Zum Inhalt springen

NOS Vergaser für 12½-PS-2CV gekauft – was ist zu beachten / idealerweise zu tun vor dem Einbau?


ACCM MarkusInHof

Empfohlene Beiträge

ACCM MarkusInHof

Hurra zusammen,

tatsächlich hab' ich einen (wohl NOS-) Vergaser (Solex 26 CBI) für die 59er Ente auftreiben können :) Was tu' ich am besten vor dem Einbau? Beispielsweise Drosselklappenwelle fetten? Ich bin (noch?) kein großer Vergaser-Experte vor dem Herrn und würde mich über ein paar Hinweise freuen.

Und dann gibt's da noch den alten Vergaser, mit dem der Motor im Leerlauf immer schlechter lief. (Die Zündanlage als Ursache kann meines Erachtens ausgeschlossen werden – angesichts der Austauschorgien der letzten Tage –, ebenso die Benzinpumpe.) Dieser Vergaser wurde letztes Jahr auch schon einmal zerlegt, "gebadet" und durchgepustet, das hatte jedoch keinen nennenswerten Effekt. (Aus Sicht eines Vergaser-Laien hab' ich die Drosselklappenlager im Verdacht, aber auch irgendein noch (halb?) verstopftes Kanälchen ist ein heißer Kandidat.) Jetzt die Frage: Hat jemand eine Empfehlung, wer mir diesen Vergaser fachmännisch überholen könnte und auch freie Kapazitäten hat?

Vielen Dank für Hinweise – und ich bin nicht ununterbrochen online, von daher bitte ich um Verständnis, dass ich nicht umgehend antworte ;)

Salut derweil, Markus

Bearbeitet von ACCM MarkusInHof
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb ACCM MarkusInHof:

Hurra zusammen,

tatsächlich hab' ich einen (wohl NOS-) Vergaser (Solex 26 CBI) für die 59er Ente auftreiben können :) Was tu' ich am besten vor dem Einbau? Nichts

Beispielsweise Drosselklappenwelle fetten? Nein, würde vom Benzin schnell abgewaschen werden.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier siehst du am Beispiel meines AZ, wie  das eingeklebte Messingröhrchen, auf welches der Benzinschlauch aufgeschoben wird, gegen Herausrutschen aus dem Alukörper des Vergaserdeckels gesichert werden kann. Gerade bei älteren Vergasern kommt es vor, dass sich diese Klebeverbindung unversehens löst. Mit schwerwiegenden Folgen, wenn  Benzin auf heiße Motorteile wie den Krümmer spritzt. Auf ähnliche Weise habe ich auch den Webervergaser der DS gesichert.

33699001xm.jpg

33699005ju.jpg

lg ...hannes

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb ...hannes:

Hier siehst du am Beispiel meines AZ, wie  das eingeklebte Messingröhrchen, auf welches der Benzinschlauch aufgeschoben wird, gegen Herausrutschen aus dem Alukörper des Vergaserdeckels gesichert werden kann. Gerade bei älteren Vergasern kommt es vor, dass sich diese Klebeverbindung unversehens löst. Mit schwerwiegenden Folgen, wenn  Benzin auf heiße Motorteile wie den Krümmer spritzt. Auf ähnliche Weise habe ich auch den Webervergaser der DS gesichert.

 

Dafür gibts doch benzinfeste Kleber, zB. den hier

https://kunden.stahlgruber.de/Kataloge/chemie/index.php?sb=129274

 

Aber ich denke das ist nur eingepresst.

Einfach ein neues drehen lassen, ist ja nur ein simples gerades Röhrchen.

Du kennst doch sicher eine Schule mit Drehbank ;)

Minimal zu groß machen, über Nacht in die Tiefkühltruhe und dann mit dem Holzhammer reinklopfen.

Bearbeitet von jozzo_
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ACCM MarkusInHof

Hallo Jozzo, hallo Hannes,

vielen Dank für Eure Hinweise! Dann werd' ich mich demnächst mal an die Montage heranwagen.

Und wenn jemandem noch jemand einfällt, der Vergaser überholt, würde ich mich über Nachricht freuen.

Salut, Markus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn es ums Reinigen, Düsenreinigen, Gummis und Dichtungen austauschen geht, kann man  es mit ein bißchen Fingerfertigkeit selber erledigen. Hab ich beim registervergaser meiner Ente in den letzten 200.000km schon öfter gemacht. Außer die letzte Überhohlung, da hab ich die Ente weggegeben, da die Buchsen der Drosselklappe etc. ausgeschlagen waren.

Bearbeitet von EntenDaniel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb EntenDaniel:

Außer die letzte Überhohlung, da hab ich die Ente weggegeben, da die Buchsen der Drosselklappe etc. ausgeschlagen waren.

Wo hast Du das instandsetzen lassen? Habe zuletzt noch aus 2 halbwegs guten Vergasern einen ordentlich funktionierenden für unseren 2CV gebaut, der wird aber auch nicht ewig halten...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zu meiner Entenwerkstatt. Buchsen für die Drosselklappenwellenlagerung einpressen soll gar nicht mal so schwer sein. Drosselklappe abschrauben, Welle ausbauen, Buchsen einbauen, Welle rein Drosselklappe wieder einbauen. Gemacht hab ich das nicht selber, da ich a:kein Bock habe die verstemmtem Schrauben aus der Drosseklappe zu murksen und b: ehrlichgesagt schiß habe, daß sich nach Zusammenbau sich eins der Schrauben lößt und mir in den Brennraum fällt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb jozzo_:

Dafür gibts doch benzinfeste Kleber, zB. den hier

https://kunden.stahlgruber.de/Kataloge/chemie/index.php?sb=129274

 

Aber ich denke das ist nur eingepresst.

Einfach ein neues drehen lassen, ist ja nur ein simples gerades Röhrchen.

Du kennst doch sicher eine Schule mit Drehbank ;)

Minimal zu groß machen, über Nacht in die Tiefkühltruhe und dann mit dem Holzhammer reinklopfen.

Möglich auch, dass das Röhrchen eingepresst ist.

Bei meinen Vergasern sitzen die Röhrchen glücklicherweise eh alle fest, aber aus der DS- Szene sind Fälle bekannt geworden, wo sich das Röhrchen gelöst hat. Im Normalfall vermittelt das Benzinschläucherl  zwischen Benzinpumpe und Vergaser genügend Spannung, sodass zumindest keine Zuglast auf dem Röhrchen besteht. Aber oft wird vor den Vergaser noch ein Benzinfilter dazwischen gehängt, der dann gefüllt eine schwingende Masse darstellt.

PS: Die von mir angeregte Sicherungsmaßnahme ist rein prophylaktisch, soll jedoch keinesfalls die Reparatur eines losen Röhrchens ersetzen.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb EntenDaniel:

Zu meiner Entenwerkstatt. Buchsen für die Drosselklappenwellenlagerung einpressen soll gar nicht mal so schwer sein. Drosselklappe abschrauben, Welle ausbauen, Buchsen einbauen, Welle rein Drosselklappe wieder einbauen. Gemacht hab ich das nicht selber, da ich a:kein Bock habe die verstemmtem Schrauben aus der Drosseklappe zu murksen und b: ehrlichgesagt schiß habe, daß sich nach Zusammenbau sich eins der Schrauben lößt und mir in den Brennraum fällt.

Salut,

so einfach ist das Ganze leider nicht. Denn zum Umbau auf Buchsen muß erst nach dem Ausbau von der Drosselklappe und deren Welle die vergaserseitigen Bohrungen aufgebohrt werden, daß überhaupt Platz ist für eine Buchse. Und dies ist das Problem, denn die Bohrung ist immer oval aisgeschlagen.  Die beiden Bohrungen müssen einerseits in der selben Flucht liegen, andererseits aber auch genau so mittig zum Vergaserdurchlass, daß die Drosselklappe nachher genau exakt schließt. Mir ist leider bisher noch keine Idee gekommen wie man dies bewerkstelligen kann. Die alte Bohrung als Führung/Zentrierung ist aufgrund der Ovalität nicht möglich. Als Buchsenmaterial bietet sich Delrin oder Teflon an, da dies sicherlich nicht die Welle verschleißen lässt, was bei Lagerbronze oder gar Stahl wäre. Ich habe auch schon von Umbau der Drosselklaooenwellenlagerung auf kleine gedichtete Rillenlager gehört.

Hat da jemand Erfahrung damit?

 

L.G.

Roland

  • Like 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Die Buchsen von Käfer passen ganz gut. Mit verstellbaren Reibalen kann man sich mit Geduld in kleinen Schritten, Stück für Stück vorarbeiten, indem man die Alen immer weiter aufdreht. Ich habe drei Alen gebraucht, bis es soweit aufgerieben war. Der Vergaser läuft wieder sehr gut, ruhiger Motorlauf, keine Fehlzündungen. Macht Spaß.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das solltest Du mal sep. mit Fotos und genauen Bezeichnungen /Bezugsquellen ausführen. Ich habe das bislang einmal machen lassen (da ich Rolands Bedenken teile und weitaus weniger kann als er) , hatte aber (zufällig) eine NOS Welle. Einen Dichtungssatz mit Lagerbuchsen (!) und Drosselklappe gibt es hier:

https://www.ebay.de/itm/CITROEN-2CV-SOLEX-26-CBI-SERVICE-KIT/292037795118?epid=583625456&hash=item43fecf1d2e:g:rjsAAOSwWxNYsMev

Eine Bezugsquelle für die Welle fehlt mir noch.

Übrigens: Die Dichtungen der Drosselklappenwelle fette ich regelhaft, neuerdings mit einem calciumverseiftem Fett Marine-Fett (Ravenol), dass sich bisher nicht vollständig aufgelöst hat und auch die Dichtung nicht angreift. Besser wäre freilich:  Molub Aloy 2115 (Wenn man jemand im Schmierstoffhandel kennt, denn die erhältlichen großen Gebinde sind extrem teuer und man braucht nur 2g)  Es langt imo eigentlich oft, diese Dichtungen einfach auch mal neu zu machen. Solange das Oval noch nicht zu ovalig ist.

Bearbeitet von Rosti
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Salut,

auch ich fände interessant wie Du für eine zentrische Führung der Reibahle in der ovalen Bohrung gesorgt und dem Verziehen der neuen Bohrung in Richtung der Ovalität der alten Bohrung entgegengewirkt hast.

Ich muß aber auch zugestehen daß manchmal ein zuviel an theoretischem Wissen und Bedenken eine pragmatischen einfachen Lösung im Keime erstickt.  Ein Maschinenbauer hätte die Fahrradkettenschaltung nie erfunden, denn eine schräglaufende Kett darfs nicht geben. Die Praxis zeigt aber, daß so eine Schaltung doch "halbwegs vernünftig" funktioniert, auch wenn ich eine gerade laufende Kett im Kasten mit Nabenschaltung bevorzuge:)

deudeuchement

Roland

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ahoj zusammen,

eine kurze Meldung zum Stand der Dinge: Der alte Neu-Vergaser ist eingebaut und der Motorlauf ist nun eine wahre Pracht! Und nach näherer Betrachtung bestätigte sich der Verdacht: Die ausgeschlagenen Drosselklappenwellenlager sind eine, wenn nicht sogar die Ursache der Malaise …

In Sachen Vergaser-Überholung verfolge ich weiterhin interessiert Eure Diskussion (leider ohne mich fachlich einbringen zu können) – vielen Dank dafür!

Salut, Markus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn man eine Vergaser der ausgelutscht ist für ein paar Euro auf dem Teilemarkt kauft, macht man sich nicht so sehr viel Gedanken darüber, ober er es überlebt oder nicht. Kaputt ist er ja schon. ;) Wenn man verstellbare Reibahlen hat, diese in die alte Bohrung einführt, auf das vorhandene Maß anpasst, berührt sie zuerst die am meisten innen stehenden Stellen, egal welche Form die alte Bohrung hat. Dann eben mit sehr viel Geduld, in kleinsten Schritten weiter öffnen, dann werden sie auch wieder rund. Um beide Seiten in gleicher Flucht zu haben, hat sich als praktisch erwiesen, dass der Vergaser klein und die Ahlen lang genug waren. Sie passten in der Länge wunderbar durch. Die Löcher müssen ein ganzes Stück aufgerieben werden, bis die Hülsen passen, genügend Platz von Oval auf Rund zu schaben. 

Ich habe mir über die Theorie keine Gedanken gemacht, einfach nur nach einer Möglichkeit gesucht das Problem zu lösen und gemacht. Die Vergaser sind keine Präzisionsgeräte wie Bauteile bei einem modernen Auto. Wenn man sieht, mit wieviel Spiel die Motoren trotzdem noch gut laufen, kann man nur staunen. Meine OP ist gelungen, die Achse läuft geschmeidig durch, der Motor läuft sauber und ruhig und Fehlzündungen im Schiebebetrieb, Fehlanzeige. Auspuff ist natürlich auch gut abgedichtet, ja unter zuhilfenahme von Dichtpasste.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde es wichtig, daß die Wellenlöcher wieder exakt das Ursprungsmass haben/ an der richtigen Stelle sind, damit die Drosselklappe sich dann wieder mit dem richtigen Spaltmass im Ansaugrohr bewegen kann. Aussermittige Löcher machen den Vergaser unbrauchbar. Es geht um Zehntel.

 

MfG

Volker

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

Salut,

da hier das Thema "ausgeschlagene Sitze der Drosselklappenwellen" diskutiert wurde, hier meine nun praktischen Erfahrungen dazu:

In meiner Wellblechente ist ein 16PS Motor verbaut mit der Auspuffspinne sowie dem Vergaser eines AYA Motores, d.h. ein 32er Solex mit Beschleunigerpumpe (Dyane "67). Mit diesem Vergaser, anstelle des originalen 28er, läuft so ein Motor wesentlich kultivierter, dreht williger hoch, kein Loch beim Beschleunigen und warscheinlich auch etwas mehr an Leistung. Um diesen Vergaser zu adaptieren mußte ich ein neues Gasgestänge bauen (die Anlenkung des Drosselklappenhebels ist beim 28er unten, beim 32er oben) sowie den Hebel der Drosselklappenbetätigung mit einer zusätzlichen Bohrung zur Anlenkung des Gasgestänges versehen damit die ehemaligen Hebelverhältnisse wie beim 28er bestehen. Soweit so gut, den Umbau habe ich vor ca. 4 Jahren gemacht und bin sehr damit zufrieden gewesen. Seit einem halben Jahr nun ließ sich der Leerlauf nicht mehr zuverlässig einstellen, sie schlug beim Bergabfahren immer öfter aus dem Auspuff nach, zuletzte war sie vor einer Ampel nur noch mit Gasgeben am Laufen zu halten. Also habe ich erst Mal auf die originale Krümmerspinne + 28er Vergaser rückgebaut. Welche Enttäuschung, der Motor läuft nun wie ein Sack Nüsse :(, Dreht so was von unwillig hoch und die Spitzengeschwindigkeit liegt auch deutlich unter der Vorherigen. Dieser Vergaser ist aber derselbe mit dem ich vorher "gut " gefahren bin, und m.E. war er auch vor seiner Demontage recht gut eingestellt. Aber erst dadurch weiß ich nun noch mehr den 32er zu schätzen.

Das Problem am 32er war daß die Lagerung der Drosselklappenwelle so ausgeschlagen war, daß die Welle ca. 0,6 -0,8 mm Spiel hatte. 40.000Km vorher war er in perfektem Zustand. Ich muß wohl dazu sagen, daß ich beim Anfertigen des speziellen Gasgestänges darauf geachtet habe daß die Drosselklappe auch wirklich ganz öffnet, d.h. das Gaspedal fest ans Pedalbodenblech gedrückt bedeutet, daß ich Druck auf die Lagerung der Drosselkappenwelle gebe. Dies hat wohl den recht schnellen Verschleiß der Lagerung provoziert. Man sollte das Gasgestänge so bemessen daß beim Anschlag des Pedals am Bodenblech die Drosselklappenwelle noch ein wenig weiter aufgehen könnte, so ist es, wie ich beim Rückbau auf den 28er festgestellt habe, auch mit dem originalen Gestänge.

Also mußte ich mich zwangsweise auch mit dem Thema "Ausbuchsen" der Drosselklappenwellenlagerung auseinandersetzen, so auch meine Bedenken die ich weiter oben im Thread angesprochen habe. Im Netz recherchiert, auch hier im Forum bzw. im Tractionforum, und so habe ich die Idee adoptiert einen Führungsdorn als Zentrierhilfe zu benützen. Ein paar Wochen drüber nachgedacht wie ich das angehen soll ein paar Werkzeuge und Material gekauft.

Als erstes braucht man eine Standbohrmaschine und einen Maschinenschraubstock mit genügend großer Spannweite daß der Vergaser zwischen Flansch und Ansaugöffnung eingespannt werden kann. Bei meinem bisherigen guten Maschinenschraubstock fehlten leider 15mm in der Spannweite daß ich mir einen mit größerer Spannweite zulegen mußte. Oh weh sprach das .....

Dann besorgte ich mir einen speziellen Aufbohr-Bohrer mit 9,8mm Durchmesser. Die Drosselklappenwelle hat einen Durchmesser von 8mm, das Außenmaß der Lagerung am Vergaser beträgt 14mm. Ziel war Buchsen aus Teflon zu fertigen mit dem Maß 10/8mm, d. h. Wandstärke 1mm. Die Wandstärke das Vergasergehäuses beträgt dann an der Lagerung  noch 2mm. Die schon angesprochenen Käfer Drossellklappenwellenbuchsen haben auch dieses Maß, sind aber aus Alu mit Teflonbeschichtung. Wie die Länge der Käfer-Buchsen ist weiß ich nicht, sie sehen aber zu kurz aus.

Nach dem Aufbohren auf 9,8mm wollte ich dann auf 10mm aufreiben, also Reibahle mit 10mm und 70 mm Schneidenlänge besorgt, es ist eine bedingt nachstellbare Reibahle welche lt. Verkäufer zwischen 9,6 und 10mm einstellbar wäre. Teflon Rundmaterial in 10 sowie 12mm geordert, eine Reibahle in 8mm hatte ich schon vom Ventilführungen aufreiben.

imgp7211.jpg

Neue Drosselklappenwelle für den 30/32/40er Vergaser gibt es erstaun- und erfreulicherweise beim Franzosen, für alle anderen 2CV Vergaser gibt es keine Wellen. Theoretisch auch mit meiner kleinen Drehbank und Fräse machbar, ist das doch viel einfacher und weniger zeit und werkzeugkaufaufwändiger sie direkt fertig kaufen zu können. Also direkt zwei geordert.

imgp7210.jpg

Als Führungsdorn benutze ich eine Stößelstange irgend eines Citroen 4 Zylinders. Sie hat die perfekten 8mm und ist kerzengerade. Die störenden Enden habe ich abgeflext und dabei festgestellt daß es gar kein so ultrahartes Material ist, so daß ich die Enden dann auch schön in der Drehbank planen konnte.

Als erstes kontrollierte ich die Rundlaufgenauigkeit meines 0-8mm Bohrfutters indem ich den Führungsdorn einspannte und eine Meßuhr draufsetzte. Erstes Erstaunen, denn mein normalerweise benutztes kleines Borhfutter hat einen gehörigen Schlag von nahezu 3/10mm, indiskutabel ungenau. Endlich eine Erklärung für die meist zu großen Bohrungen. Also habe ich mein "große" Albrecht Präzisionsbohrfutter angebracht und es vermessen. Nun alles im grünen Bereich, der Schlag so 2-4/100.

drehen11.jpg

Als nächstes Kontrolle die Winkligkeit des Bohrmaschinentisches. Da er neigbar ist und nur eine recht grobe Skale vorhanden ist, hielt ich eine Kontrolle für notwendig. Mittels Stahlwinkel auf dem Tisch, an den Führungsdorn geschoben kann man leicht jede Winkelabweichung erkennen. Der Tisch stand auch ein wenig schief, also korrigiert.

drehen12.jpg

Ziel war nun eine Tischposition zu finden in welcher ich den Vergaser mittels Führungsdorn zentriert montieren konnte und dann OHNE den Tisch nochmals in der Höhe/Position zu verändern, sowohl den Führungsdorn entfernen, als auch den Ausbohrer anbringen könnte. Das Ganze natürlich so daß die obere und untere Lagerung in einem Arbeitsgang aufgebohrt werden kann. Der Pinolenhub beträgt bei meiner Mittelklasse Einhell Standbohrmaschine 80mm, die tragende Länge der Drosselklappenwelle 70mm, sollte also machbar sein. Es war aber ein wenig Herumprobiererei nötig um die passende Position zu finden. Auch mußte ich einen neuen Führungsdorn anfertigen, da der erste zwar lang genug war um den Vergaser zu zentrieren, doch in dieser Hohe des Arbeitstisches war kein Einsetzen des Bohrers möglich. Den Führungsdorn kann man ja nach unten durch die Mittenbohrung des Tisches "entlassen".

Zusätzlich mußte ich den Schaft des Bohrers seines abgeflachten Endes berauben, war "nur" HSS, ließ sich also abflexen und dann gut auf der Drehbank plandrehen.

Also nun in den Vergaser den Führungsdorn einführen und diesen im Bohrfutter gut spannen, dann den Vergaser auf dem Dorn gleitend im Maschinenschraubstock fixieren. Anfänglich ging ich davon aus daß die Bohrungen lediglich in Richtung Druckseite (des Gasgestänges) ausgeschlagen wären, doch letzlich habe ich mich dazu entschlossen nicht die der Druckseite entgegengesetzte Seite in Kontakt mit dem Führungsdorn zu bringen sondern ein wenig mehr in Richtung gemittelter Mitte der ausgeschlagenen Bohrung. Das war auch wohl richtig, dazu später mehr.

drehen13.jpg

Der sogenannte "Ausbohrer" unterscheidet sich von einem "normalen" Stahl/Eisen Bohrer durch die Anzahl der Schneiden, sowie durch einen anderen Schneidenwinkel. Ein üblicher Bohrer hat nur zwei Scheiden und neigt dadurch leicht zum verlaufen. Ein Ausbohrer hat drei Schneiden und zentriert sich dadurch bei ausgeschlagenen Bohrungen besser. Auch der andere, flachere Schneidenweinkel trägt dazu bei.

imgp7212.jpg

Drehzahl für einen 10mm Bohrer sind so um die 700min-1. Ein wenig Schneidöl drauf und die Bohrungen mit nicht so hohem Vorschub ausgebohrt, es klappte alles wie gedacht, dachte ich.

drehen14.jpg

Vergaser ausgespannt und die Bohrungen betrachtet: Die erste schön zentrisch gebohrt, doch die Untere ein wenig verzogen nach einer Seite.

imgp7213.jpg

imgp7214.jpg

Ich vermute daß ich trotz der Sorgfalt beim Mehrmaligen Einspannen mittels Führungsdorn und Kontrolle nicht genau genug gespannt habe. Warscheinlich habe ich durch die letzte leichte Korrektur an der oberen Lagerung den Vergaser leicht (im Rahmen des Spiels der Bohrung) schief eingespannt. Aber ich spreche hier von so ca. 0,2mm Außermittigkeit. Als Abschluß der Drosselklappenwellenlagerung (welches Wort) sind beidseitig original kleine Plast-Dichtringe vorgesehen für welche ein Sitz in den Vergaser angebracht ist. Beim nächsten Vergaser würde ich diesen Sitz bedenkenlos als Maß fürs Zentrieren des Führungsdornes benutzen, denn die Dichtung muß natürlich genauso mittig sitzen wie die Welle. Das einzige Problem ist wie kontrolliere/justiere ich das Spiel des Führungsdornes in der unteren Wellenlagerung. Da kann man nicht hinschauen, man kann eigentlich nur den Vergaser auf dem Führungsdorn gleitend ihn zum Anliegen an den Dorn bringen. So ordentlich festspannen und dann erst vielleicht die Feinjustierung auf das gemittelte Zentrum mittels Verschieben des Maschinenschraubstockes vornehmen. Beim nächsten Vergaser weiß ich ob das Ergebnis dann genauer wird.

Meine "verstellbare" Reibahle ließ sich leider gar nicht in die 9,8mm Bohrung einführen, da sie in Wirklichkeit wohl eine 10mm ist und es ist auch keine "verstellbare" sondern eine "nachstellbare. Das heißt daß im Rahmen des Verschleißes der Reibahle, bzw. bei bewußt gewollter anderer Passung als H7, man mittels einer kleinen Spannvorrichtung den Durchmesser der Reibhale um ca. 2-3/100mm vergrößern kann. Für meinen Zweck also völlig ungeeignet um die 9,8er Bohrung auf 10mm aufzureiben. Also mußte ich meinen Plan ein wenig ändern und habe ich mich entschlossen dann halt die Teflonbuchsen einfach mit einem Außendurchmesser von 9,85 anzufertigen. Ist ja gehupft wie gesprungen, die Reibahle wollte ich als letzen Arbeitschritt haben um eine bessere Oberflächegüte der Bohrung zu haben und die Gewißheit einer genauen Flucht der Bohrungen. Aber nun ja die Oberflächenbeschaffenheit der Bohrung als Sitz für eine Teflonbuchse muß auch nicht höchste Oberflächengüte haben, ist vielleicht sogar besser so denn die "Rauhigkeit" der Bohrung hält die Teflonbuchse besser.

Also nun zun den Lagerbuchsen. Das Ausgangsmaterial ist Teflon, das gibt es als Rohmaterial in verschiendensten Maßen. Das 10er Teflon Rundmaterial was ich bekommen habe, hat einen tatsächlichen Durchmesser von 10,2mm. Es muß also auf 9,85 abgedreht werden.

imgp7215.jpg

Doch zuerst sollte die 8mm Bohrung erfolgen. Das Material möglichst kurz einspannen, da Teflon recht biegsam ist. Ansenken und dann mit einem 8mm Kurzbohrer eine genügend tiefe (etwas länger als der Lagersitz) Sacklochbohrung anbringen.

imgp7216.jpg

Das Rohstück muß etwas länger sein und sollte nicht komplett durchbohrt werden um zum Einspannen noch eine genügende Festigkeit zu haben, daher das Sackloch. Nun habe ich mir aus 8mm Eisen einen Zentrierzapfen gedreht. Das hohlgebohrte Teflon-Stück ist so dermaßen nachgiebig, daß einseitig eingespannt es nicht möglich wäre den Außendurchmesser abzudrehen. Der angefertigte Zentrierzapfen passt perfekt spielfrei in die Bohrung im Teflon und ist mit einer Zentrierbohrung versehen, so daß das Teflon Rundstück nun im Rollkörner am Reitstock aufgenommen werden kann. So kann nun problemlos ohne Durchbiegung des zu bearbeitenden Werkstückes der Durchmesser von 10,2mm auf 9,85 reduziert werden.

imgp7217.jpg

Mit einer Säge grob das überflüssige Endstück der Buchse abtrennen und mittels Daumen in die Bohrungen des Vergasers einpressen. Passte pefekt. Doch - wie zu erwarten - ist nun die Bohrung ein wenig "geschrumpft" da die Buchse ja mit Presssitz im Gehäuse sitzt.

imgp7218.jpg

Mit einer 8mm Reibahle, wenn sie scharf wäre wäre es besser gegangen:(, die Bohrung aufreiben und mittels der neuen Welle probieren ob noch nachgerieben werden muß.

Danach die in den Vergaserdurchlasshineinragenden Enden der Teflonbuchsen mittels Schleifzylinder angleichen.

imgp7220.jpg

imgp7219.jpg

imgp7223.jpg

imgp7222.jpg

Die zwei vom Franzosen erhaltenen Nachbauwellen haben leicht unterschiedliche Werte, entstammen auch eindeutig anderer Fertigungen. Die eine Welle hat ein Maß von 9,9mm, die Zweite ist 9,95mm dick. An der originalen eingelaufen Welle kann ich an einer nicht eingelaufgenen Stelle 9,98 messen. Die Nachbauwellen haben also erhebliches Untermaß.

imgp7221.jpg

Auch ansonsten sind sie nicht besonders maßhaltig. Die mit Gewinde versehenen Enden tragen Abflachungen zur Mitnahme des Hebels für die Drosselklappe einerseits, für die Betätigung der Beschleunigerpumpe andererseits. Die Position dieser Abflachungen im Verhältnis zur Position der Drosselklappen ist natürlich relavant für die Stellung des Betätigungshebels der Drosselklappe und damit auch für die Anschlagschraube, indirekt auch der Starterklappe und des Pumpenhubes der Beschleunigerpumpe. Leider sind die Abflachungen nicht ganz im richtigen Winkel, es mag noch nicht mal ein Grad sein, keine Ahnung, aber nun muß die Anschlagschraube jedenfalls fast komplett bis zum Anschlag eingeschraubt werden um einen minimalen Spalt der Drosselklappe zum Lufttrichter zu bewirken. Ich hoffe daß die verbliebenen , vielleicht zwei Gewindegänge, für die Standgaseinstellung reichen werden. Die Buchsen habe ich in der Länge etwas länger als die originale Lagerung bemesse, da ich auf die zusätzlichen Dichtungen verzichte. Ich halte diese nicht für nötig, da die Teflon Buchsen praktisch spielfrei sind.

Die montierte Drosselklappenwelle mit der Klappe schließt perfekt und liegt gut am Vergaserdurchlass an.

imgp7224.jpg

Was nun das Ganze Procedere zeigt, erstens kommt es nie so wie es soll, zweitens kann man nie genau genug arbeiten, daß aber in diesem Fall die leichte Winkelabweichung wohl auch nicht so relevant ist, da die Drosselklappe ziemlich perfekt schließt.

In den nächsten Tagen werde ich dann noch das Gasgestänge abändern so daß es längenverstellbar ist um unnötigen  Druck auf die Lagerung bei Vollgas zu unterbinden.

 

  • Like 7
  • Danke 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...