Zum Inhalt springen

Suspension faulty - Maximum Speed 90km/h [Follow-up]


coney

Empfohlene Beiträge

 

Hallo,

vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere, dass ich diese Meldung vor wohl 2 Jahren gepostet hatte, weil an meinem C5 II Break die Pumpe nicht mehr lief.

Mit Eurer Hilfe hatte ich seinerzeit gesucht und gemessen und schließlich festgestellt, dass eine 40 Ampère-Sicherung, die in einem kleinen Sicherungskasten fahrerseitig am  Batteriekompartiment verborgen ist, durchgeknallt war.

Mit dem Wechsel der Sicherung war das Problem behoben. 

Sie flog aber über's Jahr ein-, zweimal raus, weswegen ich in meinem Kofferraum einen kleinen Vorrat an grünen 40 A-Maxi-Sicherungen hatte. 

Natürlich hatte ich mich gefragt, warum die Sicherung rausflog, da aber das Problem erstens selten autrat, zweitens leicht zu beheben war, blieb ich drittens unbekümmert.

 

Vor zwei Wochen (nach einer Karosseriearbeit in einer Werkstatt, wo man den Wagen von allen Vieren gehoben und ihn wieder auf diese abgelassen hatte, ohne den Deckel vom LDS-Reservoir zu nehmen ... ) flog die Sicherung mit immer höherer Frequenz raus. Letztendlich reichte eine Sicherung nur noch, um den Wagen wieder hochzuheben und dann "Patsch!".

Beim Hochlaufen hatte ich beobachtet, wie in der Nähe des Pumpenmotors dünne Rauchfahnen aufstiegen, die aber keinen spezifischen Geruch hatten.  Meine Vermutung war, dass die Bürsten und der Kollektor des Motors zugedreckt waren, wodurch es zu schmurgelnden Kurzschlüssen kam.

 

Folgendes habe ich vorgefunden:

carbons.jpg

 

comutator.jpg

 

baseplate.jpg

 

 

 

Die Rillen zwischen den Kollektorkontakten habe ich mit einem feinen Messer leicht reinigen können und die Kollektoroberfläche mit einer 320er Körnung geglättet.

Die restlichen Teile wurden mit Bremsenreiniger geduscht.

 

bremsenreiniger.jpg

 

Der Zusammenbau geht natürlich viel schneller, weil man den Weg schon kennt. 

 

Auf die Füße, Schlüssel rein: fährt nach oben. Ich fahre ihn wieder ganz runter, wieder rauf, und runter, und rauf. Die Pumpe surrt. Nix qualmt. Die Sicherung hält.

 

Da es mir gelungen ist, den Motor "in situ" zu wechseln, bzw. zu reparieren, also unter Belassung der Hochdruckpumpe und ohne den Druck vom System zu nehmen, dachte ich, ich beschreibe mal, wie ich das gemacht habe, denn in vielen Foren, besonders in England und Frankreich, wurde dieses Problem sehr häufig beklagt und so mancher hat beschrieben, wie er mit einer Hosentasche voll grüner Sicherungen zur Werkstatt gefahren ist.

 

So ging's:

1.) Links vorne hochheben, Rad abnehmen, vorderen Teil der Kunststoffabdeckung im Radkasten lösen.

2.) Im Radkasten vorne oben ist ein Schlauch mit einer Schelle an einem Zapfen des Reservoirs, der durch ein Loch hervorschaut, befestigt. 

    Sobald man diesen löst, kommt Hydrauliköl im Schwall. Also einen Behälter zum Auffangen bereithalten. Mit etwa 3,5 L Volumen rechnen.

3.) Rechts von diesem Zapfen sind zwei 10er Muttern zu lösen, die die antriebsseitigen Gummilager des Pumpaggregats freigeben.

4.) Oben nun die zwei 10er Muttern lösen, die das Reservoir am Seitenblech halten. 

5.) Dieses kann nun angehoben werden, wonach man an die zwei Schläuche am Boden de Reservoirs kommt, diese löst,  und man es zur Seite legen und auf den Elektromotor blicken  kann.

 

Die Schritte bisher kann man sehr gut in diesem Video nachvollziehen. Es wird dort dann allerdings die komplette Pumpe gewechselt. Das habe ich nicht gemacht.

https://youtu.be/0OPTlXJtHgU

 

6.) Die beiden Stecker am Steuerteil des Elektromotors ablösen. Diesen etwas anheben, so dass die Gewindestiffte der Gummilager auf der Antriebsseite freiwerden. Die Gummilager auf der Pumpseite kommen frei, wenn man den Block leicht lichtmaschinenwärts schiebt.

Keine Angst, die Hochdruckleitungen erlauben reichlich Bewegungsfreiheit.

7.)  Der Motor wird am Pumpgehäuse mit 3 Torx-Schrauben festgehalten.

 

torx.jpg

 

Das ist der schwierigste Teil, weil man die Schrauben unter der Pumpe durch lösen muss, was besonders bei der unteren schwierig ist, weil man dort keine Sicht hat, sondern den (hoffentlich ausreichend langen) Torx-Schlüssel mit dem Finger in den Schraubenkopf einfummeln muss. Wenn das gelungen ist, kann man, so hab' ich's gemacht, das kurze Ende des Schlüssels mit einer Zange packen, dass man mehr Hebel hat. Nach dem Freiknacken der Schraube ist alles easy und es braucht nur noch Geduld und Fingerspitzengefühl.

 

8.) Nun habe ich die Basisplatte des Motors (zwei 7er Schrauben) kotflügelseitig gelöst, zunächst den Deckel, dann die Platte mit den Bürsten abgenommen und schließlich das gesamte Motorgehäuse mit dem Magnetring abgezogen, wonach der Anker freiliegt und man sieht, wie die Motorwelle mit einem M 8er Gewinde im Uhrzeigersinn in den "cush drive" (gummigedämpfter Antrieb) der Pumpe eingeschraubt ist, und sich leicht durch Drehen in die Gegenrichtung aus diesem löst.

Entweder die Bauteile sind so verdreckt, wie in meinem Fall, dann putzen und wieder einbauen oder man besorgt sich einen gebrauchten Motor von ebay (komischerweise gibt's die fast ausschließlich in den Ländern um Deutschland rum aber nicht hier). 

In meinem Fall handelte es sich um einen  965 406868 000 - zumindest ließ er sich mit dieser Nummer guhgeln.

Zurück geht's flotter.

 

Das Problem hier ist sicherlich, dass ein billiger Motor verbaut wurde. Wenn man diesen zerlegt, sucht man O-Ringe vergebens und die Zapfen der Platine, die die Bürsten trägt, reichen an vier Stellen durch Aussparungen im Gehäuse nach außen, wo doch immer mal auch ein Tropfen Öl hinkommen kann (wenn zu Beispiel das Reservoir platzt :) ) und aus Öl und Kohlenstaub entsteht ein leitende Pampe, die in der Konsistenz wie warmer Kaugummi ist. 

 

Viel Erfolg.

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von coney
error correction (for all)
  • Like 3
  • Danke 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...