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Er ist wieder da: Corona - Bier, Auto oder Virus?


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vor 3 Stunden schrieb Steinkult:

Wolltest du mitsingen? Schaue nochmal aufs Notenblatt! Dreivierteltakt!

Das kommt immer drauf an, wo man mitsingen möchte. Bei denen mit dem echten Ermächtigungsgesetz gehörte Dreivierteltakt eher in die Abteilung Propaganda & Freizeit. Je mehr Propaganda in der Freizeit, umso weniger Zeit für Freiheit...

Zu den Wirtschaftssorgen: Wenn man denn schon neoliberal denken will, sollte einen die wirtschaftliche Kriese nicht sonderlich beunruhigen. Das ist die Vulkanerde fürs fulminante Wachstum danach. Je mehr zerhauen ist, umso mehr kann man danach wieder aufbauen. Endlich mal eine Form des Wachstums, die dann zumindest nicht ausschliesslich auf hohlem Konsum als Selbstzweck beruht.

Ist die Wirtschaft erstmal einen Drittel kleiner, erreicht sich von da aus viel leichter ein definiertes, relatives Wachstum. Anders: 4% von 70 sind bedeutend weniger, als 4% von 100. Die Volkswirtschaftler hängen sich aber so oder so am Prozentsatz an. Das ist nicht mein Zynismus, das ist Wirtschaftsmathe auf Stammtischniveau...

Zu den paar Armen in jedem Land, um die wir uns nicht weiter kümmern sollten: Das kann nicht ernst sein. Arme haben kein Geld. Sie können also auch kaum Wirtschaftswachstum bringen. Und wenn die mehr bekommen, dann gebens das gern aus. Gibt man einem Millionär mehr, spekuliert der halt ein wenig erfolgreicher. Reales Wirtschaftswachstum schafft der damit viel weniger, als der arme, der sich endlich lange unerfüllte Bedürfnisse gestatten darf.

Mich lässt in schlaflosen Nächten ein Gedanke nicht los: In der Pandemie zeigt sich nicht nur den üblicherweise Armen, sondern auch weit in die Mittelschicht hineinreichend, wie wichtig die Existenzsicherung wirklich ist. Wäre das nicht ein Signal an die Linksaussen, endlich mit dem Grundeinkommen ernst zu machen? Paradoxerweise müssten die Neoliberalen auch dafür sein, denn nur dann ginge die Rechnung, Arbeitskraft als gewöhnliches Handelsgut anzusehen, endlich annähernd auf. Zur Finanzierung schlage ich eine Energie- oder Maschinensteuer nicht unerheblicher Grössenordnung vor. Es kann doch nicht sein, dass Arbeit, von der es ohnedies immer weniger gibt, auch noch durch Lohnnebenkosten verteuert und unattraktiv gehalten wird. Und: Energiesparen müssen wir, fragt Greta, sowieso. Wenn schon umstellen, dann sinnvoll.

Wie realistisch sowas ist, weiss ich nicht. Es hätte aber Potential, Berufe mit viel menschlichem Einsatz aufzuwerten. Erstens müssen bezahlte Löhne den Lebensunterhalt nicht voll decken, und zweitens sind etwa Pflegeberufe solche, wo es wenig Maschinen und ziehmlich wenig Energieverbrauch gibt. Da wäre es dann also im Verhältnis billiger, neue Jobs zu schaffen. Und: Die Löhne könnten sich dann eher nach dem Markt richten. Man zahlt am besten, wo man am Dringensten Leute sucht. Und wenn die Löhne zu mies werden, findet man keinen mehr, weil das Grundeinkommen eh für Essen, warme Bude und Krankenkasse reicht. Auch die Rentensorge wäre nicht mehr so sehr drückend.

Vielleicht liesse das dann ja auch Raum für andere als nur den rein ökonomischen Massstab. Vielleicht ein Punktekonto, das man auffüllen kann, indem man sich ehrenamtlich für die Bereiche engagiert, ohne die es nicht geht, die aber an sich nicht als Lohnarbeit finanzierbar sind. Jugendarbeit, Nachbarschaftshilfe, Kinderbetreuung, Unterstützung derer, die nicht oder nicht mehr völlig selbständig leben können.... alles Bereiche, die heute darben oder sonstwie brotlos und damit unattraktiv für jedoch dringend nötige Tätigkeit sind.

Nein, ich bin kein Umstürzler. Mache mir aber eben so meine Gedanken. Ich hoffe, nicht in die selbe Richtung quer, wie die berühmten, denen schon gradaus die Libelle schiefsteht...

Bearbeitet von bluedog
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vor 8 Stunden schrieb fluxus:

Das meinst Du sicher nicht ernst, ....

Doch! Jede Form der Ablenkung von sich selbst liegt ihm nicht so:).

Aber es gibt ja genug die ihm dienlich sind.

Unterhaltsam finde ich die letzte Verlinkung, einige die damals mit den Augen gerollt haben, goutieren seine Beitraege heute.

Bearbeitet von MatthiasM
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vor 5 Stunden schrieb bluedog:

Nein, ich bin kein Umstürzler. Mache mir aber eben so meine Gedanken.

Und die sind doch nicht schlecht.
Unter den paar „vernachlässigbaren“ Armen sind ca. 20% der Kinder die in D aufwachsen. Die paar „vernachlässigbaren“ Armen können sich nicht gesund ernähren, Gesundheitsvorsorge betreiben, an Bildung und Kultur teilhaben.
Die haben keine Lobby und wenn sie über die Armutsschwelle klettern, landen sie gleich im Niedriglohnsektor. Ich staune immer über das Wahlverhalten der Menschen, alle wissen 90% der Vermögen gehören 10% der Bürger und es wird so gewählt, dass sich daran garantiert nichts ändert. Brave new world

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vor 8 Stunden schrieb Steinkult:

Trockne den Phantomschmerz deiner larmoryanten Tränen, die aus nichts bestehen als “Hörensagen“.

Da muss ich ja grad mal lachen. Von meinen beruflichen Erfahrungen hast Du wirklich keine Ahnung, aber wirklich keine, kannst Du auch nicht haben. Unterlass doch bitte Deine sinnbefreiten Unterstellungen. Danke. Was ich zum Thema Armut zu sagen habe, basiert in hohem Maß auf Fakten und Erfahrungen. Eine Empfehlung, damit Du auch mal praktische Erfahrungen sammeln kannst: Erzähle mal den Menschen, die auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen sind oder einem Obdachlosen, wie glücklich das Leben eines Mönchs ist. Viel Vergnügen. 

fl.

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vor 15 Stunden schrieb Steinkult:

… das jeder anständige aufrichtige Linke wissen sollte:…

vor 14 Stunden schrieb Steinkult:

Einige wenige Arme hat jedes Land, wir sollten dem keine Beachtung schenken. 

 

Du hast dich hier schon des öfteren als "Linken" bezeichnet. Ich erinnere mich, dass du Wolfgan mit "wir Linken" ansprachst und er aufklärte, dass er sich selbst nicht als solchen sehe, sondern als Schröder-Fan (was in der Tat ein Antagonismus ist).

Was definiert einen Linken? Das zweite Zitat oben lässt eher darauf schließen, dass du vielleicht mal links warst, das über die Jahre jedoch abhanden gekommen ist und du das noch nicht wahrgenommen hast?

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Die aktuellen Zahlen über Einkommensverhältnisse aus einem Wirtschaftsmagazin, in einen Zusammenhang mit der höchsten Rate an Coronatoten in Europa zu setzen, sagt zunächst nichts über eine ethische oder politische Einstellung aus. 

Die soziologische Perspektive fehlt mir ohnehin in der Coronadiskussion. Wie häufig wurde beim alternativen Umgang schon das Stichwort “Schweden“ durchgenudelt, während die Schweiz so gut wie nicht vorkommt.

Bearbeitet von Steinkult
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vor 25 Minuten schrieb Steinkult:

 

Die soziologische Perspektive fehlt mir ohnehin in der Coronadiskussio

 

Die gelebte soziale Empathie wäre eher angemessen, als eine soziologische Perspektive aus dem Elfenbeinturm.

Zur Binnendifferenzierung der Arbeitsfelder:
Ein Pädagoge ( nicht Lehrer) der persönlich unmittelbar mit den Armutsfolgen arbeitet, hat einen anderen Einblick, als der universitäre Soziologe.
Noch einen obendrauf, was wir( als Gemeinschaft) bei der Armutsbekämpfung heute einsparen, kommt in einigen Jahren doppelt und dreifach an Kosten obendrauf.

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Zur Ergänzung:

Bericht von "Save the Children"Jedes fünfte Kind lebt in Konfliktregion

und in der TAZ:

Auswirkungen der Coronakrise: Lieber reich in der Pandemie

Ein neuer Bericht zeigt: Von finanziellen Verlusten in der Pandemie sind vor allem Leute mit niedrigem Einkommen und die untere Mittelschicht betroffen.

Gelobt seien der gehobene öffentliche Dienst und das Homeoffice – wer hingegen schlecht bezahlt in der privaten Dienstleistung oder im nicht Homeoffice-tauglichen Job tätig ist, hat es schwerer in Coronazeiten. Dies zeigt sich im am Donnerstag veröffentlichten Verteilungsbericht des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI).

Als „besorgniserregend“ wertete WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch das Ergebnis der Erhebung, auch weil Betroffene mit Einkommensverlusten eher bereit seien, Verschwörungsmythen zu glauben... 

Bearbeitet von Ebby Zutt
Ergänzt
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vor einer Stunde schrieb Ebby Zutt:

gelebte soziale Empathie wäre eher angemessen

Psychologisieren fällt den Leuten leicht. Dann gibt man ihnen noch einen lateinischen Wortknochen zum nagen, und schon geben sie sich dem hin, was sie am liebsten tun, ihr Lied zu trällern und dabei, und darin liegt der eigentliche Antrieb, an nichts zu denken. Die “Empathie“ wurde in der Coronaendlosschleife wie ein Zylophon in alle Buchstabenrichtungen bespielt. 

Mir ist langweilig.

Zurück zu meinem Punkt, die Schweiz und Corona - Die Neue Zürcher Zeitung gehört mit Sicherheit nicht zu den “Revolverblättern“, vor allem kapriziert sie sich nicht auf explosive Gefühle, die hier im Forum so gern befeuert werden. Jeden Tag finde ich dort Argumente und Hinweise für einen anderen Blick auf das Coronathema. Wo kommt das her? Wir reden zu wenig über die Schweiz.

Bearbeitet von Steinkult
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vor 23 Minuten schrieb Steinkult:

Mir ist langweilig.

Man merkts. Dennoch ist im Alltäglichen Emphatie, Zuwendung und Mitgefühl erforderlich.

Dem wäre nur noch hinzuzufügen, dass dies Disziplin und Ausdauer erfordert, weil eben nicht immer das gleiche zurückkommt. qed

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vor 42 Minuten schrieb Steinkult:

Wir reden zu wenig über die Schweiz.

Kann man ändern:

In Sion ist das Krematorium ob der vielen (es sind wirklich viele) Coronatoten so überlastet, dass auf andere Kantone ausgewichen werden muss. Die schaffen auch mit Überstunden nicht mehr als 20 Leichen am Tag, und das ist im Kanton Wallis das einzige Krematorium. Die IPS ist in dem Kanton auch voll, und nicht nur dort.

Gestern warens noch etwas über 5'000 Corona-Neuinfektionen schweizweit. Die Schweiz hat ca. 8.6 Mio. Einwohner. Auf D umgelegt käme man da für gestern auf 50'000 Neuinfektionen.

Der Kanton Jura hat den Shutdown, ebenfalls mit mehr oder minder voller IPS im Kantonsspital, verlängert, der seit etwa Anfang Monat gilt. Heisst: Keine Ausgangssperre, aber alles, inkl. Gastronomie, ist zu, ausser den üblichen Geschäften, und es gibt keine Grossveranstaltungen mehr und rigorose Kontaktbeschränkungen. Schule und Wirtschaft laufen aber weiter...

Auch im Kanton Genf ist die Gastronomie komplett zu. Einzelne Wirte, so hörte man, überlegten sich, trotz Verbots zu öffnen, schlicht weil sie sonst nicht überleben könnten.

Die hiesige Tageszeitung meldet für den Kanton Luzern seit gestern 216 neue Corona-Infektionen. 88 Infizierte sind im Kanton hospitalisiert (nicht alle erst seit heute). Zu den Intensiv-Fällen gibts keine aktuellen Angaben, die Grafik steht zuletzt bei 15, dürfte von gestern sein. Der Kanton Luzern hat ungefähr 410'000 Einwohner. Macht dann also rund 50 Neuinfektionen pro 100'000.

14-Tages-Werte: 2514 Neuinfektionen, 14-Tages-Inzidenz pro 100'000 Einwohner: 608.54, 49 Spitaleinweisungen, 20 Todesfälle. Abgesehen von weniger Toten (18) waren die gleichen Werte in der Vorwoche alle wesentlich schlechter. Rückgänge bis über 18%. Die 14-Tage-Inzidenz lag in der Vorwoche bei 726.42.

Restaurants sind hier offen, aber mit Maske bis zum Tisch und max. 4 Personen pro Tisch. Wies mit Veranstaltungen aussieht, weiss ich grad nicht auswendig. Obergrenze irgendwo bei 10 oder 15, wenn man sich treffen will.

Kanton Bern: Kinos, Theater und Museen sind geschlossen, Restaurants offen, man muss Kontaktangaben angeben. Rahmenbidingungen sonst ähnlichwie in LU. Zahlen hab ich da keine. Muss aber besorgniserregend sein, denn das geltende Regime wurde gestern verlängert.

Der Bundesrat sieht die Lage weiterhin als kritisch bzw. angespannt an, und wird von Fachleuten (keine Virologen, sondern einem, der sich mit dem Epidemiegesetz befasst hat) dafür kritisiert, er hätte wesentlich stärker führen und die Kantone weniger machen lassen sollen. Die sind nämlich regelmässig überfordert, und es herrscht immer noch die "besondere Lage", die dem Bundesrat an sich weitreichende, ihm sonst nicht zustehende, Kompetenzen überträgt. Nutzt er die nicht, bleiben die Kantone zuständig... und eben das wird vom Fachmann kritisiert. Zu lasch, zu schlecht vorbereitet, zu reaktionär, so die Kritik.

Aus verschiedenen Kantonen hört man zudem, dass das mit den Corona-Hilfen zunehmend schwieriger und langwieriger wird. Nicht alle Kantone sind reich, und die es nicht sind, müssen sich mit Auflagen des interkantonalen Finanzausgleichs und mit verfassungsmässigen Hürden (Schuldenbremse...) herumschlagen, ehe sie helfen können.

Meine Meinung: Gut gemacht habens andere. Dass in CH kein absolutes Chaos ausbrach liegt am Wohlstand (gute Spitäler) und hat ansonsten mit Glück zu tun. Ich bin aber froh, dass so wenig wie möglich in die Wirtschaft eingegriffen wird.

Insgesamt entsteht bei mir der Eindruck als wäre - entschuldigung bitte - ein Haufen Amateure mit dem Katastrophenschutz befasst, und man hätte mangels angemessener Organisation und Koordination eher keine andere Wahl, als den Dingen ihren Lauf zu lassen, auch, weil man sich einen Landesweiten shutdown nicht mehr leisten kann. Man profitiert dabei aber von einer ruhigen, wenn auch nicht immer einsichtigen Bevölkerung und von einer allgemein guten Infrastruktur.

Warum es übrigens die Westschweizer Kantone, allen voran Fribourg, Waadt, Wallis und eben auch Jura, schon wieder am stärksten getroffen hat, weiss man nicht. Die zweite Welle ist aber auch in der Deutschschweiz schlimmer als die erste, so über alles gesehen.

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Tagesschau:

Obduktionsergebnis Etwa 85 Prozent an dem Virus gestorben

Stand: 20.11.2020 14:53 Uhr

Ein viel diskutierter Aspekt bei der Zahl der Toten in der Corona-Pandemie ist die Frage, ob jemand an oder mit dem Virus gestorben ist. Die Uniklinik Aachen wertete dazu bundesweit Obduktionsergebnisse aus. 

Mehr als 13.000 Covid-19-Patienten sind bisher in Deutschland gestorben. Nur wenige von ihnen wurden obduziert. Wo eine Untersuchung stattgefunden hat, gibt es eine Antwort auf eine häufig gestellte Frage: An oder mit Corona gestorben? Im Obduktionsregister in Aachen werden die Ergebnisse gesammelt.

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Ich wollte das eigentlich nicht hier verlinken, aber da es nun mal zum Thema wird, wies ausserhalb Deutschlands aussieht, hier ein Artikel aus der lokalen Tageszeitung, über die Situation in Finnland.

Die haben wohl so einiges richtig gemacht, und in der ganzen Pandemiezeit bei 5.5 Mio. Einwohnern immer noch weniger als 1'000 Coronatote insgesamt.

Ich weise darauf hin, dass das journalistische Niveau so einer Lokalzeitung nicht ganz Weltniveau hat, wird doch im Wesentlichen über einen Artikel des Wall Street Journal berichtet. Immerhin aber transparent...

Diesmal glaub ich ohne Bezahlschranke:

Luzerner Zeitung - Koronavilkku statt SwissCovid: Was die Finnen richtig machen in der Corona-Krise

Liest man den Artikel, ist auch klar, was in D und anderswo falsch läuft: Es hilft halt schon, die notwendigen Massnahmen erstmal durchzuziehen, statt erstmal bei Demos jede einzelne davon nach Kräften zu missachten und diskreditieren.

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vor 4 Stunden schrieb Steinkult:

... Wir reden zu wenig über die Schweiz.

Das kann ich persönlich jetzt gar nicht so schlimm finden.

Schließlich haben wir hier Schweizer im Forum, die sich sehr intensiv um Deutschland kümmern. :)

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Endlich fand ich die Zeit und Muße, mir die Kommentare alle durchzulesen. Was sind das für Armutszeugnisse des Geistes, denen nichts anderes einfällt auf jedwede Form von Armut in Deutschland und der Schweiz zu verweisen? Geschrieben hatte ich, dass man vereinzelte Stimmen, die die Armut in der Schweiz beklagen oder die hohen Einkünfte durch höhere Lebenshaltungskosten relativieren, vernachlässigen darf in Bezug auf den grundlegenden Wahrheitsgehalt der Statistik in der Wirtschaftswoche über die Nettoeinkünfte. Die sind nämlich wirklich höher und können nicht von solchen Aussagen falsifiziert werden.

Man, man, man - oder wie John Field bei solchen Gelegenheiten immer zu sagen pflegte: "Mein Gott, ist das traurig."

So, zurück zur Schweiz und der völlig anderen Einstellung und Handlungsweise gegenüber der Pandemie (für unsere Huldsamen, es geht weder um die meinige, noch um die eurige,sondern um die der Schweiz). Wir bewegen und in den Gefilden der Soziologie, der Philosophie, ein bisschen auch der Ethnologie. Ohne die Bereitschaft zu selbständigem Denken und Verstehen kommen wir da nicht aus.

Die hohen Coronawerte bei den Tschechen, Holländern, Dänen, Franzosen u.a. lassen wir weg (nur die Belgier wären übrigens noch einen tieferen Blick wert. 

Die Schweiz, liegt nicht da,wo der Pfeffer wächst, sondern in Mitteleuropa. Bildungsniveau, politische Ansichten, und tausende anderer Kriterien, sind erstens normalverteilt und zweitens so, dass man sie mit denen der Nachbarländern vergleichen kann.

Zwei Dinge unterscheiden sich:

1. jeder (es ist völlig deplaziert "ich nicht" zu rufen, die Soziologie kennt kein "ich") hat in verschiedenen Berufs- und Gehaltskategorien mehr Geld als andere Menschen in Europa in den entsprechenden Kategorien

2. in Zeiten der lebensbedrohlichen Pandemie nimmt die Schweiz eine viel höhere Zahl an Toten in Kauf als alle anderen Länder in Europa bei einem tradierten ethischen Wertekanon, der sich nicht von denen anderer Länder unterscheidet

Die Frage lautet mitnichten, ob diese Handlungsweise richtig oder falsch, neoliberal oder kommunistisch oder sonstwas sei.

Es geht einzig darum das Geheimnis, das Prinzip, den Grund für dieses Alleinstellungsmerkmal im Handeln zu benennen.

Ich meine die Antwort gefunden zu haben, gebe aber noch anderen eine Chance - oder lasse mich gar philosophisch überraschen.

 

Bearbeitet von Steinkult
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Dann gehen wir doch mal ins Ausland: Hessenschau
In den ersten zweieinhalb Wochen des Monats sind in hessischen Alten- und Pflegeheimen 174 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Das zeigen die Infektionszahlen des Regierungspräsidiums Gießen für November. Hessenweit waren es in dem Zeitraum 272 Todesfälle. Das ergibt einen deutlich höheren Anteil als während der ersten Corona-Welle, als etwa 40 Prozent der Verstorbenen zuvor in einem Heim gelebt hatten.
(jetzt 2/3)

und, ebenda:

Noch nie waren in Hessen so viele Menschen von Armut betroffen. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Auch die Kinderarmut hat demnach zugenommen.

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vor 50 Minuten schrieb Steinkult:

2. in Zeiten der lebensbedrohlichen Pandemie nimmt die Schweiz eine viel höhere Zahl an Toten in Kauf als alle anderen Länder in Europa bei einem tradierten ethischen Wertekanon, der sich nicht von denen anderer Länder unterscheidet

Ist es wirklich ein bewusstes in Kauf nehmen, wenn der Katastrophenschutz versagt?

Aber wenn schon: Man neigt in der Schweiz dazu, Dinge differenziert und im Zusammenhang zu betrachten. Welches andere Land hat denn Bürger, die per Abstimmung zur Steuererhöhung befragt werden, und freiwillig dazu ja sagen?

So wundert es nicht, dass nicht allein der Epidemiologische Ansatz zählt, zumal das Volk regelmässig wirtschaftsfreundlich denkt und abstimmt, und so die Wirtschaft auch für die Regierungen nicht ganz unwichtig ist.

Das könnte man sagen, wenn man entweder davon überzeugt wäre, oder davon ablenken wollte, dass wir in CH sehenden Auges in die Katastrophe gedackelt sind, weil das einfach bequemer und erstmal billiger war, als ordentlich vorzusorgen, und wärs auch nur, indem man genügend Schutzausrüstung gebunkert hätte.

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vor 4 Stunden schrieb Steinkult:
... Was sind das für Armutszeugnisse des Geistes ...
Geschrieben hatte ich, dass man vereinzelte Stimmen [...], vernachlässigen darf ...
Man, man, man - oder wie John Field bei solchen Gelegenheiten immer zu sagen pflegte: "Mein Gott, ist das traurig."...
Wir bewegen und in den Gefilden ... kommen wir da nicht aus...
(es ist völlig deplaziert "ich nicht" zu rufen...
Die Frage lautet mitnichten ....
Es geht einzig darum ....
... gebe aber noch anderen eine Chance


Was sind das nur alles für bescheuerte Denk- oder Schreibverbote?
Wer soll denn "wir" sein ? Schreib du gefälligst für dich.
Führe dich doch bitte nicht ständig als der Chef hier auf!

Bearbeitet von Juergen_
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Am 19.11.2020 um 20:25 schrieb Steinkult:

der Schweiz, viel höher als in Norwegen, Schweden oder den Niederlanden, um die Hauptkonkurrenten zu nennen.

Betroffenen Eidgenossen im Forum versicherten glaubhaft, wie relativ in Bezug auf die Kosten, das zu sehen sei.

Einige wenige Arme hat jedes Land, wir sollten dem keine Beachtung schenken.

Nur zur Richtigstellung zitiere ich nochmal, was e r schrieb. Was ist daran anders zu verstehen, als was dem Hirn entfleuchte: gemeint ist der letztzitierte Satz und der ist nur auf eine Art ins Allgemeinverständliche zu übersetzen:
Armut ist eine selbstverschuldete Schande, dieses Pack ist es nicht wert sich drum zu kümmern.
Schrieb ich von Empathie, kam ein Versuch der kalten Dusche, mit der e r sich eher diskreditierte als ein persönliches + einzuheimsen.
Und jetzt ein gaulandscher Versuch die eigene Aussage zu relativieren. Das ist unkuhl. Man soll zu der Scheiße stehen, die man baut, nicht auch noch reintreten 

 

Bearbeitet von Ebby Zutt
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Ebby, du algorithmischer Worteaufschnapper und -verwursteler, ich rede nicht über Armut, auch nicht über Empathie.

Bist du so böse oder so unbeschreiblich dumm, um das nicht zu verstehen?

Bearbeitet von Steinkult
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vor 7 Minuten schrieb Steinkult:

Bist du so böse oder so unbeschreiblich dumm, um das nicht zu verstehen?

Der Ton erinnert mich doch sehr an den der Oberlehrer, die ich als Schüler seinerzeit  ... ach, lassen wir das.

fl.

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vor 15 Minuten schrieb Steinkult:

Ebby, du algorithmischer Worteaufschnapper, ich rede nicht über Armut, auch nicht über Empathie.

Bist du so böse oder so unbeschreiblich dumm, um das nicht zu verstehen?

Ich habe den Eindruck, du hast den schönen Politikersatz: „Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern“ adaptiert. Über Demenz oder gar Altersheimer will ich hier nicht sprechen. Auch bemühe ich mich, dir einigermaßen respektvoll gegenüber zu treten und wünsche mir von dir ebensolches Verhalten. Deinen Armutsbezug habe ich ja gerade zitiert ( und deine Einlassung, anders verstanden werden zu wollen ist nicht kongruent mit deiner Aussage). Daraufhin brachte ich die Empathie in die Diskussion. Soll ich jetzt auch noch deine kalte Reaktion darauf zitieren?
Auch das hier:
 

 

vor 2 Stunden schrieb Steinkult:

Was sind das für Armutszeugnisse des Geistes, denen nichts anderes einfällt

 

vor 2 Stunden schrieb Steinkult:

Man, man, man - oder wie John Field bei solchen Gelegenheiten immer zu sagen pflegte: "Mein Gott, ist das traurig."

 

vor 2 Stunden schrieb Steinkult:

2. in Zeiten der lebensbedrohlichen Pandemie nimmt die Schweiz eine viel höhere Zahl an Toten in Kauf als alle anderen Länder

Wäre niemals meine Art mitfühlender Äußerungen. So wie du argumentierst, scheinst du ein sehr einsamer Mensch zu sein ( das geht auch mit Familie). Das tut mir leid.

Bearbeitet von Ebby Zutt
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