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2CV im Alltag


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Hallo,

nach ca. 4 Monaten Ente wollte ich mal einen Bericht über den 2CV als Alltagsauto abliefern – für die, die sich vielleicht auch auf diese Weise durch den Alltag mogeln möchten und die Ente noch nicht kennen.

Nach vier Wochen Reparaturen (viel Schweißen…) konnte ich Ende März meinen 1987er 2CV 6 CLUB das erste Mal auf die Straße bewegen. Viele Sachen mussten noch nachjustiert werden: Vergaser reinigen, Radlager erneuern, Dach neu etc. Aber seit einiger Zeit, ca. 7000 km, läuft sie prima, selten geht was kaputt (wie der Klappfenster-Halter… gerade getauscht). Meine Meinung zur Ente als Alltagsauto:

Natürlich, 28 PS sind nicht viel, aber man schafft bei gutem Wetter die 110 km/h (sogar schon mal 120, aber dann geh ich lieber vom Gas…), bei Wind und Regen nur 90. Manche Berge nur erklimmt man mit vorsichtigen 60 km/h und die steilen Pässe im ersten Gang, aber bisher bin ich noch überall pünktlich gekommen – so pünktlich, wie immer, jedenfalls...

In der Stadt ist man genauso schnell, wie die Anderen auch. Doch wenig Leistung hat auch einen Vorteil: wenig Verbrauch. Stadt 7,5 Liter, Autobahn 6,6 und Landstraße runter bis 5,8 Liter! Alle 7500 km einen Service: 2 Liter Öl und einen Filter, Kontakte und Kondensator, macht 35 €. Sind die Bremsen dran: billig! Sollte dann auch der LiMA-Riemen getauscht werden müssen: okay, 5 €.

Versicherung: Haftpflicht und Teilkasko 300 € im Jahr (ein moderner Kleinwagen kostet das 3-4 fache!)

Ich meine, was will man denn mehr??? Und wenn ein Reifen kaputt geht: 33 € :-) Andere Ersatzteile kann ich gottseidank oft aus dem Fundus meiner Werkstatt bekommen, das ist viel Wert! Aber gut, eine Ente besteht ja nicht nur aus Motor und Wartung:

Vier Leute von 1,94 m Größe können ausreichend bequem darin Platz finden, der Kofferraum geht für ein Auto von gerade mal 3,80 m in Ordnung. Zum Transport großer Gegenstände kann man eben das Dach öffnen oder die Heckklappe rausnehmen, habe ich alles schon probiert und somit schon die unmöglichsten Dinge transportiert.

Das allerfeinste an der Ente ist ja ihre Sahne-Federung, manchmal nenne ich sie auch „Oing-oing-Federung“. Klar, Stoßdämpfer gibt es, aber Gott sei Dank nur pro Forma. Ich habe ja schon DS gefahren, das Non-Plus-Ultra der Federungen, aber mit drei Leuten besetzt ist ein Ente einfach genauso gut gefedert, wie der größte aller Hydropneumaten. Man merkt einfach gar nichts. Und selbst leer ist die Federung so großzügig, dass man grobe Verwerfungen schlimmstenfalls hört, aber niemals im Gesäß spürt. Trotzdem: die Straßenlage ist grandios, sie klebt förmlich am Asphalt. Einzig bei Nässe sind (wahrscheinlich ob ihrer schmalen Reifen) große Abstriche zu machen: dann rutscht und dreht sie sich wie eine Ballerina, lässt sich aber relativ gut wieder einfangen…

Dennoch, die Federung ist so dermaßen gut, dass man den Rest verzeiht. Wenn andere auf Parkplätzen mit Schrittgeschwindigkeit über künstliche Quer-Huckel schleichen, fahr ich mit der Ente mit 40 Sachen drüber, und merke nur eine leichte Auf-/Abwärtsbewegung.

Kleiner Einwurf: die Franzosen haben drei Arten der Automobilfederung erfunden: Stufe 1: Entenfederung. Was die nicht schafft: Stufe 2, Entensitze. Was die nicht mehr wegfedern: Stufe 3,Wein! Durch die Kombination aller drei Komfortstufen spürt man rein gar nichts mehr von den Unebenheiten jedweder Straßen!

Bremsen? Sind auch okay. Bei mir haben die Scheiben einen leichten Schlag, aber das passt schon. Die 600 kg lassen sich selbst mir Beladung perfekt verzögern, lediglich ein ABS fehlt und verlangt somit größere Aufmerksamkeit. Der Clou: der Knopf, mit dem überprüft werden kann, ob die Lampe für die Bremsflüssigkeitsstandsanzeige in Ordnung ist! Franzosen…

Und sonst: trotz Leichtbau funktionieren Heizung, Lüftung und Fahren ganz einfach! Warum nicht die Kühlluft als Heizluft für den Innenraum nehmen? Ventilator gespart :-) Die Lüftung mittels Rheumaklappe und Klappfenstern funktioniert super und entsprechend angewandt sogar nahezu zugfrei! Mit offenem Dach braucht man wirklich keine Klima mehr…

Und dann noch das Praktische an der Karosserie: gute Übersicht, leichtes Tauschen der Birnen (siehe Scheinwerfer, Geniestreich!), viel Platz, kleine Ausmaße (3,80m x 1,50m), viel Bodenfreiheit, einfache Demontage aller Teile, echte Stoßstangen…

Tja, zusammengefasst ist also zu sagen, dass die Ente, trotzdem sie 1948 vorgestellt worden ist, ein extrem alltagstaugliches Auto ist. Lüftung, Heizung und Federung sind gut bis unerreicht perfekt, die Unterhaltskosten sind auf allen Gebieten extrem niedrig und der Wartungsaufwand ist gering, das meiste kann so gemacht werden. Ich meine: welches moderne Auto hat, zu diesen Preisen, Ähnliches zu bieten?

Legt man also – wie ich – keinen Wert auf passive Sicherheit, gibt es zumindest für den „armen“ Studenten von heute immer noch kein günstigeres Auto, als die Ente. Sieht man von den wirtschaftlichen Aspekten ab, hat man außerdem ein mordskomfortables Auto, das zudem viel Spaß macht und lustig aussieht!

Ich weiß, dass ihr das hier alle wissen werdet, aber mal so als kleine Refklexion…

Gruß

Max und Ente

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Achim (Kantia)
sogar schon mal 120, aber dann geh ich lieber vom Gas…

Vier Leute von 1,94 m Größe können ausreichend bequem darin Platz finden

In der Stadt ist man genauso schnell, wie die Anderen auch.

Lüftung, Heizung und Federung sind gut bis unerreicht perfekt

Ich möchte auch was von dem Zeug! ;)

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Flying Duck-Man

Heutzutage funktioniert die Ente nur mit Dauervollgas.

Ansonsten heißt es, drängeln, nötigen, nerven, überholen in 30er Zonen, Vogel zeigen usw..

Mir alles schon passiert, allerdings wohnen hier im Ruhrgebiet auch ein paar Leute mehr, als irgendwo anders.

Ich lasse mich nicht zu Vollgasfahrten hinreißen, denn dafür war und ist die Ente nicht gedacht.

Entsprechend sind meine Verbräuche auch anders: Stadt 6,5 Land 5,0 und BAB z.T. unter 5 Litern.

Gruß,

Udo

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Kleiner Einwurf: die Franzosen haben drei Arten der Automobilfederung erfunden: Stufe 1: Entenfederung. Was die nicht schafft: Stufe 2, Entensitze. Was die nicht mehr wegfedern: Stufe 3,Wein! Durch die Kombination aller drei Komfortstufen spürt man rein gar nichts mehr von den Unebenheiten jedweder Straßen!

Endlich mal einer der`s verstanden hat! Was soll eigentlich die 0,5 °% Grenze? Hat den niemand an die Fahrer alter Franzosenschaukeln gedacht? Diskriminierend sowas...

Gruss Vulcan

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Unsere 2CV läuft seit 5 Jahren im Alltagsverkehr - mit genau den gleichen Erfahrungen: unkompliziert, kostengünstig und vollauf ausreichend in Komfort und Leistung. Der Wiedererkennungseffekt ist gewaltig - alle grüßen immer freundlichst zurück. Meine Kinder - speziell meine Tochter (11) - ist inzwischen völlig dem Entenwahn verfallen und ich soll jetzt schon nach einer für sie suchen (mein Sohn will dann aber eher den XM aus dem Vorgarten)...

Gruß Sven

Bearbeitet von ACCM Sven S
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Heutzutage funktioniert die Ente nur mit Dauervollgas.

Ansonsten heißt es, drängeln, nötigen, nerven, überholen in 30er Zonen, Vogel zeigen usw..

Mir alles schon passiert, allerdings wohnen hier im Ruhrgebiet auch ein paar Leute mehr, als irgendwo anders.

Ich lasse mich nicht zu Vollgasfahrten hinreißen, denn dafür war und ist die Ente nicht gedacht.

Entsprechend sind meine Verbräuche auch anders: Stadt 6,5 Land 5,0 und BAB z.T. unter 5 Litern.

Gruß,

Udo

Jepp, fast ein Jahr Visafahren - ist ja von der Leistung ähnlich - hat mir gereicht. Als Alltagsauto ist so ein Zweizylinder im heutigen Verkehr zu anstrengend...

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na ja, habe meinen 2-Zylinder VISA auch knapp ein 3/4 Jahr gefahren - ich fand das keineswegs anstrengend. Man kann halt nicht mit den anderen Rennersle fahren - da ist eher eigene Ruhe angesagt. Die überholen schon, wenn es denen zu langweilig wird - übrigens teils in den unmöglichsten Situationen....

Gruß Sven

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ich Fahre meine Acadiane jetzt auch schon 6 jahre im Alltag und bin immer gut und entspannt überall angekommen.

Brauche kein anderes Auto die Acadiane reicht völlig aus auch bei weiten strecken qwer durch Deutschland

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Die Ente ist mein einziges Auto und absolut alltagstauglich. Bei schönem Wetter Dach auf, bei schlechtem Wetter Dach zu. Was solls denn noch für Möglichkeiten geben?. O.k., sie ist nicht besonders schnell, aber schnell genug und sehr bequem. Anstrengend ist sie höchstens für andere, die nicht schnell genug sein können. Aber doch nicht für mich.

Gruß Thomas

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Stau ist nur hinten blöd — vorne geht's

Und jeder, der meint, mir einen Vogel zeigen zu müssen, bekommt ein freundliches Winken zurück. :) Warum soll ich mich über diese armen Menschen aufregen?

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Legt man also – wie ich – keinen Wert auf passive Sicherheit, gibt es zumindest für den „armen“ Studenten von heute immer noch kein günstigeres Auto, als die Ente.

Das kann ich so nicht bestätigen. Die Preise für eine Alltagstaugliche Ente sind in den letzten Jahren explodiert. Der Wartungsaufwand ist verglichen mit einem modernen Fahrzeug deutlich höher. Hinzu kommen die Nutzungseinschränkungen durch die meist fehlende grüne Plakette. Wenn also nur die wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht, sollte der arme Stundent einen AX oder ähnliches fahren.

Torsten

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es sei denn, er kann selbst schrauben. Ersatzteile sind nach wie vor günstig. Und "neuerdings" steigt ja auch der Wert der Ente. Wenn an so nem AX was kaputt geht (was ja auch wahrscheinlich ist), wird s auch nicht sooo billig...Ich denke, dass die Ente nach wie vor zu den günstigen PKW gehört - nicht das Schnäppchen wie mitte der 90er, dafür aber wertstabil.

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ACCM Volker Klein

Moin,

ich fahre meine Ente (derzeit die Vierte seit 1971) immer im Alltag, ohne Probleme. Im Stadtverkehr kann man gut mithalten, manchen "lahmen Enten" von Fahrern PS-starker Protzkisten sogar mal zeigen, wie und wo es lang geht, z.B. um die Ecken mit krasser Schräglage, so dass der Hintermann vor Schreck fast stehen bleibt :-)) - man muß nur immer im richtigen Drehzahlbereich fahren und den Motor "bei Laune" halten.

Alles, was lahmer ist als eine Ente, gehört rechts in den Graben!

Meine Ente hat allerdings eine Thyristorzündung bekommen, schon vor etlichen Jahren, was die Zuverlässigkeit und die Startwilligkeit enorm hebt.

Auf Landstraßen reicht die Leistung auch, allerdings nicht zum Überholen. Besonders Spaß machen Paßfahrten in den Alpen. Auf der Autobahn muß man Ruhe bewahren (so oder so erste Entenpflicht!). Einen "Vogel" oder ähnliches hat mir noch keiner gezeigt, aber in letzter Zeit werde ich auf Parkplätzen, an Ampeln usw. oft positiv auf die Ente angesprochen.

Was mich bei längeren Fahrten manchmal stört, ist der zu kleine Tank, der zu häufigen Tankstopps führt (unser BX Diesel kommt mit 1 Tankfüllung runde 800 - 900 km weit, die Ente leider nur etwa 350 km).

Und man muß sich eine passive Fahrweise angewöhnen - Zeit muß man mit einer Ente immer haben! - denn eines darf man nicht vergessen: mit der passiven Sicherheit ist es nicht nur nicht weit her, da ist NICHTS! Knautschzone gibt es nicht! Also lieber dem Unfall ausweichen (das kann die Ente gut, auch mal mit einer Radseite auf den Grünstreifen), und ausreichenden Abstand (zu all den anderen 1000 "Idioten", die so rumkurven. In GB laß ich mal auf einer Ente: "unsafe at any speed!". Die Wintertauglichkeit stellt man deutsches "Auto" in den Schnee, auch wegen der großen Bodenfreiheit.

Die Unterhaltskosten sind minimal, wenn man selbst einiges machen kann, Steuer und Versicherung kaum der Rede wert. Und praktisch ist das "voiture" / Vehikel (nenne es nie "Auto"!) ohne Grenzen: Latten über 2m (unter den Sitzen durch oder bei offenem Dach), Teppichrollen, Umzug, es paßt fast alles rein, ggf. Rückbank und Beifahrersitz raus.

Ich liebe Entenfahren!

Gruß ACCM Volker Klein

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In GB laß ich mal auf einer Ente: "unsafe at any speed!".

Kann das auch in Berlin gewesen sein? ;)file.php?avatar=61_1268700013.jpg

Dies ist die Winterente von Clemens, dem Entenmann. Er dürfte doch auch hier im Forum bekannt sein, oder? :)

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Na, bin also doch nicht einzige :-) Verbrüche unter 5 Litern sind mit meiner kaum möglich, bis letztens BAB 85 km/h durchgefahren, da hat sie 5,5 Liter gebraucht, ist aber perfekt. In der Stadt geb ich immer Vollgas, dann kann man ohne Probleme mithalten.

Was die Wartung anbetrifft: die mache ich komplett selber. Zündung und Ölwechsel liegen ebenso wie Stödämpfer- und Rolldachtausch in meinen Händen, ebenso das Abschmieren. Da es nur einen LiMa-Riemen à 5,50 € gibt, sind auch hier die Wartungskosten sehr niedrig. Bremsbeläge und Scheiben kosten praktisch auch nichts.

Und klar: dank des Rolldachs kann man echt alles transportieren!

Nach wie vor - bis auf die Sicherheit - ein super Auto. Und auf die schöne Federung möchte ich nie wieder verzichten.

Max

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Meine Ente ist seit 1987 durchgehend im Alltagseinsatz. Gekauft hab ich sie mit 280000 Kilometer aufm Buckel. Nach 6 Jahren bei mir im Alltag sind es jetzt 420000 Kilometer.

Wartung mach ich das meiste selbst. Vor 2 Wochen auf der Rücktour aus Frankreich, 2 Personen incl.Campingklamotten: 5,20l Super+ auf 100km. Der Rekord war mal bei irgendwas um die 4,8l. Im Alltag fahr ich sie meist so um die 6,5-7l. Meine Ente läuft so gut, daß ich relativ wenig Vollgas geben muß, was sich natürlich positiv auf den Verbrauch auswirkt.

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ACCM Oliver Weiß

Bei aller Liebe zum 2CV (oder Derivate) sollte man dennoch ein paar Dinge nicht übertrieben darstellen:

Bremsen? Sind auch okay. Bei mir haben die Scheiben einen leichten Schlag, aber das passt schon. Die 600 kg lassen sich selbst mir Beladung perfekt verzögern, lediglich ein ABS fehlt und verlangt somit größere Aufmerksamkeit.

OK ist die richtige Bezeichnung. Nahezu jeder moderne Wagen verzögert aber deutlich besser! Daher sollte man immer mehr Abstand halten als es mit einem modernen Wagen möglich wäre.

Lüftung, Heizung und Federung sind gut bis unerreicht perfekt, ...

Naja...

Lüftung ist bei Fahrt ohne Zweifel mehr als ausreichend und ohne Klima gibt es kaum was besseres. Selbst bei geschlossenem Dach lassen sich warme Temperaturen gut aushalten. Im Stand fehlt dann das Gebläse... (s.u.)

Federung ist auch mit das beste was ohne Hydropneumatik möglich ist!

Die Heizung als "perfekt" zu bezeichnen, schießt aber arg übers Ziel hinaus! Mit G-Kat in den Heizbirnen ist zwar Heizwirkung zu spüren, ohne dem eher zu erahnen. Aber moderne Wagen (ich nehme mal meinen C4 als Vergleich) sind vielfach schneller warm und werden deutlich wärmer! Bei -10° sollte man im 2CV immer noch eine Jacke an haben, im neuen Wagen ist das nach wenigen Minuten nicht mehr nötig.

Ferner haben die modernen Wagen ein Gebläse was den Namen auch verdient! Da liegen aber echt Welten zwischen! Und ja, ich spreche aus Erfahrung (irgendwas um die 200.000 km mit diversen Enten).

Sonst kann ich nur zustimmen: trotz kürzerer Wartungsintervalle und einem manchmal nervig kleinem Tank ein sympathischer, recht günstiger und vor allem alltagstauglicher Kleinwagen mit erstaunlich viel Platz innen und einen gar nicht mal so schlechten Variabilität und durchaus Langstreckentauglichkeit! Man sollte nur ein wenig mehr Zeit einplanen...

Gruß von einem, der sogar seine ersten Übungsstunden auf dem Verkehrsübungsplatz im 2CV gemacht hat.

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Flying Duck-Man
Jepp, fast ein Jahr Visafahren - ist ja von der Leistung ähnlich - hat mir gereicht. Als Alltagsauto ist so ein Zweizylinder im heutigen Verkehr zu anstrengend...

Der Visa ist noch schlimmer zu fahren, denn die Leute sehen in ihm einen normalen Kleinwagen, aber mit dem Enten Boxer und 150 kg mehr gewicht kommt der außer bei Drehzahlorgien auch nicht aus dem Quark.

Wenn würde ich nur noch Ente mit Ami Super Motor fahren, oder Visa mit Vierzylinder, was ohne Kat hier allerdings nicht geht.

Die Heizung der Ente als perfekt zu bezeichnen, halte ich für schlichtweg... (da fallen mir außer Beleidigungen nichts anderes ein). Das System der Ente, vor allem der 50er Jahre Ente ist genial, aber leider kommt im Winter nix.

Hatte es letzten Winter erlebt (also bitte keine Geschichten, wie toll die Heizung ist) und bin bei -15° morgens Richtung Autobahn und Thermometer auf dem Beifahrersitz losgefahren. Sitze unten dicht und dicke Winterjacke, lange Unterhose usw. an. Es tat sich NICHTS!!!

Nach zwei Stunden waren aus 15 unter Null 6 unter Null geworden und ich griff verzweifelt nach unten, um festzustellen, wo den die Heizungsluft bliebe.

Einzig meine Heizbare Sitzauflage hat mich aus dem Gefriertot gerettet.

Wie ich schon sagte, viele meiner Vorredner kommen aus Provinz Nestern, wo zur Rush Hour mal zwanzig Autos fahren.

Alleine in unmittelbarer Nähe habe ich die

A-43

A-42

A-40

A-44

A-2 Auf diesen Bahnen fahren 100 tausende jeden Tag zu jeder Zeit auch nachts um 4 Uhr.

Alle haben keine Zeit und alle nötigen Dich kilometerlang ohne irgendeinen Abstand zu halten. LKW fahren bei Tempo 90 bis auf wenige Meter auf, knallen die volle Lichtorgel hinein und tuten das Horn. Ohne Vollgas geht das wirklich nichts und darauf habe ich keine Lust mehr.

Kann ja auch jeder machen, wie er mag, denn das sind meine Ansichten.

Gruß,

Udo

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ACCM Volker Klein
Kann das auch in Berlin gewesen sein?

Vermutlich nicht, denn das war schon Mitte der Siebziger. als ich das las.

ACCM Volker Klein

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ACCM Volker Klein
... Die Heizung der Ente als perfekt zu bezeichnen, halte ich für schlichtweg... (da fallen mir außer Beleidigungen nichts anderes ein). Das System der Ente, vor allem der 50er Jahre Ente ist genial, aber leider kommt im Winter nix. ...

Moin,

diesen Winter dürfte es mit der Heizung der Ente nicht weit her gewesen sein. Aber ich habe trotzdem schneller die kleine Frontscheibe frei, als mit unserem BX Diesel, wenn der draußen stand und voll feuchter Atemluft war.

Voraussetzung für eine halbwegs vernünftige Heizleistung bei der Ente:

1. Latz vor dem Kühler

2. nur längere Fahrstrecken, auf Kurzstrecken wird der luftgekühlte Motor nur lauwarm

(ist auch nicht gut für den Motor)

3. ein Gebläse einbauen

Es gab (gibt?) mal ein Gebläse zum Einbau in den Heizschlauch, das hatte ich mal in einer früheren Ente drin. Das brachte schon einiges mehr an Warmluft, wenn der Motor warm war.

Ansonsten: es gibt keine schlechte Heizung, nur falsche Kleidung :-))

Und: entweder wird die Frontscheibe frei und die Füße bleiben kalt, oder umgekehrt :-))

Gruß ACCM Volker Klein

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Was auch im Winter hilft: den Raum der beheizt werden, soll zu verkleinern, oder auch die Zirkulation der Warmluft ändern, in dem man z.B. unter den Vordersitzen den Durchgang nach hinten versperrt, so bleibt der Warmluft nicht anderes übrig, als einem die Beine zu wärmen anstatt sich einfach untern Sitz nach hinten zu verpissen :)

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ACCM Schwinn U.

Dieser Tip ( Volumenverkleinerung) ist sehr wirksam. Aber er gilt wohl in der Annahme, dass hinten niemand sitzt...oder? Gruß, Uli

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Hallo zusammen.

Es ist witzig all die Alltagestauglichkeitsberichte zu lesen.

Ist es nicht abhängig davon wie der Alltag eines jeden einzelnen aussieht?

Eine gute Heizung - tja was ist das? Wenn die Heizschläuche neu sind ist die Heizung gut. Wenn ich aber sage, dass ohne Lüftung nichts geht stimmt das genau für mich.

Jeden Morgen an 6 Tagen die Woche - Sommer und Winter - trage ich bevor ich zur Arbeit gehe Zeitungen aus. Das bedeutet um 03.30 Uhr aufstehen - Zeitungen vertragen und dann auf den Hauptjob arbeiten gehen. Entweder bin ich nass vom schwitzen oder vom Regen. Das beschlägt die Scheiben = immer mit einem Tuch rund um Scheiben wischen - innen.

Beim hasstigen Ein- und Aussteigen mit der Gurtschlaufe oder der Jacke an dem Türschloss hängen bleiben. Ratsch wieder was zum Nähen. Sorry dafür ist der Deuxchevaux wahrlich nicht gemacht. Aber es funktioniert trotzdem.

Ich bin stolzer besitzer von vier A-Fahrzeugen 2CV 1957, 2CV 1978, 2CV 1984 und mein Ein und Alles jaa die Acadiane 1981.

Bremsen ist nur mit der 78er Glückssache. Beim genauen Hinspüren stellt man eine leichte Verzögerung fest.

Sehr interessant wird es, wenn ich vergleiche wie wenig die Zeitersparnis ist wenn ich mit dem 57er unterwegs bin oder mit einem anderen 2CV. Mit dem 57er fahre ich keine Autobahn und komme in der Regel nicht viel später an als mit den Anderen.

Als Fahrzeug für grössere Distanzen gibt es wohl kaum etwas besseres als die Acadiane - meine Oasi. An das Treffen in Schweden und zurück gerade mal 5.7 l/100km voll bepackt versteht sich.

Ok immer Kögel oder Schmitz oder wie die Lastwagenbauer auch alle heissen vor sich.

Tatsache ist: Ich möchte keinesfalls und nie auf das Fahren von 2CV verzichten.

Deuxchevaux oder: Genug ist besser als zuviel.

Nun bei uns drückt die Sonne ein wenig durch - mann ehh was sitzt du denn vor der Kiste - raus ab den Rest des Ferientages hinter dem Steuer eines 2CV genissen - juheee!!

Und Tschüss - ehh nein das sagen doch die verchromten.

Herzliche Grüsse aus dem schönsten Alltagshobby der Welt. :-))

Acdyoasi

Bearbeitet von acdyoasi
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ACCM Elmar Stephan

Von 1972 bis 1977 fuhr mein Vater eine Dyane, automobilmäßig bin ich als kleiner Junge darin quasi sozialisiert worden. Als ich mir nach meiner Führerscheinprüfung eine Ente zulegen wollte, haben mir alle davon abgeraten: Zu reparaturanfällig, zu unsicher, was man damals in den achtziger Jahren halt so über die Ente sagte. Ich bin dadurch nie zum 2CV-Fahren gekommen, wenn ich mal davon absehe, dass ich irgendwann mal - so gegen 1990,91 - in einer Ente als Beifahrer mitgefahren bin.

Dennoch hat das Blechfedervieh nach wie vor seine Reize auf mich ausgeübt. Vor zwei Jahren dann habe ich mir bei Entenfrisch in Langgöns für ein Wochenende eine weiße 87er Ente ausgeliehen. An diesem Wochenende haben meine Frau und ich dann eine ausgiebige Tour mit dem Auto unternommen: Ich glaube, wir waren von Freitagnachmittag bis Montagmittag gut anderthalbtausend Kilometer unterwegs: Erst von Gießen nach Dortmund, dann haben wir uns auf in Richtung Elbe gemacht und das Wochenende in Brandenburg in der Elbtalaue verbracht, sind da bei windigem, aber sonnigem Wetter über die Allestraßen gegondelt. Auf der Heimfahrt sind wir über Hitzacker und durch die Lüneburger Heide praktisch nur über Landstraßen ins Ruhrgebiet zurückgefahren.

Ich glaube im Nachhinein, das war eine zu große Tour in zu kurzer Zeit. Das habe ich vor allem meiner Frau angesehen: Am Anfang hatte sie noch völlig begeistert am Steuer gesessen. Aber am dritten Tag in der Ente wurde es ihr dann doch etwas zu viel. Größere Reisen im 2CV kann sie sich seitdem nicht mehr vorstellen, und sie schüttelt regelmäßig den Kopf, wenn ich ihr hier im Forum solche Threads wie "2Zylinder on tour" zeige. Mehrere hundert Kilometer am Stück in einer Ente, diese Vorstellung gefällt ihr gar nicht.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 2CV oder eine Dyane (die ich persönlich für die schönere Ente halten, ich bin da wohl frühkindlich geprägt ;) ) mein Alltagsauto wäre. Beruflich und privat bedingt fahre ich im Jahr so um die 40 000 km (es waren auch schon mal 50 000), und es gibt viele Situationen, in denen ich froh bin, dass mein Xantia schneller als 150 fahren kann.

Eine Dyane fürs gemütliche herumgondeln, wenn man keinen Termin-Stress hat, davon träume ich nach wie vor. Aber das ist eben kein Alltag, sondern Sonntag.

Schöne Grüße, Elmar

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