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5HP im Alltagseinsatz


Ehrwuerden

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Da möcht ich dir doch kurz zu dieser gravierenden Verbesserung deines Alltagsauto gratulieren. Dachte mir doch, dass der 5HP von neu nicht so tükische Fahreigenschaften hatte, wo doch André Citroen diesen nicht nur an den Mann bringen wollte, sondern immer öfter auch an die Frau brachte.

Gruss aus den Bergen

Marc

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Der besondere Reiz an so einer alten Morchel liegt für mich nicht darin, sie gelegentlich mal an einem schönen Sonntag hervorzunehmen und staunend feststellen, dass man damit auch weitere Strecken als zehn Kilometer bewältigen kann. Ich hege den eigenartigen Anspruch, als Bestandteil des normalen Alltagsverkehrs mitzumachen. Für meine alltäglichen Fahrten zur Post und zum Einkaufen genügt der Fünfer ja allemal, auch trotz so liebenswerter Nachteile wie der einen Tür und dem damit verbundenen Ritual, wenn es darum geht, sich selber zuerst zu verstauen, und dann erst die Einkäufe. Dafür bin ich mittlerweile hier im Dorf einigermassen bekannt und darf überall parkieren.

Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich, wenn man ihn so zwischen all den modernen Morcheln auf einem Parkplatz stehen sieht, irgendwie wirkt er unwirklich, so als einziges Auto zwischen lauter ergonomisch geformten Hobeln. Ich muss mal versuchen, das fotografisch festzuhalten. Es sah einfach allerliebst aus, als er in einer Reihe mit seinen modernen Artgenossen vor einer niedrigen Betonmauer stand und als einziger mit seinen Scheinwerfern einen Blick über die Mauer wagte.

Ich war ja schon als Kind der Ansicht, dass ein richtiges Auto freistehende Scheinwerfer, einen anständig dominanten Kühler und formschöne Kotflügel besitzen müsse. Natürlich ist das heute anders, die bis vor einiger Zeit hierzulande erreichbaren Geschwindigkeiten sprachen ja eindeutig zugunsten einer gewissen Aerodynamik. Mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet, hier in meinem Kanton entspricht er mit seinen Fahrleistungen absolut der gefahrenen Alltagsgeschwindigkeit. Sein Verbrauch liegt dabei übrigens so um die sechs Liter.

Morgen soll erneut trockenes, schönes Wetter herrschen. Womit auch schon wieder klar ist, wo es mich am Feierabend hinziehen wird.

Grüsse ausm sonnigen Süden

Oliver

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Der besondere Reiz an so einer alten Morchel liegt für mich nicht darin, sie gelegentlich mal an einem schönen Sonntag hervorzunehmen und staunend feststellen, dass man damit auch weitere Strecken als zehn Kilometer bewältigen kann. Ich hege den eigenartigen Anspruch, als Bestandteil des normalen Alltagsverkehrs mitzumachen. .........

Grüsse ausm sonnigen Süden

Oliver

Tja Oliver, kürzlich las ich, das sich ein Opel Rekord Fahrer bei einer Oldtimerzeitschrift-Redaktion bedankte weil sie ihn bzw. ihren Club mit einem Bericht von einer Alpenfahrt via Oldtimer so angeregt hat, dies mit ihren "alten" Autos zu tun. Mit erstaunen stellten diese Oldtimerliebhaber fest, das ihre "alten Karren" aus den 60er und 70ern weiter als 100 km aus ihrem Radius der Heimatgarage kommen und diese auch noch "oh Wunder", die Alpen ohne Probleme erklommen haben. Oliver, schreib um himmelswillen weiter, sonst verkommen diese robusten Vorkriegsfahrzeuge zu Museumsfahrzeuge.

Gruss vom KalleWirsch

... der erst im Dezember einen Umzug mit seinem 43 Jahre alten Auto samt Anhänger durchgeführt hat. Gesamte Fahrstrecke ca. 6.000 km innert 3 Wochen

.....................................................................................................................

Nachwort: Eigendlich sollte/wollte ich hier mit KalleWirsch schreiben. Statt einen Text schreiben zu dürfen, erscheint dieses bei mir auf dem Bildschirm:

vBulletin-Systemmitteilung

Kallewirsch, Du hast keine Rechte, um auf diese Seite zuzugreifen. Folgende Gründe könnten z.B. dafür verantwortlich sein:

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Hab ich etwas falsch gemacht oder war ich böse?

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A propos bedanken...ich möchte mich hier auch mal bei den Lesern meines Geschreibsels bedanken. Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass meine kleinen Abenteuer im rostigen Alltag Interesse beim Leser finden könnten, aber die Realität scheint da wohl etwas anders zu sein.

Begonnen hat diese Geschichte ja mit der harmlosen Frage nach anderen Fahrern eines Fünfers zwecks Erfahrungsaustausch und so. Leider kam diese Frage wohl etwas zu spät, so einige Jahrzehnte, schätze ich. Und so habe ich halt begonnen, meine täglichen Erfahrungen in Textform zu bringen und sie allen zugänglich zu machen. Vielleicht habe ich ja dem einen oder anderen das Maul wässrig gemacht, auch den Kampf mit Starrachsen aufzunehmen.

Jedenfalls bin ich überrascht, wieviele Leute hier mitlesen und möchte mich hiermit mal ganz herzlich für Eure Aufmerksamkeit bedanken.

Die letzten Ausfahrten haben mich auf meinen bekannten Schleichwegen hier in die Region geführt. Die jetzt einigermassen vernünftig eingestellte Lenkung hat den Effekt, dass ich jetzt auch sicher mit nur einer Hand am Lenkrad fahren kann. Auf der Strasse liegende Zigarettenstummel haben ihren Schrecken verloren, das Auto fährt sich jetzt viel ruhiger. Das ist recht beruhigend und man kann sich wieder vermehrt auf die normaleren Spässe wie Bierholen konzentrieren.

Ein kurzer Blick in die Unkrauttröge vor meinem Bürofenster hat gezeigt, dass der Frühling unabwendbar vor der Türe steht. Ich habe vor einigen Jahren mal einige Tulpen und Narzissen eingepflanzt, die haben sich fleissig vermehrt und spriessen momentan ungehemmt zwischen meinen gesammelten Unkräutern. Damit hatte ich dann auch endlich den nötigen Mut, einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen, und siehe da, morgen sollen hier fröhliche 14 Grad herrschen.

Irgendeine faule Ausrede für eine Ausfahrt wird mir schon einfallen.

fröhliche Grüsse ausm sonnigen Süden

Oliver

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Wir haben zu danken! Jeden Tag schaue ich hier rein obs was neues vom 5HP und seinem Meister, der einem Fritz B. Busch alle Ehre machen würde, gibt!

Danke für die gute und informative Unterhaltung, die nächste Neuanschaffung von mir wird ganz sicher ein Vorkriegswagen, ob 5HP sei noch dahingestellt!

Gruß und eine schöne Ausfahrt im Vorfrühling

Gerd

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Zuviel der Ehre, eindeutig. Fritz B. Busch hatte einen herzerfrischenden natürlichen Schreibstil, der mein literarisches Gebastel reichlich verkrampft wirken lässt. Das Schreiben an sich fällt mir ja nicht mehr sehr schwer, wenn man mal die eingebaute Schreibhemmung überwunden hat. Aber ich drehe trotzdem jeden Satz erst noch dreimal um, bis ich ihn hier stehenlasse.

Mittlerweile beziehe ich meine alten Autos auch ins Geschäftsleben ein. Für Dienstfahrten verwende ich, sofern das Wetter ein gutes Gewissen dabei zulässt, meinen Ponton von 1953. Der hat gegenüber dem Fünfer den Vorteil, dass er schneller und komfortabler ist und ein Radio hat, gegenüber der Ente ist der Vorteil, dass man das Radio auch hört. Eine meiner Persönlichkeiten, diejenige die für den Broterwerb zuständig ist, befasst sich intensiv und mit viel Begeisterung mit dem Thema Maschinenbau. Und wenn man Industriemaschinen baut und verkauft, ist ein Auto, das ein gewisses Verständnis für Maschinen voraussetzt, kein schlechtes Argument. Jedenfalls habe ich wohl den ältesten Dienstwagen der Schweiz.

Während die anderen Verkehrsteilnehmer beim Fünfer respektvoll Abstand halten, sieht der Ponton wohl schon zu modern aus, jedenfalls muss ich öfters mal kurzsichtige Verkehrsteilnehmer mit recht eindeutigen Handzeichen dazu bewegen, nicht meinen gesamten Rückspiegel auszufüllen.

Aber zurück zum Fünfer. Der tut genau das, wofür er ursprünglich gebaut wurde, er fährt sehr zuverlässig und wäre für Pferde eine ernstzunehmende Konkurrenz auf der Strasse. Aus Gründen helvetischer Sparsamkeit bekommt er noch lange keine neue Batterie, dafür ist mein rechter Arm zur Zeit besonders gut trainiert. Zum Starten schliesse ich die Starterklappe, drehe den Motor einmal durch um dann einmal kräftig an der Kurbel zu zupfen. Normalerweise erfolgt darauf ein kurzes Husten und der Motor läuft. Wenn er warm ist, springt er auf den ersten Schwung an.

Allerdings bleibt auch ein gewisser Wermutstropfen. Das Erlebnis mit dem Lenkungsausfall muss mir doch tiefer in die Knochen gefahren sein, als ich dachte. Jedenfalls bin ich in letzter Zeit eher zurückhaltender mit der Geschwindigkeit, irgendwie denke ich immer unbewusst an Dinge wie Bremsweg oder Lenkungsprobleme. Mittlerweile bin ich mir bewusster, dass das Fahren mit solchen Autos ein leicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential besitzt. Nicht dass mich das in irgendeiner Art beeindrucken könnte, aber es schärft die Sinne für weitere verborgene Überraschungen.

Letzten Sonntag war ich auch unterwegs und bin dabi etlichen alten Autos begegnet. Am Montag und am Dienstag gleich nochmal bin ich durch die ganze Schweiz gefahren und nicht einem Auto begegnet, das älter als zwanzig Jahre wäre...

Das Wetter war übrigens wunderschön.

fröhliche Grüsse, so zwischendurch

Oliver

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Hallo Oliver,

Deine Berichte sind einfach wunderbar. Es macht so viel Spaß, diese zu lesen, weil Dein Schreibstil wunderbar natürlich ist und so Deinen Erlebnissen Dimensionen verleiht. Es ist kaum zu glauben, dass es wirklich noch Menschen gibt, die in dieser hektischen und gestressten Zeit sich die Zeit nehmen, mit einem 5HP den Alltag zu bestreiten und dann noch als Firmenwagen einen Ponton fahren.

Es erinnert mich an 1994, als mein damaliger VW-Bus defekt war und ich als "Ersatz"wagen meine BMW Isetta für 4 Wochen als Alltagswagen verwendete. Die Erlebnisse sind bis heute präsent.

Viele Grüsse und weiterhin gute Fahrt :)

Alex

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  • 4 Wochen später...
  • 1 Monat später...

Endlich hat der Monsun ein Ende und ich kann wieder mit dem Fünfer herumfurzen ! Bisher hat sich der Frühling eher von seiner schüchternen Seite gezeigt, in den letzten Wochen hat er sich sogar dauerhaft hinter dicken Regenwolken versteckt. Dabei läuft bei mir gerade das Experiment "Motorradführerschein", was dummerweise auch nur bei trockenem Wetter wirklich befriedigt. Aus mir wird wohl nie einer von den knallharten Typen, die ganzjährig, bei Sturm und Hagel, mit dem Motorrad Tausende von Kilometern hinlegen, oder einer von den ganz harten, die auch bei Kälte und Regen mit ihrem Fünfer in der Pampa herumknatterten. Dafür bin ich wohl mittlerweile vom modernen Komfort meiner Alternativfahrzeuge wie Ente und Ponton zusehr versaut.

Das eigentliche Thema dieser anscheinend endlosen Geschichte kühlt gerade mal wieder in der Garage aus. Gestern abend fuhren wir, einer Eingebung folgend, dreissig Kilometer weit ins Luzernische, um dort einen Hotdog - hier einfach Hund genannt - zu verzehren. Die Würstlibude namens "Joes Power Food" steht schon seit vielen Jahren weit oben auf meiner kulinarischen Hitliste, vielleicht weil sich da an der Schnellstrasse irgendwie eine authentische Ecke erhalten hat, die sich mittlerweile dem vermeintlichen Strom der Zeit nicht minder widersetzt als dies meine gesammelten Maschinen tun.

Von der Hinfahrt lässt sich nichts aussergewöhnliches berichten, der Fünfer lief genau so, wie er es wohl die meisten seiner 83 Jahre getan hatte - nämlich wie ein Uhrwerk. Die Rückfahrt nach absolviertem Imbiss und Gelaber mit den übrigen Anwesenden über Sinn und Unsinn von Motoren gestaltete sich dann bereits etwas anspruchsvoller. Mittlerweile war die Dämmerung übers Land hergefallen und das Thema Beleuchtung gewann an Gewicht. Nun hat mein Fünfer eine Lichtmaschine mit 30 Watt Leistung. Damit lassen sich bestenfalls die Rücklichter betreiben. Im Zuge seiner verschiedenen zeitgenössischen Umbauten hatte er aber auch stärkere Vorderlampen erhalten. Diese führen zu einem Defizit von 80 Watt, die von der Batterie abgegeben werden müssen. Meine Batterie ist leider schon etwas schlapp, was mir tagsüber ja herzlich egal ist, da ich das Auto aus sportlichen Gründen sowieso viel lieber ankurble als dass ich den langweiligen Elektrostarter bemühe. In letzter Zeit war mir zwar schon auch bewusst, dass jede Starterbetätigung anschliessend meinen Aktionsradius im Dunkeln spürbar einschränken würde. Aber das war mir egal.

Und so bin ich zu einer weiteren anachronistischen Erfahrung gekommen, nämlich dem Spiel mit dem Lichtschalter während der Fahrt. Je nach Verkehrssituation musste ich zwischen Stand- und Abblendlicht hin und herschalten. Die Leistung der Lichtmaschine reicht gerade so für den Betrieb des Standlichts, also musste ich im Interesse der Batterie möglichst wenig mit Abblendlicht fahren. Das Fahrgefühl an einem milden Frühlingsabend, alleine unterwegs im Dämmerlicht auf einer Landstrasse, den noch etwas kühlen Abendwind im Nacken, dazu das sonore Schnurren des Motors, das im dritten Gang lautlose Getriebe, das Rattern des Fahrwerks und die bei 60kmh unglaublich schnell vorbeiziehende Landschaft, all das ergibt eine Symphonie des Wohlgefühls, an der man sich noch lange Zeit erfreuen kann.

Wir sind dann wohlbehalten und ohne Argwohn zu erwecken in der Dunkelheit angekommen.

Für heute hatte ich mir dann vorgenmommen, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Da ich das Lenkgestänge ja bereits so umgebaut hatte, dass ich die Spur endlich einstellen konnte, habe ich dies heute nach langen mentalen Vorbereitungen mal auf die Reihe gekriegt. Dazu habe ich an beiden Vorderrädern aussen ein langes Aluminiumprofil festgezurrt. An den nach vorne überstehenden zwei Metern konnte ich dann recht genau messen. Nun stehen die Räder genau in einem Winkel von 1,5° zueinander.

Die darauf folgende Testfahrt war dann recht entspannt. Das Lenken gestaltet sich jetzt viel leichter und die Lenkung ist jetzt plötzlich so etwas wie ansatzweise fehlertolerant.

Damit ist wohl wieder eine kleinere Hürde genommen auf dem Weg zur fahrtechnischen Normalität. Irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass er jetzt schneller fährt...

Entspanntes Vollgasfahren in halbwegs dicht besiedelten Gebieten bleibt aber weiterhin eine Illusion. Mittlerweile ist mein Blick auf Fussgänger am Horizont geschult. Man kann es keinem verübeln, wenn er vom Bremsweg eines so alten Autos keine Ahnung hat, darum muss man eigentlich immer damit rechnen, dass einem irgendein eiliger Zeitgenosse vor den Kühler hüpft. Eine Situation, die sich mit einem modernen Fahrzeug problemlos meistern lässt, bringt hier regelmässig den Angstschweiss zum Ausbruch. Und so gewöhnt man sich im ureigensten Interesse einen grossen Sicherheitsabstand an und entwickelt in Bezug auf desorienterte Fussgänger einen ganz eigenen Instinkt.

Um diesem modernen Problem besser Herr zu werden, muss ich mich bei meinen nächsten Arbeiten eindeutig nochmals intensiver mit der Bremsanlage befassen.

Soviel mal wieder vom Alpenrand,

frohe Grüsse allen,

Oliver

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Hallo Oliver,

schön wieder von Dir zu hören.

Selbst Fahrer eines "modernen" 25-jährigen CX freue ich mich jedesmal, mittels Deiner lebhaften Erzählungen/Beschreibungen an einer mir sonst verschlossenen und unbekannten Welt teilhaben zu können.

Ich freue mich (sicher nicht alleine) auf Deine weiteren Erzählungen im laufe der hoffentlich warmen und trockenen Saison.

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Hallo Oliver,

wenn mir ein 5HP irgendwann einmal leibhaftig begegnen sollte werde ich eingedenk Deiner Worte einen großen Sicherheitsabstand einhalten. Bis dato ist das aber leider noch nie passiert. Dabei gibts hier im norddeutschen Flachland nicht mal Berge, da müsste es doch eigentlich viel leichter zu fahren sein?

Schöne Grüße

Jörg

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Ganz so wild ist es ja nicht, Angst haben müssten ja eigentlich die Fussgänger, die ABS-verwöhnt vor jedes herannahende Auto hüpfen. Mein Problem betrifft hierzulande aber relativ wenige, hingegen existiert es andernorts in weitaus aktuellerer Version. Einige meiner mutigen Mitbürger hauchen jedes Jahr in Australien ihr Leben aus beim Versuch, gerade noch schnell vor dem herannahenden Lastwagen über die Strasse zu hüpfen. Damals, als der Fussgänger noch nicht das Mass aller Dinge in der europäischen Verkehrspolitik war, war die Hemmung bei den Fussgängern höher und es mussten keine entsprechenden Hinweise an Reisende herausgegeben werden.

Der Fünfer ist dafür für die Hinterherfahrenden recht ungefährlich. Wenn ich eine Vollbremsung einleite, bleibt dem Hintermann genügend Zeit, die Zeitung wegzulegen und seinen Espresso auszuschlürfen, bevor er vom Gas geht...

Hoffentlich fällt mir noch irgendwas wichtiges ein, das ich heute nachmittag noch unbedingt erledigen gehen muss. Das Wetter ist gerade ganz nett und der Fünfer wartet...

Gruss ausm gerade sonnigen Süden

Oliver

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Nun, um festzustellen, daß der Fußgänger noch nicht überall das Maß der Dinge geworden ist, muß man nicht nach Australien gehen. Kurz über die Alpen reicht auch...

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an: schön, daß mit dem endlich besseren Wetter auch deine 5HP-Berichte zurück sind. Wir freuen uns auf viel Sonne.

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Heute habe ich wieder an der Vorderachse herumgebastelt. Die an sich recht kräftige Vorderbremse hatte ja den Nachteil, dass sie ein Drehmoment ausübte, das die Achse tendenziell nach hinten unters Auto zog und dabei die unterste Blattfeder über Gebühr beanspruchte. Wenn man sich vorstellt, dass das ganze Auto mit zwei Laschen an je einer Blattfeder von 50mm Breite hängt, dann möchte man da nicht auch noch die ganze Bremskraft wirken wissen.

In zeitgenössischen Inseraten mit Abbildungen von nachrüstbaren Vorderbremsen zum Fünfer fand ich eine Variante, bei der das Drehmoment über eine zusätzliche Strebe am Chassis aufgenommen wurde. Die abgebildete Lösung war kompliziert, bestand sie doch aus zwei Streben, die den Achsschenkelbolzen oben und unten festhielten.

Nun war die Qualität der Abbildung ja eher lausig, und wichtige Details blieben weitgehend im Dunkeln. Leider ist mir auch kein anderer Fünfer mit Vorderbremsen bekannt, bei dem ich das mal hätte abkupfern können. So blieb mir nur die Neukonstruktion. Um den auftretenden Kräften standhalten zu können, hatte ich vor einiger Zeit einige Spurstangen vom 2CV besorgt. Diese sind gesenkgeschmiedet und somit aus einem sehr gut geeigneten Material, dazu weisen sie noch den Verstellmechanismus für die Lenkhebel auf.

Bevor ich loslegen konnte, musste ich mir erst einmal Gedanken machen über die möglichen Fehler, in der Hoffnung, möglichst viele davon zu vermeiden. Das hätte auch fast geklappt...

Der erste Gedanke galt der Geometrie beim Einfedern. Die zusätzliche Strebe würde auch am Achsschenkelbolzen greifen, das war schon mal klar. Die Geometrie der Achse ist so beschaffen, dass das obere Ende des Achsschenkelbolzens etwa 15cm oberhalb der Achse steht, das untere jedoch ist ungefähr auf derselben Höhe wie die Achse. Dadurch war mir klar, dass eine wirksame Abstützung des Drehmoments nur oben erfolgen kann. So konnte ich die Konstruktion der Streben stark vereinfachen indem ich die untere einfach wegliess.

Nun blieb aber das Problem des Einfederns. Ich wollte ja möglichst wenig Drehmoment auf die Blattfedern geben, daher musste ich jetzt erstmal herausfinden, auf welcher Bahn sich die Achse bewegt beim Einfedern. Beim Herumstudieren und Skizzieren kam ich dann drauf, dass die Achse sich auf einer Art Spiralbahn bewegen würde. Nun konnte ich den Anlenkpunkt der Strebe festlegen. Dieser liegt idealerweise unterhalb der Befestigung des Federpakets am Rahmen.

Irgendwie hat dann vieles schon beinahe von selber zusammengepasst. So haben die Achsschenkelbolzen des Fünfers oben einen zylinderischen Überstand, der geradezu einlädt, dort etwas zu befestigen. Die Spurstangen der Ente wiederum haben gekröpfte Enden mit einer konischen Bohrung, die sich problemlos auf das Mass dieser Überstände ausbohren lassen. Weiter gings mit dem Schweissbrenner, um die gerade Spurstange zweimal zu biegen, damit sie auch bei voll eingeschlagenem Rad nicht in den Weg kommt.

Weiterhin habe ich eine spezielle verstärkte Halteplatte für unter die Befestigung des Federpakets am Chassis angefertigt. Diese Halteplatte dient auch der Aufnahme des Kugelbolzens, den ich für den Anlenkpunkt vorgesehen hatte. Nachdem ich den dann auch gefunden hatte in meinem Entenchaos konnte ich noch eine grosszügige Verstärkung drehen, die den Kugelbolzen fest mit der Grundplatte verbindet. Die Verstärkung dann noch aufgeschweisst und den Kugelbolzen von hinten in der Grundplatte verschweisst und verschliffen. Und "schon" war das hintere Lager für die Zugstange fertig.

Weiter folgte noch die übliche Instandstellung der Gewindebüchse mit den Schellen sowie des Spurstangenkopfes. Nun konnte ich das ganze Geraffel montieren und zum Abschluss noch eine spezielle Schraube zur Sicherung der Zugstange auf dem Achsschenkelbolzen anfertigen. Natürlich unter Beibehaltung des vorhandenen Schmiernippels.

Die Montage war dann sehr einfach und ich konnte das Auto sogar noch vor dem Hereinbrechen der Nacht wieder von den Böcken runternehmen.

Die erste Probefahrt hat dann allerdings einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Das Problem der hohen Biegebeanspruchung der untersten Blattfeder scheint gelöst zu sein. Allerdings hat diese Biegebeanspruchung auch einen Teil der übers Drehmoment übertragenen Energie aufgenommen. Jedenfalls steigt der Wagen jetzt vorne stärker nach oben als je zuvor, wenn ich die Bremse stark betätige...

Das ist unvorhergesehen und lästig. Aber kein Grund zum Verzweifeln. Das Hauptproblem war ja meine Angst, dass das hohe Biegemoement die Feder eines Tages brechen könnte, und das ist definitiv behoben. Das Sekundärproblem ist jetzt, dass das Drehmoment die ganze Achse nach unten ausschwenken lässt, trotz des Fahrzeuggewichts und der Bremsmasse. Das wiederum lässt sich recht leicht durch eine zusätzliche, kräftige Blattfeder unterhalb des Federpakets lösen. Im normalen Fahrbetrieb wirkt diese sich nicht aus, da die Federung nach oben beansprucht wird. Sobald die Achse aber nach unten will, wirkt diese Feder dem entgegen und begrenzt das Aufschaukeln vorne.

So stelle ich mir das momentan jedenfalls vor. Ob es klappt, oder ob es wieder zu einem neuen Problem führen wird...wer weiss ?

Soviel für den Moment aus dem Süden,

fröhliche Grüsse dazu,

Oliver

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Heureka !!!

An sich müsste ich einen heftigen Fluch vorausschicken, denn die Arbeit von gestern war komplett für die Füchse. Die Entenspurstange hat einfach mitgefedert und die Achse ist genauso gekippt wie zuvor, lediglich mit einem verstärkten Steigemoment am Fahrzeugvorderteil. Um das festzustellen muss man allerdings einigen Aufwand betreiben, in unserem Fall war es das Grossziehen eines Sohnes, der heute mit scharfem Blick mein gestriges Gebastel kontrolliert hat und das Verhalten der Achse beim Bremsen genau beobachten konnte.

Nachdem der erste Anschiss abgeklungen war, machte ich mir erneut einige Gedanken. Ein Abstützen oben, aussen an den Achsschenkeln war offensichtlich schwierig zu lösen, wenn nicht gar unmöglich. Also kam ich recht schnell auf die Idee, die Achse selber unterhalb des Federpakets zusätzlich abzustützen, um eine Art Parallelogramm zu erzeugen. Da die Achse von unten ans Federpaket geschraubt ist, war mein erster Gedanke, eine zusätzliche Blattfeder unter die Achse zu packen und mit dieser den beim Bremsen entstehenden Schub nach hinten abzustützen. Da ich aber keine Blattfedern vorrätig habe und irgendwie zu faul bin, wiedermal andere Fünferpiloten zu behelligen, suchte ich nach einer Lösung mit vorhandenem Material.

Da ich vom ersten Versuch her über zwei kräftige Platten mit Kugelköpfen für unter die Federbefestigung am Chassis verfügte, lag nichts näher, als weiterhin mit den Entenspurstangen zu operieren. Nur sollten sie jetzt nicht mehr als Zugstangen wirken, sondern als Schubstangen. Glücklicherweise waren die Achsbefestigungsschrauben sogar lange genug, um unterhalb der Achse eine zusätzliche Platte zu montieren. An die schweisste ich zwei dickwandige Rohrstücke als Scharnier, ein drittes Rohrstück kam an die abgelängte Spurstange. Damit war die Spurstange spielfrei, aber beweglich unten an der Achse befestigt und ich konnte das Kugelgelenk einbauen und auf maximale Vorspannung stellen, da im Gegensatz zur originalen Verwendung ein Einfedern des Spurstangenkopfes nicht unbedingt sinnvoll ist.

Dann kam mal wieder der ersehnte Moment mit dem Wagenheber, das Ritual mit der Kurbel und siehe da: er bleibt unten beim Bremsen !!!

Das verblüffende Resultat ist, dass ich jetzt viel stärker bremsen kann ohne dass der Wagen vorne hochkommt und herumeiert. Dafür ist auch schon klar, womit ich mir morgen den Tag versaue: mit einer kompletten Revision der hydraulischen Vorderbremsen.

erleichterte Grüsse,

Oliver, gebremst

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Jetzt wäre eigentlich der Moment für ein entspanntes Zurücklehnen im Ohrensessel. Heute habe ich mit den hydraulischen Bremsen ernst gemacht und sie komplett revidiert. Wobei mir zugutekam, dass ich den Hauptbremszylinder schon vor einiger Zeit revidiert hatte.

Mein Verdacht, dass die Bremsanlage seit 1955 nicht mehr ernsthaft gewartet wurde, hat sich erhärtet.

Es ist natürlich etwas spät für eine solche Feststellung, so ein Jahr nach der Anschaffung. Aber wie hätte ich das feststellen können, wenn bei stärkerer Betätigung der Bremse die Gefahr bestand, die Federn zu brechen ?

Die an der Bremsanlage durchgeführten Arbeiten lassen sich auf zwei Arten beschreiben. Die Kurzversion ist, dass ich heute richtig schwarze Suppe vom Schädel gespült habe, als ich die Haare nach der Arbeit gewaschen habe.

Die etwas ausführlichere Version ist, dass ich das Auto erstmal wie immer aufgebockt habe, dann nach Lösen der Radmuttern sowohl Räder als auch Bremstrommeln abgenommen. Die Bremsleitungen an den Radzylindern abgeschraubt und auslaufen lassen. Dann die Bremsbacken und die Radbremszylinder ausgebaut, und los gings mit einer ordentlichen Dreckarbeit. Die Radbremszylinder habe ich zerlegt, an der Drahtbürste äusserlich entrostet und frisch lackiert, die Bohrung von Hand nachgeschliffen und poliert, die Dichtungen gut gereinigt und dann alles wieder mit Teflonfett zusammengebaut. Eine kurze Kontrolle zeigte, dass sie gasdicht sind, also war nicht damit zu rechnen, dass Bremsflüssigkeit austreten würde.

Im Verlaufe der Reinigung der Bremsteile nahm ich dann langsam dieselbe Farbe an wie diese zuvor. Der Zusammenbau war dann eigentlich recht öde und kaum erwähnenswert.

An sich bin ich ja ein fauler Hund und würde von Natur aus alles andere tun, als drei Tage lang an meiner Vorderachse herumzubauen, bis diese so halbwegs leistet, was jede Vorderachse seit sechzig Jahren so zu tun pflegt. Aber Faulheit kommt oft mit einer gewissen Sturheit gepaart daher. Und so komme ich meinem Kindheitstraum(a) immer näher, dem alltäglichen Herumfahren mit einem derart alten Auto.

Und das Fahren sieht jetzt plötzlich ganz anders aus. Gerade bei krass untermotorisierten Fahrzeugen gilt, dass wer später bremst länger schnell ist. Die ersten zaghaften Bremsversuche zeigten schnell, dass ich jetzt plötzlich ein ganz anderes Auto habe. Selbst bei heftigem Bremsen bleibt er in der Spur und liegt sauber auf der Strasse, ohne auch nur einen Hauch des Aufschaukelns. Somit konnte ich erstmals die bekannte Furcht vor dem Fussgänger am Horizont ablegen und endlich einen etwas forscheren Fahrstil zutagelegen. Das macht sogar richtig Spass, obwohl es natürlich weit vom ursprünglichen Fahrgefühl des nur hinten schwach gebremsten Fünfers abweicht. Aber Originalität ist für mich bekanntlich kein allzu ernstzunehmendes Argument, ich habe schlicht die Arbeit zu Ende gebracht, die jemand vor 53 Jahren begonnen hatte. Und somit bleibt mein Fünfer weiterhin ein altes Auto, und die Chance, dass er in absehbarer Zeit zum Oldtimer wird, ist glücklicherweise recht klein.

Zum Schluss kommen natürlich wieder die noch zu erledigenden Arbeiten. Meine Reifen wurden beispielsweise in einer Fabrik gefertigt, die seit bald vierzig Jahren nicht mehr existiert. Bei den bisherigen Fahrleistungen war das kein wichtiges Thema, aber jetzt, wo mich der Mut packt, wäre es schon schön, etwas bodenverbundener zu bleiben. So werde ich mal die einschlägigen Angebote studieren, in der naiven Hoffnung, etwas bezahlbares zu finden, was nicht aus Fernost kommt.

Längerfristig werde ich auch etwas mit der Lichtmaschine unternehmen müssen. 30 Watt sind mir einfach zuwenig, eine Verdoppelung würde schon enorm weiterhelfen. Aber da muss die gute Idee erst noch reifen.

Soviel zum Wochenausklang, dazu Grüsse

Oliver

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Das ist doch perfekt, dann kann ich wieder auf die Straße gehen:)

Gruß Jörg

Ich glaube für Dich in Hamburg wäre die Gefahr, dass Ehrwürden Dich überrollt eher gering. Die rund 1000km würde er sicher hier im Forum vorankündigen, so dass alle gewarnt sind :-))

Klaus,

der die Berichte immer wieder mit Begeisterung liest und sich den 5er sicher mal live anguckt.

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  • 2 Wochen später...

Zeit für einen kurzen Zwischenbericht. Die Fahrt quer durch die halbe Schweiz ans nationale Ententreffen hat der Fünfer sehr gut absolviert, dank der endlich brauchbaren Vorderbremsen konnte ich die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit um heftige 15km/h erhöhen. Auf Landstrassen liegen jetzt deutlich mehr als sechzig drin, sehr zur Erleichterung der modernen Verkehrsteilnehmer. Ein etwas ausführlicherer Fahrbericht folgt.

Allerdings habe ich heute ernst gemacht und tief in die Tasche gegriffen. Und dabei noch viel dazugelernt. Ich habe mir einen Satz neue Michelins geleistet...Grösse 12x45. Und dabei noch das Glück gehabt, meine neuen Reifen ab Lager zu bekommen. Der gesamthelvetische Lagerbestand ist somit auf Null, der nächste wird sich etwas gedulden müssen, etwas was modernen Entenfahrern auch nicht unbekannt ist.

Bei dieser Gelegenheit hatte ich das Vergnügen, unseren Reifenhändler etwas näher kennenzulernen. Wir kaufen unsere Reifen ja schon seit drei Jahrzehnten bei ihm, aber der heutige Reifenwechsel war eine der grösseren Herausforderungen für ihn. Ich hatte mich ja schon öfters über die augenscheinlich unrunden Felgen gewundert, da das Rad an sich aber rund lief, hatte ich dem keine weitere Bedeutung zugemessen. Nun weiss ich wieder etwas mehr, die Dinger nennen sich Halbtiefbettfelgen, und zwar, weil sie nur auf einer Hälfte des Umfangs ein Tiefbett aufweisen. Dummerweise lassen sich diese Reifen nicht mit einer modernen Pneumontiermaschine montieren, geschweige denn demontieren. Und um die Herausforderung auch wirklich zu einer zu machen, hatte ich wohlweislich darauf verzichtet, neue Schläuche zu ordern.

So kamen wir heute in den Genuss eines klassischen Reifenwechsels mit nur zwei Hebeln als Werkzeug. Zwei Stunden und einige schwierige Momente später war es dann soweit, der Fünfer steht auf neuen Pantoffeln. Wobei jetzt das Rätsel um das Alter der Vorgänger auch einigermassen geklärt ist. Die Vorderreifen stammen eindeutig aus dem Jahr 1955, während die Hinterreifen offensichtlich einmal ca. Mitte der siebziger Jahre gewechselt wurden. Immerhin habe ich mit dieser Bereifung einige tausend Kilometer gemacht, aber der Unterschied ist frappant. Das Auto liegt spürbar ruhiger auf der Strasse, die Gefahr, dass das Heck mich überholt scheint gebannt, und schliesslich kann ich jetzt auch auf schlechten Strassen problemlos fahren, wo mich früher Spurrillen zu einem wilden Tanz zwangen.

Somit ist der Fünfer erneut einen grossen Schritt näher an die Alltagstauglichkeit gerückt. Das nächste Thema wird die bordeigene Stromerzeugung, deren Leistung bekanntlich heftig zu wünschen lässt.

erstmal total entspannte Grüsse,

Oliver

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Schön! Ich bin seit vorgestern auch im Besitz von neuen DS Reifen. 165 x 400 XTT. Also die Richtigen die damals genauso zum Fortschritt bei der DS gehörten wie HP und Stromlinienform. Jetzt müssen noch die Felgen lackiert werden und dann muß ich mir den Zentralverschlußadapter ausleihen und einen willigen Reifenhändler zum montieren und auswuchten suchen

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Nun hat mein Fünfer eine Lichtmaschine mit 30 Watt Leistung. Damit lassen sich bestenfalls die Rücklichter betreiben. Im Zuge seiner verschiedenen zeitgenössischen Umbauten hatte er aber auch stärkere Vorderlampen erhalten.... Diese führen zu einem Defizit von 80 Watt, die von der Batterie abgegeben werden müssen. Die Leistung der Lichtmaschine reicht gerade so für den Betrieb des Standlichts...

Hallo Oliver!

Mit großem Interesse habe ich von der ersten Stunde an deine Berichte mitgelesen, mich bislang jedoch nie geäußert, weil selbst meine ältesten Citroën, ein 2CV Bj. 58 und eine ID19 Bj. 66/67, im Vergleich zu deinem Fünfer in die Kategorie Neuwagen fallen;-)

Bislang dachte ich, die Leistung der Paris Rhone G11 R60 meines 2CV mit 16,5 - 20 Ampere (= entspricht etwa 100 bis 120 Watt) sei bereits am untersten Limit angesiedelt.

Beim Fünfer sollten die 30 Watt Leistung wohl primär für Versorgung der Zündanlage

sorgen, die Aufgabe der Beleuchtung wurde dem Mondenschein überantwortet.

Wahrscheinlich sitzt deine Lichtmaschine ebenso wie bei den älteren 2CV auf der Kurbelwelle, sodass man den Generator nicht einfach gegen einen stärkeren tauschen kann. Jedoch gäbe es die Möglichkeit, die Spulen des Stators mit dünnerem Draht neu wickeln zu lassen, und so der Lichtmaschine zu mehr Leistung zu verhelfen.

Alternativ bliebe noch die Variante, eine zweite Lichtmaschine (diesmal aber gleich Drehstrom) über eine Riemenscheibe an der Kardanwelle anzutreiben, die in ein paralleles Versorgungsnetz (inkl. Akku) für die Lichtanlage einspeist.

Viel Spaß und Enthusiasmus weiterhin

...hannes

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Es ist schon erstaunlich, wie schnell man seine Meinung ändern kann. War ich bis vor kurzem noch relativ gleichgültig gegenüber dem Thema neue Reifen, so kann ich mir heute kaum noch vorstellen, wie ich mit den alten Gummis überhaupt ernsthaft zu fahren wagte. Zu gross ist der Unterschied. Und so habe ich wiedermal etwas vom authentischen Fahrgefühl der Zwanziger entdeckt, denn die Fünfer auf alten Bildern haben öfters völlig heruntergenudelte Reifen drauf. Die Bodenhaftung dürfte vergleichbar sein, ob man auf der Karkasse fährt oder auf fünfzigjährigem Gummi. Diesen alten Fotos entnehme ich auch, dass Reifen damals ein recht teures Verschleissteil gewesen sein müssen. Dem Besitzerstolz tat das aber anscheinend keinen Abbruch, die Typen auf den alten Fotos grinsen meistens genau gleich wie ich das auch heute noch tue.

Die Fahreigenschaften sind mittlerweile recht zivil, seine Persönlichkeit wird der Fünfer deswegen aber nicht einbüssen. Dafür ist das Fahrgefühl eindeutig zu schräg. Im Gegensatz zu früheren Tagen kann ich jetzt aber in historischer Vorwegnahme sog. sportlicher Opels (ich schrecke nicht einmal vor solchen verbalen Widersprüchen zurück...) lässig den Arm zum Fenster hinaus aufs Reserverad legen und recht entspannt mit einer Hand lenken. Fehlt eigentlich nur noch das passende Koffergrammophon dazu.

Einer meiner ganz grossen Helden ist Gaston Lagaffe, eine recht schräge Comicfigur, die dem gebildeten Citroenisten natürlich ein Begriff ist. Gaston fährt zwar keinen Citroen, sondern anscheinend einen Fiat, aber eine optisch sehr nahe Verwandtschaft zum Fünfer hat mich in meinem Entschluss bekräftigt, eine von Gastons Dekorideen stinkfrech abzukupfern. Während Gaston seinen GT-Streifen (diese wunderschönen schwarzweiss karierten Zierstreifen zum Aufkleben, die es heute wieder für ein kleines Vermögen zu kaufen gibt) liebevoll aus Kreuzworträtseln zurechtgeschnippelt und aufgeklebt hat, habe ich einen etwas modeneren Weg gefunden. Dazu habe ich zwei Rollen Isolierband gekauft, weisses von 50mm Breite und schwarzes von 25mm. Ein paar hundert handgeschnittene Quadrätchen später glänzt der Fünfer jetzt in sportlichem Design, das ausgezeichnet mit dem dumpfen Brodeln seiner elf Pferdestärken harmoniert.

Da statistisch gesehen irgendwann in nächster Zeit wieder trockenes Wetter herrschen sollte, werde ich mich dann mal auf eine ergiebige Fotopirsch machen. Mir scheint, dass ich zwar meiner Idee, herauszufinden wieviel man nur über ein einziges Auto schreiben kann, nähergekommen bin, aber mengenmässig steht mein Gelabere in einem recht dominanten Verhältnis gegenüber den kaum vorhandenen Bildern.

Abschliessend noch der Hinweis, dass ich jetzt weiss, dass man sehr viel mehr über ein Auto schreiben kann, als dies üblicherweise getan wird, aber ein Ende ist weiterhin nicht absehbar. Mit den technischen Möglichkeiten steigt halt auch der Übermut, was dann fast zwangsläufig zu neuen automobilistischen Abenteuern führt.

fröhliche Grüsse mal wieder,

Oliver

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Oliver: Wenn mich nicht alles täuscht hatte Gaston ein Ex-Taxi gehabt. Daher der karierte Streifen

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Nix da. Jetzt muss ich doch mal knallhart auf die Korinthe kacken oder so ähnlich. Gastons Auto ist ein Zweitürer, was nicht gerade für ein Taxi spricht. Ausserdem ist mir die Szene unvergesslich, wo er seinen GT-Streifen aus Kreuzworträtseln zusammenbastelt.

Wenns um meine Helden des Alltags geht, werde ich seltsamerweise penibel...

mit einem verschmitzten Grinsen

Oliver

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