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"Der Rohdiamant" - Erweckung einer 1958er DS 19 nach 25 Jahren Standzeit


M. Ferchaud

Empfohlene Beiträge

27.07.2013


An diesem Wochenende fahre ich mit der Frontschürze und den hinteren Kotflügel in meine Firma und lackiere diese in der Kabine der dort befindlichen Prototypen-Halle. Der Frontschürze wurde zuvor die fehlende Führungsöse für die Andrehkurbel von der Spenderschürze transplantiert.

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Bei den hinteren Koftlügeln verfahre ich wie bei den Radhäusern: Randbereiche mit offensichtlichen Ansrostungen werden mechanisch behandelt und geschliffen, der flächige Werks-Steinschlagschutz verbleibt. Wie in der Fertigung wird auch die Innenseite in Wagenfarbe lackiert.

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Nach einer Woche Aushärtungszeit werden die Koftlügel komplettiert, die neuen Schmutzfänger montiert und alle Falze und porösen Bereiche des Steinschlagschutzes sowie Verbindungsstellen und Schrauben großzügig mit Korrosionsschutzfett eingestrichen.

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04.08.2013

Montage: Um ein stimmiges Oberflächenfinish im Vergleich mit den angrenzenden, patinierten Partien zu erzielen, werden die neu lackierten Teile mit grober säurehaltiger Mattschleifpaste behandelt. Dies erzeugt einen künstlichen Alterungseffekt, der sehr nah an die Originalsubstanz heran kommt. Entsprechend der zuvor ausgeführten Probelackierung stimmt die Farbe des Neulacks sehr gut mit der Werkslackierung überein.

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Hier die erste Ansicht der DS im einheitlichen Lackkleid... Die picklige hintere Stoßstange wird nach einer Politur übrigens so belassen - sie ist ebenfalls ein  spezifisches Detail der frühen Modelle: bis 1959 wurde verchromtes Blech statt Edelstahl als Werkstoff verwendet. Eine Neuverchromung würde im Kontext der Gesamtpatina wie ein Fremdkörper anmuten. 

Übrigens ist die Stoßstange hinten weiter heruntergezogen als bei der späteren Version aus Inox und bildet somit eine Art Heckschürze.

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Auch die Frontschürze wird montiert. Die nach geraumer Suche aufgetriebenen M5-Linsenkopf-Schlitzschrauben (eigentlich angeboten für hintere 2CV-Kotflügel) fügen sich stimmig ins Gesamtbild. Die von der Spenderschütze zuvor mühsam entfernte Edelstahlleiste wird damit ebenfalls befestigt. 

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Endlich das vollständige Gesicht - ein großer Schritt vorwärts in dieser Restaurierungsgeschichte! Das Ziel meiner ursprünglichen Planung, die Optik vor der ersten Probefahrt komplettiert zu haben, ist fast erreicht...

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Bearbeitet von M. Ferchaud
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Eine Woche später folgt die Ernüchterung: Madame will nicht fahren! Der erste Gang rückt krachend ein, sie macht einen Satz nach vorn - und der Motor steht. Nach Feststellung der korrekten Funktion des Kupplungszylinders heißt die Diagnose: Kupplung fest! Das Getriebe muss raus...

18.10.2013
Alles zurück: Um das Getriebe ausbauen zu können, muss die gesamte Peripherie einschließlich Vorratsbehälter, Kühler und Lenkung wieder raus. Wenigstens können so die bisher unerreichten Partien des Chassis entrostet, geschützt und lackiert werden... man muss alles positiv sehen!

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vor 2 Stunden schrieb M. Ferchaud:

Tragendes: Die hinteren Radhäuser sowie die umgebenden Bereiche haben die Reinigung und Entrostungskur hinter sich. Ein schützender Lackaufbau wird notwendigerweise nur dort ergänzt, wo er ab Werk schlichtweg fehlt. Es sieht aus, als hätte man vor dem Auftrag der Antidröhn-Masse im Werk die Bereiche, in denen sich beispielsweise Gewindebolzen für das Abdeckblech befinden, einfach mit einem Stück Pappe abgedeckt - et c'était fini ! Der Authentizität wegen soll die originale Beschichtung der übrigen Bereichen erhalten bleiben.
Die neu befüllten und lackierten Federkugeln (sorry, Karl!) sitzen mittlerweile am Platz.

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Hier ist das Vierkantprofil am unteren Ende der C-Säule zu erkennen - nur frühe Modelle weisen dieses Detail auf. Später wird man die als Aufnahme für den Wagenheber vorgesehenen Strukturen nur noch vorn finden.

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Der Kennzeichenträger ist inzwischen teilweise neu lackiert. Teilweise deswegen, weil sich beim Abtragen der alten Farbschichten eine schöne Überraschung präsentiert: Unter dem abblätternden Lack mit dem nach französischer Machart auflackierten Kennzeichen findet sich das hervorragend erhaltene, offensichtlich erste Kennzeichen der DS mit silbernen, mittels Schablone aufgetragenen Lettern, denen von Hand mit feinem Pinsel liebevoll ein "Relief-Effekt" mittels weißer Highlight-Linien verpasst worden war.

Die Nummer weist die ursprüngliche Heimat der Göttin als Yvelines (bis 1964 Seine-et-Oise) aus.  Das Département Yvelines ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 78. Es liegt im westlichen Teil der Region Île-de-France im Großraum Paris. Als zweites Domizil der DS recherchiere ich das Département Allier mit der Ordnungsnummer 03. Es liegt in der Mitte des Landes in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Die freigelegte Schicht wird behutsam gereinigt, die verrosteten Partien bis dicht an den Rand blank geschliffen und schließlich mit dünnem Auftrag Schicht für Schicht wieder ergänzt. Zum Schluss werden die leicht beschädigten Ränder der Lettern im Übergangsbereich zum neuen Lack ergänzt. Ein wenig komme ich mir dabei vor wie ein Restaurator alter Ölgemälde.

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Auch die Aufnahme für das vordere Kennzeichen (leider ohne aufgemalte Nummer, da hier wohl von Anfang an ein richtiges Schild montiert gewesen war) ist lackiert und in die Stoßstange eingefügt.

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ich finde die aufgemalten alten Kennzeichen immer wieder toll, ich habe im Laufe der Jahre etliche Fahrzeuge aus Frankreich importiert wo dies auch noch der Fall war. Dabei waren unterschiedliche „Macharten“ zu beobachten, von akkurat mit Schablone (wie bei Dir) bis hin zu schief und freihändig aufgemalt. Was ich allerdings nie erlebt habe, ist hinten gemalt und vorne Schild, oder umgekehrt. Ich könnte mir also vorstellen, dass die Stoßstange bei Dir mal erneuert wurde, was zB auch zu der nachlackierten Motorhaube passen würde

Bearbeitet von AStrunk
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vor 6 Minuten schrieb AStrunk:

ich finde die aufgemalten alten Kennzeichen immer wieder toll, ich habe im Laufe der Jahre etliche Fahrzeuge aus Frankreich importiert wo dies auch noch der Fall war. Dabei waren unterschiedliche „Macharten“ zu beobachten, von akkurat mit Schablone (wie bei Dir) bis hin zu schief und freihändig aufgemalt. Was ich allerdings nie erlebt habe, ist hinten gemalt und vorne Schild, oder umgekehrt. Ich könnte mir also vorstellen, dass die Stoßstange bei Dir mal erneuert wurde, was zB auch zu der nachlackierten Motorhaube passen würde

Das kann ich bestätigen: Die DS hatte offentlichtlich vor längerer Zeit vorne einen leichten Unfallschaden erlitten, der den Austausch der Stoßstange (und somit wohl auch des Nummernschildblechs) erforderlich machte. Leider wurde auf die Stoßstange eines späteren Baujahrs aus Edelstahl zurückgegriffen, daher fehlt ihr die "Pickelchrom"-Patina der hinteren Stoßstange. Auch der vordere linke Kotflügel wurde - wie die Motorhaube (gut aufgepaßt :-)) nachlackiert.

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die aufgemalten Kennzeichen waren bei der Zulassungsstelle immer wieder lustig. Die wollten etliche Male  die französischen Kennzeichen einziehen…😬

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Nach dem Ausbau des Getriebes wird sofort klar, dass dies der einzig richtige Weg war: Die Beläge sind beidseitig festgebacken und abgefahren, die Reibflächen weisen oberflächlich starken Rostbefall auf.

Positiv: Nach gründlicher Reinigung und Entrostung präsentieren sich alle übrigen Komponenten in gutem Zustand. Die Scheibenstärke des Kupplungsautomaten entspricht dem Neuzustand, der Rost kann von Hand herunter geschliffen werden (es bleiben nur sichtbare, aber nicht fühlbare Spuren der innigen Verbindung zurück), und selbst Pilot- und Ausrücklager werden für so gut befunden, dass ihnen eine weitere Einsatzrunde zugestanden wird. Der Vorher- Nachher-Effekt spricht für sich.

 

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Hier noch einmal schön zu sehen: Die überholten Bremssättel und die lackierten Traversen-Teile. Den Hydraulikanschluss zum Schaltbündel schützt eine extra angefertigte Dichtplatte.

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Die Reibfläche der Schwungscheibe direkt nach dem Ausbau und nach Entrostung / Reinigung.

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Die Getriebeglocke mit Ausrücklager, ebenfalls vorher - nachher.

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Kupplungsbelag alt und neu: Trotz der geringen Laufleistung ist der schlechte Zustand des alten Belags Indiz für vernachlässigte Wartung: Das Kupplungsspiel will beim Halbautomaten regelmäßig kontrolliert und eingestellt sein, sonst schleift die Kupplung und verschleißt vorzeitig.

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Neuwertiger Zahnkranz und Rückstände von Dichtmasse am Nockenwellenausgang. Wird vor dem Einbau vergessen, hier neue Dichtmasse aufzutragen, zieht dies massiven Ölverlust nach sich.

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Der Motorraum kurz vor dem Einbau der Getriebes. Der von meinem Freund Andreas gedrechselte Zentrierdorn aus Holz für die Kupplung steckt bereits in Position. Hier ist das Antriebsrad der Niederdruckpumpe oberhalb der Schwungscheibe gut zu erkennen. Diese Pumpe sorgt für einen drehzahlabhängigen Flüssigkeits-Strom im Schaltblock, durch den der berüchtigte 38er Kolben gesteuert wird, der  für das automatisierte Anfahren zuständig ist. In späteren Baujahren wird diese Funktion vom Fliehkraftregler übernommen.

Die Niederdruckpumpe drehte Anfangs sehr schwer und wurde nach dem Ausbau entleert, mit  Hexylen-Glycol gespült und unter Verwendung frischer LHS immer wieder behutsam von Hand durchgedreht, bis sie leicht lief. Hier galt hopp oder top: Ist die Pumpe defekt, mischen sich im ungünstigsten Fall Kühlwasser und LHS, da die Wasserpumpe direkt angeflanscht und nur durch eine Wellendichtung vom Niederdruck-Kreislauf getrennt ist. Die Überholung der Niederdruckpumpe erfordert  Fachwissen und Spezialwerkzeug, vor allem aber größte Sorgfalt.

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Bearbeitet von M. Ferchaud
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vor 4 Stunden schrieb M. Ferchaud:

27.07.2013


An diesem Wochenende fahre ich mit der Frontschürze und den hinteren Kotflügel in meine Firma und lackiere diese in der Kabine der dort befindlichen Prototypen-Halle. Der Frontschürze wurde zuvor die fehlende Führungsöse für die Andrehkurbel von der Spenderschürze transplantiert.

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Bei den hinteren Koftlügeln verfahre ich wie bei den Radhäusern: Randbereiche mit offensichtlichen Ansrostungen werden mechanisch behandelt und geschliffen, der flächige Werks-Steinschlagschutz verbleibt. Wie in der Fertigung wird auch die Innenseite in Wagenfarbe lackiert.

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Nach einer Woche Aushärtungszeit werden die Koftlügel komplettiert, die neuen Schmutzfänger montiert und alle Falze und porösen Bereiche des Steinschlagschutzes sowie Verbindungsstellen und Schrauben großzügig mit Korrosionsschutzfett eingestrichen.

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Das ist natürlich Gold wert, Zugriff auf eine Lackierkabine zu haben und dass dann auch noch nahezu perfekt hinzukriegen. 👍🏻

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vor 20 Minuten schrieb Nitsrekds:

Das ist natürlich Gold wert, Zugriff auf eine Lackierkabine zu haben und dass dann auch noch nahezu perfekt hinzukriegen. 👍🏻

Danke, das Lackieren hatte an diesem Tag in der Tat gut geklappt.

Und ja, Ein gutes Netzwerk ist alles - deswegen kommen in der ganzen Geschichte auch kaum Fremdleistungen vor. Ich bin seit meinem Studium mit dem Inhaber einer Werkstatt befreundet. Er lässt mich dort jederzeit - sofern es der Arbeitsalltag erlaubt - auf eine der Bühnen, an die Sandstrahlkabine, an die Presse, und ich kann im Prinzip alle Werkzeuge einschließlich der Schweißgeräte benutzen. Das ist ein großer Vertrauensbeweis, und ich sehe das als echtes Privileg; die Möglichkeiten in meiner Firma bieten darüberhinaus weitere wertvolle Möglichkeiten.  

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vor 2 Stunden schrieb M. Ferchaud:

Schweißgeräte

Auf den ersten Bildern hattest Du eine Durchrostung am Schweller gezeigt. Hast Du von der Reparatur auch Bilder gemacht? Nur dass der geneigte Leser sieht, wie es richtig gemacht wird.

Auch von mir Hochachtung für die behutsame Wiederinbetriebnahme.

Gruß Jens 

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vor einer Stunde schrieb jens-thomas:

Auf den ersten Bildern hattest Du eine Durchrostung am Schweller gezeigt. Hast Du von der Reparatur auch Bilder gemacht? Nur dass der geneigte Leser sieht, wie es richtig gemacht wird.

Auch von mir Hochachtung für die behutsame Wiederinbetriebnahme.

Gruß Jens 

Kommt noch! 

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Guten Morgen zusammen!

Ich hätte eine Frage: Konnten alle das „Filmchen“ von der ersten Fortbewegung drei Beiträge weiter oben sehen? Um dieses direkt in den Beitrag einbetten zu können, hatte ich es als kleines animiertes GIF erstellt…

Bearbeitet von M. Ferchaud
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vor 7 Minuten schrieb M. Ferchaud:

Guten Morgen zusammen!

Ich hätte eine Frage: Konnten alle das „Filmchen“ von der ersten Fortbewegung drei Beiträge weiter oben sehen? Um dieses direkt in den Beitrag einbetten zu können, hatte ich es als kleines animiertes GIF erstellt…

Bei mir läuft das Filmchen (lese deinen sehr schönen Thread am Laptop). Glückwunsch zur schönen DS, die ganz offensichtlich in die richtigen Hände gekommen ist.

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vor 17 Minuten schrieb M. Ferchaud:

Ich hätte eine Frage: Konnten alle das „Filmchen“ von der ersten Fortbewegung drei Beiträge weiter oben sehen? Um dieses direkt in den Beitrag einbetten zu können, hatte ich es als kleines animiertes GIF erstellt…

Ja, läuft sehr gut. Gut zu wissen, dass das geht.

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24.10.2013

Schockmoment: Ein erneuter Startversuch wird von metallischem Klappern begleitet. Noch nicht angesprungen, wird der Motor nach der Ursache durchsucht.

Eine Kontrolle des Ventilspiels fördert drei klemmende Einlassventile zutage, die nach Betätigung des jeweiligen Kipphebels nur im Zeitlupentempo in Ausgangsstellung zurückkommen. Diese Erkenntnis ist hoch dramatisch: Das Klappern war durch an den Ventilen anstehende Kolben erzeugt worden.

Nachdem resigniert eine erneute Kopfdemontage einschließlich Austausch aller nun krummen Einlassventile durchgespielt wird, gerät der intuitive Griff zu Heißluftfön und Kriechöl zur Rettung: Nach entsprechender Behandlung schließen die Ventile wieder in korrekter Geschwindigkeit. Eine Kompressionsmessung ergibt durch weg gute Werte auf allen Zylindern.

Als Ursache werden verharzte Benzinrückstände aus dem Tank vermutet, die sich trotz Ablassens des alten Sprits und Befüllung des Tanks mit 20 Liter Super in gelöster Form an den Ventilschäften abgesetzt und nach dem Erkalten für den Klemmeffekt gesorgt haben müssen.
Nach Betreiben des Motors mit frischem Benzin aus dem Kanister tritt das Phänomen nicht mehr auf. Zudem haben sich Kaltstartverhalten und Laufeigenschaften mit dem neuen Kraftstoff noch deutlich verbessert.

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Was meint Ihr, wie ich danach aufgeatmet habe... Uff!!!

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Dieses sanfte Ein- und Ausfedern der DS zu sehen – und der direkte Niveauausgleich – ist einfach ein Traum.

Ich werde vielleicht über kurz oder lang den CX, der mehr steht als fährt (zu wenig Gelegenheit, andere Prioritäten, das Leben ansich etc.) verkaufen und wieder ein D-Modell suchen. Oder besser umgekehrte Reihenfolge. Ich hatte lange Zeit eine 68er ID19, das war schon toll. Die hatte sogar das komplette Scheinwerfer-Paket (mitlenkend, Nick-Ausgleich).

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Ja, die intakte Federung einer DS - insbesondere einer Ur-DS mit geteilten Kugeln, butterweichen  Dämpfern und Höhenkorrektoren noch ohne Dashpots (was absurde Regelreaktionen und -Geschwindigkeiten bedeutet, manchmal aber auch kontraproduktiv ist) ist schon einzigartig und eine Klasse für sich!

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Elektrisches: Nachdem die Batterie keinen Ladestrom erhält, werden Lichtmaschine und Regler beim Spezialisten abgegeben.

Die Lichtmaschine wird gereinigt, der mechanische Regler gegen ein elektronisches Modul getauscht (die einzige technische Modifikation, die ich vornehmen werde).

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Mittels Auflistung aller notwendigen Leuchtmittel kann ein komplettes Set auf der Retro Classics in Stuttgart zu günstigem Kurs erworben werden. Nach Reinigung aller Kontakte und korrigiertem Anschluss des Blinkrelais-Schalters arbeiten die Lichtkomponenten einwandfrei.

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Der Scheibenwischermotor (hier nicht abgebildet) wird komplett zerlegt, gereinigt und gangbar gemacht. Ausgeschlagene Silent-Gummis der mechanischen Übertragung werden repariert. Auch das (stufenlos regulierbare!) Gebläse der Heizanlage mit zwei Wärmetauschern (!, da sage mal noch einer was von technischem Fortschritt...) wird ausgebaut und von altem Abrieb befreit. 

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Hier der einzigartige Effekt des "mit-illuminierten" transparenten Blinkergehäuses...

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vor 37 Minuten schrieb M. Ferchaud:

Höhenkorrektoren noch ohne Dashpots

Kannst Du kurz den Unterschied in Technik und Wirkungsweise erklären? Ist das die Änderung, die 1962 kam?

Bearbeitet von holger s
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vor 22 Minuten schrieb M. Ferchaud:

 

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Ah, Norma. Meine Schwester heißt genauso... Von denen lungern bei mir auch noch ein paar mit der geriffelten Glaskuppel in irgendwelchen Schraubenkisten rum.

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Steht auch auf meiner Modifikationsliste, die Dashpotbohrungen beim XM ein wenig zu vergrößern.

Es bereitet mir sehr viel Freude, in diesem Faden mitzulesen. Und die vielen Bilder dazu zu betrachten. Und dabei hab ich nicht mal eine DS. :D

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vor 29 Minuten schrieb holger s:

Kannst Du kurz den Unterschied in Technik und Wirkungsweise erklären? Ist das die Änderung, die 1962 kam?

Gern: Ganz richtig ist die Beschreibung "ohne Dashpot" zugegeben nicht, denn auch die alten Korrektoren haben eine  Vorrichtung zur Dämpfung des Flüssigkeitsstroms. Diese wird allerdings nicht mit einer Anordnung  von Plättchen, sondern mit einem querschnitt-reduzierenden Draht in einer Bohrung erzeugt und fällt dementsprechend deutlich schwächer aus als bei den späteren Versionen.

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Übersetzung: 

Bremsung der Korrektur: Dash-Pot (siehe Pl. 12)

Der Dashpot ist eine Vorrichtung, die verhindern soll, dass der Schieber bei jedem Ausschlag des Rades die Positionen "Einlass" und "Rücklauf" erreicht.

Wenn sich der Schieber in die eine oder andere Richtung bewegt, wird die Flüssigkeit in der Kammer, die der Bewegungsrichtung des Schiebers entgegengesetzt ist, komprimiert und in der anderen Kammer dekomprimiert (siehe Schnitt B).

Die Flüssigkeit wird durch die Öffnung (o) (siehe Schnitt C) von einer Kammer in die andere gepresst und durch den Schieber (9) verschlossen; 
Durch diesen erzwungenen Durchgang entsteht eine Walzung, die der Bewegung des Schiebers einen Widerstand entgegensetzt.



Ausführlicher in diesem Thread nachzulesen:

https://www.dsclub.de/forum/read.php?1,120870,page=1

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Kosmetisches: Die teilweise noch sehr gut erhaltene Originallackierung der Felgen führt zu dem Entschluss, nur eine Teilsanierung vorzunehmen. Die rostgefährdeten Auflageflächen der Reifen sowie die Felgenhörner werden sandgestrahlt, grundiert und in einer dem originalgetreuen Farbton „Rouille“ angenäherten Farbe lackiert.

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Die leider nicht mehr im Originallack befindliche Motorhaube weist zahlreiche Kratzer und Lack-Abplatzer sowie Spuren unzureichender Vorarbeiten und Pusteln auf. Um eine Neulackierung der trotz aller Mängel mit dem restlichen Lackbild recht stimmigen Haube zu vermeiden (was ein Satz!), wird folgendermaßen vorgegangen:

- Lose Lackpartien werden partiell vorsichtig entfernt und mit frischem Lack und feinem Pinsel ausgebessert
- Nach der Durchtrocknung wird überschüssiger Lack mit einer scharfen Klinge behutsam abgeschabt

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- Die Umgebung der Haube wird abgedeckt und die Fläche mit schwarzem Kontrollspray eingesprüht.

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Anschließend wird die Oberfläche mit Schleifpapier (bis Körnung 3000) in mehreren Durchgängen und anschließender Politur behandelt.

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Fast zu gut für die restliche Umgebung... bei Tageslicht wirkt das Ganze aber durchaus stimmig, und die Stümperei ist (fast) nicht mehr zu  erkennen.

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Vorschäden: Die Göttin hat unterschiedliche Phasen des Alterns durchlaufen. Die üblichen Streifschäden in den Flanken (unten rechts) halten sich in Grenzen. Wie bereits geschrieben, war leider bei der damaligen Überführung aus Frankreich die Verzurr-Technik auf dem Trailer nicht ganz optimal gewesen, worunter vor allem die unteren Bereiche der vorderen Türen zu leiden hatten (unten rechts).
Zum Glück hat die lange Zeit der Lagerung den originalen Werkslack nur langsam altern lassen.
Eine später durchgeführte umfassende Kur in Form mehrerer Polierdurchgänge sowie eine abschließende Wachsversiegelung lassen den Glanz vergangener Tage wieder erkennbar werden.
Kratzer und Riefen werden gereinigt, entfettet und vorsichtig mit feinem Pinsel ausgebessert. Zudem werden die gröbsten Verformungen an den Unterkanten der Türen schonend mit einer Hebelkonstruktion aus Blechstreifen, Unterleghölzern, Zangen und Schraubzwingen herausgedrückt.
 

Hier noch ein paar Details des übrigen Lackkleides vor der Behandllung:

Delle mit Kratzern in der Beifahrertür...

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Schmarre in der hinteren rechten Tür...

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Ausgedünnter Lack auf der Türschulter der Fahrertür (ob Sohnemann  dort etwas zu viel poliert hat? 😉) mit leichten Unterrostungen... die versprödete Scheibendichtung wird später auch noch eine Spezialbehandlung erhalten, nachdem in Düsselldorf neu bestellte Leisten sich als für diese frühe Variante unpassend herausgestellt haben...

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Hier der Unterschied des neu  lackierten rechten hinteren Kotflügels zur noch unbehandelten hinteren Tür... gut zu sehen ist hier übrigens der verchromte Druckguss-Türgriff, ein weiteres MErkmal früher Modelle.

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...und ein bisschen vorher - nachher im Übergang der hinteren rechten zur vorderen Tür.

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05.04.2014

Endlich die erste Ausfahrt! Ich leihe mir rote Nummern von der befreundeten Werkstatt, montiere die Räder meiner (kurz zuvor motorgeschädigten) '65er ID 19 mit Felgen in Blanc Paros und erst kürzlich aufgezogenen, neuen Reifen. Letzter Checkup an der benachbarten Total-Tankstelle, und los geht die wilde Fahrt!

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Schaut sie nicht wunderschön aus ihren gelben Scheinwerfern!!?

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Wie man sieht, hat der Lack mittlerweile seine Ausbesserungs- und Konservierungs-Kur erhalten. Die verbliebenen Dellen trägt die alte Dame mit großer Würde, wie ich finde!

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Alles geht wie am Schnürchen! Die diffizile Halbautomatik schaltet einwandfrei, der Motor hat Leistung, das Getriebe läuft ruhig.

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Noch wird die DS aus dem Kanister gespeist, da nach dem glimpflich verlaufenen Erlebnis mit den klemmenden EInlassventilen der Tank fraglos saniert werden muss. Eine zugegebenermaßen sehr eigenwillige und nicht ganz ungefährliche Unterbringung des "Reserve-Tanks"...

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Ziel der  ersten Tour: Ein Besuch in der befreundeten Werktatt. Erstes Aufbocken auf der Hebebühne. Unter  anderem werden hier Reifen von den ID- auf die frisch restaurierten DS-Felgen umgezogen. Motto: Kein Weg ohne  Zweck! 😉

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