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Weihnachtsmann69
Geschrieben

Lese gerade die monatliche ADAC-Journaille und erfahre mal wieder Entsetzliches.

Bekanntlich soll ja ab 2009 dem Benzin "Biosprit" beigemischt werden. Was so harmlos klingt, hat einen gewaltigen Haken, denn es handelt sich dabei nicht um ein dem Benzin ähnliches Ersatzprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen, sondern um schlichten Alkohol. Bioethanol, um genau zu sein. 6,25% soll laut EU der Anteil am Benzin sein, später 8 Prozent.

Deutschland, das in Sachen Umwelt ja so gern Vorreiter spielt und dann wirkliche Initiativen, die etwas bringen würden, hintenrum wieder abwürgt, um seiner Autoindustrie zu helfen, will in diesem Fall mal ganz vorn dabei sein. Eine Kungelrunde aus Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, der deutschen Autoindustrie und der Mineralölfirmen einigte sich darauf, schon ab 2009 nicht nur 8 sondern ganze 10 Prozent Ethanol beizumischen.

Und damit beginnt das Problem. In der Vergangenheit galt ein Höchstanteil von 5 Prozent Alkohl am Benzin als Norm, an der sich die Autohersteller bei der Konstruktion ihrer Motoren orientierten. Für 10 Prozent (offenbar als Sicherheitsreseve zu den geplanten 8 Prozent der EU) wurden nur neuere Modelle entwickelt. Liegt der Alkoholanteil zu hoch, kann der Motor unter Umständen Schaden nehmen. (Bei Dieseln kann man ja auch nicht einfach so "Biodiesel" tanken) Alkohol soll vor allem Aluminiumteile im Motor angreifen.

Im Lauf des Jahres 2008 wollen nun die Hersteller ihre "Flotten" prüfen und die Freigabe für den "E10-Sprit" erteilen oder eben verweigern. Aber keine Angst, für alle, die keine Zulassung für die 10-Prozent-Super/Normalsprit bekommen, muß weiterhin eine Sorte mit 5 Prozent Beimischung angeboten werden: Super Plus!

Zur Erinnerung: Super plus war mal ein Benzin mit 98 Oktan für besonders hochbelastete Motoren. Und es kostete so ca 10-12 Pfennige bzw. 5-6 Cent pro Liter mehr als Super. Aber das gibt es an vielen Markentankstellen schon längst nicht mehr zu kaufen. In einem großen Bevölkerungstest fanden erst Shell und dann ARAL heraus, daß man den Absatz dieses Nischenprouktes (3 Prozent Marktanteil) und vor allem den Gewinn erhöhen könnte, wenn man den Sprit auf 100 Oktan veredelt und das Ganze als "Schumi-Sprit", also quasi als Lifestyleprodukt anbietet. Und tatsächlich tanken selbst Leute, deren Motoren nur auf Super geeicht sind, freiwillig dieses "V-Power" oder "Ultimate100", obwohl sie davon nichts haben, Weder steigt die Leistung noch sinkt der Verbrauch, einfach, weil es mit Ausnahme weniger Ferrari und Porsche keine Motoren gibt, die das Potenzial von 100 Oktan ausnutzen können. Die Motorelektronik üblicher Autos ist nunmal eher darauf eingerichtet, auch mal Normalsprit zu verkraften, "rechnet" aber nicht mit 100 Oktan - schließlich war bei 98 vor kurzem noch die Obergrenze.

Und dieser Sprit, der etwa 12 bis 15 Cent pro Liter mehr kostet als Super/Normal, soll also die Rettung für all jene sein, deren Autos nicht für die 10 Prozent Ethanol zugelassen werden. Weil er der einzige mit einer Beimischung von nur 5 Prozent sein wird.

Ist das nicht toll? Im wahrsten Sinn des Wortes?

ACCM WOLFGANG ZX
Geschrieben

Hallo!

Ich könnte mir gut vorstellen, dass mein alter ZX den E10-Sprit nicht langfristig verträgt.

Ich rechne damit, dass ich dann E5 SuperPlus (98 Oktan) tanken muss.

Ich glaube nicht, dass 100 Oktan-Benzin als E5 angeboten wird.

Gasumrüstungen gelten tendeziell auch als problematisch, und trotzdem gibt es Autos, die mit Gasbetrieb lange Jahre problemlos laufen.

Da muss man dann abwägen: vielleicht kann der E10-Sprit alte Motoren gar nicht nennenswert schädigen. Man tank ab 2009 einfach wie gehabt und der Motor geht vielleicht trotzdem nicht kaputt.

MFG

Geschrieben
Weder steigt die Leistung noch sinkt der Verbrauch, einfach, weil es mit Ausnahme weniger Ferrari und Porsche keine Motoren gibt, die das Potenzial von 100 Oktan ausnutzen können. Die Motorelektronik üblicher Autos ist nunmal eher darauf eingerichtet, auch mal Normalsprit zu verkraften, "rechnet" aber nicht mit 100 Oktan - schließlich war bei 98 vor kurzem noch die Obergrenze.

Nur halb on-topic:

Am besten nutzen können diesen Sprit die alten SAAB-Turbos, die den Ladedruck immer an der Klopfgrenze entlang regeln.

Ganz on-topic: Wahrscheinlich werden unsere alten Motoren den modernen Sprit gar nicht vetragen:

Der dunstet zu schnell aus und ist dann zündunwillig (d. h. nach jeder Fahrt einmotten, wenn man das Auto/Motorrad nicht regelmässig nutzt

Zu aggressiv zum Alu, also jedesmal den Motor spülen? etc...

Thilo

Schöne neue Welt...

Geschrieben

...und ganz nebenbei ist die Erzeugung dieses "Bio"-Produktes eine Umweltsauerei ersten Grades.

Geschrieben

Ich frage mich ernsthaft, was am Ethanol Aluschädlich sein soll.

Modellmotoren bestehen aus 90% Alu und fahren mit 80-90% Alkohol (Methanol). Hilft das Öl beim Zweitaktsprit, um das Alu zu schützen? Dann kipp ich einfach billigstes Zweitaktöl in den Tank, ist mir doch scheißegal, ob der BX hinten nach Trabi stinkt. Billiger als V-Power ist das allemal.

Grüße

Daniel

Geschrieben

Rizinus.. das hat sicher nicht geschützt, und dennoch hielten die Motoren, vorausgesetzt man hat sie bei längerem Stillstand saubergemacht..Aber eine Betriebsdauer von ca. 6000 Stunden beim Automotor ist nicht ganz vergleichbar, dennoch hatte ich noch nie Schäden am Alu. Es sei denn, die Ventile reißen ab und werden dann noch eine zeitlang von den Kolben verdichtet.

Geschrieben

Ich meine es ist brasilien. Die Tanken dort schon seit vielen Jahren Ethanol, in purer Konzentration, und fahren überwiegend sehr alte Autos. Also die gehen auch nicht Kaputt. Ich bin was das angeht schmerzbefreit, und würde in meinem XM alles reinkippen, was brennt. Hab ich auch schon gemacht. Ein jemand hat in einem Leihbus T5 Benzin statt diesel getankt. (es waren wohl noch 20Liter diesel drin) Ich hab den Bus leergepumpt, und keine Behälter mehr, also alles rein in dem XM V6, der war eh leer...

Die 80 liter waren ja schließlich umsonst :-) Der XM sprang mit der brühe zwar sehr schlecht an, aber nach einer halben minute Warmlauf lief er ganz normal und ruhig. Hatte ein bischen Angst, das ich mir den KAT vergifte, war aber nicht. bei der letzten AU Excelente werte. das mit der brühe war ein jahr her. Die Leistung des Motors hat sich nicht verändert, mit der brühe. Das beste für einen Benzinmotor ist immer viiiel Oktan!

Gruß

Tim

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo,

Hab auch grad den Ethanol-Beitrag im ADAC Heft durchgelesen.

Hat Citroen da schon ne Freigabe als Tabelle von den Autos.. geht .. geht nicht

oder weiß noch keiner überhaupt irgendetwas????

Meines Wissens ist Ethanol aggressiver als normal Sprit, so daß Dichtungen Einspritzventile etc. betroffen sein könnten.

Außerdem sind gehärtete Ventilsitze erforderlich (jedenfalls bei E85). Wird warscheinlich höhere Verbrennungstemperaturen erzeugen.

Gut.. ich fahr nen alten Y4 V6 mit 12 Ventilen und ner Kette. Den Motor bringt ja eigentlich nix um. Die einzige Sorge die ich mir mache ist die Aggressivität des neuen Stoffs.

Hat da jemand ne Info????

Denn 100 Oktan Bölkstoff werd ich jedenfalls nicht freiwillig in mein Benzin-Krematorium schütten ;-)

mfg

Geschrieben

Hatte in meiner Ente bis jetzt noch keine sich auflösenden Leitungen und Motorteile entdeckt.

Tanke das ab und an mal im Hochsommer - OK ich drehe dann noch an 2 Schrauben am Vergaser, damit die besser läuft.

Mir sagte ein Ford-Händler, daß alle Motoren, die bleifreien Sprit benötigen, gehärtete Ventilsitze haben, und daher, in dem Bereich, keine Gefahr droht.

Also Ente und BX ab 1986 bedingt schadstoffarmC, dürften das vertragen.

MfG DS

Geschrieben

Nun ja, wie "Entendaniel" schon sagt am vergasser stellen und dann öl dazu. Ich seh es schon vor mir kommen das alle motoren bald aussehen wir am RC-auto wo man 20%sprit fährt mit 15% öl und jedes mal wenn man den mehr als 24 abstellt dann ein bissel öl nach damit der nicht "rostet".

Oder andersrum die machen es weil niemand den motor umstellt und weil die motoren es nicht verkraftent dann gehen die "alten" Autos bald zum schrotti und dann müssen wir neue Kaufen. -> Dann wiederrum bekommen sie nicht so viel geld von den Steuern und setzen die dann wieder höher und dann haben wir das ganze wieder von vorne.

Ach ja.....

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