C5 I Break / 2.2 HDi: Bremsenrubbeln VA nach Radlagertausch

[arth_]

Liebe Citroen-Freunde,

 

ich habe einen alten (EZ 2003) C5 I Break Exclusive, 2.2 HDi, den ich mit 148 tkm gebraucht gekauft habe und der dann erstmal 100 tkm problemlos gelaufen ist. Leider habe ich jetzt ein scheinbar nicht so einfach zu lösendes Problem mit rubbelnden Bremsen. Ich habe gesucht und kenne 

http://www.andre-citroen-club.de/forums/topic/79212-welche-bremsscheiben-für-c5-i-22-hdi-sind-verzugfrei/

 

Ich habe eine chronologische Auflistung der relevanten Reparaturen aufgeschrieben in der Hoffnung, daß noch jemandem etwas einfällt was mein Problem löst. Das Auto ist sonst gut in Schuß und ich würde es gerne noch eine Weile fahren.

Datum              tkm  Tätigkeit    

2016.03           148   C5-I Break 2.2HDI 133PS gebraucht gekauft, EZ 2003.
                                   Problemloser Langstreckenbetrieb, nur Kleinkram und Wartung

2017.10           247   Bremsen VA (ATE, eigenhändig). Danach zunächst keine Probleme

2017.11           252   Radlager VA beide erschwert erneuert (Werkstatt, 3.75h)
2017.12           253   Räder VA ausgewuchtet, war aber unnötig und hat nichts geändert. Bei hoher Geschwindigkeit gefühlt immer noch leichte
                                   Unwucht, ausserdem zunehmend derb flatternde Bremsen.

2018.01           258  Bremsen VA (Werkstatt, auch ATE), Bremssättel VA: gereinigt, gangbar gemacht, neue Stützlager sowie Bremsseilführung
                                  Feststellbremse, weil das eh nötig war

2018.02          260   weiterhin leichte "Unwucht" im Lenkrad fühlbar, auch nach Montage neuer Reifen VA, die ordentlich ausgewuchtet sind.
2018.03          270   beide Achsschenkel VA komplett erneuert, 
                                  Bremsscheiben abgedreht, Bremsbeläge plan abgezogen, 
                                  Querlenker VR und VL erneuert, 
                                  Antriebswellen VR und VL erneuert. Etwas (15%) Kulanz bei den Teilen, viel (50%) beim Lohn, weil der Meister wohl meiner
                                  Argumentation folgen konnte, daß das nicht von allein so geworden ist. Wir verstehen uns immer noch, ich will der
                                  Werkstatt nichts böses, hätte aber - wenn ich die Radlager selbst ausgebaut hätte - das irgendwie mit weniger roher Gewalt
                                  gemacht. Bei mir wäre das allerdings Freizeit, gewesen, nicht Stundenlohn. daher verstehe ich daß jemand da gewerblich 
                                  anders handelt.

2018.04           275  Wieder flatternde Bremsen, zunächst aber ohne fühlbaren Schlag der Bremsscheiben, nur in einem Geschwindigkeitsbereich
                                  zwischen ca. 50 und ca. 100 km/h. Inzwischen ist mind. eine der Scheiben auch wieder verzogen.
 

Beim erneuern der Bremsen war keinerlei Gewalt nötig, vom Anzugsdrehmoment der Bremssattelhalterung abgesehen. Beim zweiten Tausch von Scheiben und Belägen vermutlich nicht mal das, war ja gerade erst alles zerlegt und neu gemacht. Beim erneuern der Radlager durch die Werkstatt wurde offenbar lang und heftig dran herumgeklopft, weils sonst nicht auseinander ging. 

 

Ich hatte allerdings gehofft, daß nach der umfangreichen und nicht ganz kostenfreien Austauschorgie im letzten Monat das Problem weg ist. Leider ist dem nicht so.

 

Bearbeitet 17. April 2018 von arth_
Formatierung repariert.

[Wurzelsepp]

Wurde die Höhe schon mal geprüft und eventuell nachkorrigiert ?

[arth_]

Ich fahre zwar Citroen, bin aber kein Experte. Welche Höhe meinst Du?

 

[Wurzelsepp]

Du hast da einen Schalter, neben dem Schalthebel. Da kann man die Fahrzeughöhe manuell einstellen. Hat 4 unterschiedliche Einstellungen, die aber mehr oder weniger grad egal sind. Auf der vom Fahrzeug selbst gewählten Fahrstufe hat es eine Höhe die stimmen muß. Stimmt die nicht, dann stehen z.B. die Achswellen nicht horizontal, sondern sehen übertrieben aus, wie ein Z. Das ergibt natürlich Probleme. Wenn die Höhe nicht stimmt, dann macht sich das bei bestimmten Geschwindigkeiten als Flattern bemerkbar.

Desweiteren senkt sich der C5 ab etwa 120 km/h noch um ein Stück weiter ab. Sollte er also, in diesem Fall vorne schon einiges zu tief sein in der Grundeinstellung, dann wird das Flattern durch die "automatische" Tieferlegung ab dieser Geschwindigkeit noch verstärkt.

Desweiteren sollte man sich mal die Räder hinten ansehen, da sich hier ein Problem auch nach vorne auswirken kann.

Da ja sonst schon alles getauscht wurde, mit teils fragwürdigen Mitteln, würde ich die Höhe korrekt einstellen lassen. Aber nicht von derselben Werkstatt.

PS: Ich kenne die Probleme mit den Bremsen aus täglicher Erfahrung. Lass das nächste mal nicht die vermeintlich einzigen oder günstigsten Teile von ATE verbauen, sondern bestehe auf Textar, also den Originalhersteller.

Bearbeitet 17. April 2018 von Wurzelsepp

[Silvercork]

... was war das denn für eine Werkstatt die die Radlager gewechselt hat? Ganz einfach ist das beim C5 nämlich nicht! Da kann dann schon mal die eine oder andere ATW verknaddelt werden......

Kostengünstiger kommt da meist ein Tausch des kompletten Achsschenkels.....

Bearbeitet 17. April 2018 von Silvercork

[arth_]

@Wurzelsepp: Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich werde als nächstes die Höhe prüfen/einstellen lassen. An den Hinterrädern wurde, meine ich, auch etwas gemacht, ich weiß aber nicht mehr was, das hat keinen Eintrag in der Rechnung gefunden. Möglicherweise irre ich mich da auch. 

"Andere Werkstatt" ist so ein Problem. Der nächste Laden ist hier gleich um die Ecke, den hatte ich aber nach Erfahrung aussortiert. Aber ich finde sicher noch eine andere Citroen Vertretung in der Gegend.

"ATE Bremsenteile:" Das war mein Fehler, da kann die Werkstatt nichts zu, ich hatte nur mal nach Preisen gefragt, und bei "500 EUR" für Originalteile dann lieber selbst ausgewählt. Wenn das eine dumme Idee war, dann ist das eben Lehrgeld :-|

 

@Silvercork: Das ist ein Citroen Autohaus in Haar bei München. War eine Empfehlung eines Freundes der auch Citroen fährt und ich bin bisher nicht unzufrieden gewesen.

Auf meiner Rechnung stehen 2 Achsschenkelbolzen zu je 239 EUR (vor Kulanz und Steuer). Bei den neueren C5 sei das billiger. Der - rückwirkend betrachtet - sinnlose und schädliche Tausch der beiden Radlager hat 684 EUR gekostet.

Die Antriebswellen waren angesichts der Laufleistung sicher nicht neu, aber nach der Aktion konnte ich das ohne Hilfsmittel selbst hören und fühlen (Lastwechsel bei eingeschlagener Lenkung) daß die fällig waren. Den Unterschied nach der Reparatur merkt man ebenfalls deutlich.

Bearbeitet 17. April 2018 von arth_

[wkxmtd]

Hallo,

da sind wohl eine oder beide Radnaben verzogen. Die wurden wohl nicht mit getauscht beim Radlagerwechsel.

Da hilft nichts anderes als die auch zu erneuern.

LG Werner

[arth_]

@wkxmtd: Ich verstehe was Du schreibst, nur würde mich das in der Tat von der Werkstatt kurieren, wenn das angesichts des Gesamtaufwands nicht gemacht wurde. Ich guck mir das nachher mal an und frag morgen nach.

 

[Wurzelsepp]

Ich rechne mir das mal durch, ohne genaue Zahlen. Was bisher gemacht wurde, kann man machen. MUß MAN ABER NICHT.

Bin nur ich der Meinung, hier wurde nur nach Schema F durchgetauscht, um dann vielleicht irgendwann zufällig auf das wirkliche Problem zu stoßen ?

Jedenfalls wäre so ein "altes" Auto (wobei ich auch nur alte fahre) nach diesen Kosten schon lange nicht mehr bei mir.

[arth_]

@Wurzelsepp: Ich bin ja nur ambitionierter Laie mit ein paar Jahrzehnten Schrauberfahrung, ich war beim Radlager ausbauen nicht dabei. Grund dafür war der gleiche wie dafür das Auto erstmal weiter zu fahren: Keine Zeit übrig.

Die Radlager waren wirklich defekt, alles andere ist eher handgefertigt, da kann das Auto nix für. Wenn das Problem mit ein paar Radnaben oder der Einstellung der Fahrwerkshöhe reparabel ist, dann wirds noch ne Weile weiterbenutzt, sonst ists eh nur zur Verwertung zu gebrauchen.

 

 

[arth_]

Ich ergänze hier mal um das Thema abzuschließen:

Das Problem hat sich wegen Zeitmangel durch Aussitzen "gelöst": Der beim ursprünglichen Tausch der Radlager angerichtete Schaden ist weiterhin da, die nicht behebbare kleine "Unwucht" in der Lenkung spürbar. Das Flattern beim Bremsen wurde immer weniger, auch der Schlag der neuen Bremsscheiben ist praktisch nicht feststellbar (steile Tiefgarageneinfahrt abwärts rollend im Zeitlupentempo ohne merkliche Unstetigkeiten).

Leider ist Sonntag vor einer Woche die Pumpe fürs DPF-Additiv und/oder das Steuergerät dafür kaputtgegangen, die Reparatur ist mir zuviel geworden, daher wurde der C5-I bei 289.2 tkm verhökert und durch einen neueren C5-II ersetzt.

Vielen Dank allen die geholfen haben.

[Wurzelsepp]

Ich kann die Entscheidung nachvollziehen.