Zum Inhalt springen

Stuttgart 21 - Fluch oder Segen?


geronimoCX

Empfohlene Beiträge

Hallo!

Als ehemaliger Stuttgarter will ich doch auch mal ein paar Aspekte einwerfen.

Zunächst einmal scheint mir wichtig, dass ein Großteil der Gegner die Neubaustrecke nach Ulm NICHT grundsätzlich ablehnt. Diese bringt die eigentlichen Fahrzeitvorteile im Fernverkehr. Soviel zu "gegen alles neue sein".

Leider waren die Projekte politisch immer zwangsgekoppelt, Alternativen wurden unterbunden.

Das Konzept für den Tiefbahnhof entspringt leider keiner verkehrlichen Optimierung, sondern der eher irrealen ANGST der örtlichen Politik, der ICE könnte eines Tages vorbeifahren, weil der Kopfbahnhof ein Hindernis wäre.

Alternativen / Varianten wurden frühzeitig vollständig unterbunden oder tabuisiert.

Ich war lange selbst nicht wirklich entschieden für oder gegen das Projekt, grundsätzlich befürworte ich Bahnprojekte, andererseits hat ist der architektonische Entwurf aus meiner Sicht nach wie vor sehr schön und außergewöhnlich. Das hat mir vielleicht etwas die Sicht verstellt.

Die Verkehrlichen Verbesserungen des Tiefbahnhofs sind leider wirklich sehr marginal. Einigen Fahrzeitgewinnen (vor allem Richtung Flughafen) stehen z.B. längere Fahrzeiten aus Richtung Bodensee / Schweiz gegenüber.

Hauptproblem: Ein Taktfahrplan mit perfekten Umsteigeanschlüssen á la Schweiz ist im aktuellen Bahnhof besser umsetzbar, da hier mehr Züge gleichzeitig warten können. Im neuen Bahnhof muss alles schnell durchgeschleust werden, Anschlüsse abzuwarten dürfte meist nicht funktionieren.

Die städtebauliche Verbesserung ist ebenso zwiespältig. Natürlich werden Grundstücke am Park frei, die attraktiv genutzt werden könnten. Das werden aber, wenn überhaupt, teure Luxuswohnungen (mit Zäunen? Im Schlosspark tummelt sich so einiges).

Die vielzitierte Gleisbarriere habe ich nie wirklich so empfunden. Dass es die Bewohner von Stuttgart Ost ins Nordbahnhofsviertel drängt, wäre mir doch neu. Die Grünflächen fehlen eher im Westen der Stadt.

Eine andere Barriere, die B14, die Schlossgarten und Staatsgalerie / Landesbibliothek direkt am Landtag brutal abtrennt, empfand ich immer als störender. Hier sind aber leider keine Grundstücksdeals möglich, deshalb scheitern seit langem alle Anläufe.

Riesige Flächen im Bereich S21 sind zudem auch jetzt schon frei: Der Güterbahnhof ist seit jahren leergeräumt und wird zäh mit Bankgebäuden bebaut, von einem lebendigen Stadtteil kann keine Rede sein.

Der Innere Nordbahnhof und der Wartungsbahnhof Rosenstein könnten ebenfalls ohne den neuen Bahnhof frei gemacht werden.

Die Kosten sind der Hauptknackpunkt. Eine solche Steigerung ist nicht ungewöhnlich, dennoch meine ich, dass lange Zeit die Realisierung von den Gegnern als unwahrscheinlich empfunden wurde. Erst seit kurzem weiß man, dass die Mehrkosten wohl nicht zu einem Stop führen werden.

Denkmalschutz und Naturschutz (Bäume) sehe ich eher als momentanen Hebel der Gegner, um Sand ins Getriebe zu bringen, da normale "demokratische" Einflussnahme seit Jahren rigoros abgeblockt wurde.

Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Gruß CJ

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ACCM Bock auf XM

Ich sehe sowohl Pro-, als auch Kontra-Seiten.

Was ich aber überhaupt nicht gerne sehe, dass sich da Leute hinstellen, die seit 20 Jahren immer die gleichen wählen und sich dann drüber beschweren. Proteste schön und gut, aber dann auch bitte zu nem Zeitpunkt, an dem man noch etwas verändern kann. Auf der Seite der Gegner ist es purer Populismus. Es sind kaum uralte Bäume die gefällt werden zB, die meisten sind 15-18 Jahre alt. Und dass diese gefällt werden müssen ist auch schon seit Ewigkeiten klar. Nur stellen sich jetzt wieder welche hin, die bei der nächsten Wahl kandidieren wollen und versammeln Massen von Bildlesern mit irgendwelchen Parolen.

Grundsätzlich finde ich die "Protestkultur" gut. Nur die Art und Weise ist gelinde gesagt dürftig. Und die diejenigen, die behaupten sowas hat Stuttgart noch nicht gesehen sollen mal ins Staatsarchiv gehen und sich die Zeitungen von damals anschauen, als die U-Bahn unter die erde verlegt wurde. Da war ungefähr das gleiche los.

Und dann kommen ja noch die Gegner dazu, die ja "betroffen" sind. Oh ich geh so oft im Park spazieren, oh ich wohne da in der Nähe, oh das kostet Stuttgart aber so viel Geld, was man woanders ausgeben könnte.

Seit wann wird das Geld dann woanders ausgegeben??? Gerade Stuttgarter sollten froh sein, dass die Infrastruktur nachhaltig verbessert wird und das ganze Geld in Stuttgart investiert wird. Und dann sollen da von mir aus Luxuswohnungen entstehen. Dann hat Stuttgart vllt schon mal ein paar Einnahmen mehr um einen KiGa zu betreiben ;)

Die Diskussion ist auf keiner der Seiten mittlerweile sachlich. Und die ganzen Rufe zu Volksentscheiden sind auch absoluter Mist. Bild-Leser lassen sich nun mal viel schneller anheizen und begeistern mit irgendwelchen Slogans. Ohne Hintergrundwissen und ohne die Fähigkeit das ganze zu überblicken werden dann immer öfter Entscheidungen gefällt, von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben! Natürlich entscheidet die Obrigkeit nicht immer so wie es am besten für die Allgemeinheit wäre. Nur muss man auch manchmal Sachen durchsetzen, auch gegen den Widerstand.

Zu dem Vorgehen der Polizei... Es wurde sehr lange vorgewarnt. Die Gewalt ging nicht von der Polizei aus. Und sie haben sich auch nicht wahllos druchgeprügelt. Natürlich hat jeder das Recht auf den Protest, aber es gibt da auch Grenzen. Wenn ich angepöbelt werde, weil ich keinen Aufkleber gegen Stuttgart 21 haben will, könnte ich deutlich gefährlicher als die Polizei werden ;)

Fazit: Bahnhof hat seine Vor- und Nachteile. Die Politik hat Versäumnisse bei der Information und Kommunikation eingeräumt. Das dies mit Absicht geschah, bin ich mir sogar sicher. Nur sind die Proteste aus falschen Gründen, zu nem falschen Zeitpunkt und mit falschen Mitteln geführt worden.

Ich muss jetzt die nächsten 15 Monate 2 mal die Woche von Stuttgart nach Ulm fahren. Es wird wohl einige Verspätungen usw. geben. Aber was solls. Ich finde bei solch großen Ereignissen habe ich, als einfaches Individuum meine eigenen Interessen dem Wohl der Gemeinschaft unterzuordnen. Und speziell Stuttgart profitiert enorm von diesem Projekt, sowohl kurz- als auch langfristig.

MfG aus Ludwigsburg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

Als ehemaliger Stuttgarter will ich doch auch mal ein paar Aspekte einwerfen.

Zunächst einmal scheint mir wichtig, dass ein Großteil der Gegner die Neubaustrecke nach Ulm NICHT grundsätzlich ablehnt. Diese bringt die eigentlichen Fahrzeitvorteile im Fernverkehr. Soviel zu "gegen alles neue sein".

Leider waren die Projekte politisch immer zwangsgekoppelt, Alternativen wurden unterbunden.

Das Konzept für den Tiefbahnhof entspringt leider keiner verkehrlichen Optimierung, sondern der eher irrealen ANGST der örtlichen Politik, der ICE könnte eines Tages vorbeifahren, weil der Kopfbahnhof ein Hindernis wäre.

Alternativen / Varianten wurden frühzeitig vollständig unterbunden oder tabuisiert.

Ich war lange selbst nicht wirklich entschieden für oder gegen das Projekt, grundsätzlich befürworte ich Bahnprojekte, andererseits hat ist der architektonische Entwurf aus meiner Sicht nach wie vor sehr schön und außergewöhnlich. Das hat mir vielleicht etwas die Sicht verstellt.

Die Verkehrlichen Verbesserungen des Tiefbahnhofs sind leider wirklich sehr marginal. Einigen Fahrzeitgewinnen (vor allem Richtung Flughafen) stehen z.B. längere Fahrzeiten aus Richtung Bodensee / Schweiz gegenüber.

Hauptproblem: Ein Taktfahrplan mit perfekten Umsteigeanschlüssen á la Schweiz ist im aktuellen Bahnhof besser umsetzbar, da hier mehr Züge gleichzeitig warten können. Im neuen Bahnhof muss alles schnell durchgeschleust werden, Anschlüsse abzuwarten dürfte meist nicht funktionieren.

Die städtebauliche Verbesserung ist ebenso zwiespältig. Natürlich werden Grundstücke am Park frei, die attraktiv genutzt werden könnten. Das werden aber, wenn überhaupt, teure Luxuswohnungen (mit Zäunen? Im Schlosspark tummelt sich so einiges).

Die vielzitierte Gleisbarriere habe ich nie wirklich so empfunden. Dass es die Bewohner von Stuttgart Ost ins Nordbahnhofsviertel drängt, wäre mir doch neu. Die Grünflächen fehlen eher im Westen der Stadt.

Eine andere Barriere, die B14, die Schlossgarten und Staatsgalerie / Landesbibliothek direkt am Landtag brutal abtrennt, empfand ich immer als störender. Hier sind aber leider keine Grundstücksdeals möglich, deshalb scheitern seit langem alle Anläufe.

Riesige Flächen im Bereich S21 sind zudem auch jetzt schon frei: Der Güterbahnhof ist seit jahren leergeräumt und wird zäh mit Bankgebäuden bebaut, von einem lebendigen Stadtteil kann keine Rede sein.

Der Innere Nordbahnhof und der Wartungsbahnhof Rosenstein könnten ebenfalls ohne den neuen Bahnhof frei gemacht werden.

Die Kosten sind der Hauptknackpunkt. Eine solche Steigerung ist nicht ungewöhnlich, dennoch meine ich, dass lange Zeit die Realisierung von den Gegnern als unwahrscheinlich empfunden wurde. Erst seit kurzem weiß man, dass die Mehrkosten wohl nicht zu einem Stop führen werden.

Denkmalschutz und Naturschutz (Bäume) sehe ich eher als momentanen Hebel der Gegner, um Sand ins Getriebe zu bringen, da normale "demokratische" Einflussnahme seit Jahren rigoros abgeblockt wurde.

Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Gruß CJ

Danke !

Wenn ich versucht hätte, das zu schreiben,.... es hätte wahrscheinlich nicht jeder verstanden.

:) Gruß Herbert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Prinzipeienreiterei, Arroganz und Verleumdungen bestimmen das Projekt, welches von Menschen beschlossen wurde, die jetzt nichts mehr damit zu tun haben (wollen). Die Herren Dürr (ehem. Bahnchef), Rommel (ehem. OB Stuttgart) und Oettinger (ehemalieger MP BW) haben die Suppe eingebrockt, die andere jetzt auslöffeln müssen.

Z.B. ein Herr Grube (aktueller Bahnchef), der in Interviews nicht müde wird, darauf hinzuweisen dass er gar nicht anders kann, da es unterschriebene Verträge gebe, die er einzuhalten habe - ganz so als ob die Bahn noch nie einen Vertrag geändert, nicht erfüllt oder gar gebrochen hat. Z.B. ein Herr Schuster (OB Stuttgart), der sämtliche politischen Absprachen und Vereinbarungen ignoriert und ausgehebelt hat (siehe auch den interessanten Zeit-Artikel, den -martin- verlinkt hat) und jetzt in aller Machtgeilheit das Prestigeprojekt durchboxt. Z.B. die Polizei, die als Erfüllungsgehilfe eines staatlichen Konzerns (DB) den friedlichen Demonstanten die alleinige Schuld an den einseitigen Wasserwerfer-, Tränengas- und Schlagstockaktionen des gestrigen Abends gibt. Z.B. eine Bundesregierung, die behauptet dass sie Bürgerprotest in Ordnung findet, sich aber einen Dreck um Volkes Stimme schert ( so wie sie es auch bei der Atom-/Energiepolitik, der Gesundheitsreform, der Rente mit 67, der Sozialpolitik und etlichen anderen Projekten handhabt).

Hier werden mit unserem Geld und deren Schlagstöcken Fakten geschaffen, unter deren Folgen (finanziell, geologisch, städtebaulich, ökologisch, politisch) noch mehrere Generationen zu leiden haben werden. Das einzig positive an der Sache scheint wirklich zu sein, dass die schlafenden Bürger langsam aufwachen und endlich merken dass in diesem unseren Lande (danke Helmut Kohl für diese schöne Formulierung) etwas ganz krass aus dem Ruder läuft. Die Zeit bis der friedliche in einen aggressiven Protest umschlägt, wie es bereits in Frankreich, Spanien oder Griechenland geschehen ist, scheint nah zu sein. Mittelfristig werden die regierenden Parteien in Stuttgart und Berlin die Quittung erhalten, die gefällten Bäume und die vernichteten Gelder bringt das jedoch leider nicht zurück.

Unabhängig davon noch etwas zum Vergleich TGV/ICE: Man nehme sich einfach mal eine Landkarte von Deutschland und Frankreich. Dann wird schnell klar, dass es auf Grund der Lage der Großstädte in Frankreich wesentlich einfacher war und ist, dort eine Schnellbahn zu planen und zu bauen. Und auch wesentlich sinnvoller! Hier mal eine treffende Analyse des "rechts-links-konservativ-roten" Spiegels: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70833854.html

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die rückwärts gewandten Bedenkenträger haben ja schon erfolgreich den Transrapid verhindert, warum sollten sie es nicht schaffen die Jahrhunderte alten Bahnstrukturen in Stuttgart zu bewahren? ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...ich stell mir gerade vor, diese Bedenkenträger hätten schon rumgetobt, als in Stuttgart der Kopfbahnhof gebaut wurde...dann wäre Stuttgart vermutlich heute noch der "Stutengarten"...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zunächst einmal:

http://www.fluegel.tv/

Die letzte Stunde war sehr erbaulich...um es mal so zu formulierenicon11.gif

Ich sehe sowohl Pro-, als auch Kontra-Seiten.

Grundsätzlich finde ich die "Protestkultur" gut. Nur die Art und Weise ist gelinde gesagt dürftig. Und die diejenigen, die behaupten sowas hat Stuttgart noch nicht gesehen sollen mal ins Staatsarchiv gehen und sich die Zeitungen von damals anschauen, als die U-Bahn unter die erde verlegt wurde. Da war ungefähr das gleiche los.

Und dann kommen ja noch die Gegner dazu, die ja "betroffen" sind. Oh ich geh so oft im Park spazieren, oh ich wohne da in der Nähe, oh das kostet Stuttgart aber so viel Geld, was man woanders ausgeben könnte.

Seit wann wird das Geld dann woanders ausgegeben??? Gerade Stuttgarter sollten froh sein, dass die Infrastruktur nachhaltig verbessert wird und das ganze Geld in Stuttgart investiert wird. Und dann sollen da von mir aus Luxuswohnungen entstehen. Dann hat Stuttgart vllt schon mal ein paar Einnahmen mehr um einen KiGa zu betreiben ;)

Die Diskussion ist auf keiner der Seiten mittlerweile sachlich. Und die ganzen Rufe zu Volksentscheiden sind auch absoluter Mist. Bild-Leser lassen sich nun mal viel schneller anheizen und begeistern mit irgendwelchen Slogans. Ohne Hintergrundwissen und ohne die Fähigkeit das ganze zu überblicken werden dann immer öfter Entscheidungen gefällt, von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben! Natürlich entscheidet die Obrigkeit nicht immer so wie es am besten für die Allgemeinheit wäre. Nur muss man auch manchmal Sachen durchsetzen, auch gegen den Widerstand.

Zu dem Vorgehen der Polizei... Es wurde sehr lange vorgewarnt.

Fazit: Bahnhof hat seine Vor- und Nachteile. Die Politik hat Versäumnisse bei der Information und Kommunikation eingeräumt. Das dies mit Absicht geschah, bin ich mir sogar sicher. Nur sind die Proteste aus falschen Gründen, zu nem falschen Zeitpunkt und mit falschen Mitteln geführt worden.

MfG aus Ludwigsburg

Hmm,

Staatsarchiv - war da nicht was mit Tiefbauarbeiten in Köln? Ach so, dass war nur ein Stadtarchiv!

Welches Interesse soll ich daran haben, dass dort mein Steuergeld verbrannt wird für eine Infrastrukturverbesserung, die es wohl gar nicht gibt? Seit wann verdient die Stadt daran - nachhaltig - wenn Wohnungen für Steuerabschreiber gebaut werden?

Oh, es wurde lange vorgewarnt, dass die Polizei brutal agieren wird - gehts noch?

Die rückwärts gewandten Bedenkenträger haben ja schon erfolgreich den Transrapid verhindert, warum sollten sie es nicht schaffen die Jahrhunderte alten Bahnstrukturen in Stuttgart zu bewahren? ;-)[/quote

Stoiber ist also für dich ein Fortschrittsfreund?

Also wer bei so Leuten was kauft, kann keine Ansprüche ansich mehr haben - weder an die deutsche Sprache und noch weniger an Sinn icon12.gif (bei 20. hören wurde mir so ansatzweise klar, wovon der Mann eigentlich redet...wenn dir so ne Politik zusagt, dann gut - so wählen ja wohl auch viele).

Also nach einer Stunde Flügel TV, kamen folgende Behauptungen auf, die zumindest geprüft gehören:

  • es gab ein Todesopfer, eine Dame um die 60 ist auf dem Weg ins KH verstorben
  • ein Mann steht vor dem Verlust eines Augen, aufgrund von Wasserwerfereinsätzen
  • der BW-Innenminister hat wohl enge Kontakte zur beauftragten Baumfällfirma
  • die Schülerdemo war laut deren Sprecher genehmigt - dass wissen selbst die Grünen in Berlin nicht:Da werde von "unmittelbarem Zwang" gesprochen, von nicht angemeldeten Demonstrationen. "Glauben Sie ernsthaft, die Polizei habe so handeln müssen?", fragt Haßelmann. Und gibt noch eine Nachhilfe in Demonstrationsrecht: "Meine Damen und Herren, in diesem Land muss man Demonstrationen nicht anmelden."(Quelle: sz) - ich seh da schon eine Unwissenheit, die Demo war genehmigt und der Lautsprecherwagen wurde von der Polizei, trotz Genehmigung, konfisziert!
  • Um 18 Uhr gab es eine Email der zuständigen Behörde, keine Bäume zu fällen - dennoch begann man um 1.30 Uhr mit Baumfällarbeiten

Besonders zum Kotzen ein solcher Beitrag (ebenfalls sz):

Jörg van Essen von der FDP versucht die Demonstrationen als lächerliche Scharmützel hinzustellen. In der nächsten Zeit würden in Hamburg 280 Bäume gefällt. Nicht weil der Bundestag das wolle, sondern weil es die grüne Umweltsenatorin wolle. Ihm sei "nicht bekannt", dass die Grünen auch darüber im Bundestag debattieren wollten.

Dann klärt van Essen auf, dass er ja ein "engagierter Eisenbahnfreund" sei, und macht einen gewagten Exkurs in die bald 175-jährige Eisenbahngeschichte. Am Anfang hätten sich die "Bürger in ihrer Biedermeieridylle" gestört gefühlt. Da habe es Spekulationen gegeben, ab 25 Kilometern pro Stunde werde der Mensch wahnsinnig und Frauen würden unfruchtbar. "Es hat sich Gott sei Dank die Vernunft durchgesetzt", lächelt van Essen.

Mann muss sich schämen, dass solche Leute in D überhaupt gewählt werden. Lächerliches Scharmützel? Ich finde, es macht eine Unterschied, ob man Menschen fällt oder Bäume. Die Bäume in HH fallen bestimmt nicht, um die Stast komplett umzugestalten. Ein Menschenleben und seine Unversehrtheit ist etwas anderes als die existenz eines Baumes...

Vor 175 Jahren hatten auch die wenigsten eine Biedermeieridylle - vielleicht war es bei den van Essens andersicon13.gif Es setzt sich hoffentlich auch dieses Mal die Vernunft durchicon14.gif

Ein Beispiel, dass man den Leadern unserer Republik nicht glauben darf, wenn man vernünftig sein will, liefert Grube selbst (ebenfalls sz - im Interview):

Grube: Na, wir gewinnen durch die Tieferlegung des Bahnhofs 100 Hektar neue Stadt. Das entspricht einem Drittel der Fläche von Stuttgart. Das kann man doch wunderbar gestalten. Es entstehen langfristig 10000 neue Arbeitsplätze. Wir wollen Arbeiten, Wohnen und Einkaufen so kombinieren, dass Stuttgart zu einem Leuchtturmprojekt wird.

Echt, kein Wunder, dass denen keiner mehr vertraut - naja, selbst zum Bau von funktionierenden Klimaanlage sind die ja schon zu unfähig:

Wenn 100 Hektar ein Drittel der Stadtfläche von Stuttgart ausmacht, ist dies wohl ne Kleinstadt mit 3km² Fläche (Anmerkung: Frankfurt hat etwa 200km² Fläche!). Wenn er nur dumm formuliert hat, dann ist dies ebenso beschämend angesichts der Lage...

Auf dieser Basis, wo das Fleisch des Menschen für die Politiker nicht mehr gilt als Bäume, sondern gleich wenig = nichts - da darf man sich nicht wundern, wenn Stuttgart 21 wirklich zum Leutchturmprojekt wird, denn dann sieht man es in Leutendorf nachts ebenso brennen, wie im Hohenlohischen!

Noch eine kleine Anmerkungen: Wenn hier über Entscheidungen, die vor 17 Jahren getroffen gelächert wird, ala ihr hättet doch was tun können, dann muss man auch anmerken, dass ein 4tel der Deutschen sich damals immer noch für Mutti entschieden hätten. Solche Argumente weisen schon eine gewisse mentale Armut auficon4.gif

Gruß

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Alexander Haupt

Ich war sehr erschrocken über das was in Stuttgart passiert ist. Kindern und Jugendlichen mit Pfefferspray und Wasserwerfer sowie körperlicher Gewalt zu begegnen ist DAS LETZTE. Die Politik steht mit dem Rücken zur Wand und da hat man wohl keine andere Möglichkeit als das Volk auf brutalste Art und Weise niederzuknüppeln. Wer Hass säät der braucht sich nicht zu wundern wenn es irgendwann richtig knallt in diesem Land. Das deutsche Volk macht Revolutionen erst sehr spät aber dann knallt es richtig, dann werden die Politiker vom Volk zur Rechenschaft gezogen wenn nicht sogar teilweise aufgeknüpft. In Berlin im Tiergarten gibts genug Bäume für jeden. Dann wenn die Nacht am Dunkelsten ist wird abgerechnet werden. Der Zeitpunkt kommt.

Der 14. Juli 1789 läßt grüßen. Was da war das werdet Ihr ja alle wissen, habt ja zum großen Teil Autos aus jenem Lande....... Wir können alle nur hoffen dass es nicht zum Äußersten kommt denn das kann keiner von uns wollen. Unser Lanfd wäre danach nicht mehr das selbe.

Stuttgart 21 war nie dem wirklich demokratischen Prozeß unterworfen. Nie hatten die Menschen die es betrifft wirkliche Mitsprache. Und denen die entschieden haben wurden auch Akten vorenthalten. Also von richtiger Information kann keine Rede gewesen sein. Hätte es eine wirkliche ehrliche Kosten-Nutzenrechnung gegeben dann wäre die Entscgeidung vielleicht anders ausgefallen. Jetzt kommt alles ans Tageslicht u d weil man jetzt bauen will wird das Volk brutal und menschenverachtend niedergeknüppelt.

Dieses Land hat fertig, es ist kaputt. Das System ist korrumpiert. Denn ihr glaubt doch nicht dass bei diesem Mega-Projekt keine Korruption im Spiel war?

Aber ich befürchte das Stuttgart 21 gebaut wird ohne Rücksicht auf das Volk. Irgendwann gibt die Politik den Schießbefehl - Heute schon möglich laut Vertrag von Lissabon (Töten zum Niederschlagen von Aufständen ist ausdrücklich erlaubt)

Schöne Zeiten kommen da..............

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

jumpy_beifahrer

Der Spiegel (bitte hier die Print-Ausgabe nicht mit SPON verwechseln, die sind manchmal tatsächlich leicht linkslastig) ist, anders als die allgemeine Annahme, schon lange kein linkes Kämpferblatt mehr, sondern mit den Jahren zumindest in der Mitte angekommen. Seit dem Tode Augsteins könnte man auch gehässig sagen, daß es sich um die "BILD für Möchtegern-Intelektuelle" handelt.

Zum Thema: Die FTD (übrigens aus dem nicht als linkskonservativ verschrienen Verlag G+J, gehört zu Bertelsmann) brachte das gut auf den Punkt.

170642081-5aea587d6379ea15ab123637e6590330.4ca81be0-scaled.jpg

2tlg9t

Bearbeitet von jumpy_beifahrer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier geht es nicht um ein paar Bäume im Stadtpark, sondern um viele Milliarden. Nochmal: als das Projekt als solches von der Politik abgesegnet = genehmigt wurde, waren es 2,9 Milliarden. Jetzt rechnet die Bahn mit 5-6 Milliarden, es werden aber eher 10. Und da soll es nicht möglich sein, 9 Milliarden zu sparen, in dem man das Projekt für 1 Milliarde "beerdigt"? Hier geht es nur ums Geschäft, um ein paar teure "Männerfreundschaften" wie schon oben erwähnt. Das beste an der ganzen Sache ist, daß Merkel über die schon so gut wie verlorene Landtagswahl März 2011 stürzen wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe da mal etwas recherchiert am WE... also das mit dem rechts-konservativ und Spiegel nehme ich zurück ! Ist tatsächlich leicht links der Spiegel.

Sorry, mein Fehler.

Liegt vermutlich daran, dass Links neben meiner Meinung nicht mehr viel Platz ist und in meinen Augen schon eine neutrale Zeitung als rechts-konservativ gilt.

Muss mal wieder mein politisches Weltbild neu ordnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Komisch, die Bahn selbst hat S21 1994 als schlechten Entwurf bezeichnet und als eine ungünstige Lösung. Aber die CDU wollte das unbedingt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Alexander Haupt

Ich gehe jetzt auch davon aus dass "S21" nach dem was am vergangenen Donnerstag passiert ist mit dem exzessiv hartem Polizeieinsatz gegen eine mehrheitlich friedliche Demonstration wobei auch Kinder und Jugendliche betroffen waren so wie es geplant war nicht mehr realisiert werden kann. Über die Menschen hinweg wird es nicht mehr gehen das ist ganz klar. Wenn dann nur mit der Polizei und das würde dann im weiteren Verlauf fast zwangsläufig wieder Zusammenstöße geben.

Ich denke es wird eine andere Lösung gefunden werden; man sucht ja auch einen Schlichter der in die Angelegenheit Ruhe hineinbringen kann. Es ist eine mehr als verfahrene Situation entstanden und wenn man das durchziehen will "auf Biegen und Brechen" dann kann dies übergreifen auf das ganze Land.

Was wir auch benötigen ist dass wir wegkommen von diesen Lobbydurchsetzten Parlamenten in denen eben keine Politiker-Entscheidungen mehr frei sind. Und deshalb gehen die Menschen dort auch auf die Strasse. Weil in der "Lobbykratie" die demokratischen Strukturen immer mehr zu verwischen drohen. Die Menschen erwarten zu Recht dass Politik für sie gemacht wird und nicht für die Lobbys. Bislang sieht es doch so aus dass der die besten Karten hat der die beste Lobby hat und die, die keine haben stehen zum Schluß da. Das muß passieren denn sonst ist der Zeitpunkt wo "die Nacht am Dunkelsten ist" schneller da als es uns allen hier im Lande lieb sein kann.

Ich glaube auch nicht dass die Menschen in Deutschland "fortschrittfeindlich" sind und es nicht mehr möglich sein wird solche Infrastrukturprojekte zu machen wenn "S21" jetzt nicht kommt. Das sieht man am neuen Großflughafen BBI (Berlin-Brandenburg International) der ja auch gerade gabaut wird. Auch hier gab es Proteste, sehr heftig sogar aber dieses Projekt hat "S21" voraus das es vermittelbar ist. Bei "S21" ist es aber so dass man in Stuttgart einen funktionierenden Bahnhof hat der von den Großbahnhöfen in Deutschland (das habe ich mal gelesen) mit die wenigsten Verspätungsminuten hat. Und Kopfbahnhöfe werden auch im 21. Jahrhundert noch funktionieren. Die Fahrzeitverzögerung gegenüber dem "U-Durchgangsbahnhof" ist jedenfalls nicht so hoch dass man jetzt sagen muß dass man diesen neuen Bahnhof unbedingt haben muß.

Ich wäre für eine Modernisierung des bestehenden Kopfbahnhof oder einen ICE-Halt an anderer Stelle bei Stuttgart. (Die Fildern-Problematik sehe ich auch aber diese Lösung wäre deutlich billiger als ein Tunnelbau unter der Stadt).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Alexander Haupt
Komisch, die Bahn selbst hat S21 1994 als schlechten Entwurf bezeichnet und als eine ungünstige Lösung. Aber die CDU wollte das unbedingt...

um ihre Lobbys zu befriedigen vielleicht???????

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei so viel Kohle,um die es da bei einigen "Großkopfeden" geht,

da gehen die entsprechenden Stellen (unter Druck gesetzt) natürlich auch über Leichen.

Hört sich hart und unrealistisch an, entspricht aber der Wahrheit.

Die Kommentare und "Argumente" der Entscheidungsträger, bzw. Durchprügler sind wirklich Schläge mitten ins Gesicht.

Wer das noch nicht gemerkt hat, der möchte doch bitte weiterschlafen, bzw. sich weiter in den Schlaf singen lassen.

Gruß Herbert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir fehlt ein wenig der Bezug zu Stuttgart. Aber zwei Dinge finde ich wichtig:

Ein Projekt, das anfänglich knapp 3 Mrd kosten sollte, und jetzt konservativ auf 7 Mrd. geschätzt wird (wohlgemerkt: geschätzt, unter 10 real wohl unrealistisch), ist nicht mehr dasselbe.

Verkehrs-Expertchen sind alles andere, als einheitlich begeistert von den zu erwartenden Resultaten. (nur noch 2 Gleise)

Witzig fand ich einen ironischen Kommentar:

Wir lassen uns unsere Demokratie doch nicht durch Parlamente kaputt machen! ;)

Mal eine kätzische Frage an die Städteplaner hier:

Wie teuer käme es, ganz Stuttgart unterirdisch anzulegen?

Der Schlosspark wäre schön groß...

_R_

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...wer als normaler angestellter/arbeiter cdu/csu wählt, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen..

sollen sie doch bauen, was sie wollen, und sich die köpfe einschlagen... who cares? dann ist wenigstens wieder was los, bei uns. (ja, da schwingt durchaus ein wenig ironie mit...)

unsere gesellschaft ist jetzt noch besser, noch schneller, noch toller, noch unkomplizierter, noch schlanker, noch wasweissich-iger...

grüsse und nix für ungut,

matthias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ACCM Gerhard Trosien

Der leistungsfähige Stuttgarter Hauptbahnhof, nebenbei einer der schönsten in D, das sagt ein Wahl-Badener, wird durch eine nur 6-gleisige unterirdische S-Bahnstation ersetzt. Was soll das?

Die Zeiten, in denen durchgehende Züge im Kopfbahnhof 15 Min Pause hatten, weil eine neue Lok angehängt werden musste (mit Bremsprobe und allem Drum und Dran) sind seit Jahrzehnten vorbei.

In der zukünftigen S-Bahn-Station kommen großstadtübliche Aufenthalte durchgehender Züge allein wegen der viel zu geringen Zahl von Gleisen nicht in Frage. Der neue Bahnhof ist der Stadt Stuttgart alles andere als angemessen.

Zusammen mit und zu fast 100% wegen der noch nicht einmal planfestgestellten Neubaustrecke nach Ulm ergeben sich durch dieses bisher unkalkierbare Multi-Milliardenprojekt Fahrzeiteinsparungen im niedrigen 2-stelligen Minutenbereich. Ich habe Zweifel, ob der Aufwand die Mühe lohnt (die Belastungen für die Sadt Stuttgart duch die Bauarbeiten und viele 10.000 LKW-Fahrten werden irgendwann vorbei sein).

"Blaues Auto" schreibt oben von frei werden Flächen, die offensichtlich niemand haben will. Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wo der Bereitstellungsbahnhof hinkommt, den man braucht, weil an der neuen U-Bahnhaltestelle nur kürzeste Haltezeiten möglich sind? Und wo stehen Züge, die auf verspätete Anschlüsse warten sollten? Was ist mit Oldtimerzügen mit Dampftraktion, die immer wieder mal nach Stuttgart kommen? Fragen über Fragen...

Vor allem eines macht mich stutzig: die Politik hat bei S21 sehr lange gebraucht, um die BAHN von dem Projekt zu überzeugen. WENN S21 ein so wichtiges und vorteilhaftes WÄRE, hätte man die Bahn nicht zum Jagen tragen müssen!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...