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Zeitgeschehen


MatthiasM

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Zitat
Eine Verschärfung der Regeln wurde in Berlin nun doch nicht beschlossen, ist aber diskutiert worden. Was halten Sie von dem Ergebnis?
 
Eine Pandemie ist ein volatiler Prozess. Ich bin mir sicher, dass die Ministerpräsidenten auch nicht das letzte Mal mit Frau Merkel in diesem Jahr darüber beraten haben. Für Großveranstaltungen hätte ich mir pragmatischere Lösungsansätze gewünscht. Wenn es das ausschließliche Ziel ist, die Infektionszahlen niedrigst zu halten, dann müssen Zusammenkünfte natürlich extrem beschränkt werden. Damit habe ich aber die Sorge, dass Infektionszahlen in der warmen Jahreszeit zwar unten gehalten, aber das Problem damit nur aufgeschoben wird.
 
Wie meinen Sie das?
 
Zunächst möchte ich festhalten, dass das Virus nicht verschwinden wird. Wir erzeugen zur Zeit einen künstlichen Staudamm, der am Ende vielleicht doch mehr Schaden anrichten könnte. Es gibt Hochrechnungen, dass Mumbai und New York mit keinen hohen Infektionszahlen mehr zu rechnen haben, weil dort bereits Herdenimmunität eingetreten ist. Auch in Schweden sinken die Fallzahlen, während Spanien und Deutschland mit einem Anstieg zu kämpfen haben. Ich will jetzt nicht Schweden als den besseren Weg verstanden wissen. Aber man muss realisieren, dass wir den einzig wahren Weg nicht kennen. Es ist entscheidend, dass wir ein lernendes System haben, in dem es erlaubt ist, Fehler zu machen. Ohne „Trial and Error“ funktioniert Wissenschaft nicht.
 
Häufig ist von einer zweiten Welle die Rede. Sie halten es für möglich, dass sich die Infektionszahlen im Herbst sogar verzehnfachen könnten. Klingt nach einem apokalyptischen Szenario…
 
Die Welle ist kein wissenschaftlicher Begriff. Die WHO spricht immer noch von der ersten Welle. Die Wellenthematik ist für Coronaviren müßig. Anders als Grippeviren, die oft verschwinden, tun das die meisten Coronaviren nicht. Daher müssen wir lernen, SARS-CoV2 in unser Leben zu integrieren.
 
Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um mit dem Virus zu leben?
 
Neben der Ampel wäre es sinnvoll, eine Spezialgruppe zu schaffen, die am Robert-Koch-Institut angesiedelt ist, und immer dann zum Einsatz kommt, wenn es irgendwo einen lokalen Hotspot gibt. Eine solche Gruppe, die mit jedem Mal Erfahrungen sammelt und sich mit Pandemie-Management auskennt, könnte helfen, die nötigen Maßnahmen schneller zu organisieren – wie eine Feuerwehr.
 
Vor allem für ältere Menschen ist eine Ansteckung gefährlich, für Nicht-Risikopatienten eher nicht. Sollte man vor diesem Hintergrund nicht eher die Risikogruppe besser schützen anstatt ein ganzes Land in den Lockdown zu fahren?
 
Eine solche inverse Isolation muss man kritisch sehen, da es wie das Wegsperren einer Generation aussieht. Schutz soll sein, aber die Frage, ob es nicht die Entscheidung zum Beispiel eines 90-Jährigen selbst ist, seine Enkelkinder zu sehen, muss erlaubt sein. Technisch sind wir so weit, dass man in Seniorenheimen Schnelltests von Besuchern machen könnte. So würde man durch andere Ressourcenverteilung zu einer besseren Normalität kommen. 

Interview Hendrik Streeck , veröffentlicht am 03.09.20

Bearbeitet von didomat
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Und das auch noch, aus demselben Interview:

Zitat
Aber wir hören täglich von steigenden Infektionszahlen. Auch wenn die Zahl der Krankenhaus- und Sterbefälle zurückgeht, ist die Politik alarmiert. 
 
Es gab verschiedene Phasen. Anfangs kannten wir das Virus nicht. Es war eine Gefahr da, und in meinen Augen hat die Bundesregierung in dieser Situation gut und folgerichtig gehandelt. Aus einer Gefahr ist aber nun ein Risiko geworden. Ein ernstzunehmendes Risiko, aber eines, das statistisch gesehen für den Einzelnen recht gering ist. Wenn wir nicht mehr nur auf die Infektionszahlen schauen, sondern auch stationäre und intensivmedizinische Belegungen in unsere Betrachtung mit einbeziehen, können wir das Risiko sehr viel besser einschätzen.
 
Ist der Kurs der Politik, sich auf die Infektionszahlen zu fokussieren, also falsch?
 
Symptomlose Infektionen haben im Allgemeinen für den Einzelnen keine negativen Folgen. Worum es in dieser Pandemie vor allem geht, sind Menschen, die schwer erkrankt sind und entweder stationär oder sogar intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Ich plädiere für eine Ampel, die sich nicht nur an den Infektionszahlen, sondern auch an den mit Coronapatienten belegten stationären Betten orientiert.
 
Wie soll eine solche Ampel funktionieren?
 
Wenn wir neben den Infektionszahlen, die wir natürlich weiter beobachten müssen, im stationären Bereich bestimmte Schwellenwerte erreichen, springt die Ampel auf gelb oder rot. Das wiederum zieht bestimmte Maßnahmen nach sich. Wir haben fast 30.000 Intensivbetten, bei 10.000 belegten Betten könnte die Ampel auf Gelb, bei 20.000 auf Rot springen. Natürlich kann man diese Schwellenwerte nicht so vereinfacht bestimmen, aber wir haben viele Daten in den letzten acht Monaten gesammelt anhand derer wir gute Richtlinien erstellen können. Für mich wäre diese Ampel im Moment im grünen Bereich – auch wenn die Infektionszahlen zur Zeit steigen. 
 
Was halten Sie von der Teststrategie der Bundes- und Landesregierungen? Wird zu viel getestet?
 
Ein anlassbezogenes Testen halte ich für sinnvoller. Wir sind inzwischen bei einer Auslastung von 75 Prozent der Testkapazitäten und gefährden damit die Möglichkeiten auch gegen andere Viren weiterhin testen zu können – zum Beispiel gegen die Grippe.

 

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An alle Maskengegner mal zum Vergleich die Zahlen aus der Schweiz:

Heute zwei neue Corona-Tote und 405 Neuinfektionen.

Maskenpflicht wird in den Kantonen unterschiedlich gehandhabt. Westschweiz und Tessin eher streng, also Maske auf zum Einkaufen. In der Zentralschweiz ist es dagegen nahezu so, als hätte es Covid-19 nie gegeben. Man geht ohne Maske einkaufen, im Restaurant sollte man Kontaktdaten angeben, zwingen kann oder will einen aber keiner, was heisst, man lässt es bei der Empfehlung bleiben.

Kurz zur Einordnung: Die Schweiz hat übern Daumen gepeilt 8.5Mio. Einwohner. Also die Zahlen mal 10 und ihr habt die gleiche Grössenordnung, wie für Deutschland.

Also: Gut viertausend Neuinfizierte an einem Tag, demgegenüber hat D rund 1300 Neuinfektionen, wenn man der Tagesschau glauben darf.

Ich bin geneigt, durchaus einen Erfolg zu erkennen, wenn ich da an die doch recht strikte Maskenpflicht in D denke.

Ich muss kleinlaut bekennen: Die Schweiz bekleckert sich da grade nicht mit Ruhm.

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16'250 Getestete gestern. Zwei Tote gestern. Einer 84 jährig. einer 87 jährig. Beide mit schweren Vorerkrankungen.

Bearbeitet von Pic4
Nachtrag
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vor 1 Stunde schrieb Auto nom:

Signore Bunga, Bunga! liegt mit beidseitiger Lungenentzündung in einem Mailänder Krankenhaus. 

Ah, der jetzt auch. Ich wußte bisher nur von dem: Flavio Briatores Nobeldisco an der Costa Smeralda gilt als größter Infektionsherd Italiens.

Da (vor einer Woche) hieß es noch "Noch vor wenigen Tagen hatte auch der 84-jährige Silvio Berlusconi mit Briatore posiert – ein Test beim Ex-Premier hat jedoch ein negatives Resultat ergeben."

Bearbeitet von didomat
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vor 11 Stunden schrieb Steinkult:

 Erstmal muss ich ein wenig ausholen. 

Orte, die Schöne, Junge und Reiche anziehen tauchen auf und gehen unter, zu finden meist in großen Stätten. Vor etwa einem Jahr fiel mir zufällig auf, dass innerhalb von einer halben Stunde ein Escortgirl der absoluten Spitze, du konntest ihr die Dreisprachigkeit ansehen, alles andere sowieso. Irgendwann konnte ich nicht mehr widerstehen und habe den Kopf verdreht. Nur fünf Meter hinter mir sah ich wohin sie verschwanden - in die John Reed Fitness. In all den Wochen und Monaten wurde es zu einem Taubenschlag von morgens acht bis Mitternacht. Soviel Escort braucht kein Mensch, aber ihr glaubt gar nicht wieviele Junge, Schöne und Reiche sich noch in anderen Branchen tummeln. Ach so, irgendwann merkte ich noch, die Männer stehen in nichts nach, sie schauen darüberhinaus auch alle so aufgeweckt aus den Augen. Da man dort nicht patken kann, sah ich nie ihre Lambos, dafür aber ihre fast noch teurer aussehenden Fahrräder, Objekte, die die Intelligenz ihres Besitzers widerspiegeln.

 

 

Kurz gesagt.


Die Nutten von heute fahren E- Bike ..................... :D

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Und das sind die Fakten die irgendwie zu kurz kommen. 

E01-FB596-7128-486-D-A408-EDD06665-D514.

Hier noch ein schönes Interview mit Herrn Ballweg von Querdenken

Ich frage mich immer noch was an unserer Verfassung schlecht ist ?

Die Leute müssen halt nur aufhören Spacken zu wählen. 

Aber letztendlich gehts ja so oder so nur um Wahrung des alten. 

 

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Mädels und Jungens,

gibt es nur noch diesen blöden Virus??  Merkt ihr nicht wie sehr ihr von ihm gefangen werdet, auch wenn ihr ihn gar nicht habt??

Hier mal ein Thema, das mindestens so spannend ist:

Was ist wenn Trump die Wahl verliert? Bürgerkrieg, oder glaubt ihr das läuft alles glatt. Sollte das passieren, die Trump Anhänger greifen zu Ihren Waffen, ist der Virus mit Verlaub gesagt ein Schiss....

Wie ist eure Einschätzung, Befürchtung....

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vor 53 Minuten schrieb Hartmut51:

Was ist wenn Trump die Wahl verliert? Bürgerkrieg, oder glaubt ihr das läuft alles glatt. Sollte das passieren, die Trump Anhänger greifen zu Ihren Waffen, ist der Virus mit Verlaub gesagt ein Schiss....

Wie ist eure Einschätzung, Befürchtung....

Man kanns auch übertreiben mit den Befürchtungen.

Nehmen wir mal an, der sehr unwahrscheinliche Fall träte ein, dass es nach den Wahlen in USA in eben diesen USA zu einem Bürgerkrieg käme. Nehmen wir weiter unwahrscheinlicherweise an, die grösste und bestausgerüstetste Armee der Welt wäre nicht in der Lage, dem binnen ein paar Tagen oder Wochen Herr zu werden.

Dann ist da immer noch ein sehr weiter Ozean dazwischen. Glaubst ernsthaft, ich sorge mich um sowas?

Da hab ich mehr Angst davor, dass Trump aus lauter Doofheit betrunken, oder weil ihm sein Viagra ausgegangen ist, aus "Versehen" aufs rote Knöpfchen drückt, statt auf den "senden"-Knopf der Twitter-App!

Und wenn das nicht geschieht, dann ist immer noch wahrscheinlicher, dass Trump die Wahl doch gewinnt und es deshalb zum Bürgerkrieg käme, als umgekehrt!

Aber auch davon gehe ich nicht aus. Ich verstehe nicht, warum wir uns hier um diesen senilen Pleitier in USA Gedanken machen sollen. Wir haben doch weiss Gott genug eigene Probleme. Von Putin, Lukaschenko oder dem schmalspur-Stalin aus Belarus trennt uns kein Ozean...

Corona ist mir da viel, viel näher. Weil zwischen corona und mir eben kein Atlantik liegt.

 

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vor 5 Stunden schrieb bluedog:

Nehmen wir weiter unwahrscheinlicherweise an, die grösste und bestausgerüstetste Armee der Welt wäre nicht in der Lage, dem binnen ein paar Tagen oder Wochen Herr zu werden.

So wie in Vietnam und Afghanistan.
Außerdem ist in meiner Lebenserfahrung verankert, wenn in USA ein Sack Reis umfällt gibt es in Europa ein Erdbeben ( Lehman Brothers & die faulen Immobilienkredite). Darüber hinaus, weiß noch keiner, wie sich die Army verhält; ich denke die gesellschaftliche Spaltung ist auch da vorhanden.

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vor 8 Stunden schrieb Hartmut51:

gibt es nur noch diesen blöden Virus??

Nein. Aber er spielt überall mit:

Zitat

Wo Demokratie wichtiger ist als das Virus

Tausende protestieren gegen Machthaber Lukaschenko. Auch wenn wenige Menschen Masken tragen, steigen die Neuinfektionen nur leicht an.

Seit einem Monat schon gehen die Menschen in Belarus auf die Straße. Sie protestieren gegen Machthaber Alexander Lukaschenko und eine offensichtlich manipulierte Wahl. Tausende und Zehntausende ziehen mitten in der Coronapandemie dicht an dicht durch die Hauptstadt Minsk. Nur wenige Demonstranten tragen Masken. Auffällig oft ziehen sich stattdessen Sicherheitskräfte in zivil einen Schutz über Mund und Nase – wohl nicht unbedingt wegen der Infektionsgefahr, sondern auch, damit sie beim Durchgreifen gegen die Protestierenden unerkannt bleiben. Verbreiten also die Demonstranten das Coronavirus, während Lukaschenkos Handlanger sich schützen?

Der Rest des Tagesspiegel - Artikels steckt hinter der Bezahlschranke. Eins der Fotos zum Artikel:

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Bearbeitet von didomat
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Besonders „wichtig“:

https://www.tagesschau.de/sport/sportschau/messi-bleibt-101.html
„Unter den möglichen Abnehmern galt Manchester City mit Messis Ex-Coach Pep Guardiola als Favorit. Ein Paket über 500 Millionen Euro für fünf Jahre sollte einen Wechsel auf die Insel schmackhaft machen. Auch der Champions-League-Finalist Paris St. Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel und finanzkräftiger Unterstützung aus Katar wurde häufiger genannt.“

Lächerliches Monatsgehalt, der Arme.

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Der Hauptgrund, warum mich "Sport" seit langer Zeit überhaupt nicht mehr interessiert. Viel zu sehr kommerzialisiert.

9 hours ago, Hartmut51 said:

Was ist wenn Trump die Wahl verliert?

Dann ist der nächste Hampelmann an der Reihe, sag ich mal. Ich schätze aber, er wird wiedergewählt. Fänd ich auch noch nicht mal so schlimm.

Bearbeitet von schwinge
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