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Irreale Normverbräuche


Claus

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In letzter Zeit fällt bei Tests neuer Modelle immer mehr auf, dass die realen Verbräuche deutlich höher sind, als die in den Prospekten angegebenen Werte nach EU-Norm-Zyklus. Jetzt hat das Magazin Frontal 21 des ZDF in ener Sendung vom 11.09. mit Bezug auf den auf der IAA vorgestellten neuen Smart, der mit angeblichen 88g/km CO2 als CO2-Weltmeister gefeiert wurde, beschrieben, wie solche Messwerte zustande kommen.

Mit dem Titel "Die Legende vom niedrigen Spritverbrauch - die Tricks der Autoindustrie" wird zum Smart dargestellt, dass dessen realer Verbrauch zum Teil 60 % über den nach EU-Norm ermittelten Werten liegt, wie man leicht im Smart-Forum nachlesen kann. Der offizielle Verbrauchstest nach dem europäischen Prüfzyklus ist synthetisch und entspricht nicht realen Fahrzyklen. So werden die Autos z. B. ohne eingeschaltetes Radio und Licht und vor allem so sanft gefahren, wie es nur geht. Das Testverfahren lädt zu Manipulationen ein, da es ohne staatliche Kontrolle durchgeführt wird. Dafür werden eigens optimierte Fahrzeuge, sogenannte "goldene Autos" genommen, die gar nicht kaufbar sind. Es sind Spezialmodelle mit extra Leichtlaufreifen und extremem Reifendruck und man nutzt besondere Getriebe- und Motoröle. Niedrige Norm-Verbräuche sind dann nicht nur ein Ergebnis neuester kaufbarer Technik, sondern auch der besonderen Trick-Fähigkeit einzelner Marken.

Nach einer Studie des Umweltbundesamtes UBA liegen die echten Verbräuche 15 - 20 % höher als beim Zyklus für die Typgenehmigung. ADAC-Test mit einzelnen Modellen haben z. B. ergeben, dass ein Audi A3 11 % mehr verbraucht, ein Opel Combo Combi 18 % mehr und der viel beworbene VW Polo Bluemotion sogar 24 % mehr.

Nach einem jüngsten Urteil des Bundesgerichtshofes kann ein Autofahrer sein Auto an den Hersteller zurückgeben, wenn es 10 % mehr verbraucht, als bei den Norm-Werten angegeben. Ein Problem dabei ist allerdings, dass der Verbraucher dies erst beweisen muss. Als Beispiel wurde ein Fahrer der Mercedes A-Klasse gezeigt, der vom Daimler-Chrysler-Konzern eine Entschädigung von ca. 1.800 Euro erstritten hatte.

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hab diese Sendung auch gesehen und war einigermassen amüsiert;

Nicht, weil die tatsächlichen Verbrauchswerte von den Normwerten abweichen, das hätte ich überhaupt nicht anders erwartet - und die Geschichte mit dem A-klasse fahrer hat mich echt verblüfft (bei nur 10% Abweichung...), ich selbst würde mich frühestens bei mehr als 25% Abweichung so wirklich wundern und ärgern - nein, amüsiert hat mich, wie der Moderator verblüfft schien ob der Tatsache, daß wir von der Industrie angelkogen und beschissen werden.

Ja ist das denn was Neues ?

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Demnächst verklage ich meinen Schuhändler, weil ich mit Schuhen mehr Socken verbrauche.

So ein Blödsinn. Wer den Typ-Angaben glaubt, ist selbst schuld.

Wobei sich da der Kreis wieder zum Spritmonitor schliesst. Die dort erzielten Werte (mal abgesehen vom Bugatti Veyron) liegen aufgrund des breieten Spektrums an Fahreren eher im Bereich des Erreichbaren.

Wenn alle Hersteller gleichmäßig bescheissen /technisch gesehen), ist der EU-Wert ja aber wiederrum auch eine einschätzbare Größe.

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Wenn alle Hersteller gleichmäßig bescheissen /technisch gesehen), ist der EU-Wert ja aber wiederrum auch eine einschätzbare Größe.

genau meine Devise, deshalb finde ich die Normangaben unter'm Strich trotzdem ganz sinnvoll;

Im Effektivwert unverbindlich und tendenziell mit meinem Fahrstil nicht erreichbar, aber als

Indikator um verschiedene Modelle zu vergleichen absolut brauchbar.

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Es ist natürlich richtig, dass viele wissen, dass diese Normverbräuche Richtwerte zum Vergleich sind, OK.

Trotzdem halte ich es nicht für redlich, wenn mit zu vielen Tricks gearbeitet wird, dann werden die Normverbrauchszahlen zu fiktiven Werten, auf die manch einer dann doch reinfällt.

Es ist nicht Aufgabe des Kunden / Autokäufers, ein "Insider" zu sein, wenn's denn auch viele sind, Glückwunsch.

Erinnert mich an einige Beispiele aus dem Großhandels - Einzelhandels - Preisgefälle, z. B. bei Baustoffen, wo auf sogenannte Großhandels - Listenpreise Rabatte von bis zu 80 oder 90 % an Weiterverkäufer gewährt werden, wenn dann einer zum Listenpreis kauft, ist er selber schuld.

Auf solche Listenpreise - in diesem Zusammenhang Normverbräuche - kann ich sehr gut verzichten...

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Tja, ich fahr meinen AX nicht nur unterhalb des Normverbrauchs, sondern auch unterhalb des Minimalverbrauchs, der bei 90 km/h mit 4,5l angegeben ist. Mein Gesamtschnitt seit über 20tsd Kilometer beträgt 4,3l auf 100km.

Also kein Grund zur Beschwerde für mich.

Wahrscheinlich galten damals noch andere Maßstäbe, als um jeden Preis den Verbrauch zu drücken.

Grüße von

BertOne

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Das Erreichen des Normverbrauchs wäre sichlich locker möglich, wenn die deutschen Autofahrer vorauschauender und ökonomischer fahren würden. Leider ist bei sehr vielen Zeitgenossen die digitale Fahrweise angesagt (beschleunigen und bremsen, beschleunigen und bremsen,...).

Ich hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit, einen Xsara Picasso 1.6 HDI FAP zu fahren. Der Bordkomputer ermittelte über eine Strecke von 80 Kilometer (70/30 Autobahn und Stadtverkehr) einen Durchschnittsverbrauch von 4,2 l/100 km. Bei gemütlicherer Gangart wären sogar unter 4 L/100 km drin gewesen!

Zalu

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Es ist natürlich richtig, dass viele wissen, dass diese Normverbräuche Richtwerte zum Vergleich sind, OK.

Trotzdem halte ich es nicht für redlich, wenn mit zu vielen Tricks gearbeitet wird, dann werden die Normverbrauchszahlen zu fiktiven Werten, auf die manch einer dann doch reinfällt.

Es ist nicht Aufgabe des Kunden / Autokäufers, ein "Insider" zu sein, wenn's denn auch viele sind, Glückwunsch.

Erinnert mich an einige Beispiele aus dem Großhandels - Einzelhandels - Preisgefälle, z. B. bei Baustoffen, wo auf sogenannte Großhandels - Listenpreise Rabatte von bis zu 80 oder 90 % an Weiterverkäufer gewährt werden, wenn dann einer zum Listenpreis kauft, ist er selber schuld.

Auf solche Listenpreise - in diesem Zusammenhang Normverbräuche - kann ich sehr gut verzichten...

ja, redlich ist es nicht; aber grade die Beispiele, die Du anführst, bestätigen doch, daß es - redlich oder nicht - einfach normal ist.

Beschissen wird überall, und wer's nicht tut, hat verloren.

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Mein Gesamtschnitt seit über 20tsd Kilometer beträgt 4,3l auf 100km.

Also ich muß dauernd stehen bleiben um das Benzin aus dem überlaufenden Tank abzuzapfen, dermaßen produziert mein Auto Sprit beim Fahren.

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Hallo!

Bis 1996 gab es die alte Messmethode, die problemlos nachzustellen war. Da gab es Angaben für Konstantfahrt bei 90 und 120 km/h. Gemessen wurde immer bei warmem Motor.

Das mochten die Leute aber nicht, weil man in der Praxis selten mit konstanter Geschwindigkeit fährt. Die Messergebnisse nach der Messmethode war also einfach nachzuprüfen, die Zahlen an sich aber eben völlig praxisfremd.

Die heutige Messmethode ist so kompliziert, dass man im Prinzip ein Sachverständigengutachten benötigt um die tatsächlichen Verbrauchswerte vergleichbar nachweisen zu können. Dafür haben die neuen Messwerte theoretisch einen höheren Praxisbezug: da sind z. B. Kaltstartphase und häufig wechselnde Geschwindigkeiten vorgesehen.

Die Autohersteller können übrigens durchaus dazu gezwungen werden, Normverbrauchswerte die sich regelmäßig als deutlich zu niedrig erwiesen haben nachträglich zu korrigieren. Sowas ist MW mal Volvo passiert. Und solch ein veröffentlichter Vorgang kann einen Imageschaden verursachen. Da ist also ein gewisser Druck.

Man kann ja schliesslich auch ein Automodell vor dem Kauf probefahren und den Verbrauch unter eigenen Bedingungen nachprüfen. Bekommt man nicht die Möglichkeit das Wunschmodell probezufahren, kann man ja gleich beim Grauimporteur kaufen....

MFG

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Die Angaben für meinen Xantia waren seinerzeit

Innerstädtisch 14,6 l

Außerstädtisch 7,5 l

Mix 10,3 l

Den Innerstädtischen Verbrauch habe ich auch schon auf der Autobahn geschafft, den Außerstädtischen noch nie, selbst bei betont trödliger Fahrt nicht. Der Mix entspricht aber in etwa meinem Durchschnittsverbrauch.

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Wenn der Testzyklus auf dem Rollenprüfstand "gefahren" wird - wie in der Sendung offenbar unterstellt - wundert mich nichts mehr, v. w. Aerodynamik etc...

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Hallo!

Bei den vor 1996 lancierten modellen hat es auch Citroen kalt erwischt, gerade bei den Automatikmodellen ohne elektronische Getriebesteuerung.

Die Schaltpunkte waren eben für die alte Messmethode optimiert.

Ein Automatik-Xantia, der nach der alten Messmethode einen Stadtverbrauch von 11,5 l/100 km aufwies kam nun nach der neuen Norm plötzlich auf 14,6 l, auch weil die Schaltpunkte eben denkbar ungünstig für den neuen Messzyklus waren.

Sogar ein leichter ZX 1,8 Break Automatik wies nach der neuen Norm gemessen einen Stadtverbrauch von 14,3 l/100 km auf....

Der Gesetzgeber wusste um die Problematik und erlaubte es den Autoherstellern innerhalb einer längeren Übergangsfrist, einfach die Verbrauchswerte nach beiden Messmethoden in Prospekten auszuweisen.

Meine Meinung: das hätte man beibehalten sollen.

MFG

Die Angaben für meinen Xantia waren seinerzeit

Innerstädtisch 14,6 l

Außerstädtisch 7,5 l

Mix 10,3 l

Den Innerstädtischen Verbrauch habe ich auch schon auf der Autobahn geschafft, den Außerstädtischen noch nie, selbst bei betont trödliger Fahrt nicht. Der Mix entspricht aber in etwa meinem Durchschnittsverbrauch.

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deswegen mit der automatik immer 41 in der 30er und 68 bei 50. spart zeh oh zwei. dort schaltet der nämlich rauf :D

man kann alles mögliche an verbräuchen erreichen. bei schleichfahrt spart nur einer, alle anderen verbrauchen mehr, weil sie an diesen wanderdünen vorbei müssen. dann doch lieber den motor auch was tun lassen fürs teure minol. drehen tut er sich sowieso.

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ACCM Gerhard Trosien

"für den Messzyklus optimierte Schaltpunkte"

da haben wir ihn ja: den Beschiss. Statt die Getriebe für den praktischen Verkehr auszulegen mit wahlweiser Betonung von "sportlich" oder "gemütlich", wird alles auf einen genormten, praxisfernen "Messzyklus" ausgerichtet. Dass die Fz. dann unter Realbedingungen mehr verbrauchen, ist zwangsläufig. Bei einer praxisbezogenen Auslegung der Technik könnte aber der Messzyklus-Verbrauch zu hoch sein....

Bei den älteren Fahrzeugen, mit denen ich mich abgebe, habe ich den alten Normwert praktisch immer unterschritten.

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Das Erreichen des Normverbrauchs wäre sichlich locker möglich, wenn die deutschen Autofahrer vorauschauender und ökonomischer fahren würden. Leider ist bei sehr vielen Zeitgenossen die digitale Fahrweise angesagt (beschleunigen und bremsen, beschleunigen und bremsen,...).

Ich hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit, einen Xsara Picasso 1.6 HDI FAP zu fahren. Der Bordkomputer ermittelte über eine Strecke von 80 Kilometer (70/30 Autobahn und Stadtverkehr) einen Durchschnittsverbrauch von 4,2 l/100 km. Bei gemütlicherer Gangart wären sogar unter 4 L/100 km drin gewesen!

Zalu

Das ist doch nicht schwer. Bei 70 auf der Autobahn und 30 in der Stadt schaffe ich ja mit meinem Kettenmonster die 4,5L/100Km... ;-)

gruss

Nullman

der an das Gute in der Industrie glaubt... nicht!

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Wenn bei den Normwerten alle gleich trixen würden, wäre es tatsächlich nicht so schlimm, denn dann könnten die Normwerte immer noch als Vergleich dienen. Diese Woche aber war ein Interview von Zetsche, ich glaube in der FAZ, in der er durch die Blume zu verstehen geben wollte, dass halt BMW mit seinen neuen sagenhaften Verbrauchswerten besonders klever ist. Die konkrete Frage des Redakteurs, ob diese besser trixen können als Mercedes, wollte er so nicht bestätigen.

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Das ist der Punkt. BMW hat entweder den Zyklus besser im Griff oder VW

ist einfach ehrlicher. Man muss wirklich probefahren. Nicht unbedingt diese

beiden Marken vielleicht. :-)

Und selber zwei mal an der selben Säule mit den gleichen Klicks volltanken

und nachmessen. Die Bordcomputerverbräuche bieten den Herstellern nämlich

ein zusätzlichen und noch weniger wahrgenommenen geschweige denn

verbindlichen Gestaltungsspielraum für - ist das nicht irgendwo Betrug?

Offensichtlich ist eine "übliche Toleranz" - natürlich immer eine Toleranz nach oben -

bei uns schon längst als akzeptiert.

Die Hersteller profitieren davon, dass sich das Gros der Autobesitzer sein Auto

schön redet, vielleicht fast schon froh darüber ist, wenn der Bordcomputer

mögliche Zweifel immer aktuell und bequem per Knopfdruck ausräumen kann.

hs

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Es sei nochmal auf den Test von Oldtimer-Markt hingewiesen.

Da mußten moderne Autos ihren Vorgängern aus den 60er Jahren quasi hinterherschleichen. 120 PS Astra folgt 40 PS Kadett, C6 Benziner folgt DS 20 etc.

Ergebnis war daß nicht nur alle modernen Autos mehr verbrauchten als ihre Vorgänger, sondern trotz dem Tempo einer gemütlichen Oldtimerfahrt, auch mehr verbrauchten als der werkseitig angegebenen.

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