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2cv alt: Lima-Rotor am Fahrzeug abdrehen


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Bei der AZU hatt ich schon längere Zeit Probleme mit der Limaleistung.  Hannes würde sagen "Negative Ladungsbilanz"

Trotz guter Kohlen und verschiedener Regler war die Batterie, gerade wenn mit Licht gefahren wurde, nie vernünftig geladen. Kohlen sind gut, Federn ebenfalls.

Lima: normale 12PS Lima Ducellier 7060d 

Bei laufendem Motor und Blick auf den Rotor wurde das Problem klar. Die Lauffläche des Rotors war nicht perfekt konzentrisch. Dh. es gab eine radiale Unrundheit des Kollektorrings, welchen die Kohlen abfahren.

Da wurde mir aufeinmal klar, warum auch das Amperemeter immer so zuckte und zitterte:rolleyes:

Diese Unrundheit führt dazu, dass die Kohlen im Prinzip eine Ellipse oder Nocke im übertriebenen Sinne abfahren. Bei niedriger Drehzahl schaffen die Federn es, die Kohle während der gesamten Laufstrecke gegen den Rotor zu drücken. Steigt aber die Drehzahl im Fahrbetrieb an, sind die Federn irgendwann nicht mehr in der Lage die Kohle die gesamte Strecke niederzudrücken>>> Stichwort Massenträgheit. Nun gibt es berührungslose Abschnitte, an denen folglich kein Strom abgegriffen werden kann >>die Leistung sinkt!!! Und auch der Verschleiß aller beteiligten schwingenden Bauteile steigt stark an.

Abhilfe bringt ein Abdrehen des Rotors auf der Drehbank mit passendem Spannwerkzeug, oder die nun hier beschriebene Methode direkt am Motor.

Dazu gab es damals von Wilmonda ein Abdrehwerkzeug, welches anstelle der Lima montiert wird und wie eine kleine Drehbank arbeitet. Schneideisen ist ein Kleiner HSS Drehling. Somit perfekt runder Lauf, da alle Tolenranzen mit einfließen. Sprich wenn die Kurbewelle oder deren Konus leicht unrund läuft, aber der Rotor perfekt in sich auf einer externen Drehbank bearbeitet wird, kann es im eingebauten Zustand wieder nicht 100 Prozentig stimmen.

Nach dieser Tortur passt alles..... vorrausgesetzt man nimmt den Rotor nicht mehr von der Kurbelwelle.

Ausgangszustand:

32905104ch.jpg

Rotor verbleibt auf Kurbelwelle:

32905105kt.jpg

Wilmonda Spezialwerkzeug montiert:

32905108qd.jpg

Nach dem Abdrehen:

Klar gibt es ein minimalmaß im Durchmesser ..... welches man nicht unterschreiten sollte. Auch muss überprüft werden ob alle Lücken sauber und frei sind.

Ich habe mit einem Messer einmal leicht durch alle Lücken durchgekratzt um Grate zu entfernen und überall auf Untermaß zu sein.

Danach habe ich den Rotor mit einem 1000er Papier kurz abgezogen.

32905111pz.jpg

32905120li.jpg

Übrigens sei es jedem der seine Lima demontiert oder den Motor revidiert wärmstens ans Herz gelegt, diese danach mit z.B. ATE Bremsenfett/ Paste ( verwende ich an dieser Stelle immer) wieder einzusetzen.

Dann kann auch nach Jahren problemlos ohne Zerstörung von Komponenten die Lima ( saugend) aus dem Gehäuse entnommen werden.

Bearbeitet von Tim-Neil
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Genial ! Du bist sicher seit ewigen Zeiten der Erste, der so ein Werkzeug benutzt. Respekt! Ich gestehe auch freimütig, das ich nicht wußte wie es funktioniert, bis ich Deine Bilder dazu gesehen habe, danke dafür !

1 hour ago, Tim-Neil said:

mit z.B. ATE Bremsenfett/ Paste .. einzusetzen. Dann kann auch nach Jahren problemlos ohne Zerstörung von Komponenten die Lima ( saugend) aus dem Gehäuse entnommen werden.

Hätten meine französischen Feunde bloß daran gedacht. Was habe ich mir schon den Wolf geklopft, seitlich mit Holzstiel und Gummihammer. Bei montiertem Gehäuse /Motor zuweilen aussichtslos. Da wünscht man den Stator ein langes Leben, welches er glücklicherweise oft auch hat, im Gegensatz zum Rotor.

Bearbeitet von Rosti
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Komischerweise gingen bisher alle Stratoren leicht heraus, wenn mensch diese mit Geduld, langsam, Stück für Stück, rausarbeitet.
am Besten vorher den Rotor raus, mach ich immer mit dieser Hilfe hier:
300px-Lima-abzieher_1.jpg

Quelle: http://www.2cv-wiki.de/index.php?title=Lichtmaschinenabzieher

beim Einbau des Strators alles schön sauber machen, einfetten und er rutscht fast von selbst in Position...

Bearbeitet von zudroehn
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RolandPiccolo

Nee, nee Tim,

wo hast Du denn das schon wieder aufgetrieben. Das letzte Mal waren wir doch zusammen auf 'ner Börse und da gab's das nicht. LBC?

In jedem Fall super, scheint ja auch nahezu im neuwertigem Zustand zu sein, und daran hängt dann auch obs funktioniert. Jeff /Minquerin haben das auch mal probiert, mit negativem Erfolg. Sie haben aber auch schon selber gemutmaßt, daß es an der verschlissenen HM-Schneidplatte lag.

Mit welcher Drehzahl hast Du den Kollektor abgedreht, Tom am Gaspedal und Du am Vorschub? Spiritus als Schmier/Kühlmittel?

Lädt die Lima danach ?

Bei meinen auf meiner Drehbank abgedrehten Rotoren versagten diese erstmal ihren Dienst im Fahrzeug montiert. Beim Abdrehen sah man auch schon Funken welche am Kollektor entstanden. Letztendlich klar, eine sich drehende Spule in Nachbarschaft mit Eisenteilen (Drehbankbett) sowie einem E-Motor direkt daneben (Antrieb der kleinen Emco Drehbank), erzeugt ein Magnetfeld. Uli würde jetzt warscheinlich wieder die drei-Finger Regel benutzen:).

Nach mehrmaligem Polarisieren bei laufenden Motor (Rückstromschalter händisch für 2 Sekunden drücken) fing dann der Schneeballeffekt an und sie lud danach ganz normal.

Liebe Grüße

Roland

 

Bearbeitet von RolandPiccolo
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Da ist der "Doktor" Rosti für verantwortlich:) ...... war glaube ich Ebay.fr

Den Hss Drehstahl habe ich natürlich vorher geschärft. 

Bezüglich Drehzahl: Habe mit erhöhtem Leerlauf durch erste Choke /Starterstellung gearbeitet. Damit ging es recht gut. Im Leerlauf unmöglich.... Und bei zu hoher Drehzahl vermutlich auch suboptimal wegen Temperatur an der Schneide. Gekühlt habe ich nicht

Geladen hat sie danach sofort...... Also war die Remanenz nicht verloren gegangen.

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vor 5 Stunden schrieb zudroehn:

Komischerweise gingen bisher alle Stratoren leicht heraus, wenn mensch diese mit Geduld, langsam, Stück für Stück, rausarbeitet.
am Besten vorher den Rotor raus, mach ich immer mit dieser Hilfe hier

Hallo Zudroehn..... so habe ich mir auch am Anfang beim Technischen Großhandel beholfen.

Doch irgendwann flatterte dieses Zeitgenössische Werkzeug an meine Werkstattwand.

32906815ea.jpg

 

32906807kf.jpg

Hat halt im Gegensatz zur Schraube unten noch einen Drehbaren Teller dran. In Bild 2 kann man es gut erkennen.... Der Außenring ist drehbar, innen ist das Werkzeug aufgepilzt um den Außenring zu halten. Schubbelt also nicht an der Kurbelwelle. Ein leichter Tick auf den Hebel und schon ist der Rotor lose.

Die obere Funktion zum Lüfterrad abziehen find ich nicht so dolle, da auch die meisten Lüfterräder oben schon verschlissen bzw. gespreizt sind

 

Bearbeitet von Tim-Neil
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ACCM Schwinn U.

Auch ich kannte das WILMONDA CVI nicht ansatzweise. Es reicht auch nicht, es zu besitzen, sondern muss es auch mit Verstand und Spaß benutzen. Von daher ist es bei Tim schon mal richtig untergebracht.

Prinzipiell sehe ich schon ein Problem neben dem großen Vorteil.

Der Vorteil ist, dass das Werkzeug einen perfekt auf die Achse der Kurbelwelle zentrierten Kollektor schafft. Und ohne rhythmischen Hub laufende Kohlen mit den nachteiligen Auswirkungen.

Der Nachteil ist, dass ein unwuchtig laufender Kollektor bezüglich seiner eigenen Achse zum ellipsenähnlichen Ei wird. Damit eignet er sich später weniger zum Umsetzen auf einen anderen Motor. Und selbst auf dem eigenen Motor muss man ihn exakt wie vorher aufsetzen, wenn man ihn mal abnehmen sollte.

Von daher kann man sich fragen, ob man  das Werkzeug zunächst für einen anderen Zweck einsetzen sollte: Zum Ausprobieren einer „runden“ Montage des Rotors. So dass man sich das anschließende Beschleifen sparen kann oder zumindest den Abtrag  minimieren.

Aber warum erzähle ich das? - diese Probleme hat Tim ja auch schon gesehen.

Roland: Als Linkshänder ist es mir zu gefährlich, Rechte-Hand-Regeln zu lernen. Handverwechslungsgefahr. Besser sind Schraubensinnregeln für mich.

Uli

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vor 7 Stunden schrieb ACCM Schwinn U.:

Der Vorteil ist, dass das Werkzeug einen perfekt auf die Achse der Kurbelwelle zentrierten Kollektor schafft. Und ohne rhythmischen Hub laufende Kohlen mit den nachteiligen Auswirkungen.

Auf die Achse der KW und den Kollektor bezogen vielleicht ja, aber auf die Kohlen bezogen nein.

Die KW muß ja im Lagerring immer eine exzentrische Drehung machen damit ein Schmieröldruck erzeugt werden kann. Je höher die Last des Motors, desto höher die Exzentrizität der KW im Lager, der Kollektor macht immer einen Hub.

Ich würde eine Nacharbeit mit einer "echten" Drehmaschine vorziehen, aber erstmal nach den KW-Lagern und der KW selbst sehen, bei so einem hohen, "unrunden" Verschleißbild. 

 

 

 

Bearbeitet von 4x4
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vor 15 Stunden schrieb 4x4:

Auf die Achse der KW und den Kollektor bezogen vielleicht ja, aber auf die Kohlen bezogen nein.

 

 

 

Das ist doch auch völlig irrelevant, da die Kohlen ja eh mittels Federkraft in ihrer Führungsbahn an den Rotor gedrückt werden. Das vordere Lagerschild der Lima weist auch ein gewisses Radiales Spiel beim montieren auf.

Es ist immer eine Frage des Bezugsystems...... hier nunmal der Rundlauf des Rotors bezogen auf das statische Gehäuse. Wenn das stimmt sitzen die Federbelasteten Kohlen satt an, ohne sich in ihrer Führung auf und ab zu bewegen....... was ja auch mein Ziel war.

vor 15 Stunden schrieb 4x4:

 

Die KW muß ja im Lagerring immer eine exzentrische Drehung machen damit ein Schmieröldruck erzeugt werden kann. Je höher die Last des Motors, desto höher die Exzentrizität der KW im Lager, der Kollektor macht immer einen Hub.

 

 

 

Dann hätten wir aber so wie du es beschreibst ein hydrodynamisches Gleitlager wie aus einer Drehmaschine um 1900, welches ohne externe Ölpumpe auskommt und quasi aus der Mischreibung mit Umdrehungszahl/dauer in Gleitreibung aufschwimmt.

Tatsächlich hat aber der 2cv ein hydrostatisches Gleitlager vorne als auch hinten an der Kurbelwelle. Der Druck wird durch die Ölpumpe ringsum ins Lager geführt. Nur beim Anlassen ist es im Prinzip für wenige Sekunden ein hydrodynamisches Gleitlager, wodurch auch leider Verschleiß entsteht. In der Theorie ist ein hydrostatisches Gleitlager verschleißfrei.

Deswegen gibt es auch so gut wie keine Schäden an diesen Lagern beim 2CV, es sei denn jemand hat richtig Mist gebaut (: (:

 

Bezüglich Lagerspiel bei meinem Motor:

Ich hatte vor nicht all zu langer Zeit jedes Schräubchen und Bauteil dieses Motors in der Hand und kann deshalb sagen, dass dieser Motor gesund ist.

Auch würde die Rückvörderschnecke (12PS) vorne an der Kurbelwelle sicherlich nicht begeistert von einem Solch vermutetem Spiel sein. Es scheint Maßhaltig zu sein und ist absolut trocken. Bei dieser Rückvörderschnecke reden wir schätzungsweise von einem Spalt unter 1/10mm.

 

 

Bearbeitet von Tim-Neil
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vor 52 Minuten schrieb Tim-Neil:

Das ist doch auch völlig irrelevant, da die Kohlen ja eh mittels Federkraft in ihrer Führungsbahn an den Rotor gedrückt werden. 

Es ist immer eine Frage des Bezugsystems...... hier nunmal der Rundlauf des Rotors bezogen auf das statische Gehäuse. Wenn das stimmt sitzen die Federbelasteten Kohlen satt an, ohne sich in ihrer Führung auf und ab zu bewegen....... was ja auch mein Ziel war.

 

 

Du hast mich nicht verstanden.

Genau das ist doch das Problem. Du hast mit diesem Werkzeug den Rotor bei leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl ohne Last

in Beziehung zur KW rundgedreht ( in Wirklichkeit ist er das nicht).

Im normalen Betrieb bei höheren Drehzahlen und Lasten hat die Kurbelwelle aber eine höhere Excentrizität im Lager und damit fängt der

Rotor wieder an zu "eiern". Die Kohlen bewegen sich auf , die Federkraft wird erhöht, dadurch höherer Verschleiß in diesem Bereich

des Rotors. Der Rotor verschleißt wieder unrund. Meiner Meinung nach...Ziel verfehlt.

 

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vor einer Stunde schrieb Tim-Neil:

 

Dann hätten wir aber so wie du es beschreibst ein hydrodynamisches Gleitlager wie aus einer Drehmaschine um 1900, welches ohne externe Ölpumpe auskommt und quasi aus der Mischreibung mit Umdrehungszahl/dauer in Gleitreibung aufschwimmt.

Tatsächlich hat aber der 2cv ein hydrostatisches Gleitlager vorne als auch hinten an der Kurbelwelle. Der Druck wird durch die Ölpumpe ringsum ins Lager geführt. Nur beim Anlassen ist es im Prinzip für wenige Sekunden ein hydrodynamisches Gleitlager, wodurch auch leider Verschleiß entsteht. In der Theorie ist ein hydrostatisches Gleitlager verschleißfrei.

 

 

Sorry, dazu fällt mir grad nichts mehr ein.

Hast Du da nicht was verdreht?

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Lieber Tim-Neil,

Du glaubst doch nicht wirklich das der Öldruck der Ölpumpe von ca 4 bar die Kurbelwelle gegen den Verbrennungsdruck anhebt.

Den Öldruck brauche ich um die nötige Ölmenge an das Lager zu führen damit sich bald ein Schmierkeil durch Drehzahl bilden kann.

Beim PKW -Motor habe ich beim Starten grundsätzlich anfangs nur Mischreibung,lediglich bei Großmotoren wird vorher vor dem Starten die Ölversorgung

mittels externer Pumpe gestartet damit es ein es hydrostatisches Lager wird.

Gruß

Peter

 

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