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Können sich Radschrauben nach 5000km spontan lockern?


ACCM Martin Klinger

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...und dann war da noch der Kunde, der beim sebstdurchgeführten Räderwechsel die Radbolzen abreisst: "ich zieh doch immer mit Drehmoment fest und öle meine Gewinde immer kräftig ein...." 

...kommt täglich vor!

Bearbeitet von Petruschka
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24 minutes ago, Petruschka said:

...kommt täglich vor!

Ja, wie gesagt, etwas Gefühl sollte man schon haben. Beim Anziehen hab ich noch nie eine Radschraube abgerissen und so wie ich heute Räder montiere praktiziere ich es schon 35 Jahre. Ich verwende Lagerfett an den Radschrauben .....ausschließlich an den Gewinden.

Mein steinalter Drehmomentschlüssel, der auch nicht mehr ratscht weil ein Freund vor etlichen Jahren die Ratsche gekillt hat (hab das dann verschweisst), ist laut Skala auf 140 NM eingestellt und tatsächlich werden es weniger sein, deutlich!

Bearbeitet von Manson
  • Traurig 1
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Ich sage es mal so: Damals beim C1 I, der etwa 9 oder 10 Monate alt war, als er zu mir kam, musste ich beim ersten Radwechsel die Felgen per Hammerschlag von ihrer Auflage trennen.

Da ist mir ein Gramm Universalfett, verteilt auf die Auflagefläche, die deutlich liebere, weil sanftere Methode. Es hat deswegen auch nie ein Rade gewackelt.

Kräftig schmieren ist was anderes, aber festgerostete Stahlfelgen sind definitiv auch nicht lustig.

Ich habe danach nie wieder nachgefettet, musste aber auch nie mehr wieder den Hammer holen zum Radwechsel.

Quintessenz: Rostschutz ist nicht verkehrt. Wenn man da nicht im Überfluss schmiert, passiert nichts, denn was zuviel ist, kann dann verdrängt werden. Öl nimmt man schon deshalb nicht, weil das Zeug nicht auf Bremsscheiben tropfen soll, was auch die Motivation ist, sehr, sehr sparsam zu schmieren.

Zum Gewinde ölen: Die aufgebrachte Kraft bleibt ganz genau die gleiche. Deswegen reisst kein Bolzen ab. Man kann aber auch einen Drehmomentschlüssel falsch anwenden. Ein Beispiel wurde in dem oben verlinkten Thema genannt. So frei nach dem Motto: Viel hilft viel. Das sind dann die, die nach dem Klick noch ein Stück weitermurksen. Da kann dann der Drehmomentschlüssel überhaupt nichts dafür, wenn das abreisst. Genauso wenig, wie bei den Kameraden, die mit dem Schlagschrauber vorziehen, der entweder gar keine Begrenzung hat, oder eine jenseits der 200Nm. Irgendwann ist dann so ein Bolzen halt mal ab, wenn der Schlagschrauber da lang genug dran rum nuckelt. Kann dann auch der Drehmomentschlüssel nicht ändern, der erst nach dem Schlagschrauber zum Einsatz kommt. Da liegt auch der eigentliche Sinn der Begrenzung des Drehmoments bei Schlagschraubern. Drauf verlassen, dass der Wert genau stimmt, wird man sich vernünftigerweise nicht; ist ja kein Messwerkzeug. Dafür ist der Drehmomentschlüssel da. Aber es schont im Zweifel das Material...

  • Traurig 1
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1 minute ago, bluedog said:

Zum Gewinde ölen: Die aufgebrachte Kraft bleibt ganz genau die gleiche.

Gleich bleibt das Drehmoment, mit dem du anziehst, vielleicht. Und wenn dem so sein sollte, machst du was falsch. Relevant ist die Klemmkraft einer Schraubverbindung. Davon leitet sich das Drehmoment ab. Wenn die Umstände vom "Soll" abweichen, muss demzufolge das Anzugsdrehmoment entsprechend angepasst werden.
Ich öle und fette - sozusagen was das Zeug hält. Geht bei Streusalz nicht anders, wenn man nicht alle 10 Jahre Neuteile verbauen will.

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vor 13 Minuten schrieb schwinge:

Relevant ist die Klemmkraft einer Schraubverbindung.

Die wird aber sicher nicht kleiner, wenn sich die Verschraubung leichter festdrehen lässt.

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Die Drehmomentvorgabe soll doch sicher stellen das ich die Schraube soweit anziehe das ich sicher im elastischen Bereich bleibe, die Schraube bzw. die Felge nicht bleibend Verforme. Die Angaben beziehen sich auch auf leicht geöltes Gewinde , problematisch ist doch eher wenn es im Gewinde klemmt, ich also deswegen die Drehmomentwerte erreiche ohne das die Schraube schon komplett drin ist. Fett und Öl ist immer gut außer auf den Bremsen.

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Zitat

Können sich Radschrauben nach 5000km spontan lockern?

Spontan (von jetzt auf gleich) nicht, aber schleichend. Mögliche Gründe wurden bereits zur Genüge genannt. 

Ich musste vor deutlich weniger als 5000 Kilometern vorne links das Ersatzrad meines Berlingo montieren, da in der Lauffläche des montierten Reifens eine Schraube steckte. Natürlich habe ich die Auflagefläche der Felge des Ersatzrades, die Auflagefläche der Bremsscheibe und die Radschrauben mit einer Drahtbürste gereinigt. Angezogen mit ca. 110 Nm laut Skala des Drehmomentschlüssels.

Es gab zunehmend Geräusche von vorne rechts beim Überfahren von Unebenheiten. Probefahrt fehlt noch, der Wechsel auf das reparierte Rad erfolgte heute. 

In meinem Fall war es wohl die innerhalb von zehn Jahren unter dem Auto angerostete Felge des Ersatzrads, die eine dauerhaft feste Verbindung verhindert hat. 

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Also ich kenne Länder auf diesem Planeten da ziehen die Menschen ihre Räder täglich nach und fahren trotzdem nie ohne Ersatzschrauben weil selbst bei täglichen Kontrollen manchmal ein paar radschrauben verloren gehen auch an pkw

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Und ich kenne Länder, da lässt man sein KFZ keine drei Minuten unbewacht stehen, weil sonst mindestens ganze Räder fehlen. Im Zweifel alle vier oder das ganze Auto. Das hat aber rein gar nichts mit der Frage zu tun, ob sich Radmuttern oder Radschrauben von allein lösen können oder nicht.

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vor 9 Stunden schrieb Petruschka:

Umgekehrtes gilt natürlich auch: Wenn die Gewinde verschmutzt oder verrostet sind, signalisiert der Drehmomentschlüssel viel früher schon 110 Nm, obwohl tatsächlich erst 70 Nm erreicht sind... und dann löst sich das ganze wieder...

Genau das ist mir passiert. Nach dem Anziehen auf 100 Nm und nachziehen nach 50km lockerte sich das Rad nach ca. 200km wieder und ein Schleifgeräusch war zu hören. Ursache waren nach 12 Jahren verroste Radschrauben, von denen eine beim vorsichtigen Rausschrauben sogar abgerissen ist. Mit neuen Schrauben keine Probleme mehr.

Um einer Drehmoment-Diskussion vorzubeugen, hier nochmal die Drehmomente für die meisten Modelle:

😉

Bearbeitet von Higgins*
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ACCM Martin Klinger

Danke für eure Beiträge und Einschätzungen.

Die betroffene Person wird jetzt konkret nichts unternehmen, weil es ja auch wenig bringt, wenn man keinerlei Beweise hat. Aber sie wird in nächster Zeit Vorsicht walten lassen. Denn wie gesagt: Motiv, Gelegenheit und Fähigkeit wären bei einer verdächtigen Person vorhanden, aber jemanden fälschlich beschuldigen will man ja auch nicht.

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Von allein lösen sich übrigens eigentlich nur linke Räder, deshalb gab es auch mal Versuche mit Linksgewinde auf der linken Seite. Auf der rechten Seite ziehen sich zu schwach angezogene Schrauben eher noch leicht fest.

Noch ein Hinweis: Bei zu fest angezogenen Radschrauben oder -muttern können auch die Schrauben bzw. Radbolzen überdehnt werden. Kann auch manchmal dazu führen, dass die nicht mehr halten, egal, was man macht.

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1 hour ago, NonesensE said:

Versuche mit Linksgewinde auf der linken Seite

Die alten großen Ford Transit mit Zwillingsbereifung hinten hatten das alle jahrzehntelang als Standard ....beim Wechsel des linken Vorderrads hat mir mein Kumpel meinen ersten Drehmomentschlüssel gekillt indem er mit seinen damaligen ca. 150kg auf das 2" Wasserleitungsrohr sprang das er als verlängerten Hebel draufgesteckt hatte .....hmmm, ich dachte er wüsste das es Linksgewinde sind.

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vor 7 Stunden schrieb Manson:

Die alten großen Ford Transit mit Zwillingsbereifung hinten hatten das alle jahrzehntelang als Standard ....beim Wechsel des linken Vorderrads hat mir mein Kumpel meinen ersten Drehmomentschlüssel gekillt indem er mit seinen damaligen ca. 150kg auf das 2" Wasserleitungsrohr sprang das er als verlängerten Hebel draufgesteckt hatte .....hmmm, ich dachte er wüsste das es Linksgewinde sind.

Auf einen Drehmomentschlüssel steckt man kein Rohr auf und man benutzt ihn auch nicht zum Lösen von festgegammelten Schrauben. Niemals! Ohne Ausnahme! 

Ansonsten ist es die sekundenschnelle Metamorphose von Präzisionswerkzeug zu Altmetall!

Ausserdem informiere ich mich vorher, ob Linksgewinde vorhanden sind... Ansonsten muss man sich folgenden Spruch anhören: " Wo andere das Hirn nehmen, nimmt er den Hammer!"

 

Bearbeitet von Petruschka
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vor 7 Stunden schrieb Manson:

Die alten großen Ford Transit mit Zwillingsbereifung hinten hatten das alle jahrzehntelang als Standard ....beim Wechsel des linken Vorderrads hat mir mein Kumpel meinen ersten Drehmomentschlüssel gekillt indem er mit seinen damaligen ca. 150kg auf das 2" Wasserleitungsrohr sprang das er als verlängerten Hebel draufgesteckt hatte .....hmmm, ich dachte er wüsste das es Linksgewinde sind.

?imw=5000&imh=5000&ima=fit&impolicy=Lett

"Sabbel nich! Dat geit!"

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Tja mein Freund Sascha ist Grobmotoriker aber das kann er richtig gut. Wenns aber um Nachdenken, Nachfragen oder filigrane Arbeiten am Kfz geht dann......

Ja, der Drehmomentschlüssel war danach Kernschrott und wanderte direkt in die Tonne ...und er in den Laden um einen neuen zu kaufen :)

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vor 3 Stunden schrieb ajkon1:

Ich habe noch nie eine Radschraube gefettet oder geölt mein Meister hätte mich gefressen wenn er das gesehen hätte.

Die Frage taucht ja immer wieder auf. Von Audi (meine ich) habe ich mal irgendwo die offizielle Anweisung gelesen, das Gewinde leicht einzuölen (Konus bzw. Flachbund natürlich trocken).

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  • 2 Wochen später...

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