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Erfahrungen mit Eigenbau-Widerstandsschweißgeräten ("Punktschweißzange")?


schwinge

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Ich hab vorhin eine Mikrowelle in meinem Schrottcontainer gefunden, sogleich rausgezerrt und zerlegt. Hat sich da schonmal wer nen Widerstandsschweißgerät draus gebaut, für Karosseriebleche? Reicht das von der Leistung her? Oder braucht man zwei, drei Mikrowellen? Oder besser gleich einen Trafo aus einem mittelgroßen Elektroden-Schweißgerät raussägen?

Bastelanleitungen gibt es ja zuhauf im www: http://boccelliengineering.altervista.org/experimentation/spot_welder/spot_welder_diy.html

img_20220131_131031kyksx.jpg img_20220131_13104301kr7.jpg img_20220131_131050jqk03.jpg img_20220131_1406101pkib.jpg

In den Unterlagen findet man so lapidare Sätze wie "[...] eine Geräteeinstellung bevorzugen, die ein Arbeiten in einer kurzen Schweißzeit ermöglicht, was unbedingt eine geeignete elektrische Leistung erfordert." Was wäre denn eine "kurze Schweißzeit", bzw welche Leistung brauchts für Karosserieblech (wenn man auch mal dreilagig verpunkten möchte)?

Ich möcht jetzt erstmal primär was basteln, um aus 8mm V2A einen Grillrost zusammenzuwiderstandsschweißen (damit ich meinem TIG-Schweißer nicht so sehr auf den Wecker fallen muss) + Streckgitter an Stahlprofile, etc. Wär gut, wenn ich das Ding dann aber auch für die Autos brauchen könnte.

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Hi,

das ist Rundmaterial. Werd sehen, ob das klappt. Viel halten muss es nicht, nur soviel, dass die Stäbe nicht von allein abfallen. Den Rest (Griffe etc) macht schon der Schweißprofi mit TIG.

Und selbst TIG Schweißen lernen... Wieder ein halber Tausender (oder mehr) weg, und ein Gerät+Argon im Weg stehend. :mellow: Mir reichen erstmal meine beiden Geräte (Inverter-MIG und ein fetter 380V Trafo für dicke Elektroden).

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Die Schweißzangen kosten oft mehr als der Roboter, an dem sie hängen. Ein Problem ist vor allem die Klemmkraft beim Schweißen, die im 1..5 kN Bereich liegt. Diese Kraft wird beim Roboterschweißen mit einem Servomotor oder mit einem Pneumatikkolben erzeugt. Eine typische Schweißzeit liegt im Bereich von ca. 1 s (Klemmen, Schweissen, Abkühlen, Lösen).

Billiger als so ein Teil wird es im Selbstbau auch nicht.

https://vevor.de/products/400v-2kva-handbetatigt-punktschweisszange-punktschweissgerat-inkl-ampaar-2-2mm?gclid=Cj0KCQiArt6PBhCoARIsAMF5waiYfgiuV6FcEop28olu4Vn4RTPd7NxyP9XpfzgbJbSXDIq-I6NlVRsaAqvlEALw_wcB#judgeme_product_reviews

Gernot

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@schwinge ich kann dir dazu keine Info jeglicher Art bieten, allenfalls wie man mit so einer Mikrowelle Holzwurmbefall im Gebälk beseitigen kann.

....aber ich danke dir, denn du gibst dir größte Mühe damit ich hier im Forum nicht der kaputteste bin was die kreativen Ideen und ihre Umsetzung im Alltag betreffen :D

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vor 4 Stunden schrieb schwinge:

Hi,

das ist Rundmaterial. Werd sehen, ob das klappt. Viel halten muss es nicht, nur soviel, dass die Stäbe nicht von allein abfallen. Den Rest (Griffe etc) macht schon der Schweißprofi mit TIG.

Und selbst TIG Schweißen lernen... Wieder ein halber Tausender (oder mehr) weg, und ein Gerät+Argon im Weg stehend. :mellow: Mir reichen erstmal meine beiden Geräte (Inverter-MIG und ein fetter 380V Trafo für dicke Elektroden).

Hat auf jeden Fall zwei Vorteile: Die Kontaktflaeche ist klein, so dass der Anpressdruck nicht so hoch sein muss und Edelstahl ist ein schlechter Waermeleiter. Der notwendige Trafo muss also nicht so besonders gross sein. Es gibt noch eine Unterschied zwischen "harten" und "weichen" Trafos. Die Mig/Mag_Gerate haben einen weichen Trafo, beidem die Spannung im Kurzschlussfall zusammen bricht. Du schweisst ja wahrscheinlich mit Kohlensaeure oder einem Gemisch, hast also ein MIG-Inverter. MAG funktioniert mit Argon oder einem Gemisch von Edelgasen. 

Die Flaschen kann man uebrigens mit beidem Fuellen, die Anschluesse von CO2 und Edelgasen sind gleich. 

Bearbeitet von MatthiasM
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vor 10 Stunden schrieb MatthiasM:

hast also ein MIG-Inverter. MAG funktioniert mit Argon oder einem Gemisch von Edelgasen. 

Umgekehrt. MIG: Metal inert gas (Argon oder andere Edelgase). MAG: Metal active gas (Edelgas/CO2 oder andere reaktive Gase)

Gruß Jens 

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vor 21 Minuten schrieb jens-thomas:

Umgekehrt. MIG: Metal inert gas (Argon oder andere Edelgase). MAG: Metal active gas (Edelgas/CO2 oder andere reaktive Gase)

Gruß Jens 

Sorry, habe ich im Eifer des Gefechtes selbst auch verwexelt. Micha scheint aber ein MAG-Geraet zu haben, sonst muesste er sich zum WIG-Schweissen ja keine weitere Flasche besorgen.

Ich selbst schweisse nur WIG.

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Ja stimmt, ist MAG, kann aber auch MIG. Ist ja nur ne Gasfrage (und evtl Schlauchpaket, je nach Draht).

Was die Einwände angeht: Im Winter hab ich, verkürzt gesagt, nicht viel mehr zu tun als Holz zu hacken. Diese Zeit kann man nutzen, sich in neuen Feldern weiterzubilden und dabei der Gefahr auszusetzen sich mit Strom zu grillen oder die Bude abzufackeln. Klingt aufregend genug, um mein Interesse zu wecken.
Kosten verursacht die Bastelei eigentlich nur an Lebenszeit. Alles andere liegt irgendwo hier rum, und wartet darauf, zu was nützlichem zusammengebaut zu werden.

Nach längerer gestriger Youtube- und Internet-"Bildung" scheint klar: Mikrowellentrafo hat zu wenig Bumms, dürfte so auf halber Leistung des von Gernot verlinkten Maschinchens liegen. Genug für 2x07mm Blech. Nicht genug für meine Edelstahlrundstäbe. Oder XM-Schweller. Und Bumms ist wohl das Ausschlaggebende. Man muss genügend Hitze schnell genug in die Schweißzone bekommen, bevor sie sich im Material ausbreiten kann. Sprich, Schweißzeiten möglichst nicht über 1s.

Ich werd trotzdem mal mit dem "Kleinen" ein paar Experimente machen. Und mir parallel ein altes Trafoschweißgerät besorgen, daraus sollte sich genügend Leistung zaubern lassen.

Wer noch nicht genug gelesen hat: Das Internet, speziell YT, ist eine schwierige Informationsquelle. Man findet 100 Videos zu einem Thema. Wirklich brauchbares ist aber kaum zu finden. Sprich fundiertes, einfach vermitteltes, Wissen über Transformatoren oder das Punktschweißverfahren an sich. Niemand interessiert sich über Warnungen, dass Strom anfassen nicht gesund ist - genauso wie hier immer davor gewarnt wird, sich nicht unter einen nicht abgesicherten Hydrauliker zu legen. Sowas lernt man schon als Kind. Naja. Nachfolgend ein paar Links zu YT-Videos, die ich gestern als hilfreich empfand.

Building Prototypes Dan Gelbart part 5 of 18 Spot Welding

Build an electric transformer (DIY)

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Relevant scheint auch zu sein, dass die Spannung sehr niedrig ist. Ich habe deine Videos jetzt nicht angeschaut, aber in dem oberen Link sind ja nur wenige Wicklungen auf den Mikrowellentrafo aufgebracht. 

Tatsaechlich erzeugst Du ja fast einen Kurzschluss, das heisst die Leistung nuss ueber den sehr hohen Strom kommen. Im Prinzip kannst Du jeden Trafo nehmen der gross genug ist, schmeisst die alte Sekundaerwicklung runter und ziehst ein dickes Kabel nur wenige male um den Kern. Aber aus einen 300W Trafo kann man keinen 3000W Trafo machen:)

Ich wuerde mal 3-5 Volt anstreben. Wenn Du die Anzahl der alten Wicklung abschaetzen kannst musst Du ja einfach nur Runterteilen. Versuch macht kluch :)! Sind ja immer nur wenig Wicklungen. 

vor 20 Minuten schrieb schwinge:

Diese Zeit kann man nutzen, sich in neuen Feldern weiterzubilden und dabei der Gefahr auszusetzen sich mit Strom zu grillen oder die Bude abzufackeln.

Dich mit Strom grillen geht nur wenn Du an die Primaerseite langst. Abfackeln ist auch nicht so einfach!

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8 hours ago, MatthiasM said:

Dich mit Strom grillen geht nur wenn Du an die Primaerseite langst. Abfackeln ist auch nicht so einfach!

Du kennst mich nicht. Hab mir heute vormittag direkt meinen Herzschlag neu synchronisiert. Interessanterweise immer beim Basteln. :rolleyes: Gebäudeinstallation/Schaltschrank sorg ich dafür, dass nix passieren kann. Sprich, es wird ordentlich spannungsfrei geschalten und mit einem geeigneten Spannungsprüfer Spannungsfreiheit geprüft, bevor was angefasst wird.

Ich hab jetzt drei Wicklungen mit einem alten Verstärkerkabel (zu geringer Querschnitt + Isolationsmaterial für die Anwendung denkbar ungeeignet) in den Trafo gezogen. Leerlaufspannung 3.3V, Kurzschluss-Stromstärke 1200A laut meiner bis 600A geeigneten Stromzange.

Hört sich nach viel an, ist es aber nicht. Anbei Fotos von zwei Schweißversuchen im Schraubstock:

3.8mm Nägel, ca. 3s. Um ein Gitter damit zu machen, wäre die Verbindung ausreichend. Aber 3s Schweißdauer heißen, das Trafolein ist zu schwach. Man sieht ja auch die Größe der Wärmeeinflußzone.
7.6mm Nägel, ca. 8s. Das war nix, und wird auch nix.

img_20220201_191054icjgz.jpg img_20220201_19095930k21.jpg

Weiter gehts, wenn ich einen 380V Schweißtrafo aufgetrieben habe. 

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Ich habe mal gegoogelt, das scheint ja ein Mikrowellentrafo zu sein. Die Bezeichnung laesst auf 900W schliessen. Mehr kommt aus dem Teil natuerlich auch nicht raus. Bei dem relativ duennen Draht wird davon auch noch ein Teil im Kabel umgesetzt. Bei 1000 Amper wuerden in einem Meter 10mm2 Kabel schon 2V in der Leitung abfallen. Da ist von den 3,3V nicht mehr viel uebrig zum Schweissen.

Dafuer das Du wohl hoechstens 500W an die Schweisstelle gebracht ast, sieht das doch gar nicht so schlecht aus :)

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Ja, Mikrowellentrafo, steht ja ganz, ganz oben. Und ja, das Kabel ist zu dünn, aber dicker als du denkst, 25mm². ca. 90cm Gesamtlänge. Mit diesen Zahlen ca. 1.4V Spannungsabfall. Wird auch gut warm. Ich schätze mal, mehr als 5% ED sind mit dem aktuellen Aufbau nicht drin. :mellow:
Taugen könnte das Ding also allenfalls zum Dünnblechpunkten für Basteleien. Das erprobe ich, wenn meine niedliche kleine schinesiche Schweißzange da ist. Hab ein bissel dünnes V2A Blech das gepunktet werden will.

Bearbeitet von schwinge
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vor 22 Minuten schrieb schwinge:

Das erprobe ich, wenn meine niedliche kleine schinesiche Schweißzange da ist. 

Schicke mal einen Link :)

Ich denke der Mikrowellentrafo ist wegen der Groesse gewaehlt. Wegen der hohen Stroeme sind lange Leitungen keine Option und der Trafo muss an der Schweiszange sitzen, um die Kabelverluste gering zu halten. Ist die Frage, gibt es Mikowellen die deutlich mehr als 900 W haben. Im professionellen Bereich vielleicht. 

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Link gibts, inkl. kurzem Bericht, wenn das Ding ansatzweise was taugt. Ich habe meine Zweifel. Wenn, dann taugt es nur für den aktuellen Leistungsbereich. Für Karosserie (und auch für meinen Grillrost) muss was ordentliches gebaut werden.

Mikrowellentrafos werden verwendet, weil die an jedem zweiten Straßenrand rumliegen. Schweißtrafo ist aber auch nicht so riesig, von einem 250A Gerät wäre das noch handhabbar. Aber sowas muss man erstmal in günstig finden. Mein "Weltuntergangs-Schweißgerät" nehm ich jedenfalls nicht auseinander. :D
Bei "richtigen" mobilen Geräten ist der Trafo auch an der Schweißzange. Anderenfalls bekommt man die Verluste nicht in den Griff.

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Hast du das schonmal mit alten Ringkerntrafos aus defekten billigen Chinaendstufen versucht? Da sind ja bis zu 1,8kW Ringkerne drin verbaut, ein 35mm² Kabel bekommt man da durchs Loch gezogen für ein paar Wicklungen.

Ich noch nicht, obwohl ich solche Trafos habe. Nur hat ein Freund von mir eben auch eine Punktschweißzange.

Jens

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Heute eingetroffen: 8.5 kVA Transformator (170A Schweißgerät von anno dazumal). Mal gucken, wann ich zum Wickeln komme. Eins ist jetzt schon klar. Die Eigenschaft "Tragbar" beschränkt sich dann auf einen kleinen Personenkreis. :lol:

img_20220205_184338xpk4e.jpg

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Kann ich nicht behaupten. :P Heute wieder am XM geschliffen, gekratzt, gedengelt und geschnitten. Angefangen, ein Abkantwerkzeug für die Reparaturbleche zu bauen.

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  • 3 Wochen später...
Am 5.2.2022 um 22:33 schrieb schwinge:

Die Pizza hab ich nur gegessen, weil ich Schablonenmaterial für Reparaturbleche brauche.

Ah, mit Koffeindrink aus der Dose dopt man sich für Arbeiten im Winter. Mache ich nicht, deshalb ist der Winter bei mir die Regenerationsjahreszeit.

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