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XM Bremswirkung hinten zu stark?!


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Wollte heute das Prüfgutachten für meinen XM 2,1TD Break machen lassen. Der Mann vom ARBÖ (österr. Äquivalent zum ADAC) stellte dabei fest, dass bei starkem Tritt auf die Bremse die Wirkung auf die Hinterräder stärker ausfällt als auf die Vorderräder. Meinte auch, dass bei kritischen Situationen das Heck nach vor kommen könnte, ergo schwerer Mangel und keine Plakette.

Bei "normalem" Tritt auf die Bremse lagen die Werte im üblichen Bereich. Vorne sowieso.

Eine Citroen-Werkstätte meinte, dass das durch das Eintauchen des Hecks normal sei und die Prüfung nochmals in Höchststellung erfolgen sollte. Ok, in Höchststellung bin ich auf der Straße aber nicht unterwegs...

Eine zweite Cit-Werkstätte lokalisierte mögliche Ursachen beim Höhenkorrektor oder bei nicht-gängigen Bremsen hinten. Zweiteres erschien mir nicht ganz logisch, da die Bremswirkung dann eigentlich schlechter sein sollte, oder?

Scheiben und Klötze wurden vor ca. einem Jahr vorne und hinten komplett gewechselt, sind also noch ziemlich neu.

Wer kann dazu eine fachkundige Meinung abgeben? Gehört das kontrolliert/repariert oder ist das normal?

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Hallo Fliege,

Deinen konkreten Fall kenne ich natürlich nicht, deswegen kann ich nicht ausschliessen, dass doch etwas defekt ist. Die Prüfung bei Höchststellung würde das aber dann zeigen.

Es klingt aber sehr nach einem fachlichen Missverständnis des Arbö-Manns (so etwas wie in D der TÜV/Dekra, nehme ich an?), bzw. die Cit-Werkstatt hat Recht.

Was ist passiert? Der Wagen STEHT(!!!) auf dem Prüfstand. Die Hinterräder wurden auf dem Prüfstand beschleunigt, die Bremse betätigt => die nun Widerstand leistenden Hinterräder werden von den Rollen nach hinten gezogen => die Längslenker federn ein und ziehen das Heck regelrecht nach unten => der Druck auf die Federzylinder nimmt zu, aus denen die hinteren Bremsen ihren Druck beziehen => die Hinterachse wird immer stärker gebremst, die Bremsregelung gerät völlig durcheinander.

Was passiert bei der "echten" Bremsung auf der Strasse? Der Wagen FÄHRT(!!!) vorwärts. Bremse wird getreten => Die Hinterräder (und die Vorderräder auch) leisten Widerstand, was das Heck einfedern liesse, WENN nicht gleichzeitig der in Bewegung befindliche Wagen nach vorne zerren würde, was den Eintaucheffekt ausgleicht und meist knapp übersteigt, so dass das Heck entweder bleibt wo es ist oder leicht ansteigt. So bleibt der Bremsdruck hinten konstant (bei gleichem Pedaldruck) oder nimmt leicht ab => die Hinterachse macht genau, was sie soll, und überbremst eben gerade NICHT.

Der Fall, den Du auf dem Bremsenprüfstand erlebt hast, tritt so auf der Strasse nicht auf.

Deshalb muss bei HP-Cits die Bremse in Höchststellung gemessen werden, um diese störenden Einflüsse herauszuhalten und lediglich die ungeregelte Leistung der Bremse selbst zu messen (wg. Gleichheit links und rechts). Auf der Strasse wiederum, im "wirklichen Leben", funktioniert das Ganze nicht nur in Höchst- sondern auch in Normalstellung, weil auf der Strasse das ganze Auto FÄHRT und die Bewegungsenergie des Autos vorhanden ist, die beim Bremsen das Heck hochziehen will. Auf dem Prüfstand fehlt die Bewegungsenergie und es kommt zu dem scheinbar seltsamen Bremsverhalten, WENN man nicht den Federungs-Bremsregelungsmechanismus durch Höchststellung "ausschaltet".

Also: nochmal messen in Höchststellung.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen -

Grüße,

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Hab ich so noch nie gehört und ehrlich gesagt bei der HU auch noch nicht erlebt. Die Bremsenprüfung wurde immer in Normalstellung gemacht und hat auch immer zufriedenstellende Werte ergeben.

Gruss

/Axel

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Hallo jott_beh,

vielen Dank für deine Antwort. Deine Zeilen werde ich mir ausdrucken und notfalls dem ARBÖ-Mann unter die Nase halten - schlüssiger lässt sich das wohl nicht erklären.

Test in der Höchststellung werde ich noch machen - da darf das Heck gar nicht runterkommen, oder?

Grüße

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Softrider postete

Hab ich so noch nie gehört und ehrlich gesagt bei der HU auch noch nicht erlebt. Die Bremsenprüfung wurde immer in Normalstellung gemacht und hat auch immer zufriedenstellende Werte ergeben.

Gruss

/Axel

Hallo Axel (Gruss von SG nach SG!),

ist auch selten, weil nicht jeder Prüfer mit Elefantentritt testet, schon damit der Wagen nicht von der Anlage hüpft. Erhöhe ich den Druck halbwegs kontrolliert, passiert meist auch nichts. Beim plötzlichen Treten kommt es aber vor, daher die Praxis vor allem die weicheren HP-Cits in Höchststellung zu messen, das habe ich auch ausserhalb von TÜV etc. schon öfter so kennengelernt beim Bremsentesten.

Nochmal messen in Höchststellung ist eh am besten,- dann ist der Effekt ausgeschaltet, und wenn es doch eine andere Ursache hat (Sättel?), kommt die bei der alternativen Messmethode klarer heraus.

Wenn das Heck so richtig zu wippen und regeln beginnt, kann man die Bremsenmessung meist vergessen, sieht lustig bis beängstigend aus, je nachdem, ob es das eigene Auto ist, das da springt und herunterknallt. Ich würd's nicht in Normalstellung machen.

Grüße,

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ACCM Helmut Bachmayer

zu hoher bremsdruck kann auch durch zu schlechte hintere federkugeln ausgelöst werden. ein hp-citroen kann auf einem nach iso geprüften bremsenstand ganz normal abgebremst werden. an diesem auto ist etwas defekt oder er war schwer beladen, denn wir haben einen bremsdruckregler der nach ladezustand bremst. defekte federkugeln erzeugen den selben effekt. gruß der bachmayer

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Defekte Federkugeln schließe ich mal eher aus, die hinteren wurden vor ca. 10.000 km durch neue originale von Citroen ersetzt. Bliebe noch die Hydraktivkugel, aber das müsste ich doch schon beim Fahren merken, wenn zwischen Sport- und Normalstellung wenig Unterschied bemerkbar ist, oder?

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Gruss zurück nach SG, Justus!

So wie Du beschreibst latscht doch kein vernünftiger Prüfer auf die Bremse; vornehmlich wohl um den Wagen nicht den Rollen springen zu lassen, denn dann kann er ja keinen Bremswert mehr ablesen.

Also ich hab's noch nicht erlebt, sondern die erhöhen den Druck langsam und stetig bis der Wagen dann zum Schluss tatsächlich aus den Rollen geworfen wird.

@fliege: Wenn Dein XM noch Hydractiv I hat (was ich bei Bj. 93 nicht genau sagen kann, denn da wurde HA II eingeführt), dann könntest Du mit einem sensiblen Popometer den Unterschied zwischen hart und weich spüren, da HA I in Sportstellung auf dauerhart ist. Bei HA II hast Du keine Chance, das im normalen Fahrbetrieb zu merken; die Umschaltpunkte sind lediglich ein wenig früher

Gruss

/Axel

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Hallo fliege.

Gebe meinen Vorredner völlig recht, die Bremsenprüfung sollte auf höchststellung gemacht werden. Dann müssen die werte stimmen, überhaupt bei neuen Scheiben und Klötze!

Der ARBÖ mann hat zudem noch falsch geprüft.

Schöne grüße aus WIEN

Stefan

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ACCM Helmut Bachmayer

hat der wagen abs, dann regelt er auf dem rollenprüfstand eh nicht bei einen vollbremsung korrekt, dann ist der prüfer nur zu dumm. leider, gruß der bachmayer

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M. Ferchaud

Hallo,

die hintere Bremse sollte prinzipiell nicht stärker bremsen als die vordere - das dürfte nur passieren, wenn die hintere Achslast höher ist als die vordere - und dies ist allein durch die frontlastige Auslegung eines XM m.W. nicht möglich.

Eine korrekte Prüfung auf dem Bremsenprüfstand wird zunächst mit gelöster Bremse durchgeführt, um zu sehen, ob die inaktive Bremse frei läuft. Dann wird der Bremsdruck langsam aufgebaut, um den Verlauf der Bremskraft zu beurteilen.

Gruß

M.

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