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Geschrieben

Es wird oft behauptet, moderne Autos sterben den Elektroniktot. Lötstellen erkalten, Platinen werden brüchig, Kontakte korrodieren. Im Einzelfall ist das nervig, aber Lötstellen kann man nachlöten, Kontakte kann man pflegen, Steuergeräte wurden rechtzeitig gesammelt und werden bei Bedarf aufbereitet; zur Not kann man in einer Nachfertigungsaktion auch eine Platine ätzen und neu bestücken.

Meine Erfahrung mit dem 92er XM ist eher: wenn es richtig teuer und gefährlich wird für Mensch und Maschine, liegt's am Gummi: Reihenweise geplatzte Kühlwasserschläuche, spröde Kraftstoffleitungen und -dichtungen, LHM-Mamba und -Rückläufe, Motor- und Getriebeaufhängungen, aufgelöste Riemenscheiben, haltlose Domlager und die ewig klappernden Stabi-Knochen (letzteres nicht gerade teuer, aber in der Häufung nervig).

Gummi unterliegt einer Alterung durch Verflüchtigen der Weichmacher, soweit Gemeinplatz, aber die Häufung der Gummi-Defekte beim XM: Liegt das nur an der Komplexität des Fahrzeugs und der exzessiven Verwendung von Gummibauteilen, deren Lebenszyklus nach 10-15 Jahren abgelaufen ist? Oder hatte man bei CIT damals Zulieferer-Probleme oder wurden in den 90ern generell minderwertige Gummiteile hergestellt? Müssen wir bei neueren Autos ähnliches erwarten?

Mal so zur Diskussion gestellt ...

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Martin, da gebe ich Dir prinzipiell Recht.

Ich glaube nicht, daß der XM da eine Ausnahme ist, aber wir fahren die Schätzchen ja inzwischen schon recht lange.

Es betrifft übrigens nicht nur Gummi- sondern auch Kunststoffteile, z.B. brechende LHM-Rückläufe, Kabelbinder, Halteclipse, spröde werdende Verkleidungsteile, die keinen Demontageversuch mehr überstehen etc. etc...

Deutliche Qualitätsunterschiede scheint es allerdings schon zu geben: Manche Teile sind noch bei Oldtimern elastisch wie im Neuzustand, und bei manch modernem Wagen werden schon in der Leasinglaufzeit Kühlwasserschläuche fällig, oder nicht?

>>Jürgen

Edith: Trotzdem stirbt es sich den Gummitod noch mit "d".

Geschrieben

ich hab meinen spass an alten motorräder

und immer ist alles fällig was gummi ist

das ist ganz normal,der gummi altert!

man kann olivenöl drauf streichen

dann hälts länger und bleibt geschmeidig!

ohne witz!

uwe

Geschrieben

Hmm... speziell bei den "heissen" Motorisierungen wie dem ZPJ (200PS V6.24) sind

die Gummi- und Plastikteile schon extremen Belastungen ausgesetzt.

Vor ein paar Jahren hatte ich mir meinen damaligen V6.24 (Y3) diesbezueglich mal

genauer angesehen. Da konnte man hinlangen wo man wollte. Alles zerbroeselte

einem quasi unter den Fingern. Das war schon sehr beaengstigend.

Doch was will man machen?

Wenig spaeter ist die Fuhre mitten auf der Autobahn abgebrannt.

Fuer meinen Geschmack eine etwas zu pragmatische Loesung. :(

Thilo Schmuck
Geschrieben

Helfen tut (:-)) ) "Armor all", damit habe ich selbst 50 Jahre alte DIchtungen vom Messerschmitt Kabinenroller wieder weich gekriegt. Regelmässige Pflege verhindert das Aushärten und verspröden.

Thilo

Geschrieben

Die Gummizusammensetzung für derartige Zwecke ist eine Wissenschaft für sich, bei der es darauf ankommt, was der Kunde fordert und dafür zu zahlen bereit ist . . .

>>

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
... und dafür zu zahlen bereit ist...
DAS ist des Pudels Kern.

Es gab da mal in der Geschichte ein Automobil, dessen "Gummi"teile weitestgehend aus dem sauteuren Chloroprene (am bekanntesten unter dem Handelnamen Neoprene) gefertigt waren. Das hält Jahrzehnte (sogar Manschetten, die ständigen Bewegungen ausgesetzt waren, hielten hier häufig 10 Jahre; das Zeug ist so gut, dass es seit Jahrzehnten sogar für Brückenauflager verwendet wird, wo es neben Riesenlasten auch noch Bewegungen mit Mordskräften aufnehmen muss), und eben DAS interessiert einen Erstbesitzer i.d.R. nicht die Bohne. Der will sein Auto billigbillig und nach spätestens 6 Jahren ein Neues...

Geschrieben

Ist das mit den Gummiteilen so?

Ich meine, Reifen dürfen - wenn sie nicht abgefahren sind und daher gewechselt werden - doch auch 10 Jahre benutzt werden, wenn sie nicht offensichtlich versprödet sind. Ich dachte Versprödung durch UV-Einstrahlung würde viel zur Alterung beitragen. Das ist ja unter der geschlossenen Haube nicht der Fall. Ein Reifen hat auch hohen Druck und dessen Belastung ist auch groß.

Warum bröseln denn Gummiteile unter der Haube so stark? Andere Mischung?

Grüße, Sascha

Geschrieben

Ich hab mit dem Zeug experimentiert das man ins Motoröl kippt um Dichtungen wieder weich zu machen. Wenn man das Zeug pur auf Gummi schmiert und einziehen lässt, anschließend mit einem Lappen abwischt, wird der Gummi wieder wie neu. Ich denke das das Zeug, von Liquid Molly, sich gut dafür eignet.

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Ja Herr Schmitz,

Weichmacher eben. Da ist schon was dran! Ich erinnere mich an einen Standard-Tipp zur Wieder-Erweichung von spröden Türgummis von Oldtimern:

Die soll man einfach in eine Kissenhülle geben (nein nicht den Oldtimer, die Türgummis!) und dann (bei welcher Temperatur?) mit purem "Weichspüler" in die Waschmaschine geben.

Ich hab's noch nicht probiert, mangels Oldtimer ;).

Aber danach sollen Autos, in denen es vorher wie Hechtsuppe zog, wieder zugfrei und leise sein!!! ;)

>>Jürgen

Geschrieben
Die Gummizusammensetzung für derartige Zwecke ist eine Wissenschaft für sich, bei der es darauf ankommt, was der Kunde fordert und dafür zu zahlen bereit ist . . .

Fragt sich, wie exakt ist diese Wissenschaft. Wenn da im Lastenheft steht, Haltbarkeit 10 ± 2 Jahre, ist das unter verschiedenen Umweltbedingen einzuhalten oder bleibt noch vieles dem Zufall überlassen? Das läßt auch für Ersatzteile nichts Gutes erhoffen. Für den Kunden ist selten ersichtlich, wann das Teil produziert wurde, das er für gutes Geld erwirbt. Selbst unter guten Lagerbedingungen dürfte die Haltbarkeit nicht beliebig erweiterbar sein.

Bei den Pflegemethoden ist Tiefenwirksamkeit das Entscheidende. Tiefenpfleger wie Amor All wirken nur oberflächlich und die Anwendung ist oft zu wiederholen, also eher für Zierteile. Bei Lecwec dürfte das ziemlich unberechenbar sein. Und bei sicherheitsrelevanten Teilen gibt es sicher eine Wechselwirkung zwischen Weichmacheranteil und Zug- und Druckfestigkeit. Schade eigentlich, aber die Waschmaschinen-Methode ist wahrscheinlich auch keine Rettung für marode Domlager ;-)

Geschrieben
Ich dachte Versprödung durch UV-Einstrahlung würde viel zur Alterung beitragen. Das ist ja unter der geschlossenen Haube nicht der Fall. Ein Reifen hat auch hohen Druck und dessen Belastung ist auch groß.

Warum bröseln denn Gummiteile unter der Haube so stark? Andere Mischung?

Extreme Temperaturgegensätze, Einwirkung von Betriebsmitteln, Vibrationen ... UV-Strahlung ist nur ein schädigender Einfluß unter vielen.

Geschrieben

Es geht bei den Gummiteilen übrigens nicht nur ums Auto: Versucht ´mal eine neue Gummirolle für den Capstan eines Kassettendecks zu bekommen, dessen Hersteller von mehr als zwanzig Jahren in Konkurs gegangen ist . . .

Geschrieben

Ach, hast du etwa auch ein C844 von Dual?

Geschrieben

Nein, Eumig Metropolitan und FL-1000uP.

>>

Geschrieben

Tipp:

Gummi niemals mit Mineralöl-Produkten, irgendwelchen Fetten oder Talk pflegen!

Auch, wenn es erst einmal wieder toll aussieht, ist es kontraproduktiv: Die Molekülketten werden gecrackt, das Gummi altert sogar schneller! Gilt übrigens auch für Kunststoffe.

Gummi- oder Kunsstoffpflege ist auf jeden Fall besser!

Vor allem, wenn wir unsere Schätzchen nicht nur fahren, sondern erhalten möchten!

LG Julian

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Hi Julian,

Du kannst auf der VIS(A)MI gerne mal meine am BX mit dem Owatrol-Mineralölprodukt (genauer Name ist mir gerade entfallen) gepflegten Kunststoffteile bewundern. Wir hatten vor 2 Jahren schonmal in Nehren darüber gesprochen.

>>Jürgen

Der schwebende Robert
Geschrieben
Tipp:

Gummi niemals mit Mineralöl-Produkten, irgendwelchen Fetten oder Talk pflegen!

Auch, wenn es erst einmal wieder toll aussieht, ist es kontraproduktiv: Die Molekülketten werden gecrackt, das Gummi altert sogar schneller! Gilt übrigens auch für Kunststoffe.

Gummi- oder Kunsstoffpflege ist auf jeden Fall besser!

Vor allem, wenn wir unsere Schätzchen nicht nur fahren, sondern erhalten möchten!

LG Julian

Das ist eine alte Weisheit! Die (unteren) Motorlager leiden besonders unter dem ganzen Ölschmodder und lösen sich quasi auf.

Mir kommt jedenfalls keinerlei mineralölbasiertes Zeug auf Plaste und Elaste. :)

Grüße,

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