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Zeitgeschehen


MatthiasM

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vor 6 Stunden schrieb magoo:

ohne Einwanderung sähe es für die "reichen" Staaten schlecht aus ...

Schlecht wofür? Fürs Rentensystem, das ohnehin reformbedürftig ist?

Schlecht für die Bevölkerungsdichte? Nur, wenn man überfüllte Grossstädte als Ideal ansieht.

Genügend Arbeitskräfte, um den Güterbedarf zu decken, sind allemal da. Dafür brauchts keine Einwanderung. Wir leben schon seit Jahrzehnten in einer Welt, in der es weniger Arbeitsplätze als potentielle Arbeitnehmer zu deren Besetzung gibt. Wenn Einwanderung gebraucht wird, dann nur in Branchen, wo partout keine angemessenen Löhne gezahlt werden.

Sprich: Einwanderung löst unsere Probleme nicht. Sie verschiebt sie nur.

Ausserdem gehts hier nicht um Einwanderung, sondern darum, jede Art staatlicher Lenkung dieser Einwanderung zu verbieten. Das ist mit Sicherheit der falsche Weg, und mit Sicherheit nichts, was auf grosse Akzeptanz stösst.

Guck Dir Deutschland an: Wie gut kommt es denn an, dass in deutschen Schlachthöfen kaum noch ein Deutscher arbeitet? Wie gut kommts denn an, dass polnische, tschechische, Ungarische und andere Sub-sub-Unternehmer die Transportbranche fluten, und wie gut kommt das Elend an, das dadurch entsteht?

Wäre es nicht manchmal doch gut, nicht Einwanderung um jeden Preis zu fördern?

Wäre es nicht manchmal richtig, Menschen nicht gleich wie Waren zu behandeln? Wahren machts nicht aus, heute hier und morgen da zu sein. Menschen haben da mehr Schwierigkeiten. Sie müssen dazu neue Sprachen lernen, was nicht ganz so leicht geht, wie eine neue Software auf eine Festplatte zu installieren. Sie haben ein Umfeld, das sie brauchen, und nicht mitnehmen können...

Wie geschätzt sind denn die Osteuropäischen Mitbürger aufm Bau, mit denen sich kaum einer unterhalten kann? Wie erstrebenswert ist es denn, wenn Menschen, eines Hungerlohnes wegen, wie Vieh hausen müssen?

All das ist die schöne neue Welt der Unionsbürgerschaft. Jeder kann tun und lassen was er will, jeder ist nur sich selbst der nächste, und jeder hilft sich wie er kann.

Man kanns auch anders sagen: Ausbeutung ist Trumpf, und das nach allen Seiten. Und Du meinst, ohne all das gehts nicht?

Wenn, dann müsste es eine supranationale Struktur wie die EU sich zur Aufgabe machen, dass es so eben nicht läuft. Dass man eben nicht eine Politik des maximal erträglichen Unmutes durchsetzt.

Dann können wir auch noch mal drüber reden, obs Einwanderungsregulierung noch braucht. Die kann man dann abschaffen, wenn klar ist, dass jeder von seinem Einkommen leben können muss.

Dazu bräuchte man einen regulierten Arbeitsmarkt, und genau den will die EU in der Schweiz nicht haben. Man will keine Mindestlöhne einhalten. Man will nicht, dass Arbeitnehmer von ihrem Lohn leben können. Das System EU sieht im Gegenteil vor, dass jeder überall hin kann. Voraussetzungslos, und völlig ungeachtet der Frage, wovon er leben soll. Die Idee ist, dass das der Markt regeln soll. Ein Markt, der seit Jahrzehnten Europaweit weniger Arbeitsplätze als Arbeitsuchende kennt, und der demzufolge auch nicht in der Lage ist, selbsttätig für angemessene Arbeitsbedingungen zu sorgen! Jeder der dagegen halten will, kriegts mit der EU zu tun, deren Recht nicht vorsieht, mit Menschen wesentlich anders als mit Waren umzugehen. Waren, von denen es weniger gibt, wenn die Preise dafür sinken. - Mach das mal mit Menschen...

 

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Am 26.6.2021 um 16:24 schrieb bluedog:

Dazu bräuchte man einen regulierten Arbeitsmarkt, und genau den will die EU in der Schweiz nicht haben. Man will keine Mindestlöhne einhalten

Ziemlich krass, wie du die Situation geradezu verdrehst. So kenne ich dich gar nicht. Ist der unregulierte Markt wirklich dein Bild der EU? 

in 21 von 27 EU-Staaten gibt es schon einen gesetzlichen Mindestlohn, der dort gezahlt werden muss, wo die Person arbeitet. In 6 Staaten ist das nur tariflich geregelt. Es gibt ganz aktuell einen weiteren Vorstoß der EU-Kommission, der die Mindestlöhne besser an die jeweiligen Lebenskosten anpassen und Ausnahmeregelungen weithin verhindern will (ohne, dass den Mitgliedstaaten ein Betrag vorgeschrieben wird - die EU ist weder Diktatur noch Kolonialmacht). Und bevor eine EU-Gesetzesvorlage an die Mitglieder zur nationalen Umsetzung geht, muss sich der Vorschlag noch durch den europäischen Rat und das europäische Parlament quälen. Demokratie mit 27 Mitgliedsstaaten ist eine zähe Angelegenheit.

Aber ist es nicht eher die Schweiz, die sich mit dem Mindestlohn schwer tut? Volksabstimmung 2014: 76 % gegen Mindestlohn! Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass ein Existenz sichernder Lohn für die gesamte Gesellschaft nutzbringend ist. So weit ich weiß, ist der Mindestlohn seither immerhin in 4 Kantonen eingeführt. Korrigiere mich gern, aber bitte mit Fakten.

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vor 2 Stunden schrieb magoo:

Und bevor eine EU-Gesetzesvorlage an die Mitglieder zur nationalen Umsetzung geht, muss sich der Vorschlag noch durch den europäischen Rat und das europäische Parlament quälen. Demokratie mit 27 Mitgliedsstaaten ist eine zähe Angelegenheit.

Dann denken wir uns noch den Gipfel dazu; die Damen und Herren Staatschef*innen werfen sich da auch noch in die Waagschale.
( ich hab schon sinniert, dass wir den Bund auflösen und die Länder die Regie übernehmen; das gäbe Stimmen in der EU [und 1 Parlament weniger - vielleicht])

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vor 2 Stunden schrieb Ebby Zutt:

Dann denken wir uns noch den Gipfel dazu; die Damen und Herren Staatschef*innen werfen sich da auch noch in die Waagschale.

Stümmt. Dabei fällt mir auf: der "Gipfel" ist ja der europäische Rat. Die Gesetzesvorlage muß aber durch den Rat der europäischen Union (Rat der Fachminister). Hab ich wieder verwechselt (vergleiche Monty Python: judäische Volksfront vs. Volksfront von Judäa). :)

 

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vor 5 Stunden schrieb Ebby Zutt:

( ich hab schon sinniert, dass wir den Bund auflösen und die Länder die Regie übernehmen; das gäbe Stimmen in der EU [und 1 Parlament weniger - vielleicht])

der gedanke kam mir auch schon. falls du jetzt ein volksbegehren initiieren willst, unterschreibe ich gern!

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vor einer Stunde schrieb frommbold:

der gedanke kam mir auch schon

Ich hab das mal einer Bundesministerin beim Mittagessen erklärt; die hat herzhaft gelacht und dann lieber das Thema gewechsel

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vor 13 Minuten schrieb Ebby Zutt:

Ich hab das mal einer Bundesministerin beim Mittagessen erklärt; die hat herzhaft gelacht und dann lieber das Thema gewechselt

wie immer kommt es doch nur auf den standpunkt an: ´ne bekannte aus dem landtag z.b. fand die idee auch gar nicht so schlecht.

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vor 10 Stunden schrieb magoo:

in 21 von 27 EU-Staaten gibt es schon einen gesetzlichen Mindestlohn, der dort gezahlt werden muss, wo die Person arbeitet. In 6 Staaten ist das nur tariflich geregelt.

Die Schweiz fällt dann unter die, wo das tariflich geregelt ist, allerdings eben ein wenig anders, als sonst üblich. Tarifverträge gelten meist nur zwischen den Vertragsparteien. In CH kann das aber, wenn solche Verträge einen gesetzlich festgelegten Anteil am Arbeitsmarkt erfassen, allgemeinverbindlich erklärt wernden.

vor 10 Stunden schrieb magoo:

Ziemlich krass, wie du die Situation geradezu verdrehst. So kenne ich dich gar nicht.

Du bist der, der hier die Situation verdreht.

Bei EU-Mitgliedern ist das meinetwegen Teil des EU-Rechts. Im Verhältnis zur Schweiz ist das über die Bilateralen Abkommen geregelt, und gegenwärtig werden die allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträge (so heisst das in CH) geschützt. Die Praxis zeigt aber, dass das nur Papier ist. Ausländische Arbeitgeber halten sich bei Tätigkeit in CH in der Regel nicht an die geltenden Vorschriften, solange sie nicht kontrolliert werden, und sie sind im Ausland auch nicht greifbar, etwa für Lohnnachzahlungen, wenn man sie denn mal kontrolliert hat und die Verstösse rechtsgenüglich festgehalten wurden (sämtliche Korrespondenz muss in diesen Fällen auf diplomatischem Wege laufen, da schweizerische Hoheitsgewalt an der Landesgrenze endet. Gegenwärtig kriegen die, die Hungerlöhne zahlen, aber eine Sperre, und können somit für eine Weile nicht mehr in die Schweiz entsenden. Das ist aber nur wirksam, weils eine Meldepflicht gibt. Entfällt die, was nach dem Rahmenvertrag geschähe, dann wäre es Zufall, wenn so jemand beim Zoll hängen bliebe, und selbst da kann man sich ja noch rausreden.

Mit dem Rahmenvertrag hätte sich die Situation geändert, indem es noch einfacher für ausländische Arbeitgeber würde, ihre Arbeitnehmer in die Schweiz zu entsenden, weil es keine Meldepflicht mehr gegeben hätte, was Kontrollen dann quasi verunmöglicht, vom ganzen Rest gar nicht gesprochen. Die seinerzeit mit der EU ausgehandelten sogenannten flankierenden Massnahmen hätten dann, entweder sofort oder nach und nach per Richterrecht aus Brüssel, nicht mehr gegolten.

Ergebnis: Es hätte zwar Vorschriften gegeben, aber keine Handhabe mehr, diese wirksam durchzusetzen, und es wäre zu noch mehr Entsendeeinsätzen gekommen, künftig ohne Möglichkeit, irgendwas wirksames zum Schutz der hiesigen Arbeitgeber, die Kontrollen eben nicht entgehen können, zu unternehmen. Man muss dazu wissen, dass Entsendeeinsätze des öfteren nur einen Tag oder kürzer dauern. Da hat man dann kaum eine Chance zur Kontrolle. Entfällt eine Meldepflicht, ist die Chance gleich null.

Zusätzlich ist nicht davon auszugehen, dass die künftige EuGH-Rechtssprechung, die automatisch und ohne Abwehrmöglichkeit gelten würde, die Situation verbessert hätte.

Ja, die EU besteht auf quasi ungeregeltem Zugang zur Schweiz für jedermann. Das ist so, zumindest in der praktischen Wirkung. Und das ist einer von ein paar wenigen Punkten, deretwegen der Rahmenvertrag versenkt wurde.

Die automatische Übernahme der EuGH-Rechtssprechung in allen Bereichen, in denen Bilaterale Abkommen gelten, war ein weiterer Grund, warum das Rahmenabkommen nicht akzeptabel war. Das hätte quasi bedeutet, dass die EU der Schweiz per Richter vorgibt, was zu gelten hat. Das kommt einer Aufgabe der staatlichen Souveränität in diesen Bereichen so nahe, dass man es nicht will. Das weiss die EU schon lange, und man besteht dennoch unvermindert drauf!

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vor 3 Stunden schrieb bluedog:

Du bist der, der hier die Situation verdreht.

Ach ...

Jedenfalls hast du das Thema gewechselt. Von der angeblichen Einwanderung in die Sozialsysteme kommst du jetzt zur Entsendung von Arbeitnehmern, die bei ausländischen Unternehmen angestellt sind. Die bleiben aber den Sozialversicherungen des Herkunftlandes unterstellt. Und selbst hier sieht die EU Richtlinie (identisch mit den Schweizer Normen zum Entsendegesetz) die Einhaltung von Mindestlöhnen vor. Gibt es diese vor Ort nicht, so darf zumindest der ortsübliche Lohn nicht unterschritten werden. Die Kontrolle dieser gemeinsamen Norm und damit der Schutz der Arbeitnehmer liegt also in beiderseitigem Interesse. 

Und Glückwunsch an die Schweizer für das tolle Spiel vorhin und das Erreichen des Viertelfinales bei der EM! :)

 

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vor 46 Minuten schrieb magoo:

selbst hier sieht die EU Richtlinie (identisch mit den Schweizer Normen zum Entsendegesetz) die Einhaltung von Mindestlöhnen vor. Gibt es diese vor Ort nicht, so darf zumindest der ortsübliche Lohn nicht unterschritten werden. Die Kontrolle dieser gemeinsamen Norm und damit der Schutz der Arbeitnehmer liegt also in beiderseitigem Interesse. 

Und Glückwunsch an die Schweizer für das tolle Spiel vorhin und das Erreichen des Viertelfinales bei der EM! :)

Vorab: Wie ist es denn ausgegangen, das Spiel?

Du siehst: Sport bedeutet mir nichts, es sei denn, ich betriebe ihn selber. Dann aber nur aus gesundheitlichen Gründen...

Zum Themenwechsel: Der liegt in der Natur der Sache. Es war die Rede von einem Rahmenvertrag. Da kanns um fast jedes Thema gehen. - Wie oft am Tage wechselst Du denn im prallen Leben so das Thema? Reicht einmal, oder doch nicht ganz? Allein die geltenden sog. Sektoriellen Abkommen beschlagen mehr als ein halbes Dutzend Themenbereiche, und in jedem finden sich Dinge, die der Rahmenvertrag ändern würde.

Was die EU-Richtlinie (Richtlinie ist kein verbindliches Recht. Ist es verbindlich, dann ists ne EU-Verordnung!) vorsieht ist das eine. Was dabei in der Realität rauskommt, ein anderes. Eingehalten wirds - das ist nicht nur im Strassenverkehr so - nur, wenn kontrolliert. Kontrollen muss man erstmal machen können, bei offener Grenze. Und eben die Voraussetzungen dafür hätte der Rahmenvertrag erschwert.

Un nun die Frage: Wenn der Küchenbauer dichtmachen muss, erklärst dem dann, was Vorschrift wäre? Oder erklärt er Dir nicht eher, warum er mit Polen und Tschechen, die für € 4.85/h, die sie auch nur mit Glück wirklich ausbezahlt kriegen, nicht mithalten konnte? Er zahlt nämlich mehr als das Vierfache, wenn er sich an den GAV hält, und obendrauf Feriengeld, Feiertagszuschlag, Verpflegung und ggf. noch Unterkunft... mal davon abgesehen, dass Krankenversicherung und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nicht nur im Arbeitsvertrag stehen...

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vor 4 Stunden schrieb bluedog:

Un nun die Frage: Wenn der Küchenbauer dichtmachen muss, erklärst dem dann, was Vorschrift wäre? Oder erklärt er Dir nicht eher, warum er mit Polen und Tschechen, die für € 4.85/h, die sie auch nur mit Glück wirklich ausbezahlt kriegen, nicht mithalten konnte

Ha! Das betrifft ja nun mich. Dann holen wir doch mal aus…
Gerade haben wir so eine interessante Baustelle. Firma aus dem Nachbarstaat, ordentlich registriert hat die Vorarbeiten gemacht. Dann kamen wir und der Kunde hat 3500€ zusätzliche Kosten am Bein: falsche Spachtelmasse auf die Fischgratparkett geklebt werden soll. Entkopplung erforderlich, sonst kann ich keine Garantie übernehmen. Anbei gewinnen wir immer wieder ( vor allem) junge Kundinnen & Kunden, die den Ansprechpartner vor Ort wollen und auf Service auch nach der Montage Wert legen.
Wer zu uns kommt, ist oft kostenbewusst; aber „Geiz ist geil“ ist keine Option.
Und natürlich wird die Truppe ordentlich bezahlt, Tarifvertrag interessiert mich insofern nicht, ich Zahl lieber was besser und hab gute Leute

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vor 11 Stunden schrieb bluedog:

Un nun die Frage: Wenn der Küchenbauer dichtmachen muss, erklärst dem dann, was Vorschrift wäre? Oder erklärt er Dir nicht eher, warum er mit Polen und Tschechen, die für € 4.85/h, die sie auch nur mit Glück wirklich ausbezahlt kriegen, nicht mithalten konnte?

Und an mich... Wir haben hier regelmäßig anfragen, ob wir (von Berlin)  Küchen in die Schweiz liefern und montieren können. Da stellt sich mir zuerst die Frage, warum Schweizer (da kann jeder die Nationalität einsetzen, die er am liebsten mag) nichts besseres zu tun haben, als ihren eigenen Staat um die Steuer zu bescheissen. Und ihrem Nachbarn nicht den eigenen Stundenlohn gönnen. Aber dann einen auf Nation machen und gegen die EU stimmen. Das passt doch alles nicht zusammen.

bluedog, ich bleibe dabei: das Problem ist nicht die EU, das Problem sind die vielen unsozial handelnden Menschen, denen "ihr Land" so ziemlich am Arsch vorbei geht. Außer, man kann über andere Menschen herziehen, sich schön abgrenzen und die Verantwortung von sich auf andere schieben.

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vor 48 Minuten schrieb RalphB:

bluedog, ich bleibe dabei: das Problem ist nicht die EU, das Problem sind die vielen unsozial handelnden Menschen, denen "ihr Land" so ziemlich am Arsch vorbei geht. Außer, man kann über andere Menschen herziehen, sich schön abgrenzen und die Verantwortung von sich auf andere schieben.

Ich merke mir das, und gebe das dann auch so wieder, wenn hier das nächste Mal über die EU gejammert wird. Dann will ich dann aber bitte Zustimmung hören. Wenn nicht, gilt das zitierte auch mit umgekehrten Vorzeichen und ich muss mir deswegen nichts sagen lassen. - Bin gespannt.

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vor 1 Stunde schrieb RalphB:

Und an mich... Wir haben hier regelmäßig anfragen, ob wir (von Berlin)  Küchen in die Schweiz liefern und montieren können. Da stellt sich mir zuerst die Frage, warum Schweizer (da kann jeder die Nationalität einsetzen, die er am liebsten mag) nichts besseres zu tun haben, als ihren eigenen Staat um die Steuer zu bescheissen. 

Die Frage nach Regional & Nachhaltig wäre da für mich schon ein Grund freundlich abzusagen.

Und natürlich stellt sich die Frage, wie ein Betrieb aus Berlin günstiger ( besser kann ich mir auch kaum vorstellen, eidgenössische Tischler sind ja auch nicht von gestern) in die Schweiz arbeiten kann.

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Dieser ganze Arbeitstourismus würde instant versiegen, wenn man endlich aus der EU ein vollwertiges föderalistisches Staatsgebilde machen würde, mit EU-Weit gleichen Löhnen, Steuern und Sozialabgaben!

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vor 15 Stunden schrieb bluedog:

Vorab: Wie ist es denn ausgegangen, das Spiel?

Eure wunderbar multikulturelle "Nati" hat in einem mitreißenden Spiel nach 120 Minuten und Elfmeterschießen knapp gegen die französische Auswahl gewonnen.

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vor 1 Stunde schrieb Ebby Zutt:

Die Frage nach Regional & Nachhaltig wäre da für mich schon ein Grund freundlich abzusagen.

Ja, das ist ein ganz wichtiger Grund und das machen wir sehr häufig - wir versuchen auch nur Hersteller zu verkaufen, die langlebige Produkte herstellen. Z.B. arbeite ich gerne mit V-Zug, da sie sich als einziger Hersteller sehr viele Gedanken um Nachhaltigkeit und eine Null-Emission-Produktion etc. machen. Nur wie viele Aufträge darf ich verlieren, nur weil ich den Siemens-Mist nicht mehr verkaufen will?  Und ab wann ist man arrogant, wenn man dem Kunden mit wenig Kohle sagt, dass er doch bitteschön mehr Geld ausgeben muss, um etwas vernünftiges zu kaufen? Eine spannende Frage, aber ein anderes Thema.

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vor 4 Stunden schrieb RalphB:

Da stellt sich mir zuerst die Frage, warum Schweizer (da kann jeder die Nationalität einsetzen, die er am liebsten mag) nichts besseres zu tun haben, als ihren eigenen Staat um die Steuer zu bescheissen.

Nur noch eine Verständnisfrage: Welche Steuer meinst Du?

An sich ist es so, dass ein Schweizer Kunde sich eine Rechnung ohne dt. MWSt. geben lassen könnte, und dann die (wesentlich tiefere) schweizerische Mehrwertsteuer nachzahlen kann.

Lässt er sich eine Rechnung mit dt. MWSt. ausstellen, muss er trotzdem die schweizerische nachzahlen. Es ist dann sein Problem, ob er die deutsche Steuer zurückfordern kann oder nicht, und wie er das allenfalls macht.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Du die Mehrwertsteuer meinst.

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vor 17 Minuten schrieb Manson:

Dieser ganze Arbeitstourismus würde instant versiegen, wenn man endlich aus der EU ein vollwertiges föderalistisches Staatsgebilde machen würde, mit EU-Weit gleichen Löhnen, Steuern und Sozialabgaben!

Na, na, das grenzt ja an sozialistische Gleichmacherei. :)

Doch du bist auf dem richtigen Weg, übergangsweise (die nächsten humbert Jahre oder so) muss man vielleicht beim Mindestlohn noch die örtlichen Lebenshaltungskosten berücksichtigen. Aber bei der Arbeit im Zielland gelten auch innerhalb der EU die dortigen Vorschriften, wenn du deine Küchen z.B. in Frankreich aufbauen willst, musst du das korrekt anmelden. Das gilt nicht nur für de Schweiz.

Die 4,85 Euro "Polen und Tschechen" in der Schweiz sind entweder eine Schimäre von bluedog, eine Ausrede des örtlichen Küchenbauers oder es handelt sich um eine strafbare Handlung des Anbieters, bei der man die moralische Integrität des Käufers auch anzweifeln könnte, wie RalphB andeutete.

Hier mal ein Auszug aus den Infos der IHK BaWü zur Entsendung von Arbeitskräften ins Ausland:

 

Rechte und Vorschriften

Bei einer Entsendung von Mitarbeitern ins EU-Ausland, gelten grundsätzlich die Vorschriften des Ziellandes. Diese dienen dem Schutz der Wirtschaft vor Antidumping-Löhnen sowie vor Schwarzarbeit. Folgende Themen werden von den EU-Mitgliedstaaten bei einer Entsendung geregelt:

  •   Mindestlohn

  •   Arbeits- und Ruhezeiten

  •   Höchstarbeitszeiten und Mindestruhezeiten

  •   bezahlter Mindestjahresurlaub

  •   Bedingungen für die Überlassung von Arbeitskräften durch Leiharbeitsunternehmen

  •   Sicherheit, Gesundheitsschutz und Hygiene am Arbeitsplatz

  •   Gleichbehandlung von Männern und Frauen

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vor 2 Minuten schrieb bluedog:

Nur noch eine Verständnisfrage: Welche Steuer meinst Du?

Ja, da hast du komplett Recht, das war inhaltlich komplett falsch von mir. Der Grund, warum Menschen aus der Schweiz z.B. im Grenzbereich massiv in Deutschland kaufen ist nicht die Mehrwertsteuer - sie sind nicht bereit dem Schweizer Handwerker das zu zahlen, was sie selbst an Stundenlohn bekommen. Erwischt! 

 

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vor 57 Minuten schrieb RalphB:

 - sie sind nicht bereit dem Schweizer Handwerker das zu zahlen, was sie selbst an Stundenlohn bekommen. 

Das vielleicht schon, aber die Sozialkosten eher nicht. Ich denke, das Prinzip heisst Kapitalismus. Kosten druecken, Einnahmen maximieren. 

Ist aber auch in Deutschland weit verbreitet. Welcher Akademiker zahlt schon freiwillig Handwerkern den gleichen Stundensatz, der fuer die eigene Arbeit faellig wird.

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vor 1 Stunde schrieb magoo:

Die 4,85 Euro "Polen und Tschechen" in der Schweiz sind entweder eine Schimäre von bluedog, eine Ausrede des örtlichen Küchenbauers oder es handelt sich um eine strafbare Handlung des Anbieters,

Schön, dass Du jedem, der etwas erzählt, was nicht in Dein Weltbild passt, eine Lüge unterstellst! Was Du hier mit mir veranstaltest, könnte man schon als üble Nachrede bezeichnen.

Nebenbei: https://de.wikipedia.org/wiki/Chimäre Man sieht, Du weisst, wovon Du redest. Immer.

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vor 35 Minuten schrieb bluedog:
vor 2 Stunden schrieb magoo:

Die 4,85 Euro "Polen und Tschechen" in der Schweiz sind entweder eine Schimäre von bluedog, eine Ausrede des örtlichen Küchenbauers oder es handelt sich um eine strafbare Handlung des Anbieters,

Schön, dass Du jedem, der etwas erzählt, was nicht in Dein Weltbild passt, eine Lüge unterstellst! Was Du hier mit mir veranstaltest, könnte man schon als üble Nachrede bezeichnen.

Und? Gibt es konkret diese Aktion, wo Polen und Tschechen mit 4.85 Euro abgespeist wurden? Dann war es illegal. Sowohl nach EU als auch nach Schweizer Recht.

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vor 49 Minuten schrieb bluedog:

Nebenbei: https://de.wikipedia.org/wiki/Chimäre Man sieht, Du weisst, wovon Du redest. Immer.

Jou. Die Schimäre ist ein Trugbild oder eine Einbildung. In deinem Fall das falsche Bild, dass du dir von der EU machst (z.B. "die EU will keine Mindestlöhne").

Ich bin so frei, das zu korrigieren. Absichtliches Lügen unterstelle ich dir keineswegs. 

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