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LHS2 oder LHS 2000 ?


Bernhard

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Hallo,

nach dem Verfolgen der interessanten Diskussion zum LHS-/LHM-Wechsel zwischen U. Schwinn und H. Bein (im Suche/Biete-Forum) tauchen bei mir noch mehr Fragen bezüglich LHS auf:

Es war mal die Rede davon (im DS-Clubforum), daß LHS 2 viel stärker hygroskopisch und korrosiv wirke als das alte LHS aus den 50ern !

.

Ist das wirklich ein Risiko (das z.B. darin bestünde, eine LHS-DS über Winter einzulagern (also auch mit Frost-Tauwechseln und entsprechenden Kondenastionsvorgängen) und dann im Frühjahr feste Vorderradbremsen und andere Scherze zu erleben...-?. UND: Wie verhält sich im Verhältnis hierzu LHS 2000?

Wie oft wechselst Du, trefflicher U. Schwinn, das LHS?

Vielen Dank im Voraus für Tips,

ACCM Bernhard (der rote Flüssigkeiten auch im Glase schätzt)

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Hallo Bernhard,

richtig, die LHS 2 ist hygroskopisch. Die erste verwendete LHS war aber so aggressiv, dass sie langsam die Dichtungen zersetzte, was den schlechten Ruf der Hydropneumatik bis heute geprägt hat, da die ersten Déessen permantent liegen blieben, im wahrsten Sinn des Wortes.

LHS 2000 wird von Herrn Petermann hergestellt, und da LHS 2 heutzutage schwer aufzutreiben ist, ist das für mich die einzig wahre ALternative.

Es werden bisweilen auch englische Bremsflüssigkeiten oder Silikonöle angeboten, aber davon ist dringend abzuraten: Die wesentlich geringere Schmierwirkung von Bremsflüssigkeit lässt die Aggregate der Hydraulik wesentlich schneller verschleissen, Silikonöle neigen zur Blasenbildung, was man in der Bremsanlage garnicht gebrauchen kann.

Wenn man ein D-Modell mit LHS bei wechselndem Klima möglichst geschützt überwintern lassen will, sollte man vor dem Einlagern nochmal die LHS komplett erneuern, den Druck an Federung, Bremse und Regler ablassen und das Entlüftungsloch am Deckel des Behälters zukleben. Unter der Voraussetzung, dass das System keine Undichtigkeiten aufweist, ist dies die einzige Stelle, die mit Luft in Berührung kommt (Ausnahme sind bei einigen älteren Halbautomaten die Überlaufschläuche der Niederdruckpumpe).

Meine ID habe ich immer wieder längere Phasen stehen. In zehn Jahren musste ich nach einer längeren Standzeit die vorderen Bremssättel einmal überholen (die pissten LHS, aber nur wegen korrodierter Sitze der Dichtringe, eindeutig ein Altschaden) und vor zwei Jahren die hinteren Bremszylinder (festgegammelt). War beides kein grosser Aufwand (habe keine Servolenkung, was ein Glück!).

Viele Grüsse

Henning

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ACCM Schwinn U.

Nachtrag an Bernhard ganz oben: Die festgehende Schaltstange an meinem 58er DS war umspült von frischem LHS2000. Das Sofortlospissabenteuer passierte mit DOT4, mit dem ich zuerst mal zu spülen gedachte, weil billig.

Dass LHS -wie Henning meint- dafür gedachte Dichtungen auffrisst ist ein Gerücht bzw eine Verwechslung, wie man auch nachlesen kann: In einigen der ersten DS wurden Dichtungen eines Lieferanten verbaut, der sich nicht um die geforderten Eigenschaften der Dichtungen scherte. Die Dichtungen waren schuld, nicht das LHS. Tatsächlich halten ROTE Dichtungen sogar länger als GRÜNE und der Oberschrott sind die WEISSEN Dichtungen, deren Einsatz nur an manchen Zwecken erlaubt ist. Sie sollen LHS und LHM vertragen, vertragen aber in Wirklichkeit keinen der beiden Säfte und man erkennt sie abgesehen vom Ersatzteilkatalog daran, dass sie schnell eckig werden, während sie beim Einbau Ringdichtungen waren. Dass LHS2 die Karren schneller festgammeln lässt als sonstwas glaube ich auch: Mehrfach habe ich erlebt, dass Franzosen mir einen DS Baujahr 1966 vorführen wollten und diese Herren dann selbst erstaunt waren, dass sie die Kiste wegen fester Vorderbremse nicht mehr aus der Garage kriegten. Silikon ist momentan bei den Franzosen das Allheilmittel, aber die Probleme kommen schnell....Grüße US

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Hallo US,

ich kannte nur die Version von der aggressiven Flüssigkeit. Aber das mit den Dichtungen des uninteressierten Lieferanten würde auch gut passen.

Auf jeden Fall ist die LHS2 gegenüber der ersten LHS in einigen Punkten verbessert.

Für genaue Definitionen einfach mal Herrn Petermann anrufen, wenn sein Ulaub beendet ist.

Die Sache mit den verschiedenen Dichtungssorten kann ich nur bestätigen.

So langsam kristallisiert sich doch ein einheitliches Bild der Ansichten, oder? Ich hoffe, dass keine allzugrossen Unstimmigkeiten der verschiedenen Erfahrungen und Ansichten mehr vorhanden sind, damit die Verwirrung nicht zu gross wird.

Grüsse

Henning

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Hallo,

Danke, Henning und US!

Das Bild rundet sich tatsächlich, und man hat ja mit einer "roten" Göttin auch gar keine andere Wahl, als halt 1-2 jährig auf frische Flüssigkeit zu wechseln und die winterliche Totalstandzeit so kurz als möglich zu halten...

Aber...: sollte man echt VOR der Stillegung LHS wechseln??? Wollte ich eigentlich standardmäßig und wie oft nachzulesen anläßlich der Frühjahrsinspektion machen!

Und: vermeidet denn nun LHS 2000 die erwähnten Nachteile von LHS 2 (teilweise)-?

Gruesze, ACCM Bernhard

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ACCM Schwinn U.

Hallo, Bernhard, von der Logik her wäre es sicher sinnvoll, VOR dem längeren Stillstand zu wechseln. Denn da das "eingefangene" Wasser nicht umgewälzt wird, kann es sich nur durch Diffusion verteilen und ein größerer Teil des Systems bleibt wasserfrei. Sehr sinnvoll ist auch der obige Tip mit dem Schließen des Lüftungslochs im Deckel des Bottichs, da dort das meiste Wasser eindringt wegen der großen Oberfläche (einige Quadratdezimeter) der Kontaktfläche LHS /Luft. Ich denke sogar, dass praktisch alles Wasser diesen Weg ins System nimmt.

Dass LHS2 besser als LHS sein soll, sollte man zwar hoffen, weil es eben der Nachfolger ist, aber aus der praktischen Erfahrung entnehme ich eher das Gegenteil...komisch.

Ich selbst wechsle garnicht mehr die Flüssigkeit seit ca 10 Jahren, obwohl ich beide Autos noch habe, mit denen ich die geschilderten Erlebnisse hatte und auch manchmal damit rumfahre. Und in den Wagen ist die Niederdruckpumpe/ Wasserpumpe zu finden und der allererste Druckregler mit dem kleinen Deckel und der kleine Kupplungskorrektor- alles Teile, von denen man manchmal liest, dass sie niix taugen sollen und man sie ersetzen sollte und Citroen sie ja selbst später ersetzt habe und so...Aber schon die dritte 6-Volt-Batterie habe ich seitdem drin. Auch das kostet Geld, dummerweise und unvermeidbar...Dafür sind die uralten Michelinreifen offenbar sehr sehr langlebig, denn auf dem 58-er DS habe ich zum Teil noch die allerersten Reifen an Bord mit dem alten Schriftzug und der zugegebenermaßen verblassten Weißwandflanke. Auch gegen Stehplatten sind diese Reifen offenbar immun. Grüße US

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Hallo US,

Ich hatte auf meiner ID 19 auch uralte Michelin X und bin damit lustig durch die Gegend gekurvt. Die waren so hart, dass sie in fast jeder Kurve quietschten.

Bis mir dann bei 160 km/h auf der Autobahn ein Hinterreifen platzte (vielleicht fährst Du mit Deinen alten Damen nicht so schnell). Dadurch büsste ich eine Radkappe ein (sind die mittelgrossen ID-Kappen für ZV mit mittigem Niet, nicht einfach zu beschaffen).

Danach kaufte ich mir ganz schnell einen neuen Satz (Reifen, nicht Radkappen!).

Schön, dass Du mit Deiner Methode, die LHS nicht zu wechseln, Glück hattest. Da ich meine ID sommers als Alltagsauto mit jährlichen Laufleistungen von bis zu 40tkm einsetze, fühle ich mich trotzdem sicherer mit frischer LHS und erneuerten Dichtungen. Aber eine HA-DS ist eben doch deutlich komplexer.

Die Spülung mit DOT 4 halte ich jedoch für kritisch, da diese, wie ich bereits schrieb, nicht die Schmeirfähigkeit von LHS erreicht und den Aggregaten zusetzt.

Frische LHS 2000 hat noch einen deutlichen Vorteil gegenüber alter LHS/LHS2: Sie riecht nicht wie alter Fisch!

Hoffe, Du hast noch lange viel Freude mit den Göttinen. Vielleicht trifft man sich mal...

Gruss

Henning

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ACCM Schwinn U.

Hallo, Henning, quietschen tun meine Michelin 165/400, die ich neu produziert vor ca 15 Jahren gekauft habe und erst zur Hälfte abgefahren sind. Aber die ganz alten seltsamerweise nicht. Hast Du inzwischen solche Radkappen als Ersatz? Wenn es sich um Aluradkappen mit in der Mitte festgenieteter rückseitiger Spannfeder handeln sollte, dann kann ich Dir ein Paar neue anbieten. Auf der Originalverpackung steht DM 854 3b. Durchmesser 19.5 cm, stark bombiert, die Spannfeder packt in zwei Löcher der Felge.

Deine Fahrleistung ist nicht schlecht, was ist das genau für ein Auto - Bj./Modell/km-Stand?

Aber wer hat denn gesagt, dass ich was gegen neue Dichtungen habe?

Und warum sollte DOT4 den Aggregaten zusetzen? Dann hätte doch die Mehrheit der auf der Erde rumfahrenden Autos gleich den eingebauten Gilb in der Bremsanlage, denn die laufen doch alle mit DOT4 und der Stößel des Hauptbremszylinders z. B. ist oft in Bewegung...

Und stinken tun nur ewig alte LHS-Befüllungen, und für mich ist das ein relativer Qualitätsnachweis- Denn wenn ein vergessener DS so stinkt, dann hebt er sich und bremst auch, wenn Du ihn dann aus seinem jahrzehntelangenTiefschlaf erweckst, und Du kommst auch aus der Garage und auf den Hänger, weil die Bremse NICHT blockiert. Was bei dem gleichen Wagen mit frischem LHS2/LHS2000 und so schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr so sicher ist...- und das ist nicht nur meine Erfahrung, denn man redet ja mit ähnlich Infizierten und vergleicht...

Ich habe nie gemeint, dass Du die Hydraulikanlage danach in dem Zustand lassen sollst, wenn Du ständig fährst...und das habe ich auch nicht gemacht...Grüße US

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