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"Was geschah?" - Rätsel um einen 11CV


ACCM Martin Klinger

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ACCM Martin Klinger

Vor knapp 20 Jahren hörte ich sehr gerne "SWR3 luna" mit Marcus Barsch. Und da gab es die Reihe "Was geschah?", wo man den weiteren Verlauf einer angefangenen Geschichte erraten sollte. 

Hier nun also meine (wahre!) "Was geschah?"-Geschichte:

März 1976, irgendwo in Frankreich. Spätabends. Zwei junge Männer steigen in ihren 11CV und wollen nach Hause fahren. 
Dort kommen sie erstmal nicht an und die Versicherung MAIF muss 30 Millionen Francs (heute ca.19 mio €) zahlen.

WAS GESCHAH???

Bitte um Ideen!

Wer die Geschichte kennt, möge sich bitte zurückhalten. 😉

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vor 11 Stunden schrieb ACCM Martin Klinger:

März 1976,

Am 17.? Ich muss gestehen, ich war zu neugierig. Ich hab nur nach

vor 11 Stunden schrieb ACCM Martin Klinger:

MAIF 30 Millionen Francs

Gegoogelt und bin auf die Geschichte gestoßen, auch wenn im Titel was von 3 Milliarden steht. Rechneten die da noch in alten Francs? Die Umstellung war doch schon 1960. Aber da sie dort auch von 19Mio € (umgerechnet 2010 mit Inflation) schreiben, muss das wohl so sein.

Bearbeitet von NonesensE
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ACCM Martin Klinger

Die rechnen unnötigerweise noch in alten Francs. 
Den korrekten Betrag fand ich in einem Leserkommentar, der die Beitragsumlegung hochgerechnet hat und auf 29kommairgendwas kam.

Eine Unsitte war das! Ich hab in den 90ern auch noch Leute erlebt, die in alten Francs gerechnet haben. (Also quasi die Centimes)

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Geht es da um den Paparazzo, der Alain Delon schon lange mit seinem Liebhaber erwischen wollte? Jedenfalls lauerte er den beiden nach einem Restaurantbesuch auf. Das Blitzlicht blendete bei voller Fahrt, und leider stand der Fotograf vor einem Laden für chinesisches Porzellan.

Aber hierbei wäre das Model des Autos egal, von daher ist wohl eine andere Geschichte gemeint.

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vor 4 Stunden schrieb NonesensE:

Ich muss gestehen, ich war zu neugierig. Ich hab nur nach

vor 16 Stunden schrieb ACCM Martin Klinger:

MAIF 30 Millionen Francs

Gegoogelt

Geht mir auch so. 

Deswegen:

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Bearbeitet von M. Ferchaud
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Ich gebe zu, dass das nicht besonders originell war, aber jetzt könnte mal die nächste Idee kommen, ansonsten die Auflösung, aber zack! 🙂

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Da ich nicht weit von dem Unfall entfernt wohne vermute ich es geht um den Unfall zwischen einer Traction einem Güterzuges und einer Brücke. Nur etwa 30 km entfernt Stand übrigens die berühmte de gaulle DS bis sie vor rund 20  Jahren gerettet und restauriert wurde.

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ACCM Martin Klinger

Auflösung:

Quelle: 18 Mars 1976 : une Traction coute 3 milliards à la MAIF - l'Automobile Ancienne (lautomobileancienne.com)

Übersetzt mit DeepL, aber kräftig nachgebessert...

18. März 1976: Eine Traction kostet die MAIF 3 Milliarden. (Anm. des Übersetzers: „alte“ Francs! (bis 1958) in neuen Francs 30 Millionen, nach heutiger Kaufkraft 19 Mio €)

            Der 18. März 1976 ist ein Datum, das in die Geschichte der verschiedenen Ereignisse und insbesondere für den Versicherer MAIF eingeht. An diesem Tag blieb einer ihrer Versicherten mit seinem Auto auf einer stark befahrenen Bahnstrecke stecken und verursachte einen unvermeidlichen Zusammenstoß mit einem Zug. Auch wenn bei diesem Unfall glücklicherweise niemand zu Schaden kam, ist er einer der teuersten französischen "Straßen"-Unfälle, die einen Versicherer gekostet haben!

                Der 17. März 1976 war ein Abend voller Fußballspiele. Saint Etienne trat im Viertelfinale der C1 gegen die Mannschaft aus Kiew an und schaffte das unwahrscheinliche Kunststück, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Viele ASSE-Fans sahen sich das Spiel im Fernsehen an und trafen sich mit Freunden, um dieses Aufeinandertreffen zu verfolgen, teils in der Bar, teils bei einigen von ihnen zu Hause. Und natürlich flossen unzählige Liter Wein und Bier an diesem Abend. So hatte auch der Protagonist unseres Artikels, ein 26-jähriger junger Mann, der sich das Spiel mit Freunden angesehen hatte, ein paar Flaschen Wein geöffnet.

 

              Gegen zwei Uhr morgens setzte sich unser Mann mit einem Freund in sein Auto, einen Citroën Traction, der sich in einem schlechten Zustand befand und mit unterschiedlichen Reifen – darunter einer mit Spikes! – bereift war, und fuhr los. Eine halbe Stunde später kam unser Team in der Gemeinde Bar-le-Duc zu schnell in eine Kurve. Und leider folgte auf diese Kurve ein Bahnübergang. Das Auto flog aus der Kurve und landete viele Meter weiter auf den Bahngleisen, die Paris mit Straßburg verbinden, einer Strecke, die nachts sehr stark für den Güterverkehr genutzt wird, mit mehreren Zügen pro Stunde.

 

               Der Citroën Traction steckt auf den Schienen fest und kommt weder rückwärts noch vorwärts wieder heraus. Der Fahrer des Wagens marschiert los Richtung Bahnübergang, um über das Notruftelefon Alarm zu schlagen. Noch bevor er beim Schrankenwärter ankommt, durchbrechen die Scheinwerfer eines Zuges mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h die Nacht. Die Überraschung war so groß, dass er das Telefon fallen lässt:

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            "Ich sah, wie die Scheinwerfer des Zuges die Nacht durchstießen, und ließ den Hörer fallen. Ich sagte zu meinem Freund: ‚Es gibt zwei Gleise, also ist die Chance 50:50.‘ Dann sah ich die Apokalypse vor meinen Augen. Ich sah, wie mein Auto 30 Meter in die Höhe stieg und 50 Meter weiter geschleudert wurde. Die Lokomotive sprang aus den Schienen, fuhr fast geradeaus weiter und prallte dann gegen die Brücke, die daraufhin zusammenbrach. Die Waggons fielen vor der Lok in den Rhein-Marne-Kanal, einer nach dem anderen. Einer, zwei, drei, dann die Lokomotive, dann weitere Waggons. Ich dachte: Das kann nicht sein, da lebt niemand mehr.“

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             Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort. Wenigstens gab es keine Toten zu beklagen. Die Lokführer wurden leicht verletzt, und die beiden Insassen der Traction hatten den Unfall nur als Zuschauer beobachtet. Der Fahrer ging sogar zu den Gendarmen und erklärte, dass es seine Schuld gewesen sei. Die Polizisten rochen den Alkohol, als der Fahrer des Traction sprach, und nahmen ihn mit auf die Wache, um seinen Blutalkoholspiegel zu messen. Dieser fiel positiv aus, und einige weitere Tests im Krankenhaus ergeben einen Wert von 0,60 Promille... gerade noch unter dem damaligen gesetzlichen Grenzwert, unser Fahrer des Tages hatte das große Los gezogen!

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            Aber auch wenn der Fahrer der Traction nicht gegen das Gesetz verstoßen hat, beginnen nun die Probleme für ihn. Man wirft ihm mehrere Fehler vor: Fahren mit einem Spikereifen, mangelnde Kontrolle über sein Fahrzeug, fahrlässige Körperverletzung und Behinderung des Eisenbahnverkehrs. Es beginnt der klassische Prozess in Justizfällen: Aufnahme der Fingerabdrücke, Fotos und 36 Stunden Polizeigewahrsam. Am Ende wird ihm der Führerschein abgenommen, sein Personalausweis einbehalten und ihm verboten, das Departement zu verlassen. Außerdem muss eine Kaution von 5.000 Francs hinterlegt werden, von denen 3.200 in monatlichen Raten von 500 Francs zu zahlen sind.

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                Es stellt sich jedoch die Frage, wer für die durch den Unfall verursachten Schäden aufkommen wird, die auf über drei Milliarden Francs (Anm.: heute 19 Mio €) geschätzt werden? Die Antwort gibt Monsieur Marcus, Direktor der Versicherung MAIF: Die Versicherung wird für den Unfall aufkommen, da das Auto bei ihnen versichert war. Er erklärte: "Das Prinzip der Versicherung ist es, die Fehler des Versicherten zu decken. Für uns ist dieser Fall zwar ein schwerer Schlag, der nicht unbemerkt bleibt, aber wir sind nicht die einzigen, die den Schaden übernehmen. Ab einer bestimmten Summe sind wir selbst rückversichert". Monsieur Marcus weigert sich, die Angelegenheit zu dramatisieren, und erklärt, dass die MAIF mit ihren 903.000 Mitgliedern jedes Jahr 860 Millionen Francs einnimmt und der Schaden mit einer Erhöhung von 300 Francs (entspricht 200€ in heutigem Geld. Anm. des Übs.) pro Mitglied beglichen wird.

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              Obwohl die SNCF ebenfalls haftbar gemacht wurde, da sich an diesem Bahnübergang bereits sieben weitere Unfälle ereignet hatten, rechnen die Parteien ihre Schäden auf: Für die SNCF: 4 Millionen Francs für die Lokomotive, 21 Waggons zu je 150.000 Francs, plus die im Zug transportierten Güter,  darunter Kronenbourg-Bier und Knorr-Suppe. Hinzu kamen die Nebenkosten: Bergung des Zuges, Bergung der in den Kanal gestürzten Waggons, Instandsetzung der Gleise, der beschädigten Brücke, Einstellung der Flussschifffahrt auf dem Kanal, Umleitung der Eisenbahnlinie, die eine der Hauptachsen der SNCF war. Sogar der Kanal-Angelverein trat als Zivilkläger auf, um Schadensersatz in Höhe von 2.000 Francs für den Tod von 100 kg Fischen aufgrund von ins Wasser gefallenen Lebensmitteln zu erhalten...

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               Wenn man alle Schäden zusammenzählt, kommt man auf eine Summe von 3 Milliarden (alten) Francs, was 2010 19 Millionen Euro entsprach, d. h. einer der teuersten Autounfälle in Frankreich!

 

Bearbeitet von ACCM Martin Klinger
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Das war zwischen Bar et st dizier. Von der Summe wusste ich nichts aber das es einer oder gar der teuerste Verkehrsunfall Frankreichs war. 

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