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Hydractiv-Steuergerät überholen (XM/Xantia, Hydractiv 2)


XM_Boris

Empfohlene Beiträge

Da sich das Thema "Dioden" allmählich rumgesprochen hat und dazu fleißig mit Stromdieben außen am Kabelbaum improvisiert wird, möchte ich mal eine andere Methode vorstellen und dabei gleich darauf eingehen, weshalb ich das Anklemmen von Dioden außen am Kabelbaum für Murks halte.

Ich habe in der Vergangenheit etwa 4 XM-Steuergeräte mit Dioden versehen. Gestern fiel mir ein auf Vorrat gekauftes Steuergerät von Hoschi in die Hände und ich dachte mir, machste halt mal ein paar Fotos.

Ich erspare mir das profane Öffnen usw. des Gehäuses. Wer damit Probleme hat, sollte die Finger davon lassen und sich lieber an jemanden wenden, der das kann, denke ich.

Im Detail unterscheiden sich H4- und H5-Steuergeräte, die relevanten Teile (nämlich die VN05N) sind aber in beiden vorhanden. Ich habe just ein älteres H4 vor mir:

ecu_h4_01.jpg

Nach dem Öffnen sieht man jede Menge für den Laien uninteressantes Zeug, aber links außen sitzen die Mosfets, die unter defekten Dioden gerne leiden und die man sich genauer anschauen sollte. Der unten ist für das vordere Hydractiv-Magnetventil, der obere für das hintere:

ecu_h4_03.jpg

Beim genaueren Hinsehen kann man erkennen, das der IC für das vordere Hydractivventil schon einmal deutlich überhitzt war:

ecu_h4_04.jpg

 

Auf der Rückseite ist dies besser zu erkennen. Die Platine ist angefärbt und der Schutzlack ist an den Lötpunkten weggebrannt:

ecu_h4_05.jpg

Obwohl der VN05N laut Datenblatt eine thermische Abschaltvorrichtung besitzt, kann man so ganz nicht ausschließen, dass das Teil einen Schaden erlitten hat. Ich hatte auch schon eine ECU, bei der das Zinn aus den Lötpunkten weggelaufen war, also gar kein Kontakt oder nur Wackelkontakt vorhanden war.

Hier nur äußerlich Dioden anzuklemmen, ohne den Schaden zu beheben, macht keinen Sinn und schädigt zudem den Kabelbaum, weil der Kabelquerschnitt durch die Quetschverbinder gemindert wird.

Okay, weiter geht's zur gegenüberliegenden Seite der Platine. Hier sitzen ebenfalls Teile, die gelegentlich mal überhitzen können (zumindest steht es so in einer Anleitung irgendwo in den Citdoks, ich selber hatte das noch nicht). Insbesondere der BUZ11 verdient einen prüfenden Blick. Rein optisch sieht der hier aber gut aus:

 

ecu_h4_06.jpg

Damit kommen wir zu den Verschleißteilen. Auf der Platine sitzen Becher-Elkos, genauer gesagt:

1x 220 uF, 25V, 105°C

1x 100 uF, 63V, 105°C

1x 47 uF, 25V, 105°C

 

ecu_h4_07.jpg

 

Die Teile sehen optisch ebnenfalls gut aus, aber selbst wenn das Steuergerät eines der letzten Bj. 2000 wäre, dann hätten die Elkos trotzdem schon einige Jahre im zweistelligen Bereich auf dem Buckel und sind mit hoher Wahrscheinlichkeit innen staubtrocken oder taub. Die gehören einfach ersetzt.

Zum Auslöten entfernt man vorsichtig die Fixierklebedingens und macht das am einfachsten mit einer geregelten Entlöt-Saugpumpe. Alternativ kann man eine normale Lötstation nehmen (am besten geregelt, auf keinen Fall aber irgendein schwachbrüstiges oder überdimensioiertes Baumarkt-Löteisen) und gibt auf der Lötseite zur besseren Wärmeübertragung frisches Zinn dazu, wechselt dabei regelmäßig zwischen den beiden Beinchen des Elkos, während man auf der anderen Seite der Platine am Elko zieht. Anschließend kann man die Lötaugen mit Entlötlitze säubern. Aber wie gesagt, am einfachsten geht es mit einer Entlötstation, weil dies nicht nur die Nerven schont, sondern auch die Platine. Und so sieht das dann aus:

ecu_h4_08.jpg

Genauso verfährt man mit dem angekokelten VN05N. Weil ich noch ein paar davon übrig hatte, habe ich gleich beide ICs gewechselt. Erst die Lötaugen bzw. Pins säubern, dann unter Zugabe von frischem Zinn die Lötfähnchen erhitzt und die schwimmenden Mosfets mit der Pizette runtergenommen. Man kann schön erkennen, dass die Zinnbeschichtung beim überhitzten Bauteil deutlich gelitten hat:

 

ecu_h4_09.jpg

Den VN03N gibt es in unterschiedlichen Ausführungen (gerade Beinchen, gewikelt usw.). Ich hatte die mit gewinkelten Beinen bestellt, aber leider die stehende Variante. Wenn man diese so wie auf dem Foto in die gesäunerten Lötaugen steckt, mit dem Finger das ganze etwas festhält und mit der anderen Hand den gesamten IC vorsichtig runterbiegt, bis er auf der Löfahne aufliegt, ist das aber kein Problem:

 

ecu_h4_10.jpg

Anschließend wird alles ordentlich verlötet (Pins und Lötfahne der Rückseite):

ecu_h4_11.jpg

Und so sieht's von unten aus:

ecu_h4_12.jpg

Und danach kommen die Dioden. Ich benutze dazu zwei 1N5822, die ich jeweils von Masse an die Ausgangspins der beiden Mosfets löte:

ecu_h4_13.jpg

ecu_h4_14.jpg

 

Damit ist so ziemlich alles, was an Verschleißteilen im Steuergerät verbaut ist, erneuert und die Diodenlösung ist von außen unsichtbar gut geschützt im Gehäuse untergebracht.

Da ich nicht alle Elkos passend vorrätig hatte, muss ich erst warten, bis meine Bestellung eintrudelt. In der Zwischenzeit kann man mal einen Blick auf ein moderneres H5-Steuergerät werfen.

Als erstes fällt auf, dass die Platinenform kompakter geraten ist. Außerdem gibt es kein Wärmeleitblech mehr für den BUZ11 (der übrigens auch nicht mehr da ist) und es ist mehr in SMD gebaut worden (obwohl das noch lächerlich grobmotorisches SMD ist):

ecu_h5_01.jpg

Auch hier steuern zwei VN05N die Magnetventile an:

ecu_h5_02.jpg

Den BUZ11 gibt es nicht mehr, dafür einen BUZ 103 und anderes Vogelfutter, dessen Aufgabe ich nicht kenne und das uns weniger interessiert:

ecu_h5_03.jpg

Leider sind 2 der 3 Elkos nun ebenfalls in SMD ausgeführt:

ecu_h5_04.jpg

Auch hier gilt: die Dinger sind steinalt und gehören erneuert. Entweder trocknet das Elektrolyt darin einfach über die Jahre aus, oder noch schlimmer: die SMD-Elkos laufen aus und verätzen die Platine und deren Leiterbahnen. Dann wäre Leiterbahn-Reparatur angesagt. Im großen und ganzen kein Problem, aber muss ja nicht sein.

Der Wechsel von SMD-Elkos ist nicht so schwierig, wenn man etwas Übung hat: an den beiden Lötpads etwas frisches Zinn hinzugeben und abwechselnd die Pads erhitzen, bis der ELko wegschwimmt und mit einer Pinzette weggenommen werden kann. Aber dazu braucht es wirklich Übung, sonst reißt man das Lötpad schnell ab und hat erst mal ein Problem.

Bilder kann ich bei Interesse nachreichen, wenn ich die Neuteile hier habe. Ich tendiere aber dazu, die SMD-Elkos durch Kerkos zu ersetzen, da diese erstens keine Polung besitzen und zudem noch auslaufsicher sind.

Also Leute,

macht Euch mal bitte bewußt, dass die ganzen XM und Xantia mittlerweile schon ganz schön in die Jahre kommen und schont Eure Kabelbäume! Die Fehler lauern nicht nur in den Hydractivventilen, sondern auch im Steuergerät. Wechselt die steinalten Elkos und verbaut die Dioden intern.

Wer sich das nicht zutraut, kann sich per Mail oder PN an mich wenden, wenn's sein muss. Vielleicht lohnt sich ja eine Art Sammelaktion mit Sammelbestellung der Einzelteile.

Bearbeitet von XM_Boris
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Sehr schöne Doku, werde sie mir gleich ausdrucken und am Wochenende mal mein Steuergerät im Activa überprüfen

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Klasse. Ich verstehe davon gar nichts, bin aber echt begeistert von der Arbeit. Ich hätte da gleich einige Steuergeräte, die mal überholt werden sollten. Gucke gleich mal, wie alt die sind. Gruß Martin

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Ich bin mir gerade nicht sicher, wie sehr sich H 1 und H2 vom Aufbau unterscheiden, aber machst du auch H1 Steuergeräte ?

Ich hätte noch eines, welches Probleme wegen (fast) Dauerweich im Stand gemacht hat. 30 sekunden nach Zündung aus hat es das Ventil abgeschaltet, aber sofort wieder an, und das dann alle 30 sekunden bis die Batterie komplett entladen war...Ich habe nicht die Ausrüstung und die kenntnisse dafür, das zu reparieren, aber da gebrauchte funktionierende auch nicht mehr ewig zu haben sein werden, hab ich es behalten um mal irgendwas dran zu machen. Auf jeden Fall ein schöner Bericht ! icon6.png

Max

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Also eins vorweg:

ich bin Laie, kein Elektroniker. Das einzige, was ich dank meines Hobbys mit alten Commodore-Rechnern mittlerweile gut kann, ist Elkos wechseln, Akkuschäden und Elkoschäden beheben und immer wieder Elkos wechseln (weil die Dinger wie die Pest sind und alle überaltert sind).

Eine Fehlerdiagnose an einem defekten Steuergerät kann ich nicht leisten, sofern es sich nicht um abgerauchte VN05N handelt.

H1 und H2 fallen hier raus (beides Hydractiv 1 Steuergeräte), weil es bei Hydractiv1 normalerweise nicht das Problem mit der defekten Diode am (einzelnen) Hydractivventil gibt. Außer mal reingucken und evtl. sichtbare Schäden oder prophylaktisches Elkowechseln, das dürfte vielleicht Sinn machen.

Und es soll auch nicht den Rahmen eines Hobby-Projektes sprengen. Wenn jemand wie XMbremi einen Vorrat an alten Steuergeräten hat, dann ist das genau richtig: hier würde es sich lohnen, mal eine Bestandsaufnahme der Bauteile zu machen, damit man in einem Rutsch die Teile bestellen kann. Und dann wäre das eine Aktion für ein gemütliches Wochenende, die Steuergeräte aufzufrischen. Das kann ich gerne machen, vorausgesetzt, niemand hat es eilig und das Ganze passiert ohne irgendeine Garantie (wenn das Gerät anderweitig defekt ist, dann wird es dadurch natürlich nicht mehr heile). Außerdem soll das nicht den Eindruck vermitteln, das wäre irgendwie gewerblich oder so. Wer also kein Steuergerät als Reserve übrig hat, wird vermutlich nicht die ganze Zeit auf Dauerhart rumbrettern wollen, bis die Teile in aller Ruhe gewechselt sind.

Alles in allem ist das Öffnen des Gehäuses und das Putzen der Dichtflächen das Aufwändigste. Ich schätze, dass das eigentliche Löten/Entlöten insgesamt pro Steuergerät nicht länger als 30 Minuten dauert. Aber andererseits hat man ja sonst noch genug zu tun und das hier sollte was für Zwischendurch sein, also wenn man gerade selbst etwas Luft und Muse dafr hat.

Mir geht es hauptsächlich darum, dass nicht dauernd diese Frickel-Lösung mit den Stromdieben verwendet wird oder noch rettbare Steuergeräte weggeworfen werden.

Bearbeitet von XM_Boris
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Hydropneumaticker

Hallo,

suuuuper Arbeit.

Während meines E-Studiums (ist schon ein paar Tage her) wurde uns eindringlich geraten Schaltspannungspitzen, und davon reden wir ja hier, so dicht wir möglich am Entstehungsort zu unterdrücken. Gibt es vielleicht auch eine Anleitung zum Einbau der Dioden direkt am Magnetventil?

Gruß H.

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Na das ist eine super Doku. Da ich noch ein zweites Steuergerät habe, werde ich das mal öffnen und die besagten Bauteile versuchen auszutauschen. Danke für die tolle Dokumentation!

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Feine Anleitung (entspricht in etwa genau dem, was ich letztes Jahr bei meinem HA-Steuergerät gemacht hab).

Das kann man ohne Einschränkungen weiterempfehlen.

compliments!

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ich bin raus aus einer Sammelaktion. Habe gestern "meinem" Elektroniker von diesem Thread erzählt. Er hat auch schon einige überholt und hat mir angeboten, daß auch für meine Steuergeräte zu machen. Mein Bedarf ist also gedeckt. Aber ich finde die Aktion der Steuergeräte-Überholung sehr gut. Also bloß keine wegschmeißen. Gruß Martin

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Während meines E-Studiums (ist schon ein paar Tage her) wurde uns eindringlich geraten Schaltspannungspitzen, und davon reden wir ja hier, so dicht wir möglich am Entstehungsort zu unterdrücken. Gibt es vielleicht auch eine Anleitung zum Einbau der Dioden direkt am Magnetventil?

Entweder einen Zwischenstecker mit Diode direkt am Ventil oder das Ventil ausbauen, das Kunststoffgehäuse oberhalb des Steckers aufdremeln und die alte Diode gegen eine neue ersetzen und wieder irgendiwe mit 2K-Kleber verschließen. Hmm.., klingt nach Gefrickel.

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Das einzige, was ich dank meines Hobbys mit alten Commodore-Rechnern mittlerweile gut kann, ist Elkos wechseln, Akkuschäden und Elkoschäden beheben und immer wieder Elkos wechseln (weil die Dinger wie die Pest sind und alle überaltert sind).

Beim Lesen des ersten Postings dachte ich auch gleich an meine Amigas... besonders bei Kerkos statt Elkos. Bei diesem Post habe ich dann erst daran gedacht, dass du ja auch bei A1k bist :D

Ich werd' mir jedenfalls nächstes WE mal die Steuergeräte meines Activa vornehmen.

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Beim Lesen des ersten Postings dachte ich auch gleich an meine Amigas... besonders bei Kerkos statt Elkos. Bei diesem Post habe ich dann erst daran gedacht, dass du ja auch bei A1k bist :D

Jahaa! Das kommt davon, wenn man forenübergreifend die gleichen Interessen hat :D

Ich werd' mir jedenfalls nächstes WE mal die Steuergeräte meines Activa vornehmen.

Heho, ich wußte nicht, dass Du wieder einen hydractiven Citroen hast. Glückwunsch!

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Jahaa! Das kommt davon, wenn man forenübergreifend die gleichen Interessen hat :D

Heho, ich wußte nicht, dass Du wieder einen hydractiven Citroen hast. Glückwunsch!

Eigenlich nur übergangsweise... es soll ein Ford werden (Sind trotzdem schon Neuteile für über 1000,-- € drinn).

Eigentlich ist Ford für mich eher ein Schimpfwort, aber der Police Interceptor hat's mir irgendwie angetan.

Zwischendurch hatte ich einen 5'er BMW E60... langweilige Müllkarre :)

Hat aber nichts mit dem Thread zu tun... deswegen:

Am WE werde ich mein Steuergerät ausbauen und mal schauen und messen, wie's im geht :)

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Toller Thread, auch wenn ich als Verwandter von Lucas-Elektrik nix davon verstehe. ;) ;)

Es nützt wohl nichts, wenn ich diese Anleitung ausdrucke und im Steuergerätekasten deponiere?

Und wenn man die Zusatzdioden weiterhin aussen anbringt, sie aber ordentlich verlötet, statt Stromdiebe zu benutzen??

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Und wenn man die Zusatzdioden weiterhin aussen anbringt, sie aber ordentlich verlötet, statt Stromdiebe zu benutzen??

Das ist schädlich, weil gelötete Kabel schneller brechen, als geklemmte. Deshalb werden Steckverbinder ja gecrimpt (also nicht nur aus Kostengründen).

Da fällt mir ein: heute kamen die Neuteile. Mal fertig löten. :D

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Hallo,

schöne Reparaturbeschreibung. Sehe ich das richtig, daß nach der Reparatur das Heck nicht immer willkürlich abfällt oder ändert sich an dem Zustand nichts????

Gruß Icksemm

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Zunächst mal ändert sich nur, dass das Fahrwerk tatsächlich weich wird, wenn der HA-Rechner meint, dass es das sein soll (falls auch die Ventile noch ok sind usw.). Damit entfällt auch das verzweifelte an-aus-an-aus des HA-Rechners, weil die Ventile anscheinend nicht so reagieren, wie er es gerne hätte. Achja, und die Gefahr, dass die Leistungsschalter VN05N durchbrennen und danach nur noch "dauerhart" geht, ist gebannt.

Ein abfallendes Heck beim Zu- oder Wegschalten der Hydractive-Kugel hat dagegen eher mit einem platten Leitungsdruckspeicher ("Antisink-Kugel") oder einem hängenden Antisink-Ventil zu tun.

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...

Und wenn man die Zusatzdioden weiterhin aussen anbringt, sie aber ordentlich verlötet, statt Stromdiebe zu benutzen??

Sorry, ich muss nochmal zitieren, weil ich meinen vorherigen Beitrag nicht mehr editieren kann.

Eigentlich geht es nicht alleine um die Stromdiebe, sondern darum, dass man ohnehin nicht um das Öffnen des Steuergerätes herumkommt:

1. Sichtprüfung der Bauteile ist unerlässlich

2. Elkos sind überaltert und gehören sowieso erneuert.

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Weil ich mit der Bestellung etwas gebummelt hatte, kamen die Neuteile erst heute (hab' gleich ein wenig mehr bestellt):

ecu_h4_15.jpg

Reichelt hatte mir anstelle der 220uF 25V die 35V-Variante geschickt. Das ist kein Problem, die Nennspannung kann ruhig ein wenig höher ausfallen, nur nicht niedriger.

Für alle Nicht-Fachleute (so wie ich): die Radialelkos besitzen eine Markierung, die den Minuspol anzeigt. Die Lötaugen der Platine sind ebenfalls gekennzeichnet. Hier wird der Pluspol durch eine eckige Markierung gekennzeichnet:

ecu_h4_16.jpg

Elkos einsetzen, die Beinchen auf die richtige Länge kürzen und alles ordentlich verlöten ist eigentlich kein Hexenwerk. So sieht's danach aus. Eigentlich wie vorher, aber es sind eben Neuteile:

ecu_h4_17.jpg

Damit ich die ECU überhaupt testen kann, muss noch eine Modifikation vorgenommen werden. Diese ECU wertet nämlich noch das Signal des Bremsdruckschalters aus. Mein 99er XM allerdings hat von Haus aus neue H5, das diesen Sensor nicht mehr benötigt.

Das Problem ist: das neue Steuergerät funktioniert zwar anstandslos in einem älteren Fahrzeug (mit Bremsdruckschalter), aber das alte Steuergät schaltet sofort auf dauerhart, wenn es in einem neueren Fahrzeug feststellt, dass kein Bremsdruckschalter vorhanden ist. Dies führt zu einem permanenten Fehler.

Daher brückt man einfach den Pin für besagten Schalter mit Masse und gaukelt der ECU einen vorhandenen Schalter vor.

Hier die Pinbelegung des Hydractivsteuergerätes (wohlgemerkt Hydractiv2, nicht 1 und natürlich ohne Gewähr):

Weißer Stecker:

1 Magnetventil vorne

2 Magnetventil hinten

3 ?

4 ?

5 Diagnoseleitung

6 Massesignal Kofferraum-Kontaktschalter

7 Massesignal der Türkontaktschalter

8 ?

9 AFS-Magnetventil

10 ?

11 Signal Fahrgeschwindigkeit

12 Signal normale Abstimmung (Masse)/Sportabstimmung (frei)

13 Lenkwinkelsensor

14 Betätigung der Schalterbeleuchtung in Position "Sport" über +Zündung

15 Masse

Schwarzer Stecker:

1 + Direkt

2 +Direkt

3 Versorgung +5V Gaspedalsensor

4 Info Gaspedalstellung (Ausgang Schleifkontakt)

5 + Stromversorgung Steuergerät über Zündung

6 ?

7 ?

8 ?

9 Information Ausgang 2 des Lenkradsensors

10 +5V Stromversorgung des Lenkradsensors

11 Signal Bremsdrucksensor

12 - des Gaspedalsensors

13 Signal Karosseriebewegungssensor

14 Signal Karosseriebewegungssensor

15 Information Ausgang 1 des Lenkradsensors

Zum Überbrücken habe ich ein kurzes Stück Kupferlackdraht* verwendet (Kabel bricht unter Vibration zu leicht):

ecu_h4_18.jpg

Vermutlich hätte es eine elegantere Möglichkeit gegeben, den Draht zu verlöten, z.B. von Lötpad zu Lötpad. Aber ich wollte es bewußt sichtbar haben, damit der "Hack" bei Bedarf leicht zu erkennen und rückgängig zu machen ist.

Damit funktioniert die ECU nun fehlerfrei in meinem Auto, hab's gerade getestet: Fehlerspeicher mit der Lexia gelöscht, Karre laufen lassen, Fehlerspeicher bleibt leer, Umschaltung Hart/Weich funktioniert. Da es sich um die ECU einer TCT-Limousine handelt, lasse ich sie nur mal vorläufig zum Testen im 2.1TD Break, bis ich die H5-ECU fertig habe.

Und nicht vergessen: nach erfolgreicher Frischzellenkur das Alu-Gehäuse wieder ordentlich abdichten, vor allem auch an den beiden Steckern!

*Kupferlackdraht: cooles Zeugs. Durch die Lackschicht bestens isoliert gegen Kurzschlüsse.

Bearbeitet von XM_Boris
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Also wenn hier grösserer Bedarf besteht kann ich meinen Elektroniker anbieten. Das Problem ist derzeit noch das Porto aber ich bin derzeit daran eine Lösung zu finden. Für die Reparatur von Reservegeräten wo es nicht auf Zeit ankommt gibt es auch eine Lösung mit Versand innerhalb von Deutschland.

Ich will da niemandem Konkurenz machen habe aber den Eindruck dass hier einige einen "Löter" suchen.

Dieser Fred erinnert mich übrigens an einen anderen in dem es um Verschwörungstheorien geht bzw programmierte Obsoleszenz.

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Hallo Boris, verstehe ich das richtig, für das H5 braucht man 1x 220 uF, 25V, 105°C; 1x 100 uF, 63V, 105°C und 1x 47 uF, 25V, 105°C ?

Da diese beim H4 stehen, frage ich sicherheitshalber nochmal nach, denn mein H5 ist mit diesem blauen Silikondichtmittel gedichtet, so daß ich es lieber erst öffne, wenn ich es dann gleich fertig repariere.

Gruß Michael

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