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Galvanische Entrostung - Erfahrungen!


Tim Schröder

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Ich entroste allermeistens elektrolytisch. Ein paar Stunden ins Bad, mit Druckluft abpusten, der Rost fliegt davon und mit Wasser abspülen. Dann  liegt das Zeug solange irgendwo rum, bis ich es entweder zum galvanisch verzinken gebe oder direkt lackiere. Vor dem Lackieren wird nach Bedarf sandgestrahlt, oder das Zeug geht nochmal in Natronlauge oder Phosphorsäure schwimmen. Je nach Bedarf und Lust.

Auch gut bei komplett vergammelten Bremssätteln - hänge ich komplett in Elektrolysebad. Schlauch dranlassen und hinterher unter die Manschetten gucken.

vorher - nachher

img_20190604_230353999bk6r.jpg

 

Direkt aus dem Elektrolysebad, Rostschicht ist locker und kann einfach weggeblasen werden

img_20200506_11112217uaj1g.jpg

 

Auch gern für Sättel, Radnaben etc.
Diese Sättel liegen jetzt seit 2 Jahren in Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit, ohne nenneswerten Rostansatz.

img_20190710_21283047vakb9.jpg

 

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Hallo,

vor einer Stunde schrieb schwinge:

Ich entroste allermeistens elektrolytisch. [...] Dann  liegt das Zeug solange irgendwo rum, bis ich es entweder zum galvanisch verzinken gebe oder direkt lackiere.

Wenn Du elektrolytisch entrostest, kannst Du auch selbst verzinken. Das Bad dasselbe, nur das noch Zinkoxid-Pulver dazugegeben wird. Die Anode muss aus reinem Zink oder aus Graphit bestehen.

Wichtig ist, dass Du nach dem Entrosten sofort verzinkst, noch bevor sich eine Oxidschicht auf dem Teil bildet. Ansonsten musst Du die Oxidschicht entfernen, indem Du das Teil eine Minute in Salzsäure legst. Danach gut abspülen und dann ins Verzinkungsbad.

Grüße
Andreas

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1 hour ago, AndreasRS said:

Wenn Du elektrolytisch entrostest, kannst Du auch selbst verzinken.

Sagst du das, weil du das selber machst, oder weil du es irgendwo gelesen hast. Zum Entrosten braucht man Opas Ladegerät, eine Steckdose und einen Bottich. Die gebrauchte Brühe kann man auf die Wiese kippen. So einfach soll das Verzinken nicht sein, nachdem was ich so gelesen und gesehen habe. Solange es daher die kleine Galvanikbude bei mir in der Nähe gibt, lass ich das dort machen. Kostet fast nix und die machen super Arbeit. Eigene Verzinkung ist geplant, irgendwann. Erstmal einen Raum dafür finden und Tanks bauen etc. Muss ja auch groß genug für Stabistangen, Hinterachsen usw sein, sonst kann ich das auch bleiben lassen. Wird man sicher auch anmelden müssen. Wer weiß, ob man für sowas eine Genehmigung bekommt. Und irgendwann muss die Brühe entsorgt werden, und das ist alles andere als billig.

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vor 19 Minuten schrieb schwinge:

Sagst du das, weil du das selber machst, oder weil du es irgendwo gelesen hast.

ich habe mich gründlich eingelesen und auch schon alles hier. Ich muss nur noch das Netzteil assemblieren. Mein aktuelles geht nur bis 5 A, was etwas knapp sein mag.

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vor 17 Minuten schrieb schwinge:

Eigene Verzinkung ist geplant, irgendwann. Erstmal einen Raum dafür finden und Tanks bauen etc. Muss ja auch groß genug für Stabistangen, Hinterachsen usw sein, sonst kann ich das auch bleiben lassen. Wird man sicher auch anmelden müssen. Wer weiß, ob man für sowas eine Genehmigung bekommt. Und irgendwann muss die Brühe entsorgt werden, und das ist alles andere als billig.

Eine Genehmigung brauchst Du auf jeden Fall. Die Kontrollen sind übrigens sehr streng. Auch wenn man eine Betriebsgenehmigung bekommen hat, hat man keine Pause. Bei uns ist es so, daß alle paar Monate jemand vom Amt zur Kontrolle vorbei kommt. Alle paar Jahre muß die Betriebsgenehmigung erneuert werden.

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So ist das leider. Ich hab ja schon so meine Späße mit Tankstelle, Öllager, Chemieraum usw... Vorschriften, Genehmigungen, Kontrollen. 

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Am 4.5.2021 um 18:20 schrieb AndreasRS:

Ansonsten gibt es aggressivere Säuren. Oxalsäure wäre die nächste Stufe und die wohl höchste sinnvolle Stufe ist Salzsäure, die aber gesundes Metall angreift. Man sollte seine Teil nicht über Nacht in Salzsäure lassen.

Ist Salzsäure wirklich aggressiv gegenüber nicht korrodiertem Metall? Ich frage, weil mein Vater mal verglich versucht hat, Platinen mit Salzsäure zu ätzen. Da hat sich rein gar nichts getan und das Kupfer wollte nicht weichen. Erst die Zugabe von Wasserstoffperoxid hat den Prozess gestartet. Das Kupfer wurde oxidiert und von der Salzsäure wurde das Oxid weg gefressen. 

Viele Grüße

Fred

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Hallo,

vor 1 Stunde schrieb Kugelblitz:

Ist Salzsäure wirklich aggressiv gegenüber nicht korrodiertem Metall?

das ist eine gute Frage! Es ist bei jedem Metall anders.

Nur Magnesium, Eisen und Zink werden von Salzsäure gefressen (und es entsteht explosiver Wasserstoff).

Grüße
Andreas

Bearbeitet von AndreasRS
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vor 3 Stunden schrieb Kugelblitz:

Ist Salzsäure wirklich aggressiv gegenüber nicht korrodiertem Metall? Ich frage, weil mein Vater mal verglich versucht hat, Platinen mit Salzsäure zu ätzen.

Einfach nach elektrochemischer Spannungsreihe suchen. Alle Elemente, die ein positives Potential haben (u.a. Kupfer) werden von nichtoxidierenden Säuren (Salzsäure, Schwefelsäure...) nicht angegriffen.

Gruß Jens 

 

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Hallo,

nach einer weiteren Woche im Zitronensäurebad hat sich noch etwas getan:

41158351vm.jpg

Man sieht auch deutlich, dass das rechte Teil stärker von Rost angefressen ist. Eine glatte Oberfläche ist nicht mehr hinzubekommen, nur mit schleifen, also viel Materialabtrag.

Vor dem Entrosten sahen die Teile ähnlich angegriffen ist. Erst jetzt sieht, wieviel der Rost gefressen hat.

41158352ys.jpg

Im Bad hat sich einiges angesammelt.

Demnächst galvanisch, sobald ich ein brauchbares Netzteil habe.

 

Grüße
Andreas

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2 minutes ago, AndreasRS said:

[...] brauchbares Netzteil [...]

 Altes Batterieladegerät. :) 

img_20190604_142407992ljj8.jpg  img_20190604_14141932yljl6.jpg

Erste Gehversuche. Mittlerweile ein 100l Bottich.

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Am 7.5.2021 um 12:18 schrieb AndreasRS:

ich habe mich gründlich eingelesen und auch schon alles hier. Ich muss nur noch das Netzteil assemblieren. Mein aktuelles geht nur bis 5 A, was etwas knapp sein mag.

wenn du in der Gegend bist, meld ďich. Hab noch ein altes Industrie Ladegerät. 6V/12 V max. 12 A Ladestrom über. Fehlen nur die Kabel.Ich würd ja sagen wir treffen uns zum XM auslesen, aber der steht noch beim Geiger. 

lg micha

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vor 22 Stunden schrieb schwinge:

ltes Batterieladegerät

Wo gibt's die?

Hatte mir mal eins aus China bestellt, das so analog aussah. Aber es kam dann leider was modernes. Wahrscheinlich hätten die sich auch über eine Reklamation sehr gewundert.

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6 minutes ago, Dr.Jones said:

Wo gibt's die?

Im Schrottcontainer.
Auf dem Wertstoffhof.
Bei Ibey.
In Oppas Garage.
Auf dem Dachboden.

Also quasi überall für ein oder zwei Flasche Bier. Da muss man sich nix neues kaufen.

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Am 7.5.2021 um 11:58 schrieb schwinge:

Muss ja auch groß genug für Stabistangen

Überlege dir das normal. Verzinken von Federn ist ein spezielles Thema 

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Hi, erzähl.

In meinem Bottich wird entrostet, nicht verzinkt. Habe aber vor ein paar Jahren einen hinteren Stabi XM Break galvanisch verzinken lassen. Mein Galvaniker hat nix dazu gesagt. Und was ich in 30s so ergugeln konnte, tut das auch nix. Logisch. Kauf mal eine Kiste Federn. Die sind idR galvanisch verzinkt.

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Ich sagte nicht das geht nicht sondern es ist ein spezielles Thema. Das Problem ist die Versprödung. Gleiches Problem auch bei der galvanischen Entrostung.

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:wacko:

Dann möchte ich eine Warnung aussprechen: Falls ihr mal einem silbernen Break hinterherfahrt - Abstand halten. Es könnten Bruchstücke eines Stabilistors abfallen.

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Vielleicht hat ja dein Galvaniker auch alles richtig gemacht. Scheint ja nicht so schwer. Zu Hause aber nicht so leicht, weil der Backofen zu kurz ist :). Und vielleicht gehoert noch ein wenig Erfahrung dazu.

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Am 8.5.2021 um 15:43 schrieb jens-thomas:

Einfach nach elektrochemischer Spannungsreihe suchen. Alle Elemente, die ein positives Potential haben (u.a. Kupfer) werden von nichtoxidierenden Säuren (Salzsäure, Schwefelsäure...) nicht angegriffen.

Gruß Jens 

 

Da merkt man mal, was man trotz Leistungskurs Chemie alles nicht gelernt hat... Danke!

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  • 11 Monate später...

Wie sieht es aus hat sich schon einer von euch ans Zink gewagt?

 

Ich habe mal das Rezept von Andreas nachgekocht. Ich habe es erst mal an etwas Blechschrott getestet. Zur Vorbereitung war ich für den Test nicht so gründlich, habe elektrolytisch entrostet, gespült und ab in die Verzinkung, ein paar mal gewendet und eine Weile drin gelassen, Strom etwa 10mA/cm².

Nach dem Spülen und abwischen mit einem Tuch:

large.testblech.JPG.8118d01ed7ae54b69e229097803030ed.JPG

Es ist eindeutig Zink drauf, aber wenn ich das praktisch nutzen will brauche ich einen größeren Behälter und bessere wären dann auch mehrere Anoden an jeder Seite.

Wenn man mag lässt es sich mit Stahlwolle auch zum Glänzen bringen.

Habt ihr Vorschläge was ich testen kann ob die Verzinkung etwas taugt?

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Testen: Korrosiver Umgebung (Wärme, Feuchtigkeit, Salz) aussetzen. Muss natürlich für Kontrolle sorgen. Also zB einen Bereich freikratzen.

Ich hab auch schon ein paar Monate ein paar Zn-Bleche rumliegen, leider noch keine Langeweile zum Experimentieren gehabt.

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Bei der Haltbarkeit von galvanischer Verzinkung bin ich sehr skeptisch.

Ich denke da noch an mein neues Xantia Kreuzgelenk, das war neu eine verzinkte Pracht. Hat keine 2 Jahre gedauert bis das rostig war und dann behandelt werden musste. Das selbe trifft auf den hinteren Teil der Xantia Servoleitung zu. Die Teile werden so viel verzinkt bis sie beim Verkauf schön aussehen, eigentlich müsste da wohl viel mehr Zink und evtl mehr Qualität drauf.

Ich habe sehr gute Erfahrung mit Zinga, gepinselt schützt das schon wenn man das Blech noch zwischen den Pinselstrichen sieht. Da bekommt man laut technischem Merkblatt auch Schutz für Jahrzehnte hin. Der Schutz überbrückt auch kleine Beschädigungen.

Am 9.5.2021 um 20:51 schrieb AndreasRS:

 

41158351vm.jpg

In den Poren der vergrößerten Metalloberfläche haftet Zinga perfekt und schützt dann am idiotensichersten. Was anderes würde ich in die Poren gar nicht reinmachen. Säurefest bekommt man das Poröse Zinga dann mit z.b. Zingalufer (silbern). Siehe Technisches Merkblatt.

Bearbeitet von matgom
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