Notruf-Assistenzsystem deaktivierbar?

[Tim Schröder]

Es hat etwas gedauert. Die Ortung kann (im RT 3;4;5) abgeschaltet werden, wenn in der Gruppe "Telematik" (mit der Diagnosestation) die Frage: "hat der Kunde die Lokalisierung bei Notruf - und Pannenhilfsdiensten verweigert?" mit JA beantwortet wird.

Bearbeitet 6. Mai 2015 von Tim Schröder

[bluedog]

Kann man auch das Mikrofon deaktivieren und so verhindern, dass man jederzeit und unbemerkt abgehört werden kann?

[Tim Schröder]

Ich gehe mal davon aus, dass Du das jetzt nicht ernst meinst.

[Wurzelsepp]

Ich gehe mal davon aus, dass Du das jetzt nicht ernst meinst.

hast du keine "Paranoia" , deswegen ?

[ZX-Michel]

.

.. na ja, …. da gibt es schon ganz andere

die völlig neue "Datenschutzmaßnahmen" vorschlagen :

„Diejenigen EU-Parlamentarier, die zugestimmt haben, sollten bei Missbrauch der Daten …ihre Pensionsansprüche verlieren. DAS würde unser Misstrauen tatsächlich erheblich dämpfen“,

.. aber selbst der NRW-Datenschützer bewertete die verpflichtende Einführung als problematisch und auch andere Hersteller mussten schon lernen ... siehe One Star und Privacy-Button.. „motor-talk eCall: Wie sicher ist das Notrufsystem?“

.. und wo findet man diesen in den neuen Citroen Modellen?! …

auch wieder versteckt im Untermenü ?! ;-)

[bluedog]

Ich gehe mal davon aus, dass Du das jetzt nicht ernst meinst.

Warum gehst Du davon aus, dass ich das nicht ernst meine?

Weil es so verdammt unlogisch wäre, wenn jemand, der sich schon über die jederzeitige unbemerkte Ortbarkeit des Autos stört, nicht unbemerkt abgehört werden können möchte?

Dann wärst eher Du derjenige, welcher Witze machte.

[ZX-Michel]

…das Thema ist brisant und wird es sicherlich auch bleiben …mittlerweile möchten auch der ADAC und der Datenschutzbeauftragte von Baden-Württemberg Jörg Klingbeil mehr Infos zu den von diesen Autos weitergegebenen Daten (Artikel in der Zeit, Datenschutz Das gläserne Auto). Der erste Datenschützer von Daimler , Joachim Rieß gab interessante Vorträge zum Thema auf der Automobilwoche Konferenz 2015. ( Automobilwoche "Datenschutz im Fahrzeug wird emotional diskutiert")

[Tim Schröder]

Warum gehst Du davon aus, dass ich das nicht ernst meine?

Weil es so verdammt unlogisch wäre, wenn jemand, der sich schon über die jederzeitige unbemerkte Ortbarkeit des Autos stört, nicht unbemerkt abgehört werden können möchte?

Dann wärst eher Du derjenige, welcher Witze machte.

"Ich steh' nicht auf Klamauk".

Ich habe auch ganz erhebliche Probleme mit der Ortung und der Fahrprofilspeicherung (und der ganzen Datensammelei an sich) mittels des GPS-Systems im Fahrzeug.

Das lässt sich aber abschalten (sagt zumindest die Citroen Anleitung dazu).

Das Mikrofon versorgt die Sprachsteuerung und die Freisprecheinrichtung. Wenn man das abschalten will, muss man die Simkarte entfernen oder sein Mobiltelefon nicht per Blauzahn verbinden.

[C6per]

Und das Beste kommt noch: Versicherungen (HUK) wollen aus dem Fahrprofil demnächst direkt deine Prämie errechnen, d.h. die wollen nicht nur den Ort, sondern gleich auch noch die Geschwindigkeit und evtl. auch die Beschleunigung aufzeichnen bzw. übermitteln...

[ZX-Michel]

Und das Beste kommt noch: Versicherungen (HUK) wollen aus dem Fahrprofil demnächst direkt deine Prämie errechnen, d.h. die wollen nicht nur den Ort, sondern gleich auch noch die Geschwindigkeit und evtl. auch die Beschleunigung aufzeichnen bzw. übermitteln...

Ist ja auch so aussagekräftig?!

….. dann wird bestimmt in Zukunft nicht mehr gebremst oder beschleunigt, verschlechtert ja den eigenen Score, um das Einscheren zu erleichtern oder Gefahren für andere abzuwenden

…… es lebe der Score und die damit verursachten Unfälle

[bluedog]

So wirds kommen.

Die Winterthur (und möglicherweise inzwischen auch andere Versicherungen) bietet seit Jahren angeblich billigere Tarife mit Fahrtenschreiber für Neu- und Junglenker an. Die Toleranz für den Fahrtenschreiber bezüglich beschleunigungswerte sind aber so eng gesetzt, dass man nicht billiger wegkommt, weil im normalen Strassenverkehr einfach nicht innerhalb geblieben werden kann. Mit den harten Böcken, wie sie die Jugend mag, erst recht nicht.

Ich hatte mich anlässlich des letzten Fahrzeugwechsels nach sowas erkundigt, der eben auch Versicherungs-Geld hätte sparen sollen. Kommentar meines Versicherungs-Vertreters (kein unabhängiger Makler, sondern wirklich Vertreter der Versicherungsgesellschaft!): "Lohnt sich nicht."

[bluedog]

Das Mikrofon versorgt die Sprachsteuerung und die Freisprecheinrichtung. Wenn man das abschalten will, muss man die Simkarte entfernen oder sein Mobiltelefon nicht per Blauzahn verbinden.

Blauzahn ist auch ohne die Verbindung mit dem Auto ein Sicherheitsrisiko. Ich telefoniere nicht während der Fahrt, und für Musik gibts Flash-Speicher, der zuverlässiger und weniger umständlicher funktioniert als Blauzahn. Es gibt also keinen Grund, im Auto Blauzahn zu verwenden.

Sprachsteuerung brauch ich auch nicht, zumal die im Zweifelsfall sowieso nicht zuverlässig versteht, was man gerne von ihr hätte.

Freisprechanlage habe ich bisher nicht, und vermisse nichts. Funktioniert sowieso nur, wenn das Handy dazu passt. Sollte ich sowas wirklich brauchen, dann kann ich mir sowas auch unabhängig von der Fahrzeugausrüstung, und dann erst noch billiger und örtlich flexibel einsetzbar, zulegen. Wird aber erst zum Thema, wenn ich es denn aufgeben würde, während der Fahrt nicht zu telefonieren. Bisher hat noch keine Fahrt so lange gedauert (von einer Fahrpause zur nächsten), dass nicht auch ein Rückruf gereicht hätte.

[ZX-Michel]

Und das Beste kommt noch: Versicherungen (HUK) wollen aus dem Fahrprofil demnächst direkt deine Prämie errechnen, d.h. die wollen nicht nur den Ort, sondern gleich auch noch die Geschwindigkeit und evtl. auch die Beschleunigung aufzeichnen bzw. übermitteln...

Interessante Anmerkung von HUK-Coburg-Vorstand Heitmann …

„…neue Risiken: Fahrzeuge werden anfälliger für Cyber…“

Nachzulesen in sueddeutsche „ Wenn der Computer das Auto crasht“ v. 29. Mai 2015

Außerdem bietet der Bayrischen Rundfunk einen Bericht zum Thema ecall

eCall: Lebensretter oder Chaos-Stifter?

br.de/radio/bayern2/politik/radiowelt/ecall-die-neue-ueberlebenstechnik-100.html

Bearbeitet 29. Mai 2015 von ZX-Michel

[ZX-Michel]

Es gibt kein Produkt dass die Hersteller nicht noch optimaler designen könnten

zur Sicherheit aller ....

"Aus"-Knopf und Privacy by Design" mehr Infos unter

heise.de "Justizminister plädiert für mehr Datenschutz im Auto“

[Bacyll]

Es hat etwas gedauert. Die Ortung kann (im RT 3;4;5) abgeschaltet werden, wenn in der Gruppe "Telematik" (mit der Diagnosestation) die Frage: "hat der Kunde die Lokalisierung bei Notruf - und Pannenhilfsdiensten verweigert?" mit JA beantwortet wird.

Ich möchte gerne Notruf aktiviert haben. Wie kann man testen, ob Notruf aktiv ist? Oder wo kann ich selber (ohne Dialbox) nachlesen, dass Notruf aktiv ist? Muss im RT5 eine SIM-Karte sein?

Gestern als ich bei einem Autounfall war, wollte ich Notruf per "SOS-Taste" tätigen, jedoch kam nichts.. ich musste Handy aus der Tasche rausholen und 112 direkt anrufen.. was ein wenig dauerte. Zum Glück gab´s nur Auto-Schaden, die Fahrerin war Ok, also zeit spiellte keine grosse Rolle. Wenn aber was ernsthaftes kommt (wie hier), ein verstecktes / leeres Handy kann große Schwierigkeiten verursachen.

[Tim Schröder]

Die Antwort steht doch oben. Du musst die Diagnose machen und dann sehen wie die Einstellung ist. Wenn die Antwort ja ist, musst Du das ändern - wenn es noch geht. Dass man das deaktivieren kann weiß, ob es auch umgekehrt geht, weiß ich nicht. Außerdem gilt meine Aussage für RT3,4,5 und Du wirst wahrscheinlich ein anderes System haben.

[bluedog]

Vielleicht hast Du einfach nur zu kurz gedrückt. Ich lese jetzt nicht das Ganze Thema nochmal durch deswegen, meine mich aber daran zu erinnern, man müsse die Taste 3s gedrückt halten, damit eine Verbindung zu Stande komme. Vielleicht guckst Du mal in die Bedienungsanleitung und liest das nach, ehe Du Geld in der Werkstatt lässt?

[Auto nom]

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/bmw-liefert-gericht-bewegungsprofil-eines-carsharing-kunden-a-1104129.html#ref=recom-veeseo

Zitat

Ein Student ist schuldig gesprochen worden, mit einem Carsharing-Auto einen Radler überfahren zu haben. Die Beweise lieferte BMW - obwohl der Hersteller nach eigenen Angaben keine entsprechenden Daten erhebt.

 

[Auto nom]

http://www.deutschlandfunk.de/datensammelwut-auf-dem-weg-zum-glaesernen-autofahrer.724.de.html?dram:article_id=371200

Zitat

In modernen Autos ermitteln Dutzende Sensoren jederzeit den aktuellen Zustand des Fahrzeugs: Geschwindigkeit, Beschleunigung, Standort und vieles mehr wird an den Hersteller weitergegeben. Nicht nur Juristen sehen den Datenschutz im Auto am Tiefpunkt angelangt.

...

"Im Auto gibt es 80 Sensoren, die Daten erheben. Das sind unterschiedlichste Daten. Das sind Daten über die Fahrgeschwindigkeit, die Richtung, die Beschleunigung, den genauen Standort, das Setzen der Blinker und so weiter und so fort. Und diese Daten interessieren sehr viele Leute." 

...

"Die Daten aus unseren Autos werden 2030 mehr als 750 Milliarden Dollar wert sein."

...

BMW- und VW-Modelle gelten dabei als besonders "gesprächig". Ein Werkstattmeister, der anonym bleiben möchte, erzählt, es werde sogar gespeichert, wann und wie oft die Türen geöffnet und geschlossen werden. 

Ähnliches bestätigt auch der ADAC. Er fand heraus, dass die Autos unter anderem Ziele und Positionsangaben aus dem Navigationsgerät an die Hersteller übertragen. Auch, wie oft und wie die Sitzposition geändert wurde. Daraus könne man ableiten, wie häufig der Fahrer wechsle.

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Ähnliches bestätigt auch der ADAC. Er fand heraus, dass die Autos unter anderem Ziele und Positionsangaben aus dem Navigationsgerät an die Hersteller übertragen. Auch, wie oft und wie die Sitzposition geändert wurde. Daraus könne man ableiten, wie häufig der Fahrer wechsle.

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Wer sehr häufig bei McDonalds hält oder sehr aggressiv fährt, hat vielleicht ein höheres Risiko für bestimmte Krankheiten oder anders herum."

 

Bearbeitet 12. November 2016 von Auto nom

[Dieseltourer]

Am 6.5.2015 at 17:55 , Tim Schröder sagte:

... Die Ortung kann (im RT 3;4;5) abgeschaltet werden, wenn in der Gruppe "Telematik" (mit der Diagnosestation) die Frage: "hat der Kunde die Lokalisierung bei Notruf - und Pannenhilfsdiensten verweigert?" mit JA beantwortet wird.

Im Beispielfall RT4 mit internem Notrufmodul kann sowohl die Pannen- als auch die SOS-Taste separat deaktiviert werden ("Dienste und dazu gehörige Telefonnummern"). Als dritte Möglichkeit im selben Menü können die beiden Dienste komplett deaktiviert werden, indem die SMS-Nummer, über die eine Notfallmeldung erfolgt, gesperrt wird.

Die externen autonomen Notrufmodule bei Normal-Radio und den Navis NG4, RNEG und RT6 könnten für den Unfall(fall) ebenfalls gesperrt werden, indem die Verbindung zum Airbagsteuergerät per Ferncodierung deaktiviert wird - und ob man die Pannentaste drückt, kann man ja immerhin noch selbst entscheiden. Beim NG4 kann das Dienstemodul ferncodiert komplett ausgeschaltet werden ("Kundenoption / nicht vorhanden").

Eine Ortung der Systeme ist nicht ständig möglich, sondern erst nach dem Eingang der Notfall-SMS des Pannen- oder Unfallfahrzeuges beim Servicedienstbetreiber. Die SMS enthält dann die Art des Notrufs (Panne oder Unfall mit Airbagauslösung) und den aktuellen Sendestandort des Fahrzeugs. Erst nach dem Eingang der SMS beim Dienstebetreiber nimmt dieser dann den Kontakt zum Fahrzeug auf - bei Panne fragt er nach dem Problem, bei Unfall fragt er an und löst ggf. nach Nichtantwort den Notruf bei der zuständigen nächsten Rettungsstelle aus.

Quellen: Funktionsunterlagen Citroen D4EA03JFP0 /  D4EA03KVP0 / D4EA03L9P0

Bearbeitet 13. November 2016 von Dieseltourer

[Ronald]

Der Fahrer verlor auf der Rückfahrt von einer Feier beim  Lesen einer Whatsapp die Gewalt über sein Fahrzeug, raste gegen einen Baum und verstarb am Unfallort, weil der Pannenruf deaktiviert war. Er wurde erst am morgen gefunden.

Ronald

[Dieseltourer]

Die technischen Möglichkeiten sind klar. Über Sinn oder Unsinn einer Deaktivierung zu diskutieren, ist müßig. Wenn jemand ein lebensrettendes System deaktiviert, dann weiß er offensichtlich vor Verfolgungsparanoia nicht wohin mit sich selbst.

Lasst uns alle Notruftelefone abschaffen. Die Meldekette - wer meldet was, wann und wo - ist datenschutzrechtlich äußerst bedenklich ...

[63mart]

vor 4 Stunden, Ronald sagte:

Der Fahrer verlor auf der Rückfahrt von einer Feier beim  Lesen einer Whatsapp die Gewalt über sein Fahrzeug, raste gegen einen Baum und verstarb am Unfallort, weil der Pannenruf deaktiviert war. Er wurde erst am morgen gefunden.

Das problem ist ja nicht der notruf, sondern dass man ja gar nicht weiß was sonst noch übertragen wird. Ich fände es ok wenn z.b. beim auslösen der airbags ein notruf automatisch abgesetzt würde, aber darüber kann ich als kunde eben nicht entscheiden.

Wenn es für den hersteller möglich ist, dann läßt er sich alles schicken, was er will. Für den hersteller sind eben nutzungsprofile, die dazugehörigen gps daten und fz parameter sehr interessant. Ich bin aber der meinung, dass dazu der fahrer ausdrücklich sein ok dazu geben muss - punkt - und dass ich auch die möglichkeit haben möchte, selbst zu entscheiden welche daten weitergeleitet werden und welche nicht. Ohne das unterschreiben einer seitenlangen datenschutzerklärung darf ja gar kein auto mehr kaufen

[Dieseltourer]

vor 1 Stunde, 63mart sagte:

Das problem ist ja nicht der notruf, sondern dass man ja gar nicht weiß was sonst noch übertragen wird. Ich fände es ok wenn z.b. beim auslösen der airbags ein notruf automatisch abgesetzt würde, aber darüber kann ich als kunde eben nicht entscheiden.

Du als Kunde würdest es für dich entscheiden. Deine Frau, Kinder oder Fahrgäste, die gegebenfalls mit dir zusammen verunglücken, hätten aber sicher ein gesteigertes Interesse an einer schnellen Hilfe - ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ja nun der gesamte Rettungsdienst im Umkreis von eurem Malheur erfährt.

Die SMS enthält keine weiteren Daten außer Problemcode, Uhrzeit und Geo-Daten des Unfall- oder Pannenortes - maximal 160 Zeichen. Dieses System bietet keine Internetverbindung, über die ständig irgend etwas "nach Hause" gesendet  werden könnte. Es wird nur von dir selbst per Taste (Panne/SOS) oder vom Airbagsteuergerät (SOS) aktiviert. Mehr geht da nicht.

[63mart]

Ich hab nix gegen den notruf sondern dagegen, dass damit der hersteller zu allen weiteren daten des autos zugang hat, auch denen, die ich NICHT übermitteln möchte. Mir ist es nicht bekannt, dass man die datenschutzerklärung bei der FZ übergabe nur eingeschränkt unterschreiben kann. Was meinst du denn, wie daten von den steuergeräten zu den herstellern übertragen werden??? Mit einer sim karte und den entsprechenden datendiesten.

Informelle selbstbestimmung ist ein grundrecht. Und jeder darf entscheidungen treffen, auch dann wenn sie ihm schaden..... siehe US wahl