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5HP im Alltagseinsatz


Ehrwuerden

Empfohlene Beiträge

Zwischenzeitlich habe ich etwas Ursachenforschung betrieben. Schliesslich möchte ich ja schon wissen, was hinter diesen plötzlichen Aktivitäten steckt.

Drei Argumente werden von den Befürwortern des FIVA-Fahrzeugpasses ins Feld geführt. Fangen wir mal ganz gemütlich an und lassen uns diese mal ruhig durch den Hinterkopf ziehen...

Das erste Argument habe ich auf der Homepage vom FSVA/FIVA gefunden. Es geht darum, den Fälschungen von Oldtimern einen Riegel zu schieben. Wie wir wissen, gibt es heute wohl "einige" Bentley Blower und Mercedes SSK mehr, als je die entsprechenden Fabriken verlassen haben.

Nun ist es aber auch nicht ganz unbekannt, dass die meisten dieser Fälschungen mit einem sauberen FIVA-Fahrzeugpass versehen sind... Nicht minder absurd erscheint in diesem Zusammenhang auch die Homepage, wo auch gleich die vorgesehenen Fahrzeugpasskategorien der Oldtimer vorgestellt werden. Dort hat es nämlich nebst verschiedenen Kategorien für neuwertige und gebrauchte Oldtimer auch eine für Nachbauten...

Wenn ich derselben Logik folgen würde, dann müsste ich in Zukunft wohl die Drehbank um das festehende Werkstück rotieren lassen.

Aber mal abgesehen von der abstrusen Logik, die da durchscheint: Die grosse Masse der Oldtimerliebhaber verkehrt nicht auf diesem Niveau, die allermeisten Kollegen von mir könnten sich nicht einmal den Dichtungssatz zum Rootsgebläse eines gefälschten Bentleys leisten. Bei nüchterner Betrachtung betrifft das Problem der Fälschungen - sofern es denn überhaupt ein wirkliches sei - nur gerade eine ganz kleine Gummizelle in der grossen Klapsmühle unserer gemeinsamen Leidenschaft. Aber ich tue mich sehr schwer, an die Ehrlichkeit dieses Arguments zu glauben, da ja die Angaben auf der Homepage dem schon irgendwie widersprechen.

Das zweite Argument ist die Entlastung unserer Experten beim Tüv. In einem Gespräch mit einem weiteren Protagonisten wurde mir gesagt, dass frustrierte Oldtimerbesitzer manchmal bis zu dreimal oder noch öfter antanzen müssen, bis sie ihr Fahrzeug abgenommen bekommen. Das würde sich dann einfacher gestalten, wenn die grundsätzliche Veteranenabnahme durch Experten des FSVA/FIVA vorgenommen würde und die Experten beim Tüv nur noch "normale" Dinge wie Beleuchtung, Bremsen, Abgase und Lärm kontrollieren müssten...

Dazu folgendes aus meiner Sicht und persönlichen Erfahrung: Unsere Experten sind weit davon entfernt, technisch durch Oldtimer überfordert zu sein. Im Gegensatz zu etlichen Oldtimerbesitzern, die wenn nicht alles nach ihren Vorstellungen läuft sehr schnell streitbar werden. Jahrelanger Umgang sowohl mit Ämtern als auch Mitmenschen haben mich gelehrt, dass dieser Weg zu nichts führt. Experten sind auch nur Menschen, die eine gestellte Aufgabe einigermassen gut zu lösen versuchen, nicht anders als die meisten von uns auch. Ich habe beste Erfahrungen sowohl in technischer als auch in menschlicher Hinsicht gemacht beim Vorführen meiner alten Schwarten, aber ich höre halt auch gerne mal zu.

Seltsam mutet die Tatsache an, dass der Fahrzeugbesitzer dafür zuständig ist, dem FSVA-Experten die technische Dokumentation zu liefern - nicht anders als bisher beim Tüv.

Für mich präsentiert sich die Situation anders, aber das liegt vielleicht an meinem altersbedingten Zynismus. Man kann in 43 Jahren ganz schön weit kommen. Jedenfalls sehe ich hier die Möglichkeit für einige hundert Vereinsmeier, zu sogenannten offiziellen Funktionären bzw, Markenexperten aufzusteigen und eine unentbehrliche und bezahlte Rolle einzunehmen.

Das dritte Argument lautet: Jetzt kommen die Jahrgänge der Autos aus Massenproduktion ins veteranenfähige Alter. Als konkrete Beispiele werden VW Golf Serie 1 und Mercedes W123 genannt.

Dieses Argument stösst mir sehr, sehr sauer auf, spricht daraus in meinen Augen eine ganz gottvergessene Arroganz !!!

Erstens ist mein Fünfer genauso wie das T-Model meines Nachbarn, alle 11CV und alle Käfer und noch viele mehr ein Massenprodukt. Das T-Model darf sogar in Anspruch nehmen, das erste gewesen zu sein.

Zweitens habe ich hierzulande in den letzten fünf Jahren mehr Bugattis als VW Golf Jg. 1974-76 auf den Strassen gesehen. VW Golf 1 in veteranenwürdigem Zustand dürften seltener sein als Bugatti 57 in der Schweiz.

Drittens habe ich das heute extra überprüft und jetzt noch mehr Respekt vor Fahrern eines solchen Golfs. Es ist nämlich schwieriger, Teile dazu zu bekommen, als für einen Citroen 5HP von 1924.

Viertens würde dieses Vorgehen die lebendige Autogeschichte auf wenige, nichtrepräsentative Autos der früheren Jahre beschränken. Die Chance, dass mein Sohn später dann noch Autos aus seiner Kindheit zu sehen bekommt, wäre minimst.

Fünftens steht da noch mein persönlicher Geschmack zur Diskussion, mit dem ich gar nicht so alleine fühle: ich mag wirkliche Raritäten. Das kann ein Voisin sein, oder ein Kreidler Florett. Dafür ziehen mich die Autos, die man auf jedem zweitklassigen Kalender findet, wie Mercedes 540K oder Bentley 4.5 litre überhaupt nicht an. Und solange ich selber lebe, werde ich auch lebendigen Autos, die wie auch ich Narben eines erfüllten Lebens und die Spuren einiger geschlagener Haken zeigen, den Vorzug gegenüber neuwertig restaurierten geben.

Fünftens spüre ich - vielleicht ja zu Unrecht - eine ordentliche Portion Überheblichkeit in dem Ansinnen des Fahrzeugpasses. Ganz klar hingegen habe ich mehrfach zu hören bekommen, dass "man" sich von den Besitzern dreissigjähriger Golfs abgrenzen möchte.

Vor dreissig Jahren begann ich meine Leidenschaft auszuleben. Damals gab es noch keine Oldtimerzeitschriften, vielleicht drei Clubs, kein Oldtimergewerbe, keine Auktionen im Millionenbereich und keine Champagnergesellschaft in Villa d'Este. Es gab auch noch keine Menschen, die das Thema alte Autos zum Politikum erhoben und versuchten, sich eine goldene Nase zu erlabern.

Dafür gab es damals eine Art verschworener Gemeinschaft von Männern, die mit Drehbänken, Fräsen, Nockenwellen und Vergasern umzugehen wussten, und die eine Art von Kameradschaft pflegten, wie sie heute nur noch aus historischen Quellen bekannt ist. Diese Männer hatten zwar meistens schmutzige und zerschnittene Finger, aber was konnten die damals noch lachen !!!

Nun fürchte ich, dass der geplante FIVA-Fahrzeugpass sich als Totenschein für unsere Leidenschaft erweisen wird. Alleine der - jetzt natürlich noch stark verharmlost dargestellte - Aufwand, sei es in finanzieller oder in zeitlicher Hinsicht würde manch einen von uns davon abhalten, sein Fahrzeug weiterhion als Veteran zu bewegen.

Gerade die Fahrer billiger Fahrzeuge wie beispielsweise Ami6 oder fast alle Motorradfahrer bewegen sich in einer Preisklasse, wo solch ein Aufwand schnell mal ein keinem vernünftigen Verhältnis zum Fahrzeugwert steht. Im Gegensatz zum Bugattifahrer musste ich etwa das doppelte des Fahrzeugwertes investieren, um in den aussergewöhnlichen Fahrgenuss zu kommen...und dafür soll ich jetzt wohl auch noch bestraft werden ???

Es entbehrt nicht einer gewissen Häme, wenn ich jetzt wiedermal raustrompete, dass es in der Schweiz mehr Bugatti 57 als Citroen Ami6 gibt.

Ich schreibe das ja in einem deutschen Forum, obwohl es anscheinend nur uns Schweizer betrifft. Das ist ein Trugschluss. Die FIVA ist eine internationale Organisation, die gerne etwas wichtiger wäre als sie sich dauernd zu machen versucht. Gewissermassen das Kondensat der Vereinsmeierei. Und Ihr dürft sicher sein, dass die sich über einen Präzedenzfall freuen würden. Da hilft auch nicht, dass die Schweiz nicht in der EU ist, wir haben leider so eine vernünftig-helvetische Ausstrahlung, die in solchen Fällen das Nachahmen sehr erleichtert. Es würde mich auch keineswegs erstaunen, wenn in Deutschland längst hinter den Kulissen in die gleiche Richtung agiert wird. Sollte Euch etwas von einer Diskussion der Bestimmungen für die H-Zulassung zu Ohren kommen, dann empfehle ich, extrem hellhörig zu werden. Das Ganze kommt nämlich zuckersüss verpackt und mit vielen "vernünftigen" Argumenten gewürzt daher. Genau die Art von Mist, der hierzulande sehr gerne unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefahren wird...

Ein letztes Argument, das die Scheinheiligkeit des ganzen Vorhabens gut illustriert, ist der Hinweis, dass die FIVA Autos ab 25 Jahren offensteht. Unsere ach so überforderten Experten beim Tüv müssen sich nur mit über Oldtimern über 30 Jahre auseinandersetzen, so sind nun mal die herrschenden Bestimmungen, mit denen ich sehr gut leben kann.

Übrigens habe ich gerade den Preis für den Fahrzeugpass gefunden: 170 Franken. Für Mitglieder des FAM (Freunde alter Motorräder Schweiz) vorläufig noch 70-130 Franken.

Der FIVA-Fahrzeugpass erlischt u.a. bei Handwechsel....steht auf derselben Seite. Toll.

Hier der Link zur Seite: http://www.fsva.ch/de/fiva/FIVA.html

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Fisch so laut stinken würde !

Gruss,

Oliver

"Wehret den Anfängen !"

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Eine Bemerkung in eigener Sache: Eigentlich schreibe ich viel lieber über Autos als über Politik. Mein Leben spielt sich zwischen meinem Heim, der Werkstatt und der Realität ab, da bleibt normalerweise nicht viel Zeit für Luftschlösser wie Oldtimerpolitik.

Ich bitte daher um Entschuldigung, wenn ich in den letzten Beiträgen etwas vom eigentlichen Thema abgekommen bin. Ich lese selber so Zeugs nur ungerne, da es aber an die zulassungstechnische Existenz meines Fünfers geht, unterliege ich einer Art zwangshaftem Opponieren.

Sobald das Problem mit der Lenkung endlich gelöst ist, werde ich aber als erstes die Fahrt zum doppelten Espresso in Luzern fortsetzen und berichten.

fröhliche Grüsse

Oliver

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da gibts nix zu entschuldigen - wehret den anfängen, selbst wenn sie in der schweiz stattfinden... der trend hin zu einer "bonzisierung" der oldtimerszene ist meines erachtens bedenklich, und der ist meiner ansicht nach nicht nur in der schweiz im gange. gott sei dank ist hierzulande die autoszene aber so weit gefächert, dass es den "oberen 10.000" nicht ganz so leicht fallen dürfte, das ruder zu übernehmen - das ist meines erachtens auch zeitschriften wie z.b. der "oldtimer markt" zu verdanken, die sich noch nie auf teure und wenigen vorbehaltene fahrzeuge aus der vergangenheit kapriziert hat und sich auch oft zu dem spaß am historischen kleinwagen bekennt. und den teilen meines erachtens auch sehr viele, die z.b. oldtimertreffen als zaungäste besuchen: die großen "traumautos" von damals werden zwar bestaunt, menschenpulks bilden sich aber mindestens genauso große um die "alltagsautos von einst", die sich otto normalverbraucher damals gerade so leisten konnte - mit diesen autos sind für eine große mehrheit zahllose erinnerungen verknüpft (wie viele von uns wurden wohl in einem käfer gezeugt?). sprüche wie "so einen hatte ich auch mal, war eigentlich ein tolles auto" gehören da absolut dazu - welcher bentley kann das schon für sich in anspruch nehmen...

sollte die von dir beschriebene tendenz in der schweizer oldtimerlandschaft anhalten, wäre das meines erachtens für das land auf dauer ein herber schlag.

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Jetzt zähle ich mal Eins und Eins zusammen

Über 120.000 aller H-Kennzeichen akut gefährdet!

Montag, 19. Juni 2006

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) überarbeitet aktuell den Anforderungskatalog für das H-Kennzeichen. Die Arbeitsgruppe Novellierung § 19 StVZO unter Federführung von Hans-Dieter Hesse, Referat S 33 will die Anforderungen zur Erlangung des H-Kennzeichens drastisch verschärfen.

Die Neuregelung würde nicht nur Halter von Oldtimern mit H-Kennzeichen betreffen. Auch historische Kraftfahrzeuge, die ein Rotes 07-Kennzeichen erhalten sollen, müssen sich nach Inkrafttreten der neuen Fahrzeugzulassungsverordnung zum 01.03.2007 der gleichen Begutachtung unterwerfen.

Jedes Fahrzeug welches ein H-Kennzeichen erhalten soll, muss sich zunächst einer Eingangsuntersuchung unterziehen. In diesem Gutachten wird neben der Authentizität des Fahrzeuges aktuell auch mindestens eine Zustandsnote 3 auf einer schulnotenähnlichen Skala von 1 bis 5 gefordert.

Zwischen dem jetzigen Zustand 2 und dem aktuell minimal erforderlichen Zustand 3 soll eine weitere Zustandsnote eingeführt werden. Dann wird es erforderlich sein, statt der alten Note 3 nun die erheblich schärfere neue Norm einzuhalten.

Quelle: http://www.deuvet.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=66&Itemid=98

Aktueller Entwurf zur Verschärfung des H-Kennzeichens ist vom Tisch

Montag, 17. Juli 2006

Der DEUVET konnte durch intensive Arbeit auf den Ebenen Politik und Verwaltung erreichen, dass der konkrete Entwurf der Arbeitsgruppe Novellierung § 19 StVZO gekippt worden ist.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wird die Realisierung dieses Entwurfes nicht weiter verfolgen.

Das H-Kennzeichen wurde im Jahre 1997 unter intensiver und konstruktiver Einbindung des DEUVET in die Gestaltung der Regelungen geschaffen. Dem DEUVET wurde aktuell versichert, dass eine Verschärfung dieser Beurteilungskriterien, die bei der Einführung des H-Kennzeichens 1997 festgelegt wurden, nicht erfolgen wird.

Quelle: http://www.deuvet.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=64&Itemid=98

Der DEUVET ist der nationale FIVA-Verband (ANF), berechtigt FIVA ID-Cards für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge auszustellen und übt in der Generalversammlung das Stimmrecht für Deutschland aus.

Die fachbezogene Arbeit der FIVA findet in den Kommissionen statt. Hier einige Beispiele:

  • Die Technik-Kommission der FIVA (Technical-Commission) befasst sich auf Grundlage des Technical-Codes mit strittigen Fragen bei Fahrzeugpässen. Deutscher Vertreter für den DEUVET ist hier FIVA Direktor Rainer Hindrischedt.
  • Die Veranstaltungs-Kommission (Event-Commission) will international FIVA eigene Veranstaltungen fördern. Der DEUVET wird hier über den DEUVET Historic Cup seiner nationalen Verpflichtung gerecht.
  • Die Kommission Gesetzgebung (Legislation-Commission) begleitet jedes europäische Gesetzgebungsverfahren welches Einfluss auf Oldtimer und Ihre Nutzung nehmen kann. Sie setzt sich hier für die Interessen der Oldtimerfahrer ein. Der DEUVET Präsident Maik Hirschfeld vertritt als Mitglied der Kommissioninsbesondere die Belange der deutschen Oldtimerszene.

Quelle: http://www.deuvet.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=45&Itemid=83

Und seit Februar gibt es den Antrag für einen FIVA-Pass zum Downloaden.

Martin Kraut ist doch hier sicherlich auch im Forum. Was kann er uns denn dazu sagen?

Gruß Kallewirsch

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  • 2 Wochen später...

Die schwere Zeit ist vorbei ! Ich habe gestern nun doch noch meine Lenkung bekommen. Sogar frei Haus geliefert von einem anderen Fünferpiloten.

Somit steht einer gemütlichen Fortsetzung dieser Geschichte momentan nichts mehr im Weg. Das freut mich ungemein, denn es hat sich gezeigt, dass so ein Auto ein durchaus wahrnehmbares Suchtpotential hat. Natürlich gilt dies nicht für den Durchschnittsautomobilisten, denn sonst würden ja noch viel mehr uralte Autos im Verkehr herumwuseln als eh schon. Ich habe ihn aufs schmerzlichste vermisst, meinen Hochsitz auf dem gelben Wagen... Aber jetzt kann ich ja glücklicherweise wieder aus meinem Kleinwagen auf die Fahrer von Landrovern herunterschauen, das hat mir wirklich irgendwie gefehlt. Ob sich die Fahrer von grossen Geländewagen auch so fühlen wenn sie mal gezwungenermassen mit einem VW Lupo fahren müssen ?

In modernen Autos fühle ich mich irgendwie überflüssig, ich habe zuwenig zu tun und beginne regelmässig über Narkolepsie herumzuphilosophieren. Aber jetzt darf ich mich ja wieder als ganzer Mann gefordert fühlen. Die alte Maschine verlangt eindeutig nach mehr Arbeit beim Fahren, alleine beim Schalten ist man etwa dreimal aktiver als bei einem modernen Fahrzeug. Beim Geniessen aber eher noch mehr. Das Fahrerlebnis ist einfach unbeschreiblich, weder eine ausgetüftelte Einzelradaufhängung noch Servolenkung drängen sich zwischen Fahrer und Maschine und dämpfen den Kontakt zur Aussenwelt. Mit einem solchen Auto ist man Bestandteil und nicht Teilnehmer am Verkehr.

So war ich heute natürlich höchst motiviert, trotz einer fiebrigen Erkältung. Flugs etwas Aspirin eingefüllt, und ab gings in die Werkstatt, wo ich ja eigentlich gerade alles total durcheinandergebracht hatte, in der Absicht, einige Wände neu zu streichen. Aber wo ein Wille ist, findet sich auch ein Werkbank (in der Schweiz sind Werkbänke und Drehbänke männlich...), und so habe ich die frische Lenkung erstmal zerlegt und gereinigt. Die erste Bestandesaufnahme von aussen zeigte, dass alle Muttern noch unbeschädigt waren. Der fehlende Federring bei einer war dafür bei einer anderen zuviel. Die Einstellschrauben zeigten auch keine Spuren, dazu liess sich die Lenkung leicht und mit sehr wenig Spiel von Hand betätigen. Guter Hoffnung demontierte ich das Teil und durfte mich gleich doppelt freuen. Erstens habe ich ja die zweite, verstärkte Version erwischt, die aber offensichtlich nicht nur verstärkt wurde, sondern auch verbessert. Und zweitens sind die Innereien noch fast wie neu. Der Fettklumpen im Innern war zwar tiefschwarz und riecht sehr streng, aber ich vermute mal, dass er noch aus den dreissiger Jahren stammt. Ich habe ihn jedenfalls mal schön eingepackt und auf die Seite gelegt, man weiss ja nie, ob man diesen Originalgeruch nicht mal brauchen kann...

Ich weiss nicht, warum damals wenn möglich Stehbolzen anstelle von Schrauben verwendet wurden. Wahrscheinlich war das Vertrauen zu Schrauben nicht so hoch, vermutlich die Festigkeiten auch noch nicht so wie heute. Dafür sind die alten M8-er Muttern etwas grösser als die heutigen, wohl auch ein Hinweis in diese Richtung. Wie zu erwarten, sassen die Muttern dann fester auf den Bolzen, als jene im Gusseisen. Beim Lösen kamen sie jedenfalls gleich mit raus. Glücklicherweise waren alle Gewinde in bester Ordnung, so blieb mit eigentlich nur eine Reinigung aller Einzelteile als Aufgabe. Die einzigen Teile, die ich neu angefertigt habe, sind zwei Papierdichtungen und das Sicherungsblech der Lenkhebelmutter. Für die Papierdichtungen habe ich in unserem Büromaterialschrank eine schier unerschöpfliche Quelle gefunden, meistens greife ich zu Ordnerregistern, die aus einen sehr harten und dicken Papier bestehen. Davon habe ich mehrere Stärken zur Auswahl. Das neue Sicherungsblech habe ich mit Blechschere, Bohr- und Schleifmaschine innert Minutenschnelle gebastelt, störend daran war aber der frische Glanz des neuen Blechs. Kurzes Phosphatieren verlieh dem Blech dann auch etwas passende Patina.

Normalerweise reinige ich Schrauben, Muttern und ähnliche Kleinteile an der rotierenden Drahtbürste. Da die frische Lenkung aber eine wunderschöne Patina hat, die ausgezeichnet zum Rest vom Auto passt, habe ich den mühseligeren Weg eingeschlagen und jedes Teil von Hand gereinigt. Die Montage gestaltete sich dann recht einfach, vorausgesetzt man hält sich an die einzig mögliche Reihenfolge. Das Ganze dann noch eben von Hand eingestellt, schön spielfrei, und dann gings ans Auto selber.

Ich hatte aus einem Gefühl tiefer Frustration heraus die alte Lenkung noch nicht ausgebaut. Das Wissen, dass dazu sowieso nur drei Minuten nötig sind, hat mir das Zuwarten zusätzlich erleichtert. So habe ich das wahre Ausmass des Schadens erst heute zu Gesicht bekommen. Es entspricht genau meiner Vermutung, das Gusseisengehäuse des Lenkgetriebes hat sich sauber in zwei Hälften zerlegt und dabei noch die kräftige Abdeckung mit dem Widerlager der Lenkspindel abgesprengt.

Der Einbau gestaltete sich dann wie zu erwarten recht einfach, ich bin ja auch nicht ganz ungeübt darin... Leider dämmerte nicht nur mir etwas, der Abend tat dasselbe und beschränkte meine ersten Probefahrten auf den näheren Umkreis. Die ersten Meter führten erstmal zu einem kleinen Erschrecken, denn das Auto liess sich jetzt nur noch nach rechts lenken, nach links war der Wendekreis plötzlich auf einen halben Häuserblock angewachsen. Ich hatte die beiden Anschläge eigentlich gleich eingestellt, was aber wohl dann doch nicht richtig war. Also habe ich das kurz am lebenden Objekt wiederholt, und nun konnte es losgehen. Die erste Runde führte mich über zehn Kilometer und machte heftig Lust auf mehr...

Rein gefühlsmässig macht mir die neue Lenkung einen viel besseren Eindruck, sie arbeitet präzise und reagiert beinahe spielfrei. Und so kann ich heute mal wieder besonders gut schlafen, in heftiger Vorfreude auf die morgige, ergiebigere Testfahrt.

http://www.pixum.de/viewalbum/?id=2703415

Hier noch drei lausige Bilder von der Aktion.

Dazu ein erleichterter Gruss ausm mittlerweile ausgekühlten Süden

Oliver

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Hi Oliver,

stieß durch Zufall auf Deinen tollen Bericht. Da ichselbst eine 58er Ente im original zustand fahre, kann ich vieles nachvollziehen. Leider bin ich technisch nicht in der Lage, soviel zu reparieren wie Du, wünschte es aber.

Bitte bring deine Berichte als Booklet heraus mit ein paar Bildern gespickt - das lesen ist ein reines Vergnügen!! Bin schon gespannt auf weitere Stories...

Liebe Grüße (auch von 'Omma Madeleine')

\

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ACCM Gerhard Trosien

Bei dem streng riechenden Schmiermittel aus der antiken Lenkung dürfte es sich um Kalkseifenfett handeln. Es ist wasserbeständig, sogar seewasserfest, und bei Dampflokomotiven das Schmiermittel der Wahl. Wenn es altert, wird es etwas dicker, vor allem nimmt es einen ganz charakteristischen Geruch an. Der größte Vorteil: es entmischt sich nicht, wie die "modernen" Lithium- und Kaliumseifenfette, deren Ölkomponente sich verabschiedet und "dauergeschmierten" Bauteilen im PKW auf diese Weise das Leben begrenzen.

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Der Fünfer kühlt gerade in seiner Garage ab, eine gute Gelegenheit, wiedermal in die Tasten zu hauen. Der Tipp mit dem Kalkseifenfett war richtig, mein erster Gedanke angesichts des strengen Geruchs ging ja auch in Richtung Dampflokomotiven. Erneutes Befummeln hat gezeigt, dass es seine Schmierwirkung auch nach so langer Zeit noch bewahrt hat.

Es ist schon befreiend, wenn man nach einem erfüllten Arbeitstag noch irgendeinen Grund findet, die Zeitmaschine anzulassen...

Die neue Lenkung lenkt gut, wie zu erwarten. Nach einigen Kilometern hat sich nochmals etwas Spiel ergeben, aber mittlerweile habe ich reichlich Übung im Umgang mit solchen Bauteilen. Was mich nach wie vor sehr stört, ist die verzogene Geometrie der Vorderachse. Zur Erinnerung: die Vorderachse weist rechts die Spuren eines heftigen Unfalls auf, der dann wohl von einem Schmied wieder gerichtet wurde. Die Achse zeigt Spuren von einem gerichteten Knick. Ich bin überzeugt davon, dass der Einbau der Vorderbremsen auf diesen Vorfall zurückgeht. Eigentlich sollten ja beide Achsschenkel genau senkrecht stehen, das tun sie aber leider nicht. Der rechte ist im Vergleich zum linken einige Grad nach hinten geneigt, wahrscheinlich ist es ja nicht gerade einfach, so eine Vorderachse zu richten. Der Effekt ist aber der, dass die Lenkhebel an den Radnaben nicht in derselben Ebene schwenken. Eine Situation, mit der sich die beidseits gegabelte Verbindungsstange zwischen den beiden Rädern etwas schwertut. Dies äussert sich in einer immer noch etwas schwergängigen Lenkung, Abhilfe in Form einer geraden Vorderachse ist aber in Aussicht.

Bei dieser Gelegenheit werde ich dem drehmomentbedingten Kippen der Vorderachse beim Bremsen auch zu Leibe rücken. Es gab nicht ohne Grund auch Nachrüstsätze für Vorderbremsen mit einer Abstützung der Achsschenkel am Chassis. Dazu werde ich zwei "Gabeln" anfertigen. die mit ihren zwei Zinken den Achsschenkelbolzen greifen und mit dem Schaft am Chassis auf Höhe der Federbefestigung schwenkend befestigt sind. Damit sollte das etwas abenteuerliche Bremsverhalten einigermassen gezähmt werden können.

Heute bin ich wieder um eine Erkenntnis reicher heimgekommen. Es ist ja momentan recht kühl draussen, kühl genug um das Dach nach wenigen Minuten Fahrt schleunigst zu schliessen. Aber auch bei geschlossenem Dach und Fenstern herrscht noch ein heftiger, kalter Durchzug im Innern des Fahrzeugs. Den Motor dürfte diese Jahreszeit ja freuen, aber für die Insassen ist es hart. Das Dumme ist, dass man sich selbst am Steuer eines solchen Autos noch zuwenig bewegen muss, um bei diesen Aussentemperaturen warm zu bekommen. Und so reiht man sich automatisch ein in die Generationen von Autofahrern, die sich vor der Abfahrt erstmal ordentlich warm verpackten. Ich bin schon mal sehr gespannt, wie sich das Fahren bei Minusgraden anfühlt. An passender warmer Kleidung mangelt es mir ja dank meiner alten Motorräder eher nicht.

Die horizontal geteilte Windschutzscheibe zeigt in dieser Jahreszeit auch bei trockenem Wetter, was in ihr steckt. Anstelle der sommerlichen Fahrerbefeuchtungsanlage ist jetzt eine sehr breite Kaltluftdüse getreten. Ich vermute mal, dass es damals ebenso findige Köpfe gab wie heute. Ich werde jedenfalls eine Dichtleiste beschaffen und auch den Fensterrahmen winterfest abdichten.

Wenn man bedenkt, dass Autofahren damals ein eher elitäres Vergnügen war, muss man in erster Linie einigen Respekt vor dieser früheren Elite bekunden. Autofahren war damals noch harte und unbequeme Arbeit - wen wunderts, dass viele Autobesitzer der Frühzeit auch einen Chauffeur beschäftigten. Da fällt mir auch gleich ein beinahe vergessener Begriff aus jener Epoche ein: der Selbstfahrer.

Der Begriff Selbstfahrer strahlt ein gewisses Selbstbewusstsein aus. Es gibt ja einige Bücher aus den Kindertagen des Automobils, die einen recht guten Eindruck vom Umgang mit technischem Gerät zu jener Zeit geben. Ein unabdingliches Zubehör zu einem Automobil der ersten zwanzig Jahre war ein Fahrer, der sich auch mit Wartung und kleineren Reparaturen auskannte. In den allerersten Jahren gesellte sich noch die mancherorts recht trickreiche Treibstoffbeschaffung zu diesen Aufgaben.

Die frühen Rennwagen waren fast immer Zweiplätzer. Kein Wunder, denn zum Bewegen dieser Maschinen bedurfte es nebst eines Fahrers auch eines Mechanikers. Nach dem ersten Weltkrieg begann sich das Bild dann zu wandeln, die Rennwagen wurden zuverlässig genug, um aufs Mitführen eines Mechanikers verzichten zu können. Die nun alleine fahrenden Rennfahrer waren damals wie heute gern gesehene Werbeträger, kaum ein Fahrzeughersteller jener Epoche unterliess den Hinweis auf Rennerfolge seiner Produkte. Daraus erwuchs auch beim normalen Autofahrer der Wunsch, sein Fahrzeug selber, ohne fremde Hilfe, zu bewegen.

Dies wiederum war nur möglich, wenn ein entsprechendes Servicenetz vorhanden war. André Citroën war erwiesenermassen ein Pionier in Bezug auf den Aufbau eines solchen.

Vor dem Krieg waren Selbstfahrer eher die bewunderte Ausnahme. Von Rudolph Valentino wird erzählt, dass er seine Voisins selber komplett zerlegte und wieder zusammenbaute.

Nach dem Krieg änderte sich das dann in zweifacher Hinsicht. Erstens wurde das Automobil dank Massenfabrikaten wie Ford und Citroën für eine breitere Schicht erschwinglich, und zweitens sorgten technischer Fortschritt und das erwähnte Servicenetz für einen preiswerten Unterhalt dieser Maschinen.

Der Fünfer wird ja ganz gerne als erstes "Frauenauto" dargestellt. Mittlerweile habe ich so meine Zweifel an der Allgemeingültigkeit dieser Aussage. Meine Frau jedenfalls hätte einige Mühe, mit der Anlasserkurbel zurechtzukommen. Und die Tatsache, dass diese sich vorne am Auto und nicht im Kofferraum befindet, sollte einem eigentlich Indiz genug für die damals wohl nicht allzuhohe Zuverlässigkeit der Batterien sein.

Die ersten Fünfer waren noch mit einer Batteriezündung ausgerüstet. Aus eigener Erfahrung weiss ich nun, dass die Lichtmaschine weniger Leistung abgibt, als die Beleuchtung schluckt. Das schränkt den nächtlichen Aktionsradius etwas ein, bei einer Batteriezündung kann es aber auch dazu führen, dass das Auto nicht mehr anspringt, selbst mit der Kurbel.

Kurz nach der Markteinführung wurde dann auf eine batterieunabhängige Magnetzündung umgestellt. Damit lässt sich selbst mit fehlender Batterie fahren. In der aktuellen Literatur findet sich der Hinweis auf den Wechsel der beiden Zündsysteme, der Grund dafür scheint aber heute wieder unbekannt zu sein. Wobei die Batteriezündung sich letztlich durchgesetzt hat, wie heutige Autos zeigen.

Ich hatte zeitlebens viel mit alten Mechanikern zu tun, für die das Verständnis für solche Dinge selbstverständlich war. In letzter Zeit gilt mein regelmässiges Erstaunen aber der Tatsache, wieviel von diesem Wissen in den letzten Jahren verschwunden ist. Im Gegensatz zu meinen Jugendjahren beherrsche ich aber mittlerweile die Kunst, die Klappe zu halten, wenn ich wiedermal himmelschreienden Blödsinn anhören muss. Nur soviel: heute treffe ich in der sog. Veteranenszene auf Probleme, angesichts derer ein alter Mechaniker sich beleidigt abgewendet hätte, vielleicht noch den Hinweis murmelnd, dass man vielleicht besser mit etwas anderem spielen solle als mit Maschinen.

Ich vertrete in Bezug auf Maschinen einen recht orthodoxen Standpunkt. Kein Wunder, ich baue ja selber von Berufs wegen welche. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Das Wichtigste lässt sich jedenfalls ganz kurz zusammenfassen: wir fahren wieder !

Grüsse ausm kalten Süden

Oliver

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@ kalle: aua.

@ Ehrwuerden: respekt - mir war schon im modernen dieselauto erstmal zu kalt am wochenende. ihr schweizer seid manchmal schon harte knochen ;)

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ACCM Gerhard Trosien

Die ersten Zündanlagen waren Batteriezündungen. Die ersten Fahrzeuge hatten aber keinen Dynamo, so dass Batterien immer wieder extern aufgeladen werden mussten. Der Aktionsradius war also nicht nur durch den Treibstoffvorrat begrenzt...

Der Magnetzünder stellte also eine außerordentliche Neuerung dar und galt als modern. Mit ihm konnte beispielsweise ein Motorradfahrer, Benzinnachschub vorausgesetzt, lange Strecken zurücklegen, ohne die sehr kleine Batterie dauernd nachladen zu müssen. Auf die Batterie konnte sogar ganz verzichtet werden. Für die spärliche Beleuchtung gab's Karbidlampen, auch Dynamos ("Lichtmaschinen"), die aber keinen Akku zuverlässig laden konnten.

Erst die Einführung leistungsfähiger, geregelter Dynamos und relativ zuverlässiger Akkus erlaubte die Wiedereinführung der "altmodischen" Batteriezündung. Damit war dann auch ein elementares Problem des Magnetzünders erledigt: bei den äußerst niedrigen Drehzahlen während des Anlassvorgangs war der Zündstrom eher unzureichend. Die raffiniert ausgedachten Maßnahmen zur Abhilfe auch...

Die Kleidung im Winter war früher ein wichtiges Thema. Ledermäntel, Sturmhauben und Brillen, dicke Handschuhe und gefütterte Stiefel waren nicht nur für Motorradfahrer und Flieger obligatorisch, sondern auch für PKW-Fahrer, wenn diese im Winter längere Strecken fuhren, was eher unüblich war. Winterdienste waren in den Jahren kurz nach dem 1. Weltkrieg eher selten, dafür gab's ja die Eisenbahn, die auch Fahrzeuge zu horrenden Tarifen transportierte. Allerdings waren klamm-gefühllos gefrorende Hände und Füße "normal" und wurden hingenommen und eher selten beklagt. Gerade Langstreckenflieger, die nicht mal eben zum Aufwärmen im Wirtshaus anhalten konnten, leisteten hier Außerordentliches. Unsere Vorstellungskraft reicht da schon lange nicht mehr aus.

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...meinen Respekt!

Ich dachte schon, in meiner Ente würde es nie warm werden, aber immerhin wird es auch nicht kälter.

Es ist immer lustig, mit anzusehen, welch' ein verdutztes Gesicht ein Kollege macht, wenn ich berichte, daß ich kein Gebläse im Wagen habe. Öfters wurde ich schon auf meine dicken Handschuhe hin angesprochen, ob ich denn keine Heizung hätte. Was weiß denn der moderne Mensch von luftgekühlten Motoren?

Wenn es mal ein richtig schöner Wintertag werden sollte, dann fahre ich mit Omma und offenem Verdeck und dickem Mantel plus Mütze oben ohne durch die Gegend - wird bestimmt auch lustig. Muss mir nur noch einen Kühlerschutz basteln, denn kommt Madame gar nicht auf Temperatur....

Viel Spaß noch weiterhin!

Gruß,

Cathérine

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Besonders intressante Gesichter gibs, wenne im hohem Schnee (hoffe wir ham in D dieses Jahr mal die Chance) mit offenem Dach fährst.

Die Farbmuster sind interessant, wenn man mit offenem Dach durch die weihnachtlichgeschmückten Städte fährt, vor allem Nachts.

MfG DS

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Welche Farben die Gesichter hatten kann man leider auf s/w Fotos nicht sehen. Aber so bekommt man wenigstens eine Vorstellung. So sah es um 1914 aus. Sorry, ich hab leider kein Citroen - Fotogefunden

238767310O466735485.jpg

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Zitat :

""...meinen Respekt!

Ich dachte schon, in meiner Ente würde es nie warm werden, aber immerhin wird es auch nicht kälter.""

Ich habe am Sonnabend Morgen (7,00 Uhr) meinen 11er in sein Winterquartier gefahren.

Außentemperatur: 1,4°C ,Motoröltemp.60°C, gefühlte Temp.-?.......................

Fahren ist OK.

Beim Anhalten wirds Saukalt.

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Hihi... Bin im Moment gerade per Ami8 unterwegs, bei dem die Lüftungen unter der Frontscheibe nicht mehr ganz dicht schließen. Der darübergelegte Schal nützt etwas, aber nicht viel, gerade auf der Autobahn.

Anhalten ist OK.

Beim Fahren wirds saukalt... ;-)

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Hallo Kalle,

nettes Bild, aber bitte: WIR WOLLEN HIER NUR ZITRONEN SEHEN!!!

Also: suchen, suchen, suchen, suchen...

Wennste keine findest, dann leih eine und mach' 'n Bild - wir sind gespannt.

PS Bitte keine Fahrzeuge nach 1940...

Gruß,

CAt.

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Ich kann mich meiner Vorrednerin in keiner Weise anschliessen. Daher suche ich jetzt einen eigenen Platz für die Fortsetzung unserer Geschichte.

Teilweise war dieser Thread auch ein Versuch, wie lange es geht, bis der erste offenkundig dumme Beitrag auftaucht.

Mein herzliches Kompliment an die allermeisten Forenten hier, ich habe noch in keinem Forum so lange Ruhe vor Trollen gehabt.

Herzlichen Dank für Eure Aufmerksamkeit,

und viel Spass weiterhin

Oliver

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Hallo Oliver,

...schade, das uns anderen so eine liebgewordene Teilnahme an diesen außergewöhnlichen Erlebnissen verloren geht. Ich hätte gerne noch länger daran teilgenommen....

Trotzdem oder gerade auch ganz herzlichen Dank für Deine Mühen, uns auf diese Reise mitzunehmen...

Gruß Sven

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Hallo Kalle,

nettes Bild, aber bitte: WIR WOLLEN HIER NUR ZITRONEN SEHEN!!!

Also: suchen, suchen, suchen, suchen...

Wennste keine findest, dann leih eine und mach' 'n Bild - wir sind gespannt.

PS Bitte keine Fahrzeuge nach 1940...

Gruß,

CAt.

Hi Catherine78,

Was Citroen angeht, muss ich dich leider vollends enttäuschen. Ich besitze leider keinen. Eine Ente (2CV 6) hatte ich mal, ist aber lange her. Ich hätte sie wahrscheinlich heute noch wenn sie nicht in der Mitte durchgesackt wäre. Also fehlt mir der Citroen. Bitte entschuldige diese Unzulänglichkeit. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch und muss hier meinen Account sofort löschen?

Was dich betrifft, solltest du auch lernen die Fahrzeuge von anderen Herstellern oder sich in Liebhaberhände befindlichen Fahrzeuge und den Stolz ihrer Besitzer, zu akzeptieren.

Das Bild stand als Synonym für die Kleidung in der damaligen Zeit, damit ein z.B. 1978 geborenes Mädel eine Vorstellung davon bekommt wie es war.

Gruß Maxe

@Ehrwürden, bitte schreibe hier weiter.

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Mahlzeit !

wie mittlerweile einige von Euch bemerkt haben, reagiere ich sehr allergisch auf dumme Sprüche. Allerdings bin ich selber ja auch dafür bekannt, gerne welche fallenzulassen. Aber ich bin diesbezüglich relativ anspruchsvoll.

Ich gehöre zu einem Völkchen, das sich zumindest in früheren Tagen von niemandem vorschreiben liess, was es zu tun hat. Und was mir besonders sauer aufstösst, sind Menschen, die glauben, ihre eigenen Anliegen im Namen der Allgemeinheit an den Mann bringen zu müssen. Damit meine ich den Satz: WIR WOLLEN HIER NUR ZITRONEN SEHEN!!!

Wer ist WIR ???

Ich habe diese Geschichte eher zufällig begonnen und nie damit gerechnet, dass sie soviele Leser finden würde. Eigentlich verbringe ich meine Zeit vorwiegend in einer mechanischen Werkstatt, wo ich in erster Linie Industriemaschinen entwickle und baue. Es war für mich selber eine grosse Überraschung, dass mein Geschreibsel so positiv aufgenommen wurde.

Als Werkstattmensch - früher durfte man noch mit Stolz Mechaniker dazu sagen - habe ich viel mehr mit Maschinen als mit Menschen zu tun. Mag sein, dass daraus nebst einer gewissen Weltfremdheit auch ein soziales Defizit entsteht, die allermeisten Menschen sind wohl gegenüber dummen Sprüchen weitaus toleranter als ich.

Umgekehrt habe ich mir allerdings zur Angewohnheit gemacht, erst sehr genau nachzudenken, bevor ich etwas veröffentliche. Dafür dürfen meine Leser sicher sein, dass eventuelle Beleidigungen nur nach reiflichem Überlegen und sehr gezielt in meinen Texten vorkommen. Im Allgemeinen lässt sich jedoch sehr gut ohne auskommen.

Mein Ziel bei dieser Geschichte hat sich im Laufe dieses Threads gewandelt. Suchte ich ursprünglich Kontakt zu Gleichgesinnten, so steht jetzt die Geschichte des Fünfers in allen mir wahrnehmbaren Facetten im Vordergrund. Wenn man sich mit so alten Autos befasst, wird die Luft für unbeschwerte Kollegialität dünn. Unter den Besitzern solcher Autos herrscht alles andere als friedliche Eintracht, dafür sind die Autos wohl meist zu teuer und das Geltungsbedürfnis mancher Besitzer zu hoch.

Ich kenne aus mehreren Foren das Phänomen des technisch versierten, aber menschlich unter aller Sau agierenden Protagonisten. Erstaunlicherweise halten sich diese oft über lange Zeiträume, als Erklärung für das Tolerieren ihrer menschlichen Unzulänglichkeit wird dann meist auf ihr unverzichtbares Fachwissen hingewiesen. Dabei sollten einem ja die Alarmglocken läuten, wenn man mal einen Blick auf den jeweiligen Beitragszähler wirft. Ich bin mittlerweile bei Forenten mit vierstelligen Beitragszahlen sehr misstrauisch. Irgendwie werde ich den Verdacht nie los, dass wer soviel Zeit und Energie in einem Forum verpuffen lässt, kaum Zeit für ernsthafte Werkstattarbeiten hat.

Ich profiliere mich weitaus lieber durch meine Werkstatt. Dort stehen vier Drehbänke, eine Fräse, mehrere Bohrmaschinen, eine Rundschleifmaschine und und und... All diese Maschinen habe ich im Lauf der Jahre mit viel Liebe und einigem Können soweit ausgerüstet, dass ich fast alles selber anfertigen kann. Natürlich ist diese Art der Selbstdarstellung weitaus zurückhaltender als lautes Getrompete im Internet. Der Verursacher steht auch eher im Hintergrund, eine mechanische Werkstatt wird immer noch in erster Linie an ihren Erzeugnissen gemessen. Vielleicht ist dies der Grund, warum ich gerne hinter Maschinen verstecke. Mir liegt nichts daran, als Persönlichkeit bekannt zu werden. Darum steht auch der Fünfer im Vordergrund dieser Geschichte, zumindest hoffe ich, dass es mir bisher gelungen ist, ihn so darzustellen.

Damit diese Geschichte in diesem Sinn hier weitergehen kann, wäre es in meinen Augen von grossem Vorteil, wenn persönliche Animositäten und Entgleisungen bei diesem Thread aussen vor bleiben würden.

Ich habe das beanstandete Bild sehr genossen, es illustriert sehr schön, was ich mit unzulänglichen Worten zu beschreiben versucht habe. Die Auswahl eines Bildes von einem Auto von 1914, ohne Windschutzscheibe, erscheint mir sehr gut getroffen, meine Phantasie hat das Bild jedenfalls stark angeregt. Die Fahrzeugmarke tut in diesem Fall überhaupt nichts zur Sache, ausserdem hat Citroen erst fünf Jahre später begonnen, Autos zu bauen. Vorher wurden bei Citroen andere, nicht ganz so liebenswerte Dinge hergestellt. Damit meine ich nicht winkelverzahnte Räder, sondern die 55'000 Granaten, die täglich die Citroenwerke verliessen. Man darf also eigentlich recht froh sein, wenn man es nie mit den meistverkauften Produkten aus jenem Hause zu tun bekam.

Die Regeln der Mechanik entziehen sich zwischenmenschlichem Geplänkel. Diese Geschichte ist die Geschichte einer Maschine, die wider aller Vernunft weiterhin funktioniert. Das hat nichts mit persönlichen Standpunkten oder Ideologien zu tun. Ich würde mich sehr freuen, wenn das in diesem Sinne weitergehen dürfte. Die Alternative dazu wäre eine eigene Homepage für den Fünfer, aber dafür haben wir uns bisher zuwenig wichtig genommen. Ausserdem scheue ich den Aufwand noch.

mit fröhlichem Gruss trotzdem

Oliver

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Lieber Oliver,

ich freue mich auch immer auf Deine, mit Herz, Verstand und Selbstironie geschriebenen Berichte und Geschichten. Dies haben in ihrer Leserschaft das hiesige Forum weit überschritten, in mindestens drei sehr gut besuchten Mercedesforen gabs bzw. gibts auch Querverweise und sehr eifrige Besuche.

Das zum Thema "wir wollen nur Zitronen sehen".

Ich bitte Dich herzlich, schreib weiter hier.

Gruß

Gerd

(der, wenns klappt, in Kürze einen völlig orignalen 55er Ponton 220A bekommt der seit 1972 trocken eingelagert war)

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Hallo liebe Leute,

kann es vieleicht sein, dass das von Catherine Geschriebene ironisch gemeint war? Ich hab es jedenfalls so verstanden! Also Ehrwürden:

BITTE WEITERSCHREIBEN!!!!!! Bin ein treuer heimlicher LEser dieses Threads!!

Lg, red2cv

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