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Zerstörung der Markenidentität? Holzweg?


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Ein paar Gedanken zu den derzeitigen Trends in verschiedenen Lebensbereichen:

Das Management der heutigen Autokonzerne zerstört eine erhaltenswerte Identität nach der anderen. Ich sehe seit Jahren zu, wie meine Lieblingsmarken ruiniert werden. Zuerst Alfa Romeo und Jaguar in den 80er Jahren, dann Saab und Lancia in den 90er Jahren. In den 00er Jahren nun Rover/MG und auch Citroen.

Ich glaube, daß wenn man auch hier wie in anderen Lebensbereichen auch nur noch Einheitsbrei unter einem Badge Engineering serviert bekommt, die Produkte zu Low Interest-Produkten verkommen werden.

Es ist doch heutzutage vollkommen egal, welche Uhr oder Kleidung jemand hat, es ist eh immer das gleiche billige Zeug, das Konzerne unter verschiedenen Etiketten mal billig und mal teuer verkaufen. Glaubt jemand ernsthaft, daß H&M und Joop verschiedene Stoffe verwenden oder das eine Glashütte ein anderes Innenleben hat als eine Swatch?

Irgendwann kauft man das billige Zeug und sagt sich "egal, dann interessiere ich mich eben für andere Dinge..."

Dacia, wir kommen!!!! ;-)

Ach ja, die Stammkunden sind dann für immer weg für die Firmen. Ein gebranntes Kind wird zukünftig das Feuer meiden...

Bye Alfa, Lancia, Armani, Steffanel und Tissot...

Die Frage ist, was nach dieser Ära kommt?

Entstehen wie in der IT-Branche wieder neue innovative Firmen neben den Konzernen, die mehr und mehr Nachfrage auf sich ziehen, bevor diese wieder von Konzernen aufgekauft werden, um die lästige Konkurrenz loszuwerden?

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Aber interessant finde ich, dass teilweise sehr wohl auch die Geschichte der Marken herangezogen wird um Werbung zu machen: Siehe 30 Jahre Golf, siehe Peugeot (Cabrio und Eintauschaktions-Werbung), siehe Audi quattro etc.

Man schmückt sich gerne mit Lorbeeren, die sich andere verdient haben - und noch dazu vergleicht man Banalitäten der Mittelmäßigkeit mit Meilensteine der Automobilgeschichte ... das ärgert auf Dauer.

Geschichte wiederholt sich nicht und wahre neue Innovationen und Erfolge können nicht durch das Berufen auf vergangene Erfolge herbeigezaubert werden (C6 <> DS), sondern müssen sehr wohl im Hier und Jetzt geleistet werden ... alles andere ist Markenklau - auch wenn's innerhalb einer Marke passiert - und führt unweigerlich dazu, dass solche Ankündigungen á la "die neue Ente" irgendwann nicht mehr ernstgenommen werden... sollte es eines Tages ein Fahrzeug geben, das ein würdiger Entennachfolger ist, dann merken das die Käufer sicher auch ohne dass man es ihnen immer vorleiern muss.

Ein gelungenes Beispiel ist hier für mich eindeutig der neue Mini ... zwar lehnt er sich an das Original an, aber seinen Erfolg hat er sich durchaus selbst verdient und hat es geschafft eine eingefleischte Fangemeinde um sich zu scharren, die meistens mit dem Ur-Mini absolut nichts am Hut haben. So funktioniert Vergangenheitsbewältigung - man darf sich ruhig den Schwung vergangener Erfolge zu Nutze machen, aber alles weitere muss man dann schon selbst schaffen.

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Ein Holzweg-JA und Nein.

Die Aufspaltung technischer Produkte (bei der Vermarktung) in den reinen betriebswirtschaftlichen Teil und der Technikkompetenz führt zu Widerständen auf beiden Seiten bzw. zu reinem Unverständnis. In der Vergangenheit war das Ideal von beiden Seiten das Maximale zu wissen - heute will der Eine vom Anderen nix wissen.

Folge davon ist eine angestrebte Profitmaximierung und damit auch die gestiegene Möglichkeit das Produkt gegen die Wand zu fahren.

MTU Friedrichshafen ist heute unter einem neuen Namen an die Börse gegangen-kein Mensch kennt jetzt die Firma. Markenidentität muss immer wieder neu erarbeitet werden-nur das Ausruhen auf Lorbeeren führt zum Gesichtverlust - aber der Kunde sollte auch wissen woher das Markenprodukt kommt.

In den Zeiten von OEM, wo jeder seine Marke draufpappt, geht auch das Risiko verloren sich auf technische Innovationen einzulassen.

Dewoo (schreibt man so ?) heißt nun Chevrolet - war vielleicht eine gute Idee ? zu einer neuen Markenidentität.

Bei Lichte betrachtet glaube ich manchmal-Dünnbrettbohrer wollen die Erfindungen des Jahrhunderts machen....

Matthias

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Ein gelungenes Beispiel ist hier für mich eindeutig der neue Mini ... zwar lehnt er sich an das Original an, aber seinen Erfolg hat er sich durchaus selbst verdient und hat es geschafft eine eingefleischte Fangemeinde um sich zu scharren, die meistens mit dem Ur-Mini absolut nichts am Hut haben.

... nur diejenigen! Wer (wie ich) das Original gefahren hat, wird den neuen Mini wohl nie kaufen. Genauso würde ich als ehemaliger 2CV4-Fahrer vermutlich keine 'Retro-Ente" fahren. Den Herstellern ist's wohl in beiden Fällen egal...

Jürgen

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Weil eben das eine nicht viel mit dem anderen zu tun hat! Genau das war doch mit dem Mini als Beispiel gemeint. Eine Retro-Ente müsste sich aufgrund ihrer modernen Eigenschaften selber Respekt verschaffen können. Das hat der Berlingo dann auch geschafft, und zwar ohne optisch eine Retro-Ente zu sein. ;-)

Holger

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Ein Hauptproblem ist nach wie vor die GEIZ IST GEIL MENTALITÄT, die von den Medien natürlich noch vorangetrieben wird.

Früher kostete ein gutes Produkt auch entsprechend viel Geld und es konnten sich nur wenige leisten bzw. musste lange sparen.

Heute will jeder Luxus, klima-anlage, und was weiß ich noch. Der Nachfrage wird stattgegeben und anstelle einer hochwertigen Klima (die aber keiner bezahlen würde) ein billig schrott eingebaut, mit dem man dann die Leute verarscht!

Das ist wie mit den Blendern vom Strand aus Antalya, nur das dort jeder weiß, daß es sich meist um minderwertige Sachen handelt.

Beim Auto/Fernseher/Computer/Uhr etc. merken es die Leute nicht und freuen sich über ihre schnäppchen.

Das Erwachen kommt dann leider zu spät!

Was gut ist, kostet (außer die schraubenschlüssel im Oldtimer Markt heft), werdas nicht glaubt, muss schon eine Menge Glück haben.

Gruß,

Cat.l

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ACCM WOLFGANG ZX

Hallo!

Das ganze badge-engineering hat auch Vorteile. Egal bei welcher Marke: "Problemmotoren" gibt es heute quasi nicht mehr. Früher gab es bei Marken wie Alfa Romeo, Lancia, Rover, MG usw. Motoren, die lange Jahre produziert wurden ohne jemals fertig entwickelt worden zu sein. Dauerhaltbarkeit war da regelmäßig nicht gegeben. Sicher: nicht bei jedem Rover-Reihen-6-Zylinder sind sofort die Laufbuchsen verrutscht.

Die letzten mir bekannten "Problemmotoren" sind der Fiat-5-Zylinder-Benziner und der V6-Diesel von Isuzu (Opel, Renault).

Zudem ist man heutzutage auch in einem Alfa sicher untergebracht. Im Alfa 159 sitzt fast der gleiche 3,2l-V6 wie im Opel Antara koreanischer Provenienz: das stört nicht jeden.

MFG

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Der schwebende Robert
Ein Hauptproblem ist nach wie vor die GEIZ IST GEIL MENTALITÄT, die von den Medien natürlich noch vorangetrieben wird.

Früher kostete ein gutes Produkt auch entsprechend viel Geld und es konnten sich nur wenige leisten bzw. musste lange sparen.

Heute will jeder Luxus, klima-anlage, und was weiß ich noch. Der Nachfrage wird stattgegeben und anstelle einer hochwertigen Klima (die aber keiner bezahlen würde) ein billig schrott eingebaut, mit dem man dann die Leute verarscht!

Das ist wie mit den Blendern vom Strand aus Antalya, nur das dort jeder weiß, daß es sich meist um minderwertige Sachen handelt.

Beim Auto/Fernseher/Computer/Uhr etc. merken es die Leute nicht und freuen sich über ihre schnäppchen.

Das Erwachen kommt dann leider zu spät!

Was gut ist, kostet (außer die schraubenschlüssel im Oldtimer Markt heft), werdas nicht glaubt, muss schon eine Menge Glück haben.

Gruß,

Cat.l

Richtig! Geiz-ist-geil führt zum Ende der Menschheit.

Das meine ich ernst. Jedenfalls, wenn es so weitergelebt wird und weiter exponiert.

Gruß,

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Eine unumkehrbare und wenig erstrebenswerte Entwicklung. Wenn es auch riesige Unterschiede zwischen einer "Glashütte" und einer "Swatch" gibt, der derzeitige Trend ist zum kotzen. Nach Jahren mit diversen Marken bis zum Daimler 6 (Jaguar) oder dem 560 SEL (gefällt mir noch immer) gehe ich immer mehr Schritte zurück. Zurück im positiven Sinn. Diverse XM und nun der Prestige. Jetzt hat das Auto wieder Charakter und hebt sich wohltuend sanft über den Erdboden und über den Einheitsgeschmack!

Ansätze fortschrittlichen Design zeigt Citroen mit seinen Studien (z.B. Metisse) immer wieder. Nur die Umsetzung fehlt.

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Neulich wollte ich einen Toaster kaufen.

Als ich die Preise sah, traute ich meinen Augen nicht.

Wie kann man das fuer so wenig Geld entwickeln, produzieren, verpacken,

verschiffen, verzollen, verteilen und verkaufen?

Und man macht offensichtlich noch Gewinn dabei!

Fragt sich nur, wer...

Kinderarbeit in Fernost?

Dann muss es eben ohne Toaster gehen.

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Also ich finde, Citroen hat sich gemacht in den letzten Jahren. Vor 5 Jahren gab es keinen großen Citroen, keinen Pluriel und nur den Saxo statt C1-C3.

Das ist sicher mehr, als viele erhofft haben.

Welche Automarke hat denn ein glasklares Image? BMW vielleicht, und Subaru. Aber das wars dann auch schon. Mini hats doch einfach, die verkaufen ja nur ein Lifestyle-Modell. Mit großem Erfolg, zugegeben.

Heute wird eben nicht mehr das Auto gebaut, von dem man selbst überzeugt ist, sondern das, was superkluge Marketingexperten und risikoscheue Low-Cost-Manager zusammen würfeln. Bei allen Marken. Mit ganz wenigen Ausnahmen.

So entsteht ein C-Crosser (weil man auch nen SUV im Angebot "braucht").

Und auch der neue C5 wird so gebaut, weil Marktforscher sicher herausgefunden haben, dass

- 80 Prozent der Mittelklasse-Klientel ne spochtlich aussehende Karre will

- 80 Prozent weder Fliessheck noch eine große Heckklappe vermissen

- 80 Prozent das Wort Hydropneumatik nicht kennen und wenn, dann nur in Zusammenhang mit dem Wort "kaputt"

- 80 Prozent gar nicht auf den Federungskomfort achten, dafür aber eine straff liegende Karre sofort als sicher einschätzen

- 80 Prozent im Showroom gerne schöne Rundinstrumente ansieht anstelle dunkler Digitalhöhlen.

- 80 Prozent eine hohe Gürtellinie mit Geborgenheit assoziieren

Und dann wird das Auto eben für 80 Prozent der Kunden so gebaut. Ist ja auch noch billiger.

Die restlichen 20 Prozent hofft man eben durch nette Gimmicks und Werbung bei der Stange zu halten.

Gruß

Markus

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Also ich finde, Citroen hat sich gemacht in den letzten Jahren. Vor 5 Jahren gab es keinen großen Citroen, keinen Pluriel und nur den Saxo statt C1-C3.

Das ist sicher mehr, als viele erhofft haben.

Welche Automarke hat denn ein glasklares Image? BMW vielleicht, und Subaru. Aber das wars dann auch schon. Mini hats doch einfach, die verkaufen ja nur ein Lifestyle-Modell. Mit großem Erfolg, zugegeben.

Heute wird eben nicht mehr das Auto gebaut, von dem man selbst überzeugt ist, sondern das, was superkluge Marketingexperten und risikoscheue Low-Cost-Manager zusammen würfeln. Bei allen Marken. Mit ganz wenigen Ausnahmen.

So entsteht ein C-Crosser (weil man auch nen SUV im Angebot "braucht").

Und auch der neue C5 wird so gebaut, weil Marktforscher sicher herausgefunden haben, dass

- 80 Prozent der Mittelklasse-Klientel ne spochtlich aussehende Karre will

- 80 Prozent weder Fliessheck noch eine große Heckklappe vermissen

- 80 Prozent das Wort Hydropneumatik nicht kennen und wenn, dann nur in Zusammenhang mit dem Wort "kaputt"

- 80 Prozent gar nicht auf den Federungskomfort achten, dafür aber eine straff liegende Karre sofort als sicher einschätzen

- 80 Prozent im Showroom gerne schöne Rundinstrumente ansieht anstelle dunkler Digitalhöhlen.

- 80 Prozent eine hohe Gürtellinie mit Geborgenheit assoziieren

Und dann wird das Auto eben für 80 Prozent der Kunden so gebaut. Ist ja auch noch billiger.

Die restlichen 20 Prozent hofft man eben durch nette Gimmicks und Werbung bei der Stange zu halten.

Gruß

Markus

Ja Markus, dem ist leider nichts hinzuzufügen.

Aber doch noch mal ne Frage an alle: Was ist eigentlich mit dem Bose Federungssystem passiert? Verschwunden im Nirvana der Controller?

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Keine Ahnung, ob bei Bose noch was läuft, aber serienreif war da nach meiner Erinnerung noch nichts. Und ob sowas dann billiger ist als eine HP, wage ich auch zu bezweifeln – zumindest in einem Stadium, wo die Technologie erstmals in die Serie kommt.

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ACCM andrefrey

@phantomas

Genauso ist es, und die meisten, die hier in den letzten Tagen so heftig diskutiert haben, gehören wohl zu den 20%, die für Citroen keine Bedeutung mehr haben - oder vieleicht sogar loswerden will.

Andreas

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Und auch der neue C5 wird so gebaut, weil Marktforscher sicher herausgefunden haben, dass

- 80 Prozent der Mittelklasse-Klientel ne spochtlich aussehende Karre will

- 80 Prozent weder Fliessheck noch eine große Heckklappe vermissen

- 80 Prozent das Wort Hydropneumatik nicht kennen und wenn, dann nur in Zusammenhang mit dem Wort "kaputt"

- 80 Prozent gar nicht auf den Federungskomfort achten, dafür aber eine straff liegende Karre sofort als sicher einschätzen

- 80 Prozent im Showroom gerne schöne Rundinstrumente ansieht anstelle dunkler Digitalhöhlen.

- 80 Prozent eine hohe Gürtellinie mit Geborgenheit assoziieren

Und dann wird das Auto eben für 80 Prozent der Kunden so gebaut. Ist ja auch noch billiger.

Das Problem könnte sein, dass diese 80% der möglichen Kundschaft sich zu einem großen Teil mit den wahrscheinlich auch 80% Kunden deckt, die niemals einen, wenn auch noch so sportlichen und billigen, Citroen kaufen würden.

Wohingegen ein Teil der übrigen 20% für Citroen eine sichere Bank sein könnten.

Aber diese Betrachtung funktioniert nur aus deutscher Sicht.

In Frankreich wird vielleicht tatsächlich der gewinnen, der am überzeugendsten die deutschen Produkte für die 80% am Markt imitiert.

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ja, eigentlich wurde alles schon gesagt.

Ein Aspekt noch, der dieser unerfreulichen Entwicklung leider absolut Vorschub leistet:

hier in diesem Forum treiben sich weit überdurchschnittlich viele HP anhänger und fahrer rum.

Aber - seid mal ehrlich zu Euch selbst - sind nicht sehr viele von uns nur auf einen Hydropneumaten gekommen, weil sie ihn billig bekommen haben ?

Angenommen, Citroen würde sich seiner selbst entsinnen und einen C5 mit einem richtig guten Fahrwerk ohne McPherson, einer überarbeiteten HP die wirklich wieder spürbar besser federn würde als der gesamte Wettbewerb es kann, einfach im Sinne der früheren Ikonen nicht anders um des anderssein willens, sondern intelligent anders, besser, herrausragend.

Um das wirtschaftlich für den Konzern zu machen müssten entweder Stückzahlen wie heute zu Preisen über den Wettbewerbern abgesetzt werden, oder kleinere 'Liebhaberstückzahlen' zu sehr deutlich höheren Preisen.

Wer würde kaufen ?

woll'n wir wetten ? Die allerwenigsten !

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Also ich finde, Citroen hat sich gemacht in den letzten Jahren. Vor 5 Jahren gab es keinen großen Citroen, keinen Pluriel und nur den Saxo statt C1-C3.

Das ist sicher mehr, als viele erhofft haben.

Welche Automarke hat denn ein glasklares Image? BMW vielleicht, und Subaru. Aber das wars dann auch schon. Mini hats doch einfach, die verkaufen ja nur ein Lifestyle-Modell. Mit großem Erfolg, zugegeben.

Beim Mini ist das der deutsche Blick. 1 Million weltweit in 6 Jahren? So toll ist das nicht. Da kommt ja fast der Prius ran. Der ist nun wirklich kein Renner.

Aber Citroën hat m.E. inzwischen ein klares Image: Schicke Autos aus Frankreich zum Preis eines Koreaners. Allerdings ohne dessen Zuverlässigkeitsimage. Citroën heißt: Kaufen, verbrauchen, wegschmeißen. Der Toaster der Autoindustrie. Sogar ein rumanischer Logan hat proportional einen geringeren Wertverlust als ein Citroën, wetten?

Heute wird eben nicht mehr das Auto gebaut, von dem man selbst überzeugt ist, sondern das, was superkluge Marketingexperten und risikoscheue Low-Cost-Manager zusammen würfeln. Bei allen Marken. Mit ganz wenigen Ausnahmen.

Leider richtig.

Heute würde kein Espace entworfen. Auch kein Berlingo. Die Angst geht um. Der letzte automobile Trend war Geländewagen für die Straße zu optimieren. Diese SUV wiederum mutieren nun zu sog. Crossovers, weil richtige SUV letztendlich doch scheiße für die Straße sind, gell? :)

So entsteht ein C-Crosser (weil man auch nen SUV im Angebot "braucht").

Zu spät. Der kommt sie teuer, zumal sie das Original mit Rabattaktionen unterbieten müssen. Und wieder die selbe Masche. Auf den ersten Blick ist der Citroën der teuerste, verliert den oberflächlichen Vergleich und die 1%-Regelungs-Fuchser. Das passt nicht zusammen. Wenn schon billig, dann richtig.

Und auch der neue C5 wird so gebaut, weil Marktforscher sicher herausgefunden haben, dass

- 80 Prozent der Mittelklasse-Klientel ne spochtlich aussehende Karre will

- 80 Prozent weder Fliessheck noch eine große Heckklappe vermissen

- 80 Prozent das Wort Hydropneumatik nicht kennen und wenn, dann nur in Zusammenhang mit dem Wort "kaputt"

- 80 Prozent gar nicht auf den Federungskomfort achten, dafür aber eine straff liegende Karre sofort als sicher einschätzen

- 80 Prozent im Showroom gerne schöne Rundinstrumente ansieht anstelle dunkler Digitalhöhlen.

- 80 Prozent eine hohe Gürtellinie mit Geborgenheit assoziieren

Und dann wird das Auto eben für 80 Prozent der Kunden so gebaut. Ist ja auch noch billiger.

Stimmt auch leider. Ich bezweifle allerdings, dass die Rechnung aufgeht. In dieser Klasse waren Billigmarken bisher erfolglos. Warten wir''s ab. Jedenfalls wüsste ich außer dem Preis nach Verhandlung kein anderes Argument für einen C5. Vielleicht sollte Citroën besser gar kein Mittelklasseauto anbieten. Das wäre am billigsten.

Mit ist nicht klar, warum man einen C5 kaufen sollte, wenn er kein besonderes Highlight hat. So, als Durchschnittskarre ohne hochwertiges Image, wird er sich eines Tages mit den chinesischen Limousinen rumschlagen - und gegen sie verlieren.

Die restlichen 20 Prozent hofft man eben durch nette Gimmicks und Werbung bei der Stange zu halten.

Wer wie wo was? Ich sehe nur Rabatt für die Kopie. Das brauchen die 20 Prozent schon lange nicht. Er ist eben auf die 80 Prozent gemünzt, von welchen er keine 2 Prozent erreichen wird.

Gruß

Holger

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ACCM Elmar Stephan

Holger,

ich stimme Dir zu, dass auch ich nicht wüsste, weshalb ich mich für einen C5 entscheiden sollte, wenn er keine HP mehr hätte (es sei denn, er hätte japanische Zuverlässigkeitsqualitäten, das wäre wieder was anderes). Aber den Vorwurf der Kopie verstehe ich nicht. Warum soll der C5 eine Kopie sein? Er ist doch einfach nur ein Cit ohne HP. Dem Mondeo, Vectra, Avensis oder Mazda 6 wirft man ja auch nicht vor, Kopien zu sein. Es sind einfach nur Fords, Opels, Toyotas oder Mazdas. Und ich denke, in diesem Umfeld wird sich der C5 ganz gut schlagen.

Wenn ich nicht wüsste, dass der C5 in der Ahnenreihe GS-BX-Xantia steht, würde ich ihm gegenüber sogar eher positiv eingestellt sein. Aber dem Markenkenner ist der Verzicht auf die HP natürlich kaum zu erklären.

Das scheint mir überhaupt das zentrale Problem bei Cit zu sein: Dass jedes neue Modell mit DS, GS, CX (oder der Ente bei den Kleinwagen) verglichen wird. Die Vergangenheit hängt der Marke wie ein Mühlstein um. Dabei dürfte es jedem Autohersteller schwer fallen, bei jedem Modellwechsel, also mittlerweile alle sieben Jahre, den ultimativen Klassiker im Programm zu haben. Den Anspruch hat man allenfalls bei Exoten wie Maserati oder Aston Martin. VW, BMW, Mercedes, Opel, Ford, Toyota, Renault, Fiat ... egal wer, keiner dieser Hersteller muss sich bei jedem Neuwagen mit diesem Extrem-Wunschdenken ihrer eingefleischten Kundschaft herumplagen, wie es bei Cit der Fall ist. Daher hängt meine Messlatte da auch nicht so hoch. Nur, wie gesagt, der Verzicht auf die HP wiegt schon schwer. Aber vielleicht hat der Wagen andere citrönige Eigenschaften, die das aufwiegen. Also erst einmal abwarten.

Gruß Elmar

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Bezüglich des 20 Prozent Potentials: Hier eine Pressenachricht von Anfang 2006 über die Citroen Marktanteile (ich hab auf die Schnelle nichts aktuelleres suchen wollen) http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-01/artikel-5842212.asp - Ganz interessant finde ich die Tatsache, dass bei Citroen 68 Prozent der Käufer private Endverbraucher sind, wohingegen der Durchschnitt der Marken bereits mehr Firmenkunden als Privatkunden haben. Das ist ja grundsätzlich kein schlechter Wert, da bekanntlich die privaten Endverbraucher sicher substantiellere Kritiker sind, als Firmen, denen es bekanntlich zumeist ausschließlich um eine möglichst niedrige Leasingrate geht... wenn dann der Wagen auch noch ein prestigeträchtiges Image hat, dann ist der Handel perfekt.

Den privaten Käufern sind sicher andere Dinge noch viel wichtiger: Verbrauch, Nutzfaktor, Komfort, Design, Variabilität, Umweltverträglichkeit etc. - also im Prinzip sind hier 68 Prozent 2006 ja kein schlechtes Zeugnis für die damalige Modellpalette (wird sich aber wohl nicht so viel geändert haben seither).

Warum ich das aber eigentlich anführe: Wenn vermeintliche 20 Prozent nichts gegen unkonventionelle, praktische und komfortable Autos haben, dann hat Citroen mit seinem Europa-Marktanteil von 6 Prozent noch ganze 14 Prozent zum Aufholen, wenn sie auf dieser Schiene bleiben würden (obwohl selbst von den 6 Prozent wohl nur ein Bruchteil zu der 20-Prozent Clique zu rechnen sind - somit erhöht sich das Potential für individuelle Modelle noch mehr).

Denn die Frage ist doch: Wieviele Marken kämpfen um diese 20 Prozent und wieviele Marken kämpfen um die restlichen 80? - Schon allein daraus wäre wohl ersichtlich, dass Citroen bei weitem größere wirtschaftliche(!) Chancen hätte, wenn sie weiterhin/vermehrt für die 20 Prozent bauen und werben (auch wenn die Aufteilung 80:20 wohl nicht ganz der Wirklichkeit entspricht).

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Neulich wollte ich einen Toaster kaufen.

Als ich die Preise sah, traute ich meinen Augen nicht.

Wie kann man das fuer so wenig Geld entwickeln, produzieren, verpacken,

verschiffen, verzollen, verteilen und verkaufen?

Und man macht offensichtlich noch Gewinn dabei!

Fragt sich nur, wer...

Kinderarbeit in Fernost?

Dann muss es eben ohne Toaster gehen.

Kinderarbeit oder (faktisch) Sklavernarbeit.

Ich kann Dir aber auch einen Toaster verkaufen der noch echte Deutsche Qualitätsarbeit ist. Du mußt nur zwischendrin die Scheiben wenden und rechtzeitig abschalten, damit das Brot nicht verbrennt.

So wie der hier: http://www.manufactum.de/track_flash/0/dmc_mb3_search_pi1.pos/5/group/172100/product/1397387/Suchergebnis_Pr.5112.0.html

Du willst einen teuren Toaster? Bitte:

http://www.manufactum.de/track_flash/0/dmc_mb3_search_pi1.pos/1/group/172100/product/752111/Suchergebnis_Pr.5112.0.html

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Das scheint mir überhaupt das zentrale Problem bei Cit zu sein: Dass jedes neue Modell mit DS, GS, CX (oder der Ente bei den Kleinwagen) verglichen wird. Die Vergangenheit hängt der Marke wie ein Mühlstein um. Dabei dürfte es jedem Autohersteller schwer fallen, bei jedem Modellwechsel, also mittlerweile alle sieben Jahre, den ultimativen Klassiker im Programm zu haben.

Hallo Elmar,

So schwer ich mir dabei tue, es zu schreiben: VW hat zB mit Golf und Polo IMMER NOCH einen Klassiker im Programm - weiterentwickelt seit Jahrzehnten, aber im Grunde immer noch ein ähnliches Image (außer dass sie besser und vor allem teurer geworden sind) mit Wiedererkennungswert. Das bindet die Kunden. Ähnlich bei vielen anderen Marken - zB Astra, Fiesta, Punto, Civic. Bei Citroen fehlt so ein roter Faden, der die Verbindung zu den Klassikern aufrecht erhält - find ich ja an sich nicht schlecht, aber das ist sicher auch ein Grund warum wir bei jedem neuen Modell aufs Neue den Untergang der Marke beschwören - weil die Kontinuität und konsequente Weiterentwicklung der unbestreitbaren Erfolgsgeschichten fehlt und vor allem weil wir das klare Bekenntnis zu den Wurzeln vermissen (eine konkave Heckscheibe allein reicht dafür nicht aus).

Citroen stellt (mit je 1-2 Facelifts) seine gesamte Modellpalette jedesmal neu komplett um und will von den vorangegangenen nichts mehr wissen. Stammkundschaft kann man damit nicht gerade begeistern.

Mir ists ja eh so lieber, als immer wieder aufgewärmte Klassiker vorgesetzt zu bekommen, aber wenn klassische Einflüsse nicht nur unbewusst verschwinden, sondern ganz gezielt abgestellt werden, dann wird's eben schwierig nicht den alten genialen Meisterwerken nachzutrauern.

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Kinderarbeit oder (faktisch) Sklavernarbeit.

Ich kann Dir aber auch einen Toaster verkaufen der noch echte Deutsche Qualitätsarbeit ist. Du mußt nur zwischendrin die Scheiben wenden und rechtzeitig abschalten, damit das Brot nicht verbrennt.

So wie der hier: http://www.manufactum.de/track_flash/0/dmc_mb3_search_pi1.pos/5/group/172100/product/1397387/Suchergebnis_Pr.5112.0.html

Du willst einen teuren Toaster? Bitte:

http://www.manufactum.de/track_flash/0/dmc_mb3_search_pi1.pos/1/group/172100/product/752111/Suchergebnis_Pr.5112.0.html

Danke fuer den Link!

gebookmarkt! ;)

Von dem Laden hatte ich schonmal was gehoert, aber nie dorthin gefunden.

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Hallo Elmar, dass die Latte hoch liegt, liegt aber an Citroën und nicht an den Konsumenten. Der Traktion, aber noch viel mehr die DS, wurde nicht von den Kunden gefordert. Sie wurde ihnen aufgetischt. Ebenso wie der GS in der Mittelklasse.

Erst hierdurch kam der Anspruch einer verwöhnten Kundschaft zum Zuge, dem sich ja bereits der CX stellen musste. Außerdem wirbt Citroën selber ganz gerne mit alten Fähigkeiten.

Die Citroën-Freunde teilen sich im groben betrachtet in zwei Lager.

Diejenigen, die überzeugt sind, dass man durch technologischen Vorsprung eine gut zahlende Nischenkundschaft erreichen kann. Für diese Fans wären C4, Picasso, C5 und C6 als tatsächlich komfortabelste, luftigste, praktischste und umweltverträglichste Autos auf dem Planeten ein Ziel gewesen! Citroën wäre die extravagante, fortschrittliche Edelmarke im PSA Konzern, Peugeot stünde für solide und bezahlbare Massenware, wie jetzt auch schon.

Die andere Gruppe Citroën-Fans, arrangiert sich recht unkritisch mit den Massenprodukten aus einer Hand, die viel zu oft Trends anderer als Kopie verkörpern (Dynamik, Panzerbau, Aggressivität). Citroën-Fans, die zum großen Teil wegen des Preisgefüges bei Neu- und Gebrauchtwagen zu solchen werden konnten.

Warum verkauft sich ein Aygo besser als ein C1? Warum der C1 besser als der 107?

Das Image ist der Grund. Toyota hat den besseren Service und das bessere Zuverlässigkeitsimage, Citroën das bessere Preis-/Leistungsverhältnis woran die Peugeots dann wohl scheitern. Denn schon ohne es zu prüfen, glaubt der Kunde zu wissen, dass der Citroën in jedem Fall billiger sein wird.

Billige Massenproduktie in allen Klassen (außer C6, aber dem gebe ich ich eh nicht lange, weil sein Hausmarkenumfeld einfach nicht stimmt) ist meiner Meinung nach der falsche Weg für einen europäischen Hersteller. Das werden die zukünftigen Mitbewerber aus Asien besser können.

Daher muss Citroën meiner meinung nach auf High-tech setzen. Aber der Herr Streiff denkt in Zahlen und das höchstens drei Jahre weit. Wetten?

Gruß

Holger

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Bezug zu #19 / #22

Grojoh trifft den Punkt.

Hätte ich vor 30 Jahren einen Golf gefahren und würde mir heute einen neuen zulegen würde das Sinn machen; langweilig, anspruchslos. In keiner Disziplin besonders gut, aber auch in keiner besonders schlecht. Durchschnittsware im allerbesten Sinne. Mit 30jähriger Reifezeit mit allem, was dazugehört.

Wie sieht es bei Citroen aus ?

Vor 30 Jahren GS gefahren, heute C4.

Umstieg von extrem unsportlich, dafür extrem komfortabel auf Durchschnittskomfort und leicht überdurchschnittlicher Dynamik; so sehe ich das.

Es ist schon wahr, die Vergangenheit hängt Citroen mehr an als anderen Herstellern, aber ich finde das nicht so verkehrt. Es ist doch eigentlich normal, daß herausragenden Produkten eher nachgetrauert wird als irgendwelcher Massenware, oder ?

Ich denke, Citroen hat den falschen Weg beschritten.

Technologisch hat man keineswegs den Anschluss verloren, aber man hat den Anspruch aufgegeben, sinnvoll anders zu sein als andere, und das schmerzt natürlich den Markenfan von ehemals.

Wenn ich was zu sagen hätte :-) im Hause PSA hätte ich eine ähnliche Trennung gemacht, wie bei Fiat / Lancia - Peugeot bedient die Masse, Citroen rangiert etwas darüber mit gehobenem Anspruch.

Absolut falsch die Preispolitik, inzwischen hat man es doch wirklich geschafft, daß bei 90% dr verbraucher der Name Citroen mit Rabatten in Verbindung gebracht wird.

Es kommt nicht mal mehr bei den Leuten an, wo Citroen wirklich gut ist.

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