Zum Inhalt springen

Spritpreise


Empfohlene Beiträge

Gerade eben schrieb soleil:

......der Transport des Kraftstoffes geht nur marginal in den Gesamtpreis ein,

der wirkliche Preis wird an den Aktienmärkten gebastelt.

Naja, mit den hohen Preisen wird halt die Nachfrage gedrosselt, weil sie momentan schlecht befriedigt werden kann.

Das wirkt, ich fahre seit Wochen auch nicht überflüssig herum.

Sollte es irgendwann wieder richtig regnen, werden wir sehr schnell sehr günstige Spritpreise haben, auf dem Niveau des vergangenen Winters.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dass Spritpreise künstlich hochgehalten werden, ist überall möglich. Die Differenz zwischen der teuersten und der billigsten Zapfsäule ist hier in der Gegend standardmässig und über Jahre konstant bei rund 10Rp./l.

Extrafahrten zum Tanken mache ich dennoch keine. Aber es wird halt immer getankt, wenn ich bei der billigsten Zapfsäule vorbeifahre und umso weniger dort, wos mehr kostet. Und aus Prinzip nur im Notfall Markensprit.

Offensichtlich bin ich nicht der einzige, der das so macht, denn die teure Coop-Tankstelle im Nachbarort, die zeitweise sogar teurer war als die in der Stadt, hat die Preise just während der Trockenzeit leicht nach unten korrigiert. Die freie Tanke im Ort ist nachgezogen und immer noch genau um gleichviel günstiger, wie davor. Verkauft aber trotzdem mehr, weil die Differenz zur absolut günstigen Tankstelle, 20km weiter, kleiner wurde.

 

Man merkt das schon deutlich. Ansonsten: Ein Grund mehr, beim nächsten Auto auf Hybrid oder Elektro zu setzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb bluedog:

Ein Grund mehr, beim nächsten Auto auf Hybrid oder Elektro zu setzen.

Wobei gerade Plug-In Hybrid eine Mogelpackung ist, viele von den Dingern werden nie elektrisch betankt und erreichen dann auch nicht die traumhaft niedrigen Verbrauchswerte...

Edith: https://www.focus.de/auto/elektroauto/kabel-gar-nicht-ausgepackt-plug-in-hybride-sind-der-groesste-betrug-seit-dieselgate_id_9901213.html
Käthe: Da gehts aber überwiegend um England.
Edith: Macht nichts. Die Autos sind die gleichen wie in Deutschland, nur das Lenkrad ist auf der falschen Seite...

Bearbeitet von Kugelblitz
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Kugelblitz:

Wobei gerade Plug-In Hybrid eine Mogelpackung ist, viele von den Dingern werden nie elektrisch betankt und erreichen dann auch nicht die traumhaft niedrigen Verbrauchswerte...

Da sind dann die Besitzer die Mogelpackung :D

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Kugelblitz:

Wobei gerade Plug-In Hybrid eine Mogelpackung ist, viele von den Dingern werden nie elektrisch betankt und erreichen dann auch nicht die traumhaft niedrigen Verbrauchswerte...

Erstens hab ich Hybrid geschrieben, und nicht Plug-in-Hybrid und zweitens bin ich Automatikfahrer. Als solcher sind angegebene Verbrauchswerte schon immer Theorie gewesen. Ist also für mich nichts neues. Drittens denke ich, wenn ich Hybrid schreibe an Toyota. Nach gut 20 Jahren immer noch die einzige Firma weltweit, die sinnvolle Hybridantriebe in ansprechender Zuverlässigkeit liefern kann.

Viertens: Es geht mir ums Sprit sparen. Sprit, den ich selber zahle. Dass ich mich da vom Wunschdenken der Autohersteller irreleiten lasse, wird nicht vorkommen. Es wird allerdings auch nicht mehr vorkommen, dass ich mich von einem automatisierten Schaltgetriebe in die Irre führen lasse. Sowas kauf ich nicht wieder freiwillig. Was nützt mir ein geringer Benzinverbrauch, wenn der durch ein nicht funktionierendes Getriebe, das die Unterhaltskosten des ansonsten sehr guten Autos verdoppelt, wieder überkompensiert wird?

Weil als Automatikfahrer dann nur noch übermotorisierte und durstige, ausserdem immer seltener werdende Wandlerautomaten bleiben, oder eben Hybriden, ist klar, was es wird. Toyota baut die so, dass man, wenn man nicht will, gar nie manuell eingreifen muss, was das Getriebe angeht. Man muss nur sagen, ob man vorwärts oder Rückwärts will. DAS ist Automatik at its best! Wenn das dann auch noch mit weniger Verbrauch als beim C1 geht, ist der Entscheid gefallen. Da gehen mir dann auch Plug-in-Hybride am Allerwertesten vorbei. Fakt ist: Es gibt keine bessere Automatik als Hybride. Elektromobile wären genauso gut, bieten aber zum gleichen Preis noch keine ausreichende Reichweite, und weil die Reichweite zu klein ist, gibt der Akku umso eher auf. Elektrisch wird es also nicht werden, auch wenn mir das inzwischen eigentlich am liebsten wäre.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube auch da sind mehr die Fahrer eine Mogelpackung.

Ein Porsche Panamera wird sicher nie ein Ladekabel aus der Nähe sehen. Bei einem Prius oder IONIQ sieht das schon ganz anders aus. Die Leute, die die 5000 und mehr Euro Aufpreis in kauf nehmen laden das DIng sicher ständig um den Mehrpreis irgendwie wieder raus zu bekommen..... weil rein ökonomisch lohnt sich so ein Plug In kaum.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 5.11.2018 um 16:45 schrieb uwe.v11:

nächste Woche kann ich dir sagen was mein XM mit Anhänger auf der Strecke Kronach-Bordeaux-Zürich-Kassel-Kronach gebraucht hat ....aber ich bin mir jetzt schon Sicher das ich billiger wegkomme ;)

Du mußt richtig rechnen...

Im Lebe nid braucht der XM mit Hänger weniger...

OK, bin ja schon ein paar Tage wieder da, waren insgesamt 3004 Kilometer. Die LPG-Preise in Frankreich haben mich geschockt (gesehen: min 0,78€, max 1,02€) aber ich habe dann ganz lässig zur E85 Zapfpistole gegriffen und habe 2x für 0,71€ und zuletzt in Straßburg bei Total für 0,68€ getankt. Der absolute Tiefstpreishammer für E85 war in Périgueux-Trélissac bei E-Leclerc 0,46€ ....fatalerweise war kaum Platz im Tank und nur Kartenzahlung möglich ...und meine ging mal wieder nicht - Grrrr

Auf E85 bin ich gefahren von Dole über Limoges nach Périgueux, zurück und anschließend über Besancon, Biel, Zürich, Waldshut bis nach Weil am Rhein, der Rest war Gasbetrieb.

Final kann ich sagen das ich pro 100km weniger als 7,00€ ausgegeben habe ...und jetzt zeigt mir einen 2t schweren Diesel der das mit 500kg Anhänger am Haken auch schafft ....durchwachsenes Streckenprofil: Gebirge (Vogesen, Jura) mit extremen Steigungen/Gefällen, hügelige Überlandstraßen mit gelegentlichen Ortsdurchfahrten (Großteil der Strecke), ca. 600km Autobahn und in der Schweiz quasi 150 Kilometer konsequenter Stadtverkehr mit Kreisverkehren alle paar Meter (mein Navi ist äußerst Kreativ wenn ich Mautstraßen und Autobahnen vermeiden eingebe).

Fazit: Der Benziner ist meines Erachtens immer noch das bessere Konzept ....wenn man das richtige tankt ;) ...und ich muss sagen das mich die Reichweite mit dem Haupttank im Vergleich zum Gasbetrieb zumindest in Frankreich extrem begeistern kann :)

Achja, unterwegs war ich von Samstag 0:00 bis Dienstag 2:30 ...und ich hatte am Sonntag herrlichstes Wetter mit 20° in Frankreich und der Montag war auch recht schön nur etwas Kühler :) Und am Fuß der Vogesen musste ich mein Thermostat entfernen weil das Neuteil aus 2017 sich zum Klemmen entschlossen hatte, er lief ab da eigentlich permanent in der Kaltlaufphase.

Bearbeitet von Manson
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 15.11.2018 um 14:30 schrieb bluedog:

Es wird allerdings auch nicht mehr vorkommen, dass ich mich von einem automatisierten Schaltgetriebe in die Irre führen lasse.

Sensodrive-Erfahrungen auf automatisierte Schaltgetriebe im Allgemeinen zu übertragen, na ja. Ich liebe mein ETG6 und finde es schade, dass mal wieder interessante Technik aufgegeben wird, kaum dass sie ausgereift ist. Etwas OT.

  • Danke 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Stunden schrieb Pallasrevolution:

Sensodrive-Erfahrungen auf automatisierte Schaltgetriebe im Allgemeinen zu übertragen, na ja. Ich liebe mein ETG6 und finde es schade, dass mal wieder interessante Technik aufgegeben wird, kaum dass sie ausgereift ist. Etwas OT.

Die Technik haben die Hersteller aufgegeben, indem sie ganz bewusst miserabel programmierte Getriebe auf den Markt gebracht haben, kombiniert damit, dass der Kupplungswechsel nicht teuer genug sein kann.

Selbst, wenn die Dinger perfekt funktionieren würden, was keins von denen tut, auch nicht nach 20 Jahren Reifezeit auf dem Markt nach dem Banana-Priciple, wären sie immer noch zu teuer im Unterhalt. Das kompensiert den Verbrauchsvorteil dem Wandler gegenüber über. Abgesehen davon, dass der einfach macht, was er soll.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 55 Minuten schrieb EntenDaniel:

Apropos Spritpreise: der Sprit ist wieder billiger geworden! Hab grad Super+ für 1,74€ gesehen.;)

Schnäppsche:) 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die zweitbilligste Tanke hier in der Gegend steht bei 1.56 CHF. Die drittbilligste bei 1.57, und an der billigsten bin ich noch nicht vorbeigekommen in den letzten Wochen. Am Freitag ist es aber wieder soweit, und am Sonntag nochmal...

Heisst: Auch hier fallen die Preise langsam wieder.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe derzeit ein extremes Nord Süd Gefälle .... In Bayern ist der Sprit ca. 20 Cent teurer wie in Brandenburg..... darum tanke ich jetzt auch immer soweit nödlich wie geht. Das denken sich übrigens auch die Bayern .... fahren jetzt viele nach Thüringen zum tanken.

Aber so richtig schlimm kann ich das gar nicht finden ... das Einkommen im Süden ist auch deutlich höher als im Norden....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Kugelblitz:

Sprit scheint wieder günstiger zu werden, hab heute gegen kurz vor 12 in der Nähe von Gießen den Liter Diesel für 1,389 gesehen...

für 138,9 gab's heute bei uns E5-Super

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Haupttank ist immer noch randvoll mit E85 aus Frankreich und das LPG an meiner Lieblingstanke in der näheren Umgebung kostet seit Wochen unverändert 0,61€

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 hour ago, Frank Möllerfeld said:

Frank,

da hast Du ein ganz brisantes Thema ausgegraben! "Wir", die gesamte Menschheit könnten tatsächlich an einem existentiellen Scheidepunkt gekommen sein und die Chancen für ein game over, den Kollaps unserer gesamten Zivilisation halte ich für gegeben. Ich verlinke hier einen Vortrag von Dr. Daniele Ganser, der zwar als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird, weil er wohl zuviele / die falschen Fragen zu 9/11 gestellt hat, aber nach meinem Kenntnisstand beim Thema "Energie" nicht umstritten ist. Er arbeitet in seinem Vortrag (ab Minute 18) hervorragend die Bedeutung der fossilen Energieträger und der Kernenergie für unsere derzeitige Zivilitation und die Größe unserer Population heraus.

Hier eine Grafik aus seinem Vortrag:

SIPER-Grafik-weltbevoelkerung.png

Ca. 1850 begann die Nutzung fossiler Energieträger (zuerst der Kohle), die "unseren" heutigen Reichtum und den Populationszuwachs um 6 Milliarden Menschen ermöglicht hat. Von ihm stammt auch diese Grafik,

SIPER-Grafik-Neufunde-vs.-Produktion-von

die die Warnung der IEA untermauert.

Mir fehlen bei dieser Betrachtung jedoch einige bedeutende Faktoren.

Zunächst der ökonomische Aspekt, bei dessen Beschreibung ich aus einer Rezension in der Wiener Zeitung zitiere:

Quote

Sein Gewicht erhält es <Gansers Buch: "Europa im Erdölrausch - Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit"> durch die Frage, die den Autor bewegt: wie die Menschheit ohne oder fast ohne Erdöl leben soll. Das Maximum der Erdölförderung ist unwiderruflich überschritten, die Frage ist nur, wann der Strom aus der Erde versiegen wird. Der Abhängigkeit vom Erdöl werde, meint Ganser, die Abhängigkeit vom Erdgas folgen, aber auch die Erdgasvorräte sind irgendwann erschöpft.

Zwang zu permanentem Wachstum wird ausgeblendet
Die Antwort kann man so oder ähnlich in vielen Büchern und Medien lesen: effizientere Nutzung der Energie. Übergang zu erneuerbaren Energien. Von der 6000-Watt-Gesellschaft zur 2000-Watt-Gesellschaft: Wir dürfen für alle unsere Bedürfnisse nur noch den energetischen Gegenwert von 1700 Liter Benzin pro Jahr verbrauchen. Das klingt nach einem Programm, das Verzicht und große Anstrengungen erfordert, aber gelingen kann. Ganser schließt denn auch mit der Hoffnung, unseren Kindern und Enkeln mögen "Ressourcenkriege, Rezessionen, Klimawandel und Wasserknappheiten" erspart bleiben. Sicher sei das in keiner Weise.

Dieser skeptischen Einschätzung kann man nur zustimmen. Der Autor blendet nämlich das größte ökonomische Problem der heutigen Industriegesellschaften völlig aus: den Zwang zu einem permanenten Wachstum, das die laufende Erosion des Arbeitsmarktes ausgleicht. Ein Wachstum, das ohne Mehrverbrauch von Energie und Rohstoffen Arbeit schafft, wurde aber leider bisher noch nicht beobachtet. Bei zwei Prozent Wachstum verdoppelt sich die Wirtschaftsleistung alle 35 Jahre. Die Frage, wie wir davon wegkommen können, ohne dass die Arbeitslosigkeit explodiert, wird auch von Daniele Ganser nicht gestellt.

Hinsichtlich des Zwangs zu permanentem Wachstum müssten wir allerdings ein neues Fass aufmachen, da hier eine der Grundlagen unseres ökonomischen Systems -die Geldschöpfung, Giralgeld <-> Vollgeld- eine maßgebliche Rolle spielt.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage der Ölindustrie, bilanziert eine Kurzstudie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen von Dr. Steffen Bukold (EnergyComment):

Quote

Der Markt und die Investoren können sich nun nicht mehr auf einen Mechanismus verlassen, der über Jahrzehnte den Ölmarkt prägte: Ölpreise konnten demnach steigen, aber sie konnten nicht dauerhaft fallen.Kapitalintensive und langfristig angelegte Ölprojekte werden es in Zukunft schwer haben, in den Vorstandsetagen und bei den Banken grünes Licht zu bekommen. Das gilt für die Erschließung der Arktis, brasilianisches Tiefwasser, kanadische Ölsande oder auch Projekte im Schwerölsektor. Ebenso aber auch für andere riskante Hochpreisprojekte wie innovative Biokraftstofftechnologien, Konversionsanlagen wie Gas-to-Liquids oder Coal-to-Liquids und eventuell sogar für die Markteinführung neuer Antriebstechnologien im Straßen- und Schiffsverkehr.

Der aktuelle Konkurrenzkampf stellt insofern die größte strukturelle Veränderung seit den 1980er Jahren dar. Sie wird weitreichende und derzeit noch schwer abschätzbare ökonomische und politische Konsequenzen nach sich ziehen.

Der in meinen Augen wichtigste, allerdings bisher leider nur wenig öffentlich diskutierte Punkt, ist der ERoEI / Erntefaktor von Ölfeldern, den die HillsGroup, 2015 in ihren Energy Total Production -Modell durch die Anwendung der thermodynamischen Gesetze auf die Ölförderung auf neuartige Weise ermittelt hat.

Da fast Alles schon gesagt ist (aber noch nicht von mir;)), will ich einfach nur zitieren:

Quote

... Bei der Ölförderung war der EROI-Wert Anfang des 20.ten Jahrhunderts etwa 100, und ist seitdem kontinuierlich gefallen, und wird heute etwa auf 10 geschätzt. Das Problem bei der EROI – Bestimmung ist, welche Faktoren einzuberechnen sind. Um eine genaue Bestimmung der zu Ölförderung nötigen Energie durchzuführen, sind unter anderem zu berücksichtigen: Energie zum Bohren der Quellen, für die Fertigung der Stahlrohre,  Pumpen,Fahrzeuge, Gebäude, Straßen. Energie zum Pumpen von Öl und Wasser, Energie zum Raffinierendes Öls,  Transport usw. Die genaue Bestimmung des EROI durch Addition der Einzelenergien ist nahezu unmöglich.

... Die Berechnung der totalen Produktions Energie ETP erfolgt mit einem grundsätzlich anderem Ansatz: Die Gesetze der Thermodynamik werden auf die Ölförderung angewendet. Die Thermodynamik ist die Wissenschaft, die sich mit der Umwandlung von einer Energieform in eine andere beschäftigt. Da Ölförderung in erster Linie mit Energie zu tun hat, ist es selbstverständlich, das man sie thermodynamisch betrachtet; eigentlich ist es unverständlich, dass es vor der Hillsgroup (kurz: HG) niemand tat.

...Ganz wichtig ist die dem folgendem zugrunde liegende Denkweise: Die Abläufe bei der Ölproduktion werden durch Energie bestimmt. Nicht „Money makes the world go around“, Energie hält alles am laufen. Energie wird eingesetzt, um das Rohöl aus der Erde zu holen, zu transportieren, zu verarbeiten. Die Energie pro Barrel Öl mit API 37.5 ist immer konstant und wird immer konstant bleiben. Der wirtschaftliche Gegenwert eines Barrels Öl erlaubt für verschiedene Zeitpunkte, Förderkosten von Öl miteinander zu vergleichen.

... Folgerungen aus der hohen Förderenergie ...

1. Die verbleibenden Ölreserven werden nicht nur durch die Geologie bestimmt, und auch nicht durch die wirtschaftlich förderbaren Reserven, sondern durch die Physik.

2. Deshalb sind die verbleibenden Welt-Ölreserven deutlich niedriger als von vielen Autoren geschätzt und liegen z.B. unter den von Jean Laherrere angenommenen. Die HG sagt, dass 84 % des energetisch förderbaren Öls bereits verbraucht sind.

3. Unkonventionelle Ölquellen wie Teersand, Shale oil oder polares Öl können nicht Nachfolger der konventionellen werden, da sie mehr Förderenergie als konventionelles Öl benötigen.

4. Ölförderung benötigt einen Großteil der im Öl enthaltenen Energie selbst, so dass das Aufrechterhalten der für die allgemeine Wirtschaft verfügbaren Ölmenge jährlich eine Förderquotenerhöhung um etwa 1,2 % notwendig macht.

... Die Obergrenze für den Rohölpreis

Im Jahr 2010 entsprachen 2,04 kWh einem Dollar. Ein Kilogramm Rohöl mit 12,97 kWh Energieinhalt entsprach 6,35 $. Etwa 40% des Weltenergieverbrauchs wird heute durch Rohöl gedeckt. Stellen wir uns vor, 40% der Weltbevölkerung verwenden nur Rohöl für ihren Energiebedarf, die anderen 60 % verwenden ausschließlich andere Energieformen,und betrachten nur noch die 40%.

Sind die 40% der Weltbevölkerung in der Lage, 6,35 $ für das kg Rohöl zu bezahlen ? Die Antwort kann nur nein sein (sieh Kap. 4.1.1). Würde tatsächlich so viel bezahlt werden, könnten die 40% nichts anderes mehr außer Rohöl mit ihrem Einkommen bezahlen, für ihren Lebensunterhalt bliebe nichts mehr übrig. Einzelne könnten das Geld vielleicht aufbringen, aber die Masse der Menschen nicht. Der Quotient „World Energie Production / GDP“ zeigt die Obergrenze für den (mttleren) Energiepreis bzw. Ölpreis. Steigt der Preis zu diesem Wert, kann fast keiner mehr diesen Preis bezahlen. Öl wird unbezahlbar teuer. Dasselbe gilt auch, wenn man einen Teil seiner Energie aus Öl gewinnt und den Rest aus anderen Energieformen. Der Quotient gibt eine Obergrenze an.

Nehmen wir an der Verbraucher erhält nur 50 % der Energie des Öls, oder anders gesagt, er erhält von zwei Barreln (kg) nur eins. Das zweite Barrel (kg) benutzt eine Firma „XYZ“, um das Öl zu Benzin für den Verbraucher in einer Raffinerie aufzubereiten. Die Ölaufbereitung ist natürlich auch vom Verbraucher (von vielen Verbrauchern) zu bezahlen, irgendwo muß das Geld herkommen. Also erhält der Verbraucher ein kg, bezahlt aber zwei. Er kann dann nur 3,17 $ pro kg zahlen, mehr übersteigt seine finanziellen Möglichkeiten. Das Geld für das zweite kg wird er auch los, und zwar an „XYZ“. Da er sein Benzin nicht vom Ölförderer bekommt, sondern an der Tankstelle, zahlt er pro kg den doppelten Preis. Die maximalen Handelspreise pro Barrel Rohöl werden durch diesen Effekt auf 50% reduziert. Der Raffineriebetreiber ist nicht der einzige, der sich seinen Energieaufwand vom Verbraucher bezahlen läßt. Der Staat nimmt Steuern, um Straßen zu bezahlen (zum Fahren und Öltransport), der Lebensmittelhändler nimmt Geld, um seine eigenen Energiekosten zu begleichen usw. Ein Großteil des Geldes, dass für Energie ausgegeben wird, wird indirekt bezahlt.

Zusammengefasst: die Quotientenkurve gibt zwar eine Obergrenze vor, aber die tatsächlich zahlbaren Preise werden erst weiter unten bestimmt.

... Im Jahr 2012 passiert etwas Entscheidendes: Der vom Verbraucher zahlbare Preis trifft den Preis, den die Ölförderer brauchen. Nach 2012 brauchen die Förderer mehr Geld, als Verbraucher bezahlen können!

...Die HG hat den Fall des Ölpreises vorausgesagt, wenn auch nicht das genaue Datum. Das Auslaufen von Quantitative Easing 3 in den USA fällt zeitlich ebenfalls mit dem Fall der Preise zusammen. Man kann das so interpretieren, dass die Ursache des Falls in den Energieeffekten des ETP Modell begründet wird, der Anlass für den Preissturz aber das Ende von QE3 ist.

In den Massenmedien wird immer die Überproduktion als Ursache für den Preissturz genannt, oder auch ein Preiskrieg, den Saudi-Arabien oder die Shale-Oil Förderer gestartet haben. Überproduktion ist aber die logische Folge, wenn die Preise nachgeben, denn Ölförderer müssen versuchen, durch höhere Produktion in den Gewinnbereich zu kommen. Speziell die Shale-Oil Förderer haben immer versucht, durch schnell wachsende Förderung die hohen Kreditlasten zu bedienen.

Ursache und Wirkung werden oft verwechselt, speziell wenn beide in einem Regelkreis miteinander verbunden sind.

... Seit über einem Jahr herrschen die niedrigen Ölpreise. Zu Anfang dieser Phase hat kaum einer der Ölexperten mit dauerhaft niedrigem Preis gerechnet. Der berechnete Maximalpreis der HG für Anfang 2015 betrug 77$/Barrel, heute (Nov. 2015) ist er etwa 68 $/Barrel. Der tatsächliche Preis von ungefähr 46$ liegt deutlich tiefer. Das ETP Modell stimmt zwar tendenziell, aber nicht besonders genau. Die Hillsgroup hat für die niedrigeren Preise keine perfekte Erklärung, der permanente Geldzufluss zu den Shale-Oil Förderern könnte die Ursache sein. Würde die Shale-Oil-Förderung aufhören, könnten die Preise etwas steigen. Ein anderer Erklärungsversuch ist, dass die Ölpreise unter dem maximal zahlbaren Preis liegen müssen, damit Verbraucher noch Geld für ihren Lebensunterhalt übrig haben.

...1. Steigt der Rohölpreis pro Barrel über die von der HG genannten Maximalwerte, so ist das ETPModell zumindest teilweise falsch. Warten wir es ab. Da selbst Großbanken von dauerhaft niedrigen Preisen sprechen, kann die Widerlegung lange dauern. Ich glaube nicht an eine Widerlegung.

2. Ölgesellschaften haben eine schwierige Zukunft vor sich. Shale-Förderer werden vom Markt verschwinden, ebenso Teersandförderung und Tiefseeförderung. Selbst Saudi-Arabien wird finanzielle Probleme bekommen.

3. Um zu überleben werden Ölgesellschaften die Kosten für Exploration und Investitionen zurückfahren und nur noch von der Substanz leben. Dieser Effekt ist seit 2013 zu beobachten.

4. Werden die Ölpreise steigen, wenn die Produktion abnimmt ? Das ETP-Modell sagt nein, denn nach Abbildung 7 haben die Verbraucher das Geld dafür nicht. Sie werden versuchen, den Ölverbrauch zu minimieren.

5. Abnehmender Ölverbrauch, der niedrige Ölpreis und permanentes Konsumwachstum passen nicht zusammen. Eine globale Rezession ist nach dem ETP-Modell zu erwarten. Übliche Wirtschaftstheorien nennen als Folge niedriger Ölpreise eine Belebung der Weltwirtschaft, versprechen also genau das Gegenteil. Abwarten....

 

Ich beobachte und handle WTI und halte es für möglich, dass wir in 2 Jahren einen Preis von unter 20 USD sehen könnten.

 

 

  • Like 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Carsten, da hab ich aber ne schöne Abendlektüre ;)

Mich hat schon lange gewundert das der Begriff " Peek Oel" in den letzten Jahren praktisch gar nicht mehr vorkam.

Wenn die Annahme aus dem Artikel zutrifft, haben wir eh ein Thema, wie meine östereichischen Kollegen immer sagen.

Wenn man dann noch die Prognose zur Klimaerwärmung um 5° ( Ja, 5°!) dazunimmt, können wir uns eigentlich nur noch zurücklehnen,Popcorn essen und zuschauen wie alles vor die Hunde geht.

Es ist eigentlich zu spät für alles.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So lange die Russen nicht die Prohibition einführen kann mir das relativ Egal sein denn mein Auto fährt zur Not auch mit Wodka ...nur ist der momentan noch zu Teuer ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...