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Toyota setzt auf Wasserstoffantrieb statt Elektroauto


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Wie die FAZ schreibt, haben Wissenschaftler um Omar K. Farha von der Northwestern University in Evanston ein äußerst effizientes Speichermaterial für den Energieträger Wasserstoff entwickelt. Der Feststoff ist in der Lage, vierzehn Gewichtsprozent Wasserstoff in seinem Inneren aufzunehmen. Das ist dreieinhalbmal so viel, wie die amerikanische Energiebehörde DOE als Ziel vorgegeben hat. Ein Gramm dieses hochporösen Speichers böte Platz für 42 Liter (DOE-Vorgabe: 30 Liter pro Gramm) des flüchtigen Gases, schreiben Farha und seine Kollegen in "Science". Ein weiterer Vorteil: Die Wasserstoffaufnahme erfolgt bei einem Druck von 100 bar und bei Raumtemperatur, die Abgabe bei ähnlich moderaten Bedingungen - für die Forscher ideale Eigenschaften für Brennstoffzellen-Pkws. Bei dem porösen Feststoff handelt es sich um eine sogenannte metallorganische Gerüststruktur auf Aluminiumbasis mit einer großen spezifischen Oberfläche.

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14 Gewichtsprozent ergibt 0,14 g Wasserstoff in je Gramm Speichermaterial, oder?

Bei einer Dichte von 0,0899 g/l würden da 1,5 l "des flüchtigen Gases" reinpassen, oder? - kopfkatz -

Und warum sind 42 l "dreieinhalbmal so viel" wie die "DOE Vorgabe: 30 Liter pro Gramm"?

Immerhin müsste für die Speicherung von 1 kg Wasserstoff ein 7 kg-Tank ausreichen. Bei 39 kWh je kg Wasserstoff wäre das in der Tat "ein äußerst effizientes Speichermaterial".

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Wie die SZ schreibt, investiert Bosch in das Werk im saarländischen Homburg 50 Millionen für die Brennstoffzellentechnik. Das Werk ist bereits damit beauftragt, einige Komponenten zur Marktreife zu bringen und hofft, im Anschluss auch Serienwerk zu werden.

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  • 1 Monat später...

Der Freistaat Bayern möchte die Brennstoffzelle als Antriebsalternative in Nutzfahrzeugen vorantreiben. Das vom Freistart im November 2019 gegründete "Zentrum Wasserstoff.Bayern" (H2.B) forciert den Ausbau der Infrastruktur. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat den Netzausbau auf 100 Wasserstofftankstellen "in den kommenden Jahren" angekündigt. Die Fördersumme für öffentlich zugängliche Tankstellen sowie Standorte auf Betriebsgeländen liegt bei 50 Millionen Euro. Damit sollen vornehmlich Zapfsäulen mit 350 Bar Druck entstehen. Damit wird Wasserstoff in viele Nutzfahrzeuge getankt. Im Schwerlast- und Busverkehr sehen Politik und die beteiligten Unternehmen auch das Haupteinsatzgebiet für die Brennstoffzelle in Fahrzeugen.
Die Meldung siehe: bayern-wasserstoff-brennstoffzelle-tankstellen-strategie

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Das Bundeskabinett hat die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.

Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie wird eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, dessen Mitglieder heute vom Bundeskabinett ernannt wurden.

Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) schafft die Bundesregierung einen kohärenten Handlungsrahmen für die künftige Erzeugung, den Transport, die Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und damit für entsprechende Innovationen und Investitionen. Sie definiert die Schritte, die notwendig sind, um zur Erreichung der Klimaziele beizutragen, neue Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft zu schaffen und die internationale energiepolitische Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die "Nationale Wasserstoffstrategie insbesondere folgende Ziele:

- Wasserstofftechnologien als Kernelemente der Energiewende etablieren, um mit Hilfe erneuerbarer Energien Produktionsprozesse zu dekarbonisieren
- Die regulativen Voraussetzungen für den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien zu schaffen
- Deutsche Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem Forschung und Entwicklung und der Technologieexport rund um innovative Wasserstofftechnologien forciert werden
- Die zukünftige nationale Versorgung mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukte sichern und gestalten.

Die Meldung mit weiteren Infos und Broschüre siehe: globale-fuehrungsrolle-bei-wasserstofftechnologien-sichern und die-nationale-wasserstoffstrategie und allzweckwaffe-wasserstoff-ein-paar-fragen-bleiben-offen

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Wie die autobild schreibt, arbeitet Mercedes an einem Nachfolger des GLC, der auch mit einer Brennstoffzellen-Version auf den Markt kommen soll.

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Globale Führungsrolle durch Auslagerung nach Afrika? Auslagern der Energiewende und dann Afrika den Schwarzen Peter zuschieben, wenn es wie bei Desertec dann doch nicht klappt.

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Ein guter Debattenbeitrag von Frank Thelen: https://www.xing.com/news/klartext/wasserstoff-eher-brucken-als-zukunftstechnologie-3932

Seine wichtigsten Argumente:

  • Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein Energieträger

  • Die Herstellung ist bislang sehr ineffizient und zum Teil sogar umweltschädlich

  • Wasserstoff verbraucht schon bei der Herstellung einen großen Teil der Energie

  • Die Speicherung von Wasserstoff ist aufwendig und benötigt viel Platz

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vor 5 Minuten schrieb grojoh:

Ein guter Debattenbeitrag von Frank Thelen: https://www.xing.com/news/klartext/wasserstoff-eher-brucken-als-zukunftstechnologie-3932

Seine wichtigsten Argumente:

  • Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein Energieträger

  • Die Herstellung ist bislang sehr ineffizient und zum Teil sogar umweltschädlich

  • Wasserstoff verbraucht schon bei der Herstellung einen großen Teil der Energie

  • Die Speicherung von Wasserstoff ist aufwendig und benötigt viel Platz

 

Vielleicht nicht mehr lange

https://hlk.co.at/a/grazer-forscher-entwickeln-neues-verfahren-zur-dezentralen-wasserstoff-erzeugung

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vor einer Stunde schrieb jozzo_:

Danke für den Link - sehr interessanter Ansatz. Ändert an den Grundproblemen der ineffizienten und komplexen Herstellung nichts, nur am Transport.

Zitat

Die Wasserstofferzeugung nach dem Grazer Modell erfolgt durch die Umwandlung von hocherhitztem Biogas, Biomasse oder Erdgas zu einem Synthesegas. Die darin enthaltene Energie wird dann über ein Reduktions-Oxidations-Verfahren in einem Metalloxid gespeichert. Dieses Speichermedium könne laut den Grazer Forschern verlustfrei gelagert und gefahrlos transportiert werden. Die Entladung des Speichers erfolgt durch die Zufuhr von Wasser in das System: Wenn es verdampft, oxidiert das eisenbasierte Material, wobei hochreiner Wasserstoff freigesetzt wird.

Ich sehe da mehrere Prozessschritte, die leider jeweils einen sehr hohen Energiebedarf haben. Möglicherweise aber für bestimmte stationäre Anlagen und industrielle Prozesse durchaus ein Fortschritt.

  • Danke 1
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vor 1 Stunde schrieb grojoh:

Danke für den Link - sehr interessanter Ansatz. Ändert an den Grundproblemen der ineffizienten und komplexen Herstellung nichts, nur am Transport.

Ich sehe da mehrere Prozessschritte, die leider jeweils einen sehr hohen Energiebedarf haben. Möglicherweise aber für bestimmte stationäre Anlagen und industrielle Prozesse durchaus ein Fortschritt.

Wie bei alle UNI-Projekten ist zunächst einmal weder von Effizienz noch von Kosten eine Rede.

Ist zudem noch viele Jahre von der Realisierung entfernt.

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  • 2 Wochen später...

Ein hervorragend aufbereitetes Dossier über die Sinnhaftigkeit und Energieeffizienz des Wasserstoffautos.

https://www.golem.de/news/energiewende-schafft-endlich-das-brennstoffzellenauto-ab-2006-149263.html

Zitat

Der chemische Energiegehalt der 5 kg Wasserstoff des Mirai entspricht 197 kWh. Es müssen aber 281 kWh Strom aufgewendet werden, um den Wasserstoff per Elektrolyse zu erzeugen. Dabei gehen 30 Prozent der Energie verloren. Das ist der Wert, von dem Deutschlands nationale Wasserstoffstrategie ausgeht. Weitere 30 kWh Strom benötigen die Hochdruckpumpen, mit denen der Wasserstoff auf 900 bar komprimiert wird, um den 700-bar-Tank in drei Minuten zu befüllen. Allein die 30 kWh Pumpenergie würden einem Tesla 3 für etwa 200 km Reichweite reichen.

30 Prozent der Energie gehen also schon bei der Wasserstofferzeugung verloren und die Brennstoffzelle wandelt nur etwa 50 Prozent der chemischen Energie in Strom um. Bei hoher Leistungsabgabe sogar noch weniger - und je älter die Zellen sind, desto schlechter wird es. Herstellerangaben nennen auch oft 60 oder gar 70 Prozent Effizienz, aber sie beziehen sich dabei nicht auf den Energiegehalt des Wasserstoffs, sondern nur auf dessen unteren Heizwert und oft minimale Stromabgabe. Diese großen Energieverluste waren nur vor dem Hintergrund der schlechten Akkutechnik des 20. Jahrhunderts und der Abhängigkeit von seltenen Rohstoffen wie Lithium und Kobalt zu rechtfertigen. Aber auch das ist inzwischen ein lösbares Problem.

 

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vor 20 Stunden schrieb grojoh:

Weitere 30 kWh Strom benötigen die Hochdruckpumpen, mit denen der Wasserstoff auf 900 bar komprimiert wird {...}

Das ist wohl hinfällig! Dazu »bitte hier entlang«!

Außerdem bin ich so frech und behaupte, dass wir jetzt eine schlechte Akkutechnik haben, Im 20. Jahrhundert war sie grottenschlecht. Das Problem ist: Mit Wasserstoff kann man die Habgier der Konzerne nicht ausreichend befriedigen. Dieserhalb und desterwegen reitet man auf dem Akku rum. Und das ist das einzige Argument, was zählt. Es geht nicht um Sinn und Unsinn, um den Schutz der Umwelt und den niedrigen CO²-Ausstoß.

Ich halte meine Wette, die »in diesem Beitrag« verankert ist. Ätsch!

Verrückt finde ich auch die ständigen Vergleiche mit dem Tesla-Autowagen. Mein Campinggedöns krieg ich da nicht rein und die Fähre in Ancona ist zeitnah auch nicht zu erreichen. Noch bekloppter sind Hybrid-Fahrzeuge: RAV4. Zuladung 320 kg. Das ist doch lächerlich. Und darüber hinaus, braucht der auf der Langstrecke seine 9 bis 10 Liter — zum Vergleich: Berlingo mit 420 Ltr. Dachbox und Oztent auf'm Dach und hinten geladen bis untern Plafond, besetzt mit der ganzen Familie und Olivenölkanistern zwischen den Knien - 7,8 Liter!

Was mich wirklich interessieren würde, wäre, warum eigentlich keiner nach 'nem Benzinersatz forscht. Oder macht das womöglich jemand und's wird schön unter der Teppich gekehrt, weil wieder mal nix zu verdienen ist?

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Aja, die grüne Akku-Weltverschwörung, die den wirklich effizienten und umweltfreundlichen Antrieben den Durchbruch verwehrt... 

Es wird nichts unter den Teppich gekehrt, es wird massiv mit Fördermilliarden unterstützt. Unter dem Teppich sind diese Technologien, weil sie in keinem bisher entwickelten Szenario eine praktische Energieeffizienz erreichen, die einen Masseneinsatz ökonomisch und ökologisch vertretbar machen würde.

Zu LOHC: Da liegt der Wirkungsgrad Strom zu Strom bei derzeit rund 25-30%. Notwendige Schritte sind:

- Erneuerbare Stromerzeugung

- Elektrolyse zu Wasserstoff

- Hydrierung durch exotherme Reaktion - Speicherung in chemischer Trägerflüssigkeit unter Druck und Hitze

- Transport/Lagerung in Drucktanks und Pipelines

- Dehydrierung durch endotherme Reaktion - Freisetzung von Wasserstoff unter Druck und Hitze

- Stromerzeugung in Brennstoffzelle

 

"Der Wirkungsgrad vom Moment der Abführung der elektrischen Energie aus dem Stromnetz über die Elektrolyse, die Hydrierung, die Speicherung, die Dehydrierung bis zur Endnutzung beispielsweise im PKW soll laut der Hydrogenious Technologies GmbH aktuell bei 26 bis 28 Prozent und künftig bei bestenfalls 43 Prozent liegen." 

Und zum Thema Zuladung: Ein Toyota Mirai ist schwerer als ein Tesla Model 3 - das Wasserstoffauto besteht nicht nur aus leichtem Gas, sondern vor allem aus einer komplexen, schweren Hybridtechnik samt Akku, Brennstoffzelle, Hochdrucktanks etc. 

 

Aber klar, ich bin mir sicher, dass der Durchbruch dieses glorreich effizienten Systems im Auto nur durch die Verschwörung zwischen Grünen und Tesla verhindert wird.

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vor 19 Minuten schrieb grojoh:

Wirkungsgrad Strom zu Strom bei derzeit rund 25-30% {...}

Die Sonne scheint umsonst. Das bisschen Infrastruktur, um die Energie abzugreifen, ist unerheblich. Und wenn man die ersten beiden, von mir hier geschriebenen Sätze in die Gleichung einfügt, dann wäre sogar ein Wirkungsgrad von 10% noch völlig ausreichend.

Warum wurde die Forschung an Dampfturbinen vorangetrieben? Wirkungsgrad! Eine Steigerung von nur o,o8% bedeutete eine erhebliche Gewinnmaximierung. Wenn aber der Dampf quasi kostenlos hergestellt wird, ist der Wirkungsgrad so gut wie egal. Im Gegenteil: Höherer Wirkungsgrad bedeutet auch geringere Standzeit — jedenfalls für die Turbineninnereien.

Und: Nein! Man braucht keine Verschwörungstheorien, um zu überzuckern, dass Liza Minnelli recht hat! Wenn die Umwelt doch so wichtig ist, warum verbietet man dann nicht einfach innereuropäische Flüge, Kreuzfahrten und Autos in der Innenstadt? Warum werden SUVs verkauft? Warum verbietet man das Rauchen anstatt den Zigaretten? Und warum kriegt man die Zahnpasta nicht mehr in die Tube? Hmm? ... #StrahlendweißSmiley

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vor 5 Minuten schrieb Der Chatte:

Die Sonne scheint umsonst.

Wenn der Strom doch umsonst ist, warum gibt es dann noch eine Rechnung?

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vor 10 Minuten schrieb MatthiasM:

{...} warum gibt es dann noch eine Rechnung?

Genau das frag ich mich auch. Der Strom wird ständig teurer, dabei wird die »Herstellung« immer günstiger. Die Infrastruktur muss man lediglich ein einziges Mal schaffen. Und anschließend nur ein wenig in Stand halten.

Wenn ich jetzt schreiben würde, dass die Privatisierung daran Schuld hat, werd' ich bestimmt gleich wieder in die Verschwörungstheoretikerecke gestellt. Deswegen lass ich's lieber. #ElektrolurchSmiley

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vor einer Stunde schrieb Der Chatte:

Die Infrastruktur muss man lediglich ein einziges Mal schaffen. Und anschließend nur ein wenig in Stand halten.

Hm, ich hatte ja letztens im Wald eine Maschine repariert, das war direkt unter einem Windrad. Derjenige dem ich geholfen habe sagte, an den 7 Windraedern im Kellerwald sei, waerend er dort gearebeitet hat, eigentlich staendig Wartungstrupps am arbeiten. Die Pacht fuer den Standort, der natuerlich nicht nur aus der Standflaeche besteht, betraegt etwa 17 000 Euro/a. 

Wie jetzt die Amortisationszeit ist weiss ich nicht, anfaenglich war sie fast die halbe berechnete Lebensdauer. Das schoene am Kapitalismus ist ja, jeder darf theoretisch den Anderen ausbeuten. Bekannte Studenten haben das auch vor langger Zeit gemacht, zu zehnt eine Windkraftanlage gebaut und davon profitiert. Auch wenn es mich natuerlich freut, dass du sozialistischen Idealen nicht abgeneigt bist, ist die Stromversorgung in Deutschland schon sehr lange in den Haenden von Unternehmen. Oder kennst Du ein durch die oeffentliche Hand betriebenes Kraftwerk?

Ich denke Energie wird immer eine Mangelware bleiben fuer die man bezahlen muss, ist wie mit den Lebensmitteln die eigentlich auch alleine wachsen und trotzdem nicht umsonst verteilt werden.

 

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vor 2 Stunden schrieb Der Chatte:

Die Sonne scheint umsonst. Das bisschen Infrastruktur, um die Energie abzugreifen, ist unerheblich. Und wenn man die ersten beiden, von mir hier geschriebenen Sätze in die Gleichung einfügt, dann wäre sogar ein Wirkungsgrad von 10% noch völlig ausreichend.

Die Infrastruktur für die Energieerzeugungsanlagen ist eben nicht unerheblich - das ist auch im Fall der E-Mobilität mit Akkus ein Problem, aber ein umso größeres Problem, wenn die 4-5-fache Primärenergie für den gleichen Zweck (Bewegung von A nach B) benötigt wird.

Und bei LOHC im Auto kann man auch keine relevanten zusätzlichen Effizienzsteigerungen durch Wärmeabnahme ins Feld führen, denn außer ein bisserl Heizenergie im Winter, verpufft die Umwandlungswärme ungenützt. Deshalb sind ja alle diese Power-to-Gas-Technologien besonders im industriellen Maßstab im stationären Bereich interessant - dort wo neben der Rückverstromung auch die Wärmeenergie zusätzlich für andere Prozesse oder optimal zum Heizen/Kühlen ganzer Industrieanlagen oder Orte verwendet werden kann. Aber eben nicht ineffizient im Auto als Inselanlage.

Hier eine aktuelle Untersuchung des ifeu dazu:

https://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/alternative-kraftstoffe-studie-e-fuels-belasten-die-umwelt/25963122.html

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_2020_68_systemvergleich_speicherbarer_energietraeger_aus_erneuerbaren_energien.pdf

Zitat

Die ifeu-Studie bremst nun die Euphorie. Demnach lassen sich mit den PtX-Energieträgern Treibhausgase einsparen, aber selbst mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen ist ihre Herstellung mit erheblichen Umweltlasten verbunden. Der für die Synthese nötige Kohlenstoff muss als CO2 aus Abgasen, der Luft oder aus Biomasse gewonnen werden. Daraus resultieren Umweltbelastungen – von der Emission von Feinstaub über Überdüngung bis hin zur Versauerung von Böden und Gewässern.

Zudem benötigt der Bau der Wind- und Photovoltaikanlagen, der Synthese-Einrichtungen und der Transportinfrastruktur Rohstoffe und sind mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Diese Probleme treffen allerdings auch auf die große Konkurrenztechnologie des E-Fuels zu: die Batterie-Elektroautos. Auch ihre Umweltbilanz wird durch den Bau der Energie-Infrastruktur belastet.

Es ist deshalb sogar enorm relevant, dass wir unsere energieintensive Alltagsmobilität so gestalten, dass sie mit einem möglichst geringen Einsatz an Primärenergie auskommt und gleichzeitig auch die Umwelteinflüsse gering gehalten werden.

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  • 2 Wochen später...

Beim Thema Wasserstoff tut sich gerade einiges:

Die EU-Kommission hat ihr Integriertes Energiesystem vorgestellt, ein Teil davon ist die EU-Wasserstoffstrategie:

https://www.electrive.net/2020/07/08/eu-kommission-praesentiert-eigene-wasserstoffstrategie/

Zitat

In der ersten Phase sieht der EU-Plan den Einsatz von Wasserstoff in Stadtbussen, gewerblichen Flotten (etwa Taxis) und in „speziellen Teilen des Schienennetzes“ vor, aber auch schwere Lkw werden genannt. H2-Tankstellen könnten einfach an lokalen oder regionalen Elektrolyseuren entstehen oder von dort verteilt werden. Aber auch der Einsatz von Wasserstoff in (Binnen-)Schiffen ist denkbar – und könnte bald attraktiver werden.

Zitat

Vorrangig soll es erneuerbarer Wasserstoff richten, der hauptsächlich mit Wind- und Sonnenenergie gewonnen wird. Da der Kommission klar ist, dass das kurzfristig nicht möglich ist, seien „andere Formen von kohlenstoffarmem Wasserstoff erforderlich, um die Emissionen rasch zu reduzieren und die Entwicklung eines lebensfähigen Marktes zu unterstützen“.

Konkret sollen bis 2024 mindestens 6 GW Elektrolyse-Leistung installiert werden, zwischen 2025 und 2030 sollen es mindestens 40 GW sein. Dann soll Wasserstoff ein „fester Bestandteil unseres integrierten Energiesystems“ geworden sein. Von 2030 bis 2050 sollen erneuerbare Wasserstofftechnologien dann so ausgereift sein, dass sie in großem Umfang in den schwer zu dekarbonisierenden Sektoren eingesetzt werden können.

Ein Streitpunkt ist nach wie vor das Thema CCS (also CO2-Absonderung und -Speicherung) und die unterschiedlichen "Farben" des Wasserstoffs. Während die EU vorläufig auch auf Produktion von Wasserstoff aus Erdgas setzen will, spricht die deutsche Bundesregierung derzeit nur von grünem Wasserstoff, also tatsächlich von Produktionskapazitäten durch Ökostrom-Elektrolyse.

Allen Wasserstoffstrategien gemein ist, dass der motorisierte Individualverkehr keine relevante Rolle mehr spielt. Hier forciert die EU die direkte Elektrifizierung, sprich Akkuautos. Nur in den Verkehrsbereichen, wo die direkte Elektrifizierung an ihre Grenzen stößt, soll vermehrt auf Wasserstoff und andere Bio- oder Synthesetreibstoffe gesetzt werden.

Auf der Straße bedeutet das vorrangig LKW - und auch da gibt es aktuell einige große Initiativen:

https://www.electrive.net/2020/07/10/europaeische-wirtschafts-initiative-fuer-lkw-wasserstoff-korridor/

air-liquide-h2-filling-station.png

Zitat

Mehrere europäische Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um die Infrastruktur für den Betrieb von Wasserstoff-Lkw in den Niederlanden, Belgien und Deutschland zu ermöglichen. Als Ziel werden von der Initiative, die vom Hafenbetrieb Rotterdam und Air Liquide ausgeht, 1.000 Lkw bis 2025 genannt.

Im Rahmen des Projekts soll unter anderem die für die saubere Herstellung des Wasserstoffs benötigte Elektrolyse-Kpazität aufgebaut werden. Zudem sind „etwa 25“ Wasserstofftankstellen geplant, die entlang der wichtigsten Verkehrskorridore zwischen den Niederlanden, Belgien und Westdeutschland aufgebaut werden sollen. Der Hafen Rotterdam verspricht sich davon, dass rund 500 Lkw von der Hafenstadt aus starten und die dort angelieferten Waren verteilen sollen.

oder auch:

https://www.electrive.net/2020/07/13/hyzon-motors-eroeffnet-europa-zentrale-in-groningen/

hyzon-motors-brennstoffzellen-lkw-fuel-cell-truck-2020-01-min.png

Zitat

Der US-Entwickler von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen Hyzon Motors hat eine europäische Tochterfirma gegründet und die Eröffnung seiner Europa-Zentrale in der niederländischen Stadt Groningen bekanntgegeben. Hier sollen in Kooperation mit dem Spezialisten Holthausen Clean Technology auch die Brennstoffzellen-Trucks für den europäischen Markt produziert werden.

Für Europa plant Hyzon einen ähnlichen, aber doch anderen Weg als auf dem Heimatmarkt: Die Brennstoffzellenantriebe will Hyzon im eigenen Werk in Rochester (Bundesstaat New York) fertigen, die Montage der eigenen, futuristisch designten Lkw und Busse soll bei Partnern erfolgen.

In den Niederlanden soll die Fertigung der Fahrzeuge ebenfalls bei einem Partner liegen, jedoch mit einer etwas anderen Arbeitsweise: Holthausen Clean Technology soll die Hyzon-Lkw auf Basis der Sattelzugmaschine XF Space Cab von DAF bauen. Technische Daten sind aber noch nicht bekannt. Bisher veröffentlichte Bilder des Hyzon-Trucks für Europa zeigen das DAF-Modell mit etwas geänderter Front und großem Hyzon-Schriftzug. Der Hyzon-Lkw soll in sechs bis acht Monaten auf den Markt kommen. Bis Ende 2021 will Hyzon Motors Europe „Hunderte von schweren Brennstoffzellenfahrzeugen“ ausliefern.

Beim LKW bleibt aus meiner Sicht das Rennen noch spannend, wobei derzeit die fehlende Elektrolysekapazität der größte Knackpunkt beim H2-LKW und die fehlende Akkuproduktionskapazität der größte Knackpunkt beim E-LKW ist. Kommt drauf an, welcher Flaschenhals zuerst gelöst werden kann. Vermutlich wird's aber auch hier eher auf zwei Systeme hinauslaufen - regionaler/urbaner Lieferverkehr elektrisch, Transit durch Europa mit Wasserstoff.

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  • 2 Wochen später...

 

Zitat

 

Statt Kerosin: Synthetischer Kraftstoff – ein energiepolitischer Alptraum

Um Flugzeuge in Deutschland mit klimafreundlichen synthetische Kraftstoffen statt mit Kerosin anzutreiben, wäre derzeit mehr Strom notwendig, als deutsche Ökostrom-Anlagen produzieren. ......

Demnach brauchte man heute "mindestens rund 270 Terawattstunden Strom", um rund 10,2 Millionen Tonnen fossilen Flugturbinenkraftstoff zu ersetzen. Das Ministerium geht dabei für die Herstellung strombasierter Kraftstoffe von Wirkungsgraden von rund 45 Prozent aus.

.....

Da durch dessen breiten Einsatz der gesamte in Deutschland produzierte Ökostrom für den Luftverkehr draufginge, würde das die Energiewende "vollkommen ad absurdum führen".

 

https://www.heise.de/news/Statt-Kerosin-Synthetischer-Kraftstoff-Ein-energiepolitischer-Alptraum-4852658.html

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Da sieht man auf der anderen Seite mal gut, wieviel wir wirklich an Energieaufwand über die fossilen Energieträger abwickeln. Insbesondere im Verkehrssektor - gigantisch eigentlich. Da sind die derzeitigen "Stromanwendungen" ein Klacks dagegen. Wenn man dann noch neben dem Verkehr auch die Industrie verstromen will, braucht's nochmal andere Dimensionen an erneuerbarer Stromerzeugung. Da versteht man dann auch, wieso mancher Umwelt- und Klimaschützer dann durchaus doch wieder mit der Atomenergie zum Liebäugeln beginnt...

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  • 1 Monat später...

Anekdote zu Wasserstoffauto vs. Elektroauto

A: Mit den Elektroautos, das wird sicher nix. Wo soll den der ganze Strom herkommen? Die Zukunft gehört den Wasserstofffahrzeugen!

B: Äh, und mit was erzeugst du den Wasserstoff?

A: Na mit Strom natürlich!

Ich stand als stiller Beobachter daneben und musste doch etwas grinsen ;)

 

 

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