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Autodesign wird immer aggressiver


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Die autobild schreibt über das aktuelle Design unserer Autos, das immer aggressiver wird: zusammengekniffene Augen, riesige Mäuler, Fenster wie Schießscharten. Das Aussehen aktueller Autos wirkt regelrecht bedrohlich. Wer in die Gesichter moderner Autos blickt, sollte sein feinsinniges Formenverständnis lieber ausschalten. Denn da wird gebrüllt und gedroht, ganz roh und unverblümt. Das Aggro-Design, die "Trumpisierung" der Formensprache, hat längst alle Fahrzeugklassen erfasst. Das Spiel mit den Muskeln scheint den Kunden zu gefallen; den Herstellern jedenfalls beschert es Erfolge. Dahinter stecken Prinzipien: beeindruckende Größe, Ehrfurcht einflößende Maskierung, aggressive Erscheinung durch aufgerissene Mäuler, Leistung und Aufdringlichkeit symbolisierende pfeilförmige Linien, wie ein Panzer bedrohlich wirkende Karosserieformen mit Sehschlitzfenstern, Dynamik und gar Wut ausstrahlende Frontgesichter, schmaler Aufbau auf breitem Unterbau signalisieren Potenz, breite Schultern und große Räder legen nahe, dass man Andere aus dem Weg räumen kann, ein Lichtdesign, das böse Augen in der Nacht bewirkt. Siehe auch: so-aggressiv-wirken-moderne-autos

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Das ist jetzt abgegrast. Die ganzen Rüpel haben ihre Panzer gekauft und sich und andere damit umgebracht oder den Führerschein verloren.

Nun sollen die lieben Autofahrer auch wieder als Kunden gewonnen werden. Deren Autos gehen nämlich so langsam auf die 20 zu.

Das ist an sich zu begrüßen. Als ich vor den ersten DS5 in Frankfurt stand, dachte ich spontan, daß ich so eine Bo Eyh Protzgurke mit Riesenrädern nicht haben will. Nun würde man eine Klasse tiefer schon auch gerne Geld lassen, aber da hat das Sparschwein Tavares schon dafür gesorgt, daß das nicht geht. Und dann wird gejammert, daß da kein Geld mehr verdient wird. Bizarr.

Gernot

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Auf diese Entwicklung hat Lutz Fügener bereits in 2011 hingewiesen und damals war das Thema hier im ACC Forum:

Zitat

ZEIT: Gab es nicht immer schon dicke deutsche Autos?

Fügener: Erinnern Sie sich an die S-Klasse von Mercedes , die 1991 rauskam? Das Helmut-Kohl-Auto? Damals fand ich den Wagen politisch unkorrekt. Aus heutiger Sicht ist das ein ruhiges, klares Auto. Auf mich wirkt es fast bescheiden, weil heute sogar Mittelklassewagen so groß geworden sind und auf viel aggressivere Weise auffallen wollen. So sind – in einem großen Bogen über Moskau, Dubai und Shanghai – Schwülstigkeit und Protz zu uns zurückgekommen. Eigentlich waren wir nicht mehr so.

...

ZEIT: Warum gucken die Autos von heute eigentlich so böse?

Fügener: Gesichter hatten Autos schon immer. Einfach, weil wir Menschen darauf geeicht sind, unser Umfeld auf Gesichter abzusuchen: Vor Jahrtausenden, im Dschungel, konnte ein Gesicht etwas zu essen sein – oder etwas, das uns essen will. Autos haben durch ihre Scheinwerfer und den Kühlergrill auch Gesichter. Aber sie hatten lange keine Mimik, wir Designer haben versucht, sie so neutral zu halten wie möglich. Design sollte nicht Illusion sein, wie gesagt. Dann hat das Marketing gefordert: Dreht an dieser Schraube! Macht niedliche Gesichter fürs Kindchenschema. Aggressive Gesichter fürs Überholprestige. Damit können wir ganz gezielt Kunden ansprechen. Gestalterisch ist das einfach: Die Autos haben heute ja nicht zufällig Klarsicht-Scheinwerfer, wir sehen ihnen direkt in die Pupille. Wenn wir die Motorhaube über den Scheinwerfer, also das Lid, runterziehen, wirkt das aggressiv. Tun wir das nicht, guckt das Auto freundlich oder treuherzig.

"Wir sind längst bei animalischen Proportionen angelangt"

ZEIT: Und treuherzig will nicht jeder.

Fügener: Ich mache im dritten Semester mit meinen Studenten folgende Übung: Sie sollen in leere Kreise Gesichter zeichnen. Augen, Nase, Mund. Freundlich, verliebt, schläfrig, blutrünstig. Dann machen wir daraus Autogesichter. Das Erstaunliche ist: Gesichtsausdrücke, die beim Menschen als unkorrekt gelten, sind bei Autos erwünscht. Wir sind längst bei animalischen Proportionen angelangt, bei Falkengesichtern und Haifischmäulern, weil wir Raubtieren noch mehr Durchschlagskraft beimessen als Menschen. Dazu kommt: Bei fast allen Marken haben die Flächen derzeit eine dramatische Topologie. Man kann das Blech kaum in Ruhe lassen, da herrscht oft ein regelrechtes Massaker an Lichtreflexen. Solche Autos hätten vor zwanzig Jahren allenfalls als Filmautos getaugt – als Batmobil.

ZEIT: Wenn’s den Leuten gefällt...

Fügener: Genau. Wir sind allerdings so weit, dass sich einige Autos nicht mehr als Taxi eignen, so eine abweisende Brutalität strahlen die aus. Und auch, wenn das Audi-Marketing jetzt aufschreit: Ich finde, dass auch Audi einige seiner an sich schönen Modelle durch diesen riesigen Kühlergrill beschädigt. Nehmen wir den A7, ein sehr elegantes Auto. Für das erscheint mir dieses aufgerissene Maul zu rabiat. Wenn wir im Zoo einen schlafenden Löwen sehen, finden wir den gerade in der Ermattung elegant und souverän. Wer kann sich schon erlauben, in der Wildnis ein Nickerchen zu machen? Das würde einem Audi gut stehen. Stattdessen tragen alle diese Jagdmaske, die mich an Krieg der Sterne erinnert: Darth Vader. Spätestens im Elektroauto-Zeitalter wird ein wuchtiger Kühler nicht mehr zu den Attributen zählen, die wir modernen Autos zuschreiben.

 

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Ein Spiegel der Gesellschaft, aggressiv und egoistisch.

zugegeben,  diesen Spruch hab ich aus den Leserkommentaren unter dem verlinkten Artikel rauskopiert.

Aber nur, weil es im Wortlaut genau dasselbe geworden wäre wenn  ich 'frei Schnauze' meinen spontanen Gedanken dazu formuliert hätte.

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Am 28.1.2017 at 12:00 , Auto nom sagte:

 

Am 28.1.2017 at 12:00 , Auto nom sagte:

ZEIT: Wenn’s den Leuten gefällt...

Fügener: Genau. Wir sind allerdings so weit, dass sich einige Autos nicht mehr als Taxi eignen, so eine abweisende Brutalität strahlen die aus. Und auch, wenn das Audi-Marketing jetzt aufschreit: Ich finde, dass auch Audi einige seiner an sich schönen Modelle durch diesen riesigen Kühlergrill beschädigt. Nehmen wir den A7, ein sehr elegantes Auto. Für das erscheint mir dieses aufgerissene Maul zu rabiat. Wenn wir im Zoo einen schlafenden Löwen sehen, finden wir den gerade in der Ermattung elegant und souverän. Wer kann sich schon erlauben, in der Wildnis ein Nickerchen zu machen? Das würde einem Audi gut stehen. Stattdessen tragen alle diese Jagdmaske, die mich an Krieg der Sterne erinnert: Darth Vader. Spätestens im Elektroauto-Zeitalter wird ein wuchtiger Kühler nicht mehr zu den Attributen zählen, die wir modernen Autos zuschreiben.

 

Hallo,

wenn man den fehlenden Kühlergrill als Attribut eines Autos der Zukunft ansieht, muss ich natürlich spontan an die DS (also die echte!) denken... Kein Kühlergrill. Damals waren bestimmt die meisten Betrachter schockiert. Wie hieß es damals bei Citroën so schön: "Fahren Sie schon heute das Auto von morgen!"

Was für ein genialer Werbespruch! Überhaupt war die Citroën-Werbung bis einschließlich CX meistens ziemlich genial formuliert, die Fotos in den Prospekten, speziell bei der DS, waren häufig absolute Kunstwerke. Da wird mir gerade mal wieder klar, wie unglaublich weit die DS damals eigentlich in die Zukunft gehörte... Ein unnachahmliches, spannungsgeladenes Design, trotzdem glattflächig, einzigartig, praktisch und doch ein einziges Designobjekt, innen wie außen. Dazu noch die versammelten Features, die man hier wohl nicht mehr aufzählen braucht. Kurzum, ich bin stolz und mächtig froh, solch eine Designikone mein eigen nennen zu dürfen!

Grüße

Alex

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Am 28.1.2017 at 16:26 , chrissodha sagte:

Ein Spiegel der Gesellschaft, aggressiv und egoistisch.

Vor wenigen Jahren mussten die Autos noch auf Teufel komm raus "lächeln". Ich kann mich an einen Kommentar hier zu einem Facelift erinnern, Modell xy wurde endlich "das freche Grinsen aus dem Gesicht geschlagen".

Selbst VW machte diesen Trend damals mit seinem "happy face" mit.

Irgendwie dämlich wird es nur, wenn niedliche Kleinwagen und Öko-Autos daherkommen wie Panzerspähwagen. Toyota hat das momentan am besten drauf.

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