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Fahrt Ihr eigentlich noch mit der Bahn?


Gernot

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde, Yvonne2202 sagte:

Ich bin schon alleine deshalb skeptischer der Deutschen Bahn gegenüber geworden, seit mein Bruder in diesem Verein arbeitet und immer mal wieder erzählt, wie gefährlich und gruselig unsicher die meisten Strecken in Deutschland mittlerweile sind. Marode Streckenabschnitte, bei denen schon keine Weiche mehr so funktioniert wie sie soll, aber der ICE brettert noch fleißig mit 300 Klamotten da entlang. Da wird mir ganz dezent schlecht.

Glücklicherweise hast Du keinen Bruder der bei einer Autobahnmeisterei arbeitet, sonst könntest Du keine Autobahnbrücke mehr benutzen ohne das Dir dabei dezent schlecht würde :D

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Albert Rupprecht
vor 9 Stunden, Yvonne2202 sagte:

Ich saß zum Glück nie im Zug, den es erwischt hat.

Ach so, das zählt aber nicht. Aber dann möchtest Du sicher wissen, wie es ist: Also, ich saß im ersten Waggon, der gleichzeitig Steuerwagen war, also die Lok war hinten. Und dann gab es einen dumpfen Schlag, gefolgt von mehreren kleinen Schlägen, so pong, pong, pong. Der Wagenkasten bewegte sich erheblich, etwa so stark, wie beim Gleiswechsel. Ich habe mich gefragt: ups, war das wohl ein Suizid. Und dann lief der Zug wieder ganz ruhig und wurde langsamer. Als wir standen, war mir klar, ich kann jetzt zwei Stunden lang gucken, wer so alles in die Autowaschanlage vor meinem Fenster hineinfährt, bis der Staatsanwalt den Zug freigibt. Und so war es dann auch. Zwischendurch hat der Lokführer sich noch aufgeregt zu Wort gemeldet und dann - das war das skurrilste dabei - kam nach etwa einer Stunde besagter Notfallseelsorger, der so gar nichts von einem Sozialarbeiter hatte, wie ich mir solch einen Seelsorger vorstelle, sondern durch die Reihen lief, als wäre er auf dem Weg, einen Wagon abzukuppeln. Wie wir dann doch noch in Köln angekommen waren, haben erst mal alle vorne am Wagon geguckt, ob da etwas zu sehen war - es sah aber aus wie immer. Ich war übrigens auf dem Weg nach AC, um die Physikanten einmal live zu sehen, was ich dann natürlich vergessen konnte, so dass ich sie bis heute noch nicht gesehen habe. Also falls einer von euch sie schon mal gesehen habt: Habe ich da etwas verpasst?

vor 9 Stunden, Yvonne2202 sagte:

Marode Streckenabschnitte, bei denen schon keine Weiche mehr so funktioniert wie sie soll,

Wie? Ich könnte tatsächlich einmal erleben, dass ein Zug ganz woanders hinfährt, als auf dem Fahrplan steht. Das fehlt mir nämlich noch, Verfahren kenne ich bislang nur vom Stadtbus. Sonst glaube ich schon alles wesentliche erlebt zu haben: Blitzeinschlag (unspektakulär), Rauchwolken unter dem Triebwagen, Lok fuhr nur mit halber Kraft, mit elend hoppelnder A-Klasse auf Bahnkosten nach Hause gefahren. Einmal saß ich aber hinten in einer E-Klasse und da hat eine Radarfalle zugeschlagen, der Fahrer hat etwas von Mist, der ganze Tagesverdienst im Eimer geflucht und ich habe so einen Blitzer noch nie so entspannt gesehen. Aber normalerweise funktioniert Bahnfahren ziemlich problemlos, ich habe da so den Eindruck, die meisten, die da Jammern, sind das letzte Mal vor über 30 Jahren gefahren, als alles noch ziemlich heruntergekommen war und es noch nicht mal einen Stundentakt gab.

Bearbeitet von Albert Rupprecht
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Albert Rupprecht
vor 15 Stunden, blaues Auto sagte:

 

Nach meinen Erfahrungen fährt in der ersten Klasse eher mehr Pöbel... 

Also bei den Fällen, bei denen ich mich mal selber upgegradet habe, war das nicht der Fall. Nervensägen sind praktisch nur diese telefonierenden Menschen, übrigens nie junge Leute, die kommunizieren immer lautlos mit WhatsApp oder dergleichen. Und es wird im Zug nur unglaublich dummes Zeug gequasselt, das niemand hören möchte.

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vor 3 Stunden, Albert Rupprecht sagte:

 Und es wird im Zug nur unglaublich dummes Zeug gequasselt, das niemand hören möchte.

Haelt man hier doch auch aus:lol:!

Bearbeitet von MatthiasM
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Ich würde dann gerne auch noch wissen, wo diese Weiche ist, die der ICE mit 300 km/h befährt. M.W. sind die Schnellfahrstrecken weichenfrei,

Gernot

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Das ist nicht korrekt. Schnellfahrweichen dürfen im Stammgleis bis zur vollen Geschwindigkeit befahren werden, d.h. es gibt Typen bis 330km/h. Man baut natürlich so wenig wie möglich ein.

Die kaputte Weiche, die mit 300 km/h befahren wird dürfte trotzdem ins Reich der Fabel gehören. Die Deutsche Bahn ist nach wie vor sehr restriktiv in Sicherheitsfragen - und das ist gut so. Eine defekte Weiche wird (je nachdem was defekt ist) mindestens in der Geschwindigkeit reduziert werden. Und da den Mitarbeiten sehr gut bekannt ist, dass hier Personen befördert werden und Personenschaden ganz schlecht ist, wird man im Zweifelsfall eher zur restriktiveren Maßnahme greifen.

Bearbeitet von fredo
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vor 5 Stunden, Albert Rupprecht sagte:

Aber normalerweise funktioniert Bahnfahren ziemlich problemlos, ich habe da so den Eindruck, die meisten, die da Jammern, sind das letzte Mal vor über 30 Jahren gefahren, als alles noch ziemlich heruntergekommen war und es noch nicht mal einen Stundentakt gab.

Das sehe ich auch so. Ich bin vielleicht in Sachen Bahn nicht völlig unparteiisch (die Sache mit den Brötchen auf dem Tisch...), aber im Großen und Ganzen haben wir in Deutschland ein gut funktionierendes System - mit viel Raum für Verbesserungen. Auch wenn es etwas abgedroschen ist, da ist die Schweiz vorbildlich. Das liegt aber auch an der Einstellung der Bevölkerung zur Bahn. In D wäre es unvorstellbar, der Bevölkerung zu verkaufen, man buddle nun einen Tunnel durch den Berg nur für die Bahn - und wer mit dem Auto durchwill, lasse es gefälligst von dieser Huckepack nehmen...

Die Bahnjammerer und Bedauerer kann man auch immer gut sehen, wenn es zu Abbestellungen im Nahverkehr (landläufig Streckenstilllegungen) kommt. Jahrerlang fahren Züge hauptsächlich heiße Luft durch dünn besiedelte Landschaft und bei einer Abbestellung stehen dann so viele Leute auf der Protestliste, dass man sich fragt, warum die Züge so leer waren.

Bearbeitet von fredo
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Gast DerDodel
vor 30 Minuten, fredo sagte:

.

Die Bahnjammerer und Bedauerer kann man auch immer gut sehen, wenn es zu Abbestellungen im Nahverkehr (landläufig Streckenstilllegungen) kommt. Jahrerlang fahren Züge hauptsächlich heiße Luft durch dünn besiedelte Landschaft und bei einer Abbestellung stehen dann so viele Leute auf der Protestliste, dass man sich fragt, warum die Züge so leer waren.

Beifall!! 

Das ist genauso wie bei Fachgeschäften und Tante Emma Läden: "Ihr könnt doch nicht einfach zumachen! Wo sollen wir denn jetzt das einkaufen, was wir im Super- /-Baumarkt nicht bekommen oder vergessen haben??" ..und dann wird auch noch der Bahnhof stillgelegt!

Ausserdem: wenn jemand hundertmal problemlos Bahn gefahren ist, hört man keinen Ton. Wenn beim hunderteinstenmal was schief läuft, werden alle Foren mit Beschwerden geflutet.

Gruß,

DerDodel

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vor 14 Stunden, Grinda sagte:

Glücklicherweise hast Du keinen Bruder der bei einer Autobahnmeisterei arbeitet, sonst könntest Du keine Autobahnbrücke mehr benutzen ohne das Dir dabei dezent schlecht würde :D

Der Opa eines Cousins hat sehr viele Brücken der Sauerland-Linie mitgeplant. Als sie fertiggestellt waren, ist er nur noch Landstraße gefahren. Er war Ingenieur der alten Schule und ihm waren die Konstruktionen einfach zu windig und der Kostendruck (schon damals in den 60ern!) war enorm. Umso erstaunlicher das die Dinger dann doch über 40 Jahre gehalten haben...:unsure:

Gruß Higgins

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ACCM Gerhard Trosien

Haltbare und sichere Brücken baut man aus Stahl (oder Stein in Bogenkonstruktion, aber das ist seit fast hundert Jahren aus Kostengründen kein Thema mehr), wobei die Fahrbahn der Straßenbrücke gern auch aus Beton sein kann.
Stahlbeton ist ein Irrweg, Spannbeton ist Fahrlässigkeit.
Die Betonindustrie stellt den Straßenplanern umfangreichste Planungs- und Berechnungshilfen zur Verfügung, so dass man als Planer unter Zeitdruck blöd wäre, in Stahl zu denken. Hier hat die Stahlindustrie ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

Noch'n Grund, Bahn zu fahren: die Beamtenbahn hat Spannbetonbrücken abgelehnt (wie es die DB AG hält, weiß ich leider nicht) und die allermeisten Eisenbahnbrücken sind aus Stahl, oder noch unbedenklichere Bogenkonstruktionen.

Bearbeitet von ACCM Gerhard Trosien
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ACCM Gerhard Trosien

ich fahre übrigens sehr gern mit der Bahn. Es ist ganz einfach weniger anstrengend, als mit dem Auto, auch wenn das Auto ein wunderbar funktionierendes D-Modell ist. Leider ist der Haupturlaub mit dem Wohnmobil gar nicht Zug-kompatibel; die langen Strecken bei Urlaubsbeginn oder -ende würde ich gern im Autoreisezug abspulen. Nur: früher passte das Wohnmobil auf keinen Zug, und heute ist der Zug ganz abgeschafft...

Wer nur die Spritkosten mit dem Fahrkartenpreis vergleicht, belügt sich selber, aber das ist bekanntlich die Lieblingsbeschäftigung aller Menschen. Quasi naturgegeben.
Und in den allermeisten Fällen klappt so eine Zugreise problemlos. Und WENN es mal in die Hose geht und man wegen Selbstmördern UND Unwetter (*) mit 5 Stunden Verspätung am frühen Morgen nach Hause kommt, hat man ne Menge netter Leute kennengelernt. Im Stau im Auto bleibe ich allein...

(*) Die Kombi habe ich selbst erlebt: ein IC ab Norddeich fiel aus wegen eines Menschen, der irgendwo am Gleis etwas Zug abbekommen hat. Wegen dieses Ereignisses schaffte ich es nicht mehr, nach Plan rechtzeitig vor einem Gewittersturm an Mannheim vorbeizukommen...

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vor einer Stunde, ACCM Gerhard Trosien sagte:

Haltbare und sichere Brücken baut man aus Stahl (oder Stein in Bogenkonstruktion, aber das ist seit fast hundert Jahren aus Kostengründen kein Thema mehr), wobei die Fahrbahn der Straßenbrücke gern auch aus Beton sein kann.
Stahlbeton ist ein Irrweg, Spannbeton ist Fahrlässigkeit.
Die Betonindustrie stellt den Straßenplanern umfangreichste Planungs- und Berechnungshilfen zur Verfügung, so dass man als Planer unter Zeitdruck blöd wäre, in Stahl zu denken. Hier hat die Stahlindustrie ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

Noch'n Grund, Bahn zu fahren: die Beamtenbahn hat Spannbetonbrücken abgelehnt (wie es die DB AG hält, weiß ich leider nicht) und die allermeisten Eisenbahnbrücken sind aus Stahl, oder noch unbedenklichere Bogenkonstruktionen.

Schau dir mal ICE Brücken an. Die sind aus einem grauen Zeug, kein Stein, aber auch kein Stahl. Nennt man Beton... ;)

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vor 20 Stunden, Albert Rupprecht sagte:

Ach so, das zählt aber nicht. Aber dann möchtest Du sicher wissen, wie es ist: Also, ich saß im ersten Waggon, der gleichzeitig Steuerwagen war, also die Lok war hinten. Und dann gab es einen dumpfen Schlag, gefolgt von mehreren kleinen Schlägen, so pong, pong, pong. Der Wagenkasten bewegte sich erheblich, etwa so stark, wie beim Gleiswechsel. Ich habe mich gefragt: ups, war das wohl ein Suizid. Und dann lief der Zug wieder ganz ruhig und wurde langsamer. Als wir standen, war mir klar, ich kann jetzt zwei Stunden lang gucken, wer so alles in die Autowaschanlage vor meinem Fenster hineinfährt, bis der Staatsanwalt den Zug freigibt. Und so war es dann auch. Zwischendurch hat der Lokführer sich noch aufgeregt zu Wort gemeldet und dann - das war das skurrilste dabei - kam nach etwa einer Stunde besagter Notfallseelsorger, der so gar nichts von einem Sozialarbeiter hatte, wie ich mir solch einen Seelsorger vorstelle, sondern durch die Reihen lief, als wäre er auf dem Weg, einen Wagon abzukuppeln. Wie wir dann doch noch in Köln angekommen waren, haben erst mal alle vorne am Wagon geguckt, ob da etwas zu sehen war - es sah aber aus wie immer. Ich war übrigens auf dem Weg nach AC, um die Physikanten einmal live zu sehen, was ich dann natürlich vergessen konnte, so dass ich sie bis heute noch nicht gesehen habe. Also falls einer von euch sie schon mal gesehen habt: Habe ich da etwas verpasst?

Wie? Ich könnte tatsächlich einmal erleben, dass ein Zug ganz woanders hinfährt, als auf dem Fahrplan steht. Das fehlt mir nämlich noch, Verfahren kenne ich bislang nur vom Stadtbus. Sonst glaube ich schon alles wesentliche erlebt zu haben: Blitzeinschlag (unspektakulär), Rauchwolken unter dem Triebwagen, Lok fuhr nur mit halber Kraft, mit elend hoppelnder A-Klasse auf Bahnkosten nach Hause gefahren. Einmal saß ich aber hinten in einer E-Klasse und da hat eine Radarfalle zugeschlagen, der Fahrer hat etwas von Mist, der ganze Tagesverdienst im Eimer geflucht und ich habe so einen Blitzer noch nie so entspannt gesehen. Aber normalerweise funktioniert Bahnfahren ziemlich problemlos, ich habe da so den Eindruck, die meisten, die da Jammern, sind das letzte Mal vor über 30 Jahren gefahren, als alles noch ziemlich heruntergekommen war und es noch nicht mal einen Stundentakt gab.

Okay, einverstanden, diese Runde geht an dich :D Da kann ich nicht mithalten. 

Och naja, sagen wir mal so, mittlerweile arbeitet mein Bruder ja im Berliner Raum, da kann ich nix zu sagen. Aber er hat auch schon in Dortmund gearbeitet. Und nur so viel: dass der ICE da letzte Woche entgleist ist, ist zumindest für ihn keine große Überraschung gewesen. Genau wie das Stellwerk in Mülheim an der Ruhr, das mal eben so abgebrannt ist. Laut seiner Aussage gibt es mindestens 3 Sicherheitsmechanismen, die allesamt ganz plötzlich versagt haben müssen, damit dieses Ding einfach so abfackelt.

Bearbeitet von Yvonne2202
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Am 12.5.2017 at 10:37 , ACCM Gerhard Trosien sagte:

Haltbare und sichere Brücken baut man aus Stahl ....

Noch'n Grund, Bahn zu fahren: die Beamtenbahn hat Spannbetonbrücken abgelehnt (wie es die DB AG hält, weiß ich leider nicht) und die allermeisten Eisenbahnbrücken sind aus Stahl, oder noch unbedenklichere Bogenkonstruktionen.

Ach so:

bahn-bruecken-102~_t-1494774102751_v-16t

Zitat

Jede vierte Eisenbahnbrücke in Hessen ist ein Sanierungsfall. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor, die hr-iNFO vorliegt. Einige Brücken sind gar nicht mehr zu retten.

http://hessenschau.de/wirtschaft/jede-vierte-eisenbahnbruecke-ein-sanierungsfall,bahn-bruecken-100.html

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ACCM Peter D.

Ach, einmal mit Hammerite drüber und gut ;) - pah, Sicherheitsfanatiker...

Bearbeitet von ACCM Peter D.
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Um die Ausgangsfrage mal einfach zu beantworten :

Ja ! So alle 4 Jahre mal. Hat gut geklappt. Zwischendurch auch mal Nahverkehr für 20 km. Teuer, aber funzt auch.

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Die Müngstener Brücke mit über 100 m Höhe und einen halben Kilometer Länge ist die atemberaubenste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Da kannst du alles, was du in Western gesehen hast vergessen. Aussteigen in Solingen Schaberg, schöner Bahnhof, keine zehn Schritte und du bist auf herrlichen Wanderwegen, unten die Wupper oben umrahmt von altem dichten Nadelholzbestand, zwischendurch fällt von oben kristallklares Wassers eines kleines Baches. Irgendwo weit oben schwebt ein Zug, du denkst, jetzt weißt du, was eine Fata Morgana ist. 

Oft mit dem Zug drüber gefahren, surreales Schwebegefühl, freischwebend!, selbst Schwindelanfällige vergessen die Angst. In Barmen umgestiegen in die Wuppertaler Schwebebahn absolut futuristische Fortbewegungsarten - lang her.

Bearbeitet von Steinkul
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Am 15.5.2017 at 20:21 , Steinkul sagte:

Die Müngstener Brücke mit über 100 m Höhe und einen halben Kilometer Länge ist die atemberaubenste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Da kannst du alles, was du in Western gesehen hast vergessen. Aussteigen in Solingen Schaberg, schöner Bahnhof, keine zehn Schritte und du bist auf herrlichen Wanderwegen, unten die Wupper oben umrahmt von altem dichten Nadelholzbestand, zwischendurch fällt von oben kristallklares Wassers eines kleines Baches. Irgendwo weit oben schwebt ein Zug, du denkst, jetzt weißt du, was eine Fata Morgana ist.

Das hast Du fein beschrieben, ich hatte die Brücke als Ausflugsziel sehr genossen.

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Gruß

Wolfgang

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  • 2 Wochen später...

Ich finde die Bahn gar nicht so schlecht... wenn ich einen ICE Bahnhof in der Nähe hätte.....

Mittlerweile gibt es sogar kostenloses WLAN im ICE... und das hat zumindest bei mir recht gut funktioniert..... zwischen Duseldorf und Berlin.

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  • 1 Jahr später...

Vor Weihnachten klebt der kleine Junge am hell erleuchteten Schaufenster mit der aufgebauten Miniaturwelt und ihrer faszinierenden elektrischen Eisenbahn.

Fantasie, Sehnsucht, Wünsche; verheißungsvolle Träume.

Das große, gläserne Gewölbe der Eingangshalle mit seinen tausenden eisern gerahmten Fenstern steht auf filigranen Stahlträgern und bekennt eine architektonische Ästhetik im Verbund von Technik und Fortschrittsglauben. Die Epoche genussvollen Reisens, der Hauch von Fernweh mit dem Aufbruch ins Unbekannte ließ den Fahrgästen das Warten auf Ankunft und Abfahrt trocken und abgeschirmt gewähren. Zahlreich die kommenden und gehenden Gleise mit vielen Weichen und Kreuzungen, zig Signale rot und grün leuchtend; zahllos die Motive und Ziele der Passagiere in täglich etwa 1200 Zügen.

Kommen und Gehen unter dieser Visitenkarte der Großstadt Köln; heute das Tageslicht gedämpfter am grauen Novembermorgen.

Kleiner Punkt, endlich, größer werdend; gewohnter Einheitsbrei verblassend hinter der besonderen Erscheinung.

Das Versprechen der Exklusivität wird souverän gehalten; elegantes Elfenbein, komplementär vom karminroten Dunkel abgesetzt. Stilvolles Nahen, nonchalante Einmaligkeit, größer werdende Imposanz.

Sanfter Halt, brausende Lüfter, die Form aus dem Windkanal hält lässig Schnelligkeit und garantiert mühelose Kraftentfaltung.

Das As in den Quartetten; mit der Karte konnte schlecht verloren werden: über 10000 PS und 200 km pro Stunde, nur der japanische Hokaido lief mit 250 schneller. Das Flaggschiff aus den Siebzigern, die leistungsstärkste Lokomotive von der Bahn in Deutschland je eingesetzt und weltweit die stärkste Einteilige; die Sechsachsige für den gehobenen Reisezugverkehr. 145 Stück ab 1970 in Betrieb, Intercity Schnellläufer für über 30 Jahre. 350.000 km pro Stück pro Jahr, bestehender Rekord mit 50.000 km in einem Monat und 283 km/h nur durch ein geändertes Getriebe sind ebenfalls Rekord.

Lumpig wenige 8 österreichische Fernreisezugwagen sind angekoppelt, planmäßig, heute, 44 Jahre später. Planmäßig heißt offiziell ausgewiesen, viele Fotoapparate mit älteren Bedienern Ein-, Aus- und Vorbeifahrt festhaltend, viele Stative.

Smalltalk bei der Übergabe, dann die zwei Meter überm Schotter in den Führerstand. Übersichtlich, funktionale Schalter, kein Schnickschnack, keine flimmernden Infos. Helles Industriegrün, Einheitsfarbe der 70er an fast allen Metallen, selbst die Grundierung der Bundeswehr leuchtete in dem Farbton. Das babykopfgroße Relais wird hingelegt: „Kannste noch selber, ohne zeitaufwändig Störungsprogramme wie beim ICE abspulen.“ Zwei alte Schreibtischstühle nicht im Boden verankert; die Lehnen lassen sich aus Platzmangel nicht neigen, keine Kniefreiheit; Lachen: „ Die ersten hatten nur Drehschemel mit Holz, Arbeitsplatz, dann wurden die Stühle rein gezwängt.“ Die Fahrgäste vom „Rheingold“, „blauem Enzian“ und wie die Nobelzüge sonst noch kinderkarnevalistisch bezeichnet wurden, hatten es da deutlich bequemer, 2 Klassen Gesellschaft eh und je. Faszinierend die vielen eng beieinander liegenden Schlitzschrauben des Frontscheibenrahmens, durch den der Blick nach draußen über die sich verjüngenden Stahlstränge nur eine Richtung kennt.

Fernsprecher Abstimmung mit dem Zugführer, Uhrzeit, Blick aus dem Fenster nach hinten, Wink, langgezogener Pfiff. Aufschalten der Leistung, unmerkliche Bewegung, langsam, dann Schrittgeschwindigkeit, kontinuierlich schneller werdend mit weicher und ruckfreier Beschleunigung. Viele parallele Gleise, nebenher fahrend und entgegenkommende Züge bei der Ausfahrt aus Köln; das gemächliche Tempo erlaubt Voyeurismus auf Hinterhöfe, Fenster und Balkone von mehrstöckigen Häusern. Die Bewohner nehmen das dauernde Stahlräderstakkato hoffentlich kaum noch wahr.

Den Takt überfahrener Gleisverbindungen hat Arlo Guthries „City of New Orleans“ 1972 sehr schön als Untermalung und seine Zeile „This train got the disappearing railroad blues“ ist der wunderbare Abgesang.

Ursache für den heutigen Einsatz zweier im Schnitt nach 30 Jahren und Millionen von Kilometern verschlissener Loks ist Habgier, sachlicher formuliert, die „Bahnreform“ mit Gründung der „Deutsche Bahn AG“.

Nach 120 Jahren in staatlicher bzw. öffentlich rechtlicher Regie war die Institution Reichs- und Bundesbahn nicht nur verlässlicher Arbeitgeber (teils Beamtenstatus) auf Lebenszeit, sondern besaß riesige Wohnungsbestände, große prachtvolle Filetgrundstücke in den Herzen aller Städte, besonders begehrenswert in den Metropolen, hatte eine eigene Bank und lebte Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter; sie war Staats- oder besser Volkseigentum, gehörte nur uns, dem Steuerzahler.

Das änderte sich ab 1991 auf Anraten des Aasgeiers Roland Berger und seiner Unternehmensberatung aus God’s own country, die Birne, pardon Kohl, veranlasste, bis 1997 seinen „Freund“ Heinz Dürr, auf Privatisierungskurs zu schicken; „privare“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt „berauben, befreien“.

Heinz Dürr war und ist Mehrheitseigentümer der Dürr AG, dem laut Eigendarstellung „weltweit führenden Anbieter von Lackieranlagen für die Automobilindustrie“. Er wurde 1980 Chef des Elektrokonzerns AEG; unter seiner Führung musste AEG 1982 Insolvenz anmelden und wurde zwei Jahre später von Daimler übernommen. Heinz Dürr blieb Chef der Sparte AEG und rückte zugleich in den Vorstand der Daimler AG auf.

Unter seinem Vorsitz, die Bahn war jetzt AG, wurden 51% der Arbeitsplätze abgebaut (215.000), 10% des Schienennetzes gestrichen und sein Jahresgehalt von 290.000 (DM oder € weiß ich nicht) um 175% erhöht. Er vertickte mehr als ein Dutzend Großbahnhöfe an gefräßige Immobilienspekulanten und halbierte die Gleisanschlüsse. Letzteres ist besonders bitter, aber sehr effektiv, da die wichtige wegbrechende Struktur den Güterverkehr eben nicht leichter auf die Schiene brachte, trotz albern beschwörendem Umweltgeschwamel und dem Gesülze von Verkehrs-, Umwelt- u sonstigen Ministern. Dem „Daimler“ als weltweit größtem Lkw Hersteller waren die feisten Schenkel vom vielen Lachklopfen sicher schön rosig und gut durchblutet. Dürr war auch Gründer und Treiber des Milliardengrabs (für uns Steuerzahler) Stuttgart 21.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=46138

Nachfolger wurde Johannes Ludewig von 97 – 99. Der baute die Mitarbeiter nur noch um 10 % und die Industrieanschlüsse lediglich um 16,9% ab; seine Bezüge stiegen glücklicherweise dafür auf 950.000, also um 19%. Unter seinem Management fiel das größte Unglück der deutschen Eisenbahngeschichte mit 101 Toten und 88 Schwerverletzten in Eschede. Privatisierung heißt nämlich selbstverständlich auch, behördliche Aufsicht deutlich zu reduzieren und weiter, durch primär wirtschaftliche Interessenvorgaben, Warnungen von Fachleuten in den Wind zu schlagen und in diesem Fall einen für Hochgeschwindigkeitszüge völlig ungeeigneten Radtyp mit Radreifen, die bisherigen „Monobloc“ aus einem Stück, ersetzen zu lassen. Inzwischen und stillschweigend laufen die ICEs wieder mit Ganzstahlrädern und der ICE 884 Wilhelm Conrad Röntgen gar nicht mehr. Ludewig konnte übrigens nix dafür (war vom Vorgänger eingestielt) und er hatte Stuttgart 21 klar als unwirtschaftlich eingestuft.

Sein neun Jahre wirkender Nachfolger Hartmut Mehdorn, eine blendende SPD Kanzler Beziehung, schob Stuttgart 21 (2009) wieder an und die Verschuldung der Bahn AG durch teure Zukäufe in 130 Ländern als Global Player für den Steuerzahler in deutlich höhere Sphären. Dafür kassierte er 2007 lumpige 2,975 Millionen € an Bezügen. Die Air Berlin (Pleite) von 2011 bis 13 und der dolle Hauptstadtflughafen BER bis 2015 tragen auch seine kompetente Handschrift: Steigende Preise bei sinkenden Leistungen.

Rüdiger Grube (danach knapp acht Jahre im Amt) war Vertrauter von Jürgen Schrempp, (psssst: Daimler,) und mit diesem Vertreter der heute kritisierten und, och, wieder beendeten „Welt-AG“.  Im Jahr 2016 hatte er mit Boni Gesamteinnahmen von über 2,4 Millionen Euro brutto, dazu kamen 2,25 Millionen Euro Abfindung für seinen Ausstieg bei der Bahn und richtig nett, gibt‘s auch noch fast 900.000 Euro als Pensionsrückstellung.

Richard Lutz, aktueller Bigboss, hat 2018 1,8 Millionen eingestrichen, wobei, bei diesem leider schmalen Salär, 30% weniger als im Vorjahr in neue Züge und den Infrastrukturausbau investiert werden konnten.

Was hat die vollmundig beworbene Privatisierung zum Wohl des Steuerzahlers und der Reisenden gebracht? Etwa mehr Güter zwecks Verkehrs- und Umweltentlastung auf die Schiene? Ha, haha, hahaha.

Pünktlich wie die Bahn? (Gröhl)

Die Pünktlichkeit im Fernverkehr der Deutschen Bahn AG – die ohnehin extrem fragwürdig bemessen wird (nur Züge, die mehr als 5 Minuten und 59 Sekunden verspätet unterwegs sind, werden als „unpünktlich“ registriert) – lag bereits 2017 deutlich unter 80 Prozent (offiziell bei 78,5 Prozent). Sie liegt im ersten Halbjahr 2018 nochmals niedriger (offiziell bei 77,5%). In Österreich liegt diese Quote trotz der engeren Definition (5 Minuten sind die strikte Grenze) bei 85 Prozent. In der Schweiz bei nochmals kundenfreundlicherer Definition (es gilt eine Drei-Minuten-Schwelle) liegt die Pünktlichkeitsquote bei 95 Prozent. In Japan erreichen die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge Pünktlichkeitswerte von 99 Prozent. (Dort in 15 Sek getaktet.)

In Spanien ist der Talgo um die Hälfte billiger, in F hat der TGV eigene Gleise u in der CH gibt’s zum Fernverkehr perfekte passende Nahverkehrsanschlüsse.

Will nun der arme und gestresste Unternehmer, ob mittelständisch oder Konzern vorstehend, seine überaus wichtigen Wirtschaftsforen in den erstklassigsten Foyers diverser Luxusetablissements der Metropolen au(s oder f)suchen, wird er wohl auf den max. 1 Jahr alten (Abschreibung, Abschreibung) Bonzenboliden zurückgreifen; lieber den Chauffeur im Stau ankac… anstatt auf zugigen Bahnhöfen seine Beine … Für die Hungerleider stellt sich die Frage, welcher Arbeitgeber ist jeden 5. Tag über das Zuspätkommen seiner Belegschaft  begeistert? Dann die doch lieber in den Stau gehetzt und Dieselfahrverbote. Und Inlandsflüge gibt’s umweltsconend schon ab 19, - €. Wer fährt denn da noch Bahn? Deppen, notorische Optimisten, Rentner, Leute ohne Führerschein, die keine andere Wahl haben. Wir wahren Füchse nun wirklich nicht. Geschickter kann Marketing nicht umgesetzt werden und so zeigt sich erstklassiges Management (von manus = Hand, agere = führen) oder an der Hand Politiker mit klangvollem Namen führen: Matthias Wissmann (CDU) bis 98 Verkehrsminister, dann Cheflobbyist der Automobilindustrie (ach nee, wirklich?), Müntefering (SPD) bis 99 (Rente erst ab 67), Tiefensee (SPD) Kommission Agenda 2010 verweigerte den Waffendienst in der NVA - Donnerwetter, Ramsauer u Dobrindt nun von der CSU als PPP (Public-private[wir erinnern uns? privare = berauben]-Partnership und Mautpäpste. Zu Scheuer fällt Euch selbst was ein.

Was hat’s für den Nahverkehr bei mir auf dem Dorf gebracht? Leider nix, seit 75 die eingleisige Strecke ohne Personen, die Busse abends nach Meschede und zurück gestrichen, die Kids in Mamis SUV zur Schule falls Kohle da ist, sonst proppenvoller Bus mit Niedriglohnkutscher, Akzent und Migrationshautfarbe. Für die Ferne? S. o.; erinner mich an Hannover, als von 4 ICEs 3 mit Verspätung angezeigt wurden. Meiner bei Abfahrt pünktlich, in HH, nur ein Pubs (fürn ICE) entfernt, waren 30 Minuten Verspätung mit dabei und ein nervig laut schlagendes Rad oder Lager der akustische Begleiter.

Der gehorsam burgeoise  CDUCSUSPDFDPund GRÜNEwähler hat es richtig gemacht, besser lassen sich Interessen in unserer Vorzeigedemokratie nicht vertreten.

Das Rheintal ist eng, die Fernzüge teilen sich die wenigen Gleise mit dem Nah- und teilweise dem Frachtverkehr, die Zugfrequenz ist (zu) hoch und die vor uns laufende S-Bahn hält an jeder Milchkanne. Die Bahnsteige werden gerade saniert, die Verspätung nimmt ständig zu. „Das ist doch den Verantwortlichen bekannt, wozu dieser Fahrplan?“ „Image; ICE hat schnell zu sein, erst recht auf dem Papier.“

Nicht mehr lange bis Stuttgart und endlich, endlich darf sie. Der Fahrdienstleiter hat grünes Licht gegeben, die Krücken haben Platz gemacht und die Tachonadel wandert stoisch rechtsrum. 160, 180, keine Mühe; 5 Promille Steigung mit 300 Tonnen Anhängelast waren Anforderung, 600 Tonnen später die Regel. Dafür fängt‘s immer mehr an zu schlingern und zu rollen, ein voll abgestellter Kaffeepott wäre längst halb leer. „Die Lagerung der Drehgestelle ist ausgeschlagen, dazu gibt‘s Risse.“ Grinsen. Bei 200 km/h ist Schluss, die Nadel klebt, die Oberleitungsmasten fliegen nur so vorbei, die Schwellen sind ein einziger langer dunkler Strich und der Blick kennt weiter nur die Richtung vorwärts.

„250 sind hier ausgewiesen, aber es hat zu wenig vorgehaltenes Material und das vorhandene ist durch gestreckte Wartungsintervalle kaputt gespart. Diese zwei, die annähernd die Leistung der ICE im Fahrplan erbringen können, haben noch irgendwo rumgestanden, Nürnberg, Gera, weiß nicht mehr. Dazu kommen die jüngeren Kollegen mit ihren verkürzten Schulungen, Aufteilung in Cargo-, Nah- und Fernverkehr, die dürfen nur noch eine Handvoll Loks fahren und diese darf kaum noch einer, dein Glück.“

Mit 45 Minuten Verspätung im Kopfbahnhof Stuttgart hat das gestresst spärliche Rangierpersonal längst die Biege gemacht. Warnweste an, fluchend runter ins Gleis und selbst abgekoppelt. Weiter ins Betriebswerk, mit Pause ist nichts, Lok abgestellt, das Relais nicht vergessen, die andere aufgerüstet, und vor den Zug zurück nach Köln. „Zehn, zwölf Stunden Schichten sind keine Seltenheit, mal 10 Tage hintereinander, oft in der Nacht los oder erst zurück, Feiertage nur die Hälfte und der Dispo mit seinem, kannste mal eben, der Kollege iss krank …“

Die einsetzende Dämmerung kaschiert die fehlenden 35 cm im Führerstand zur Vorgängerin gnädig, (70 cm insgesamt) bei 19,5 m Länge und 114 t, es ist noch enger; die Fotographen draußen winken freundlich, sind begeistert.

Der Charme der schwarzen Dunkelheit offenbart sich besonders in den entgegenkommenden ICEs, winzige Punkte, rasend schnell da mit ihrer nur akustisch wahrgenommen enormen Druckwelle, Masse zählt. Eine weibliche Stimme signalisiert per kollegialem Du sehr charmant über den Lautsprecher ihr „ich mach Dir Platz, Du hast jetzt freie Bahn.“ Die paar chronologisch nun schnell näher kommenden hellen Flecken entpuppen sich als Provinzbahnhöfe ohne Halt. In einem mit langgezogener und geneigter Kurve sehe ich die Mutter schützend hinter ihrem Kind die Hände hastig über dessen Ohren legen; mit über 120 Klamotten kacheln wir vorbei und ich spüre das Durchschütteln des vorbeidonnernden Zuges körperlich mir Schauer über den Rücken jagend.

Heute steht sie im Eisenbahnmuseum in Koblenz und fährt Sonderzüge. Die Lagerung der Drehgestelle und deren Risse…

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Lange vorher, 2004, hatte er seinen ersten PU, 4 Jahre später den zweiten, kürzlich den 6. oder 7. mit steigender Frequenz. Wohlgefühl Indikator ohne mediale Verbreitung: PU steht für „Personenunfall“ und beschönigt die finale Lösung persönlicher Probleme. „Du siehst paar hundert Meter ne Gestalt auf den Damm kriechen, sich aufrichten. Machtlosigkeit, Vollbremsung, Sand, Pfeifen, die Hand brichst du fast in diesen Sekundenbruchteilen, rasende Gedanken, der Hauch eines Gesichts, Mann Frau, dein NEEEIIHN nutzt gar nichts. ICEs sind beliebt, die Psyche immer mehr traumatisiert.

Der kleine Junge ist grau geworden, der Spielzeugladen schon vor Jahrzehnten aufgegeben.

Geiz-ist-geil Egoismus ordert „clever“ Konsumrotz bei Amazon und Jeff Bezos Niedrigstlöhner legen den Plunder ans Sofa; am liebsten 7/7 und 24/24, rund um die Uhr; wir sind völlig bescheuert.

Märklin, Trix, Faller, Fleischmann usw. sind vom deregulierten Markt verscheucht; etliche Einzelhandelsgeschäfte in der Hauptstraße Warsteins mit ihren schmutzig trüben Glasfenstern seit Jahren verwaist. Lange begraben die Hoffnung, neoliberal ausgerichtete (Einheits)Parteiabgeordnete erlassen Gesetze im Volksinteresse. Längst überfällige Politikmodifikation, wenigstens im Kleinen ein vernünftiges Verkehrssystem, Fehlanzeige.

Der zertretene Coffee-to-throw Becher entlarvt im Rinnstein fahl schimmernd die Verlogenheit unserer Smartfonmentalität; dankbar gnädig verschluckt Dunkelheit den dreckigen Rest; zunehmende Armut, Ausgrenzung und Gewalt.

„Friday for Future darf keine Dauerveranstaltung sein.“ meint der grüne Minipräsi von Stuttgart 21 und ich meine,

mitlaufen ohne denken hat eine lange Tradition.

Gruß

Wolfgang

Dein Freund fährt Golf, meiner E 03.

Bearbeitet von wolfgan
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  • 6 Monate später...

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, meiner Verwunderung über die Deutsche Bahn AG Ausdruck zu verleihen, stieß ich auf diesen Fred. Der letzte Beitrag gefällt mir übrigens sehr. Eine Führerstandsmitfahrt auf der 103 wäre ein passendes Geschenk zum Sechzigsten; falls jemand ... ich sag ja nix, ich red ja bloß!

Meine mir angetraute Besteehefrau von allen wollte gestern ein Ticket am Hauptbahnhof Stuttgart käuflich erwerben. In der Annahme dies nach einer Beratung des möglichen Reiseverlaufs und der entsprechenden Recherche tun zu können, machte sie sich mit unserem Nachwuchs, Gepäck und guter Laune auf den Weg — hier sind Herbstferien und der Westerwald hält Verwandtschaft parat.

Tja, das war wohl ein Griff ins Klo! Man hätt' sich's ja auch denken können. Eigentlich passt's zum Konzept und ist eine völlig logische Entwicklung. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Bahn an einem Bahnhof ganz analog Billets verkaufen wollen müsste. Mit Beratung und Planung und sonstigem Gedöns. Lächerlich!

Und damit das auch jeder hier versteht, quasi entkryptet, schreibe ich extra laut und deutlich: Am Stuttgarter Hauptbahnhof gibt es kein Reisezentrum mehr!

 

 

Dem ist nichts hinzuzufügen! Mahlzeit!

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