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Irreale Normverbräuche


Claus

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Du Mädchen. ;)
Fazit: Weichei! :D

Oder einfach nur verwöhnter HP-Fahrer.

Ja, man sollte gar nicht erst anfangen mit den hydropneumatische Kisten. Ist wie Rauchen und Saufen. Irgendwann kriegt man ohne Stoff das Zittern

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ehrlich. du bist echt nix gewöhnt. da wird das wohl nix mit der revolution, wenn du aus dem militärischen fahrzeug wieder aussteigen musst, weils dir mit über schrittgeschwindigkeit zu unsicher auf der straße liegt - und du außerdem nach 500 m rückenschmerzen hast :D

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das ist ja genauso wie bei jeder revolution mit nachfolgender absolutherrschaft.

ok, minus internet.

ha! konterrevolution! ich mache dem sensenmann seinen kommunikationskanal kaputt, dann stehen seine truppen kopf- und ratlos da - und dann liegt der irreale normverbrauch auf seiten des scheff-revoluzzers. jawoll! world domination is mine! all your base are belong to ME! harr harr harr

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Mit dem Titel „Das blaue Wunder findet nicht statt“ schreibt die FAZ über ihren Test des Mercedes A 150 Blue Efficiency, den mit 95 PS aus 1,5 L Hubraum schwächsten Benziner der Baureihe. Auf dem Papier wird ihm mit einem Normverbrauch von 5,8 statt 6.2 L auf 100 km ein Sparpotential von 6,5 % gegenüber dem normalen A150 attestiert. Statt ökologischer Ermunterung erlebte die FAZ ihr blaues Wunder: Der Durchschnittsverbrauch blieb, bei ganz normalem gemischtem Betrieb, mit 8,1 L weit von den normierten 5,8 entfernt. Ein Öko-Auto hat sich die FAZ anders vorgestellt. Blue Efficiency muss das Sparen, das wirkliche Sparen, erst noch lernen.

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Ich bin ziemlich sicher, daß die Ingenieure die Autos (insbes. "BlueMotion" etc) ganz gezielt auf eine Minimierung des NEFZ abstimmen. Erstens sieht es gut aus und zweitens hat man dann schon mal eine gute Startposition, wenn auf der Basis des NEFZ CO2-Steuern berechnet werden.

Daß das mit der Realität nichts zu tun hat, ist ja in diesem Rahmen unerheblich und wegen möglicher Klagen ("Nichteinhaltung von zugesicherten Produkteigenschaften") ist ja auch schon ein offizieller Sprachgebrauch eingeführt - "dient nur der Vergleichbarkeit... bla bla".

Mal wieder mein Standardbeispiel: mein 1995 in Frankreich gekaufter Alfa 145 hatte ab Werk (!) Reifen mit zu großem Abrollumfang montiert. Folgen: - Steuerklasse 5 statt 6, Ersparnis 500 FF / Jahr (50% billiger); - Tacho ging nach (!!), dadurch auch - hoher berechneter Benzinverbrauch; und ich durfte bei meinem Umzug nach D als erstes einen Satz neue Reifen kaufen, weil ich mit den originalen hier nicht fahren durfte.

Das ganze war nicht etwa illegal, sondern hochoffiziell mit allgemeinem Mustergutachten etc.

Ähnliches Gebastel gab es doch auch, als die ASU eingeführt wurde (heute nur noch AU, ohne "sonder" ;) ). Da wurden so lange Schräubchen gedreht, bis der CO-Wert im Leerlauf "richtig" war - und danach mußte man erst wieder zu einem Boschdienst, um den Motor wieder vernünftig einstellen zu lassen. Böse Zungen behaupten, daß die Elektronik heutzutage die beiden Betriebsarten automatisch umstellt... ;)

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Hi,

gerade habe ich einen Artikel zu "Blue Efficiency" in der FAZ gesehen: http://www.faz.net/s/Rub1DABC609A05048D997A5F315BF55A001/Doc~E113120E72E634260809324A0EBCE12F1~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Für einen 1,5er Benziner mit 95 PS Normverbrauch 5,8 Liter, Testverbrauch 8,1 Liter - schlappe 40% mehr!

Abgesehen davon, daß das "Sparpaket" sehr überschaubar ist (Start-Stopp-Automatik, Schaltaufforderung, Leichtlaufreifen, LiMa-Tuning - das gab's in den 70er auch schon) ist auch der reale Verbrauch für so ein Auto nicht wirklich bahnbrechend: Mein 13 Jahre alter Alfa mit 1,6er Motor und 104 PS hat einen Durchschnittsverbrauch von 8,5 Litern (gemessen über 175.000 km)

Nicht, daß diese Erkenntnis des mangelnden Fortschritts jetzt irgendwie neu wäre :D steht schon dutzendmal hier im Forum...

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Es kommt doch drauf an wie man fährt, und auf das Streckenprofil.

Testverbräuche deines Alfas unter gleichen Bedingungen wären sicher

auch höher als dein Langzeitverbrauch. Die abweichenden Normverbräuche

sind ein Thema, aber jedenfalls verbraucht ein Blue-Efficiency Mercedes weniger

als einer ohne solche Maßnahmen. Darum geht's. Wenn der Motor an jeder Ampel aus ist,

fließt kein Sprit durch. Punkt. Auch Verbesserungen, die keine Revolution bedeuten, sind dennoch

Verbesserungen.

Gruß

Holger

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Die abweichenden Normverbräuche

sind ein Thema, aber jedenfalls verbraucht ein Blue-Efficiency Mercedes weniger

als einer ohne solche Maßnahmen. Darum geht's. Wenn der Motor an jeder Ampel aus ist,

fließt kein Sprit durch. Punkt. Auch Verbesserungen, die keine Revolution bedeuten, sind dennoch

Verbesserungen.

Gruß

Holger

Darf ich darüber leicht schmunzeln? Die Firma gibt einen Verbrauch unter 6 Liter an. Wahrscheinlich gilt das nur in vertopften City-Lagen in denen permanent der Motor abgestellt wird. Im richtigen Leben verbraucht der zwangsweise mehr. Möchte mal wissen, was Langstreckenfahrer so brauchen, da greift der Start-Stop Mechanismus nämlich nicht mehr.

Das alles ist Augenwischerei und der Kunde wird auch noch kräftig damit zur Kasse gebeten.

Und ne Star-Stop Automatik hat auch schon jeder in seinem Auto! Schimpft sich rechter Arm und kann an fast jeder Kreuzung benutzt werden.

Juergen

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1. Du kennst dich offensichtlich nicht aus mit der etwas komplexeren Funktion

und Auslegung von Start-Stopp-Automatiken. Zudem ist der Anlasser auf die

Belastung eines konsequenten Start-Stopp-Betriebes ausgelegt.

2. Langsteckenfahrer, eine seltene Spezies übrigens, profitieren von der verbesserten

Aerodynamik und niedrigeren Rollwiderständen.

3. Eine Automatik arbeitet automatisch nicht manuell.

4. Bei manchen Autos greift der rechte Arm ins Leere. :-)

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...unter 6 Liter an. Wahrscheinlich gilt das nur in vertopften City-Lagen in denen permanent der Motor abgestellt wird. Im richtigen Leben verbraucht der zwangsweise mehr..

Juergen

Das er abgestellt wird ist doch gut. Ich verstehe bloss den Umkehrschluss nicht, denn auch mit Start-Stopp brauche ich den Motor für den Antrieb. Ohne diese Funktion hätte man vielleicht 1 Liter Mehrverbrauch.

Ich gebe zu, dass es ungewohnt ist, allerdings hat man zB im 1er BMW keinerlei Komforteinbuße dabei: Der geht aus, sobald man ausgekuppelt steht und springt mit Betätigung des Kupplungspedals wieder an. Gut so.

Gruß, gasmann

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Hallo!

Ich habe für den GC4Picasso HDI 110 eine Einbestellung zu einer Rückrufaktion bezüglich Kontrolle der Verbrauchsanzeige bekommen.

Nach meinen Messungen an der Tanke über längere Zeit geht der BC diesbezüglich sehr genau.

Vielleicht ist ja das gerade das Problem (im Konkurrenzvergleich)??

Mal sehen wie er hinterher geht.

Gruß CJ

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4. Bei manchen Autos greift der rechte Arm ins Leere. :-)

Die den Zündschlüssel auf der linken Seite haben, interessiert der Verbrauch recht wenig :D

Gruß HD

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Sach das nicht! Mein CX-Schüttelhuber (ok ok, das untere Motorlager, ich weiß) verbraucht recht wenig und hat den Zündschlüssel auch links.

Die Normverbräuche haben es jetzt ja auch in den "Spiegel" geschafft und per Leserbrief wird "Spritmonitor" zur realistischeren Information empfohlen.

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Auch Verbesserungen, die keine Revolution bedeuten, sind dennoch Verbesserungen.

Schon, schon, aber Art und Umfang der Verbesserungen steht doch in ziemlichen Kontrast zum Marketinggedöns, was darum gemacht wird und auch zu den sonst doch immer so gerne beschworenen phänomenalen Fähigkeiten der Autoindustrie... ;)

Erinnert mich etwas an die Kombination "Mercedes - sicherstes Auto der Welt" und Elchtest - nur daß wohl im Moment Bosch kein ESP-Äquivalent in der Schublade hat.

Natürlich bin ich mit meinem Alfa nicht dieselbe Strecke auf dieselbe Weise gefahren wie die FAZ-Tester, aber es geht hier ja auch nicht um irgendwelche Zehntel, sondern um einen Verbrauch, der 40% höher liegt als angegeben.

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  • 2 Wochen später...

Der Stern hat sich jetzt auch des Normverbrauchsthemas angenommen und drei normale Familienautos mit ihren angeblich enthaltsamen Ablegern getestet. Die Normverbräuche sind nach Ansicht des Stern nicht gemogelt, aber die Messmethode ist praxisfern und völlig veraltet. Im Alltagsverkehr ergaben sich beim Vergleich folgende Verbräuche:

Modell Normverbrauch Testverbrauch

Ford Focus 1.6 TDCI Style 4,5 5,7

Ford Focus 1.6 TDCI Econetic 4,3 5,0

VW Passat Variant 1.9 TDI Trendline 5,9 6,3

VW Passat Variant Blue Motion 5,2 5,5

Lexus GS 460 11,0 12,3

Lexus GS 450h 7,6 8,0

Im Stadtverkehr schlucken die Sparmodelle erheblich mehr, als bei flotter Fahrt auf der Autobahn. Bei Ford hat der Econetic nur einen geringen Verbrauchsvorteil, der Wertverlust ist höher und insgesamt liegen beide Modelle wirtschaftlich gleichwertig. Bei VW reicht die Verbrauchsdifferenz bei durchschnittlich 15.000 km pro Jahr nicht mal für zwei Tankfüllungen und sein leicht überhöhter Grundpreis frisst die Spritsparerfolge fast wieder auf. Beim Lexus besteht der Trick in einem kleineren Motor wobei hier auf hohem Niveau gespart wird, denn für einen Hybrid-Lexus gibts bei Ford fast drei Focus in Sparversion und für die monatlichen Betriebskosten des fortschrittlichen Japaners von 1.139 Euro lassen sich locker zwei Passat Variant unterhalten.

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Eine ähnliche Berechnung bezüglich der Anschaffungskosten hat es auch schon beim Lupo 3L vs. Seat Arosa Diesel gegeben. Der Arosa kostete ohne Extras mehrere Tausend DM weniger und brauchte einen halben Liter mehr. Ich glaube die kamen zu dem Ergebnis daß sich der Verbrauchsvorteil des Lupo erst bei 100.000 km also fast dem durchschnittlichen Fahrzeugleben amotisierte. Nicht berücksichtig wurde allerdings der sehr hohe Wiederverkaufswert des 3L Lupo, der ja im Moment sogar zu steigen scheint. Ist jedenfalls beim A2 3L zu beobachten

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Eine ähnliche Berechnung bezüglich der Anschaffungskosten hat es auch schon beim Lupo 3L ... .

Nicht berücksichtig wurde allerdings der sehr hohe Wiederverkaufswert des 3L Lupo, der ja im Moment sogar zu steigen scheint. Ist jedenfalls beim A2 3L zu beobachten

Eine ähnliche Rechnung hatte ich damals auch gemacht (allerdings Lupo 3L gegen Lupo D)und kam auf etwa 85.000 km - paßt ;)

Der jetzt hohe Wiederverkaufswert war damals ja nicht unbedingt abzusehen (und als die technischen Probleme mit dem 3L-Motor um isch griffen, war der sicherlich eher geringer... ;)

Frech finde ich es dann nur, die Käufer dafür zu "beschimpfen", sie würden diese Wunderautos nicht kaufen - die "gute Industrie" täte ja alles was sie könnte...

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  • 4 Wochen später...

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat jetzt entschieden, dass die Hersteller-Angaben zum Spritverbrauch von Neuwagen stimmen müssen. Sind sie nicht korrekt und das Auto schluckt deutlich mehr, kann der Hersteller zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet werden. Das Gericht hat jetzt die Daimler AG zur Schadenersatzzahlung an den Käufer eines "Spritfressers" verurteilt. Außerdem zahlt Daimler dem Kläger eine Minderung des Kaufpreises um 2.500 Euro und die Rechtsberatung über weitere 2.400 Euro.

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Hab's gerade auch gelesen. Absolut bezeichnend ist mal wieder der Kommentar der Daimler Pressestelle:

Daimler bezeichnete die "Spritfresser"-Entscheidung als individuellen Fall. In einer Stellungnahme hieß es, der Konzern habe sich nach Prüfung des Vorgangs und der Beurteilung der Beanstandung in diesem individuellen Fall dazu entschlossen, den Anspruch im Sinne des Kunden anzuerkennen. "Diese Entscheidung haben wir unabhängig von der Messung des Mehrverbrauchs getroffen", erklärte eine Daimler- Sprecherin.

Quelle: http://www.n-tv.de/1063703.html

Da werden die in zwei Instanzen (Landgericht und Oberlandesgericht!) verurteilt und sagen dann einfach, dass sie nur aus Großzügigkeit ein paar Euro rausrücken und sie unabhängig von Messwerten handeln würden.

Muss man eigentlich einen Arroganz- und Ignoranz-Test bestehen, wenn man sich dort einstellen lassen will?

Martin

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Ich denke auch mal das Mercedes hier Ärger bekam, weil der Normverbrauch des betroffenen Autos nach oben abwich.

Wie man hier lesen kann, ist es aber nicht anfechtbar, wenn ein Auto in der Realität deutlich mehr verbraucht als der (irreale) Normverbrauch:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,583564,00.html

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  • 1 Jahr später...

Mit dem Titel "Auch E-Autos haben keine saubere Bilanz" schreibt die autobild: Zwar klingt CO2-frei fahren, billig tanken ganz reizvoll, ist aber leider noch zu schön um wahr zu sein. Der Alltag entlarvt die fortschrittlichen Stromer zum Teil als Mogelpackung. So braucht der Mitsubishi i-MiEV (weitgehend baugleich mit dem C-Zero und dem Peugeot iOn), der ab Herbst für ca. 49.000 Euro erhältlich sein soll, im autobild-Test 91 % mehr als nach Norm, der Smart ED sogar 117,2 % mehr. Außerdem fuhr der Smart bei 2 Grad Lufttemperatur nur 92,5 km statt der vom Hersteller versprochenen 135 km, der i-MiEV nur 76,4 km statt 144 km. Hinzu kommt, dass die Vollladung der leeren Batterie des Smart nicht nur 16,5 kWh erfordert, sondern 24 kWh, da etwa 3 kWh fürs Kühlen des erhitzten Akkus draufgeht und die restlichen 4,5 kWh im Ladegerät hängen bleiben. Wegen des schlechten Wirkungsgrads geht beim "Tanken" also wieder Saft verloren und man zahlt viel mehr, als eigentlich fürs Fahren nötig wäre - so, als habe man an der Zapfsäule literweise Sprit danebengekippt. Ganz anders der Mitsubishi/C-Zero: Hier flossen zur Wiederherstellung der vollen Akku-Kapazität nut 16,14 kWh aus der Steckdose, weil dessen Batterie beim Laden mit 230-Volt-Haushaltsstrom nicht gekühlt werden muss. Somit verbraucht der Mitsubishi zwar mehr Strom beim Fahren als der Smart, vergeudet aber weniger beim Laden. Bezogen auf den gemessenen Gesamt-Stromverbrauch und einen Preis von 20 Cent pro kWh verursacht der Smart für 100 km Fahrstrecke Stromkosten von 5,30 Euro, der i-MiEV von 4,24 Euro (Peugeot gibt 1,50 Euro an). Viel günstiger als ein Diesel-Kleinwagen fährt der Smart damit nicht, der Mitsubishi/C-Zero schon. Das Fazit lautet: Theorie und Praxis sind auch bei Elektroautos zwei Paar Schuhe. Dass Wunsch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen, liegt hier aber nicht nur am realitätsfernen Normzyklus, sondern auch an Effizienzverlusten beim Laden der Akkus.

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Mit dem Titel "Die Verbrauchslüge" schreibt die autobild über die unrealistischen Normverbrauchswerte der Prospekte. Diese Fabelwerte können Autofahrer im Alltag kaum erreichen, da die nach der Richtlinie 80/1268/EWG und der Regelung 101ECE und damit nach dem neuen europäischen Fahrzyklus NEFZ ermittelten Normverbräuche eines Automodells nicht auf der Straße, sondern auf einem Rollenprüfstand erfasst werden. In einer exakt 1.180 Sekunden dauernden Norm-Fahrt durchläuft jedes Auto theoretisch eine elf km lange Prüfrunde. In diesem Zyklus wird im ersten Abschnitt mehrfach auf Tempo 50 beschleunigt, im zweiten Teil bis maximal 120. Das Durchschnittstempo ist immer gleich mit 22,6 km/h. Dabei wird nie stark beschleunigt, Vollgas gibt es nicht, stärkere Verzögerungen sind nicht vorgesehen. Zusätzlich und unrealistisch sind Labortemperaturen von 20 bis 30 Grad vorgesehen, die Tankfüllung beträgt 90 %, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit sind festgelegt, Klimaanlage/Licht/Radio sind ausgeschaltet, wenig Sonderausstattung. Der Verbrauch wird nicht direkt gemessen, sondern aus den emittierten Abgasen (inklusive Kaltstart) errechnet. Jetzt hat die autobild den Durchschnittsverbrauch bei 100 Modellen deutlich praxisnäher ermittelt, nämlich draußen an der freien Luft, mitten im Verkehr und mit höherem Spitzentempo. Die Testrunde bestand aus einem 40 km langen Stück Stadtverkehr, einer 61 km langen Landstraßenstrecke und aus 54 km Autobahn. Dabei wurde zügig, jedoch nicht sportlich und maximal mit mittleren Drehzahlen gefahren. Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden strikt eingehalten. Auf der Autobahn wurde größtenteils mit 120 gefahren, allerdings ein 20 km langer Abschnitt mit Vollgas. Der Verbrauch wurde durch Volltanken am Anfang und am Ende festgestellt. Zwar wünschen sich die Techniker insgeheim sogar praxisnähere Normen, um die Kunden nicht weiter mit untertriebenen Zahlen zu verunsichern. Im Fazit und im Kommentar heißt es: Es ist im Grunde ein Wunder, dass die Autohersteller nicht reihenweise von aufgebrachten Neuwagenkäufern wegen der Mehrverbräuche verklagt werden. Auch wenn die Messungen nach Norm rechtens und sehr genau sind - die Abweichungen zeigen, wie wenig der Fahrzyklus mit der Praxis zu tun hat. Nach den Messungen der autobild liegen die Angaben der Hersteller im Schnitt rund 30 % unter den "echten" Werten. Neben Spitzen-Mehrverbräuchen z. B. beim Ford Fiesta 1.6 TDCi Econetic mit 46 % mehr oder Audi A5 Cabrio 2.0 TFSI mit 39 % mehr, der BMW 530d GT mit 38,5 % mehr, der Alfa Romeo Mito 1.6 JTDM mit 37,5 % mehr oder der Mini Cabrio Cooper S mit 33 % mehr; aber auch der C1 1.0 Airsport mit 22 % mehr. Aufgelistet werden aber auch Modelle, die die Normwerte um maximal 4,35 % überschreiten. Dazu gehören z. B. Hyundai iX55 3.0 V6 CRDi, Land Rover Defender 110 und vier VW-Modelle. Ab 2012 kommt ein CO2-Grenzwert von 120g/km im Schnitt aller Autos. Ein politisch gewolltes Reinheitsgebot, bei dessen Missachtung saftige Strafen drohen. Besonders deutsche Hersteller, die in dieser Öko-Region noch selten vorfahren. Unter diesen Vorzeichen können die Autobauer einer Renovierung des praxisfremden Prüfzyklus gar nicht zustimmen. Denn passt man den der Realität an, steigt der Normverbrauch und der Durchschnitts-Grenzwert von 120 g rückt in noch weitere Ferne. Also wird der Kunde weiter verladen - der hat keine Wahl und erst recht keine Lobby. Und bei Elektroautos wie dem Smart geht das Dilemma genau so weiter. Deshalb fordert die autobild die Industrie und Politik auf: Wir brauchen endlich realistische Prüfnormen!

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  • 3 Wochen später...

Die autobild schreibt über den Polo BlueMotion, der einen ECE-Verbrauch von 3,3 Liter haben soll und zeigt damit ein weiteres Beispiel der unrealistischen Normverbräuche. In drei Testfahrten, an denen auch drei VW-Ingenieure und ein Spritspar-Trainer beteiligt waren, ergab sich, dass der Polo in der realistischen 155 km langen autobild-Testrunde mit 54 km Autobahn, 61 km Landstraße und 40 km Stadtfahrt im Schnitt auf ca. 4,7 Liter Verbrauch kam; das sind 42 % mehr. Eine zusätzliche, wenig realistische Sparfahrt, bei der besonders behutsam und zurückhaltend gefahren wurde und es vor allem keine Vollgas-Anteile auf der Autobahn gab, wo man auch nur maximal Tempo 120 fuhr, kam man auf ca. 3,9 Liter; das sind dann immer noch 18 % mehr als nach Norm. 3,76 Liter Verbrauch sind möglich (auch das immer noch mehr als nach Norm) durch besonders sparsames Fahren: Vorausschauend fahren mit lockerem Mitschwimmen, Fahren im höchstmöglichen Gang, Rollen lassen mit eingelegtem Gang, Heizung und Klima nur kontrolliert verwenden bzw. abschalten, Kurzstrecken vermeiden, Leichtlauföl verwenden, Reifendruck erhöhen, An- und Aufbauten vermeiden, unnötigen Ballast entfernen.

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