke waren und mit viel Enthusiasmus und Engagement am Leben erhalten wurden. Wert hatten sie damals nämlich keinen.

Heute sind auch 2CV-Oldtimer vielfach zu Investitionsobjekten geworden. Peinlich und ärgerlich ist aber eher, dass zusammengefrickelte Autos von Gutachtern einen ebenso hohen Wert zugestanden bekommen, wie Autos im perfekten Originalzustand. Was auch damit zu tun hat, dass eben nicht Connaisseure den Marktpreis bestimmen, sondern Händler, Zeitschriften und vor allem Menschen, die diese Autos kaufen. Im Übrigen habe ich - auch auf Treffen - in den letzten Jahren viele aktuelle Restaurierungen von Profis gesehen, die kaum besser und auch nicht billiger waren als diese Ente. 

LG

V. 

 

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... dem stimme ich auch zu. Mit steigendem Wertanlagegedanken scheint die reine Freude am Fahrzeug zu sinken. Da muss man aber nicht zwingend mitmachen.

Für mich steht klar meine ganz persönliche Freude am Auto im Vordergrund. Was mir nicht gefällt, wird auch heute noch (behutsam und meist reversibel) meinem Geschmack angepasst. Beispiele:

Das häßliche Peugeot 504-Lenkrad im 72iger J7 gefällt mir nicht, wird also durch das viel stimmigere Vorgängermodell ersetzt. Die aktuell in Bearbeitung befindliche HY Pritsche hat ein für mich zu kurzes Fahrerhaus. Ich werde es wohl behutsam um ca 20 cm Richtung Ladefläche verlägern. Es wird garantiert im Stil bleiben und unauffällig sein - für Laien und gutmütige Betrachter. Wenn diese Dinge in der hier nun auch üblichen Gnadenlosigkeit bewertet werden, wären meine Eingriffe der reine Frevel.

Mir aber egal.  Ich mache das für MICH. Und sollte ich diese Fahrzeuge mal verkaufen, werde ich sie als REPARIERT und nicht als RESTAURIERT verkaufen.

Problematisch wird es, wenn der Käufer seinerseits von topp-restauriert spricht, weil z. B. für ihn alles gut aussieht. Und wenn er dann noch den Preis auf das Niveau einer wirklichen Topp-Restauration hebt, sind wir in genau der Situation der eingangs beschriebenen Ente.  GUTACHTER sollten das erkennen, sonst wären sie ihr Geld nicht Wert ...

Gruß, Christian

 

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Was soll das Lamento über das Auto? Hier wird wohl eher weiniger sich jemand dazu durchringen das Auto zu kaufen. Es gibt Verkaufsplattformen, die auf solche Exemplare mit Gutachten "abfahren" und damit Erfolg haben. Wenn dann auch noch der individuelle Geschmack des Käufers getroffen wird, ist es ja um so besser.... 

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