Zum Inhalt springen

Technischer Vorsprung von Citroen - in 25 Jahren komplett aufgebraucht?


Ulrich T

Empfohlene Beiträge

@Alinator:

Schön, zu sehen, dass ich mich offensichtlich doch nicht so sehr missverständlich ausgedrückt habe.

Um mal von der tatsächlich um sich greifenden Premiumverstrahlung auszugehen, die sich jedoch vor allem im Umfeld deutscher Hersteller zu konzentrieren scheint (ich lebe ja in der Schweiz, und hier kann man mit Begriffen wie Wertigkeit oder Premium weniger anfangen. Die wurden von der deutschen Motorpresse in die Welt gesetzt, um das aus (rein?) deutscher Sicht natürliche Primat von VW und Mercedes/BMW zu zementieren):

Das wäre doch auch ein Anknüpfungspunkt für die Marke Citroën: Wenn man sich schon entschliesst, den Vorsprung durch Design und Technologie aufzugeben, warum dann nicht die Geschichte am anderen Ende der Modellpalette konsequent und stolz fortschreiben. 2CV, Safari, Méhari und was es da noch so alles gab, haben doch auch gut vorgelegt, und sie haben von der Produktionszeit her das deutsche Pendant Käfer überlebt, zumindest in Europa.

Generationen von Studenten und Studentinnen sind mit dem 2CV gross geworden... haben mit ihm eine Ereignisreiche, spannende Zeit ihres Lebens erlebt, und ihn sowohl wegen seiner simplen, zuverlässigen Technik sowie wegen des variablen Innenraums geschätzt. Jede Menge Emotionen, an die man anknüpfen kann. Dafür braucht man auch nicht zwingend allzu fortschrittliche Technologie. Welcher Student fragt denn auf der Suche nach billiger, zuverlässiger Mobilität mit hohem Nutzwert schon nach den Sternen beim NCAP? Ich jedenfalls konnte mir das auch im 21.Jahrhundert nicht erlauben. Premium? Ein Traum, weiter nichts. Aber wenn, dann wirds sicher nicht ein BMW oder Benz. Dann wenn schon, gleich ein Bentley oder Morgan, wenns denn auf die Kohle nicht ankommt. Sinnlos, da der dt. Motorpresse alles recht machen zu wollen.

Design? Sofern es praktisch ist, gewöhnt sich diese Kategorie, eben praktisch denkender Autofahrer an fast alles. Objektiv gesehen war der 2CV ja auch nicht schön, das wurde er erst, als er sich zum liebgewonnenen Anachronismus entwickelte. So what? Die, die einen hatten oder haben, haben danach doch nie gefragt. Den hat man aus anderen Gründen lieb, und bestimmt nicht, weil der Motor so dezent schnurrt.

Oder den HY: Das Ding ist so sehr auf industrial Design aus, das muss man einfach schön finden. Nicht, weils schön ist, sondern weil die Form selbsterklärend ist, weil sie der Funktion folgt. Die Wellblechhütte erinnert mich immer wieder an die Junkers-Flugzeugtypen. Die sind auch hässlich. Aber man erkennt sie sofort, und irgendwie sind die so herrlich zweckmässig, dass man gar nicht mehr merkt, dass die gar nicht schön sein wollen.

Da gings drum, elementare Automobile Bedürfnisse zu befriedigen. Bedürfnisse, die im verblassenden Wohlstand Europas grade wieder aufkommen, Dacia beweist es. Kaum ein Käufer eines solchen Geräts macht sich, übers alltagspraktische hinausgehend, Gedanken zum Design. Das ist schlicht, und gewinnt schon allein deshalb, weil es versucht, gravierende Nachteile auf Kosten des Nutzwerts zu vermeiden.

Wem es gelingt, in der gleichen Preiskategorie einen Dacia in Sparsam zu bauen, der hat gewonnen und kann wortwörtlich auf Premium scheissen. Ganz gepflegt.

Citroën ist da mit dem C1 nahe dran. Allerdings hat leider der Designer zu viel zu sagen gehabt. Die hohe Ladekante und die offensichtlich schwierig abzudichtende gläserne Heckklappe sprechen für sich. Auch Türen, die sich offensichtlich auch nur schwer dicht machen lassen, verraten, dass die Zielsetzung wohl nicht auf dem Praktischen lag. Und wenns denn wirklich billig sein darf, hätts auch ein etwas weniger Kotroverses Innendesign getan. Vielleicht wäre dann ja auch Geld übrig gewesen für eine brauchbare Tankanzeige, und eine Tacho- und Drehzahlmesserskala, auf der man wirklich was ablesen kann?

Ich weiss es nicht.

Ich glaube nur, dass es mal wieder Zeit wäre, grundsätzlich den Ingenieuren das Primat zu geben und nicht geltungssüchtigen Designern. Die sollen sich nach den Vorgaben der Konstrukteure richten, nicht umgekehrt. So schafft man automatisch auch die Abkehr vom Premiumdiktat.

Ich bin ganz sicher, es gibt mehr als genug Leute, die sogar froh sind, wenn ihnen endlich mal jemand ein premiumfreies, dafür robustes, günstiges Fahrzeug verkaufen will. Und ich bin sicher, es ist dann auch nicht so schlimmt, wenns nach 5 Jahren nichts mehr wert ist, aber immerhin noch fährt. Einfach, weils keine 1.5 Jahresgehälter gekostet hat. Wenn man es dann nach 7 bis zehn Jahren entweder restauriert oder wegschmeisst, hält man es garantiert in guter Erinnerung. Selbst, wenn man eigentlich nicht an der Marke hängt. Man wird sich garantiert informieren, obs sowas von dem Hersteller in neu gibt. Und ziehmlich sicher wirds nicht drauf ankommen, wie der Kübel aussieht... solange anspruchslos, bezahlbar und praktisch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

PSA hat verschlafen sich international aufzustellen.

der europäische Markt reicht einfach nicht aus.

Streiks helfen mit,jetzt ist das Geld knapp geworden.

DS Linie ,viel Geld reingesteckt,zieht aber nicht.

Da muß man sparen!

Familie Peugot ist das Hemd natürlich näher

und jetzt Strategie:

Citroen C Typen gut und billig (da passt keine HP)

Peugeot Typen solide,gediegen,Wunschprämium aus Frankreich

so sieht das aus!

der André ist leider schon lange tot,

und der André Lefèbvre

und der Bertoni

mit dem C6 hatte man es nochmals versucht,aber eben halbherzig...

so sieht das aus.

uwe

Naja, so pauschal würde ich das nicht sehen...

Was PSA verschlafen hat, ist der Wiedereinstieg in den US-Markt, nachdem man ihn nach dem Peugeot 405 aufgegeben hatte.

Nicht mal den 605 hat man dort mehr angeboten, obwohl gerade der sehr gut dorthin gepasst hätte. Den 505 habe ich dort und in Kanada Anfang der 90er noch in einigermaßen Stückzahlen rumfahren sehen, gerade der Kombi ging anscheinend ganz gut. Bei Citroen sieht es noch trüber aus, der letzte offiziell verkaufte war m. W. der/die DS.

In Südamerika sieht es aber deutlich besser aus, wobei auch da strategische Fehler gemacht wurden: Es ist z. B. nicht nachvollziehbar, warum man für diesen Markt, aber auch für Afrika und auch Asien keinen Pick up mehr anbietet. Jahrzehnte, bevor VW mit seinem Caddy (Toyota Hilux) und dem Amarok kam, hatte Peugeot schon diesen Fahrzeugtyp im Repertoire.

Und auch in China war PSA schon als einer der ersten aktiv. Und mit Dangel hatte man auch einen Kooperationspartner mit Kompetenz bei 4 x 4 - Antrieben. Das hätte man ausbauen müssen.

Aber man wusste es ja besser, stellte diese Aktivitäten ein, heute haben andere den Markt unter sich aufgeteilt.

Bearbeitet von meierzwo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sogar VW macht in den USA Verluste, was sollte PSA dort schon erreichen? Man hat ja nix, worauf Amis scharf sind (SUVs, Stufenheckkisten, Pick-Ups, Premiumautos oder dicke Benziner).

Dazu mögen die Amis weder Produkte aus F noch lange Modellzyklen.

Wenn PSA wachsen kann, dann in China oder wenn man den einstmals guten Ruf in Afrika wieder herstellen könnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ziemlich zutreffend, finde ich, was Ihr so alle schreibt. Frage nur: Warum versteht das in Paris oder Köln oder sonstwo keiner? Weil da keiner Verstand hat? Beinahe mag es so scheinen- man erkennt dort ja auch nicht den ungeheuren Wert eines Immitsch, das noch durch Autos und nicht durch das verzweifelte Premiumgebrabbel in den Gazettchen geprägt ist. Jedenfalls läßt die Ente keinen kalt, auch, wenn die Häuptlinge Silberlocke sonntags immer noch meinen, in ihren ebensio silbernen, aber angerosteten c-Benzen (mit -Klasse hat das nix zu tun...) einen mit lebensgefährlichen Aktionen überholen zu müssen.- Nun gut, hätte man wenigstens eine Klassik-Sparte wie das die "deutschen Drei" etabliert haben, wüßte jeder, das Cit zumindest mal die polarisierendsten Autos des europäischen Marktes hergestellt hat. Markenidentität ist bei PSA verloren gegangen oder aufgegeben worden, weil man da hin wollte, wo man die anderen "Drei" sah/sieht. Ich meine, der Cactus könnte vieleicht nochmal ein paar Impulse in die richtige Richtung setzen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man schaue sich die Serie "Concept Cars" auf Youtube an. Man hat das Gefühl, es geht um Fahrten in den Krieg. Oder um Rasen auf Rennstrecken. Das ist natürlich wohlüberlegt. Der Kunde will das, was er im Fernsehen und Kino vorgesetzt bekommt, ins eigene Leben übersetzen. Und was bietet sich da simpler an als ein Auto. Man setzt sich rein - fertig. Und die Kumpels sind tierisch neidisch. Die Freundin ist happy, weil ihr Lover ne "geile" Kiste hat. Und so ist jeder zufrieden.

Wer braucht Federkugeln oder Niveauregulierung? Wer braucht Intelligenz auf Rädern, wenn er einen Iphone-Anschluss haben kann? Technische Delikatessen sind out. Es muss grell, laut und geil sein. Das reicht. - Die Rentner, wie wir, sind keine Bringer. Wir lieben Auslaufmodelle, weil wir selber welche sind.

Der Cactus wird's reißen.

zurigo

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

ist dem wirklich so? Gleichgroße aktuelle Diesel z.B. aus dem VAG-Konzern sind leistungsfähiger als PSA-Aggregate und verbrauchen trotzdem weniger, weil sie über eine modernere Partikelfiltertechnologie verfügen, die ohne das Sprit fressende und Öl verdünnende Fappen auskommt.

Ähm, nur so am Rande. Die FAP-Flüssigkeit REDUZIERT den Verbrauch während des Abbrennvorgangs, weil WENIGER Diesel eingespritzt werden muss. Durch FAP wird die für die Rußverbrennung erforderliche Brenntemperatur um ca. 250-300 Grad gesenkt, was so nebenher gesagt auch dem Motor wegen nicht ganz so krasser Thermik sehr gut tut. Einfach mal Deutschdieselfahrer nach dem REALverbrauch fragen. Außerdem ist das FAP-System immer noch das genaueste und "effizienteste" Rußfilterungssystem.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Die Rentner, wie wir, sind keine Bringer. Wir lieben Auslaufmodelle, weil wir selber welche sind.

Herrlich treffend ausgedrückt!

Der Cactus wird's reißen.

Ich hoffe es!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...