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Selbstmorde bei PSA


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Hallo,

heuet morgen auf TF 2 in den Nachrichten. Der sechste Selbstmord (aufgehängt im Teilelager in Mulhouse) seit Januar in der Gruppe. Kurze Zeit nach Einrichtung spezieller Beratungsgruppen zu diesem Thema. Als Grund wird hauptsächlich der Druck am Arbeitsplatz angesehen. Kein Kommentar von der Geschäftsleitung dazu.

Der Psychologe rät auf Kollegen zu achten, die sich immer mehr von den anderen abschliessen und plötzlich eine auffälllige Nervosität zeigen.

Die Zeiten von "laissez faire, laissez passer", vin rouge und extremer Gelasssenheit am Arbeitsplatz sind wohl bei PSA endgültig vorbei.

Gernot

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Achim (Kantia)

Ja, diese Meldungen geisterten schon vor einigen Wochen durch die Presselandschaft.

Siehe auch:

Selbstmordserie in elsässischem PSA-Autowerk/Selbstmordserie bei Renault

http://www.labournet.de/branchen/auto/int/index.html

oder hier, aus 2004:

Toyota-Belegschaft: Selbstmorde und Depressionen

http://www.zeitenschrift.com/news/sn-71204-toyota.ihtml

Sicher tragisch, aber wer hat heutzutage in seinem Job keinen Stress?

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EntenDaniel

Schon mal in Deutschland als Leiharbeiter gearbeitet? Macht fast jede große Firma hier. In manchen Firmen wird man anders behandelt als Festangestellte,

Malochen ohne Ende, nur die Hälfte an Lohn wie ein Festangestellter, Übernahme wird einem versprochen, um 3 Monate später rausgekickt zu werden - nix Übernahme, kein Kredit bei der Bank -> heißt kein Hauskauf, keine größeren Anschaffungen. Ist mir 4x passiert, die 5.Firma hat mich jetzt nach 3 Monaten als Leiharbeiter, nun endlich fest übernommen. *freu*

Aber es geht leider nicht jedem so.

MfG DS

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Guest gelöscht[108]
Schon mal in Deutschland als Leiharbeiter gearbeitet? Macht fast jede große Firma hier. In manchen Firmen wird man anders behandelt als Festangestellte,

Malochen ohne Ende, nur die Hälfte an Lohn wie ein Festangestellter, Übernahme wird einem versprochen, um 3 Monate später rausgekickt zu werden - nix Übernahme, kein Kredit bei der Bank -> heißt kein Hauskauf, keine größeren Anschaffungen. Ist mir 4x passiert, die 5.Firma hat mich jetzt nach 3 Monaten als Leiharbeiter, nun endlich fest übernommen. *freu*

Aber es geht leider nicht jedem so.

MfG DS

Ist in Deutschland leider eine neue Unternehmerkultur am Werk, bloß kein Risiko eingehen und mal paar Festverträge ausgeben.

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falsch - es ist WELTWEIT eine neue Unternehmerkultur am Werk.

Die Menschheit hat einfach einen grossen Schritt vorwärts gemacht, rationalisiert und automatisiert sich selbst weg, während sie sich gleichzeitig vermehrt wie die Karnickel.

DS - Glückwunsch, daß Du aus dieser Mühle wieder rausgekommen bist, in der Tat, nicht selbstverständlich heutzutage.

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Espressojunkie

Auch der Festvertrag ist kein Freifahrtschein. Gerade in Unternehmen mit projekt- oder auftragsbezogenen Tätigkeiten kann das ebenfalls zur kurzfristigen Kündigung führen. Kenne ich in meiner Branche zu genüge. Die Frage ist: Was ist "grausamer"? Mit dem Ende rechnen oder es plötzlich präsentiert zu bekommen... (z.B. nachdem man das Haus und das Auto finanziert bekommen hat)

Aber es geht ja aufwärts in der Nation! ;)

Gruß

EJ

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....aber davon mal abgesehen würden mich die Hintergründe dieser Suizide schon mal interessieren; klar - Stress, schlechtes Arbeitsklima, Leistungsdruck, kann man sich ja alles vorstellen.

Aber wer killt sich deshalb gleich ? Wäre nicht eine Kündigungswelle normaler ? Oder Proteste ?

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Espressojunkie
....aber davon mal abgesehen würden mich die Hintergründe dieser Suizide schon mal interessieren; klar - Stress, schlechtes Arbeitsklima, Leistungsdruck, kann man sich ja alles vorstellen.

Aber wer killt sich deshalb gleich ? Wäre nicht eine Kündigungswelle normaler ? Oder Proteste ?

Ohne jetzt einen Artikel dazu gelesen zu haben, mutmaße ich mal dass es bei den Lagerarbeitern um Menschen "am Anfang der Nahrungskette" geht. Da kommen wahrscheinlich mehrere Faktoren zusammen, die den Auslöser bilden: finanzielle Situation, Selbstwertgefühl, Perspektivlosigkeit, Druck und auch das niedrige Bildungsniveau (meist einhergehend mit einer niedrigeren Hemmschwelle für Kurzschlußreaktionen).

Allerdings wunder mich die Häufung schon ... brennende Lagerhallen hätte ich in F eher vermutet. (Ja, der war etwas böse ;) )

Gruß

EJ

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Auch der Festvertrag ist kein Freifahrtschein. Gerade in Unternehmen mit projekt- oder auftragsbezogenen Tätigkeiten kann das ebenfalls zur kurzfristigen Kündigung führen. Kenne ich in meiner Branche zu genüge. Die Frage ist: Was ist "grausamer"? Mit dem Ende rechnen oder es plötzlich präsentiert zu bekommen... (z.B. nachdem man das Haus und das Auto finanziert bekommen hat)

Aber es geht ja aufwärts in der Nation! ;)

Gruß

EJ

Festvertrag ist eigentlich gar nichts wert - objektiv - schon richtig.

Aber subjektiv ist es schon eine ganz andere Welt als wenn einem ständig ins Bewusstsein hämmert daß man auf einem Schleudersitz hockt.

Hat man ein festes Arbeitsverhältnis macht man sich in der Regel nicht täglich 'n Kopf drum, daß es auch mal wieder weg sein könnte, aber ohne Arbeit oder mit befristeter Arbeit ist man doch sehr vorsichtig, über den Tag hinnaus zu planen, und das ist es eben, was das Leben auh ein Stükweit lebenwert macht.

Nicht, daß es lebenswichtig wäre, ein neues Auto oder ein Haus zu finanzieren, aber die Unbekümmertheit, sowas zu tun, tun zu können, die macht's aus.

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Xantiaheinz

Die Zeiten von "laissez faire, laissez passer", vin rouge und extremer Gelasssenheit am Arbeitsplatz sind wohl bei PSA endgültig vorbei.

Gernot

Wird auch höchste Zeit wenn ich mir die Fertigungsqualitäten der Vergangenheit so ansehe.

Schichtarbeit, die ja hier wohl gegeben ist, führt übrigens häufiger zu Suiziden aus persönlich/familiären Gründen. Wenn ein Mensch (oder möglichst beide Partner) Schichtarbeit leisten müssen ist das Gift für jede persönliche oder gesellschaftliche Bindung.

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Ich denke auch das es einfach falsch ist die Arbeitnehmer so unter Druck zu setzen damit sie spuren.

Bei uns heißt es ja auch - "wenn Du nicht willst, vor der Tür stehen genug die gerne deinen Arbeitsplatz hätten".

Blöd wirds für die Ausbeuter nur wenn irgendwann einer kommt der nicht sich umbringt sondern seinen Chef oder einfach den ganzen Laden in die Luft sprengt.

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Blöd wirds für die Ausbeuter nur wenn irgendwann einer kommt der nicht sich umbringt sondern seinen Chef oder einfach den ganzen Laden in die Luft sprengt.

Womit wir schon wieder bei den brennenden Lagerhallen wären :X

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Und nicht nur einer, der als "durchgeknallt" gilt, sondern hunderte, tausende, hunderttausende die vereint marschieren, um die kapitalistische Ausbeuterkaste zur Hölle zu jagen.

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Wenn das wirklich etwas mit der Drucksituation und den Arbeitsbedingungen bzw. dem Arbeitsklima zu tun hat, wäre das beschämend.

Gerade Citroen hat ja viele Verdienste auf diesem Gebiet, wenigstens diese Tradition sollte beibehalten werden. Zufriedene Arbeiter bauen die besseren Autos.

Dazu braucht sich der Vorstand in der Öffentlichkeit sicher (noch) nicht äussern. Aber man sollte schnell nach den Gründen suchen und, falls es wirklich am Arbeitsplatz liegt, die Ursachen beheben.

Ich persönlich finde Mobbing am Arbeitsplatz viel schlimmer als etwas Leistungsdruck. Das ist schon auszuhalten, wenn der Rest stimmt.

Gruß

Markus

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Hallo,

ich arbeite selbst für einen Zulieferer der Automobilbranche und kann etwas aus dem Nähkästchen plaudern. ;)

Es wird von Jahr zu Jahr (wenn nicht sogar von Monat zu Monat) härter, es werden immer größere Stückzahlen, zu niedrigeren Preisen gefordert. Darin liegt noch nicht das Problem. Stückzahlen sind realisierbar, nur leider fragt keiner unter welchen Umständen.

Wochenendarbeit + 10 Std. Schichten + kein Urlaub an Feiertagen!!!

Und das nicht nur für bestimmte Zeit, dieses wird mehr und mehr zu einem Normalzustand! Und was wird dagegen unternommen? Nichts! Wer das nicht mitmacht, kann gehen. Denn es warten, so traurig wie es ist, genug Leute die die selbe Arbeit für weniger Geld durchführen. Natürlich ohne jedliches Fachwissen etc. zum Teil noch nicht einmal mit Deutschkenntnissen!

Dieses scheint jedoch von den meisten Firmen klaglos hingenommen zu werden. Die daraus resultierende Qualität will hier erst gar nicht ansprechen.

Ich würde jedem Herren aus der "oberen" Etage empfehlen, einen Monat den Job seiner Mitarbeiter zu übernehmen, damit die mal sehen unter welchen Umständen mittlerweile in vielen Firmen gearbeitet werden muss.

Von einem Familienleben kann man unter o.g. Voraussetzungen nur noch Träumen.... Und da fragen sich manche, warum Menschen zu einem Suizid getrieben werden?! Für mich unverständlich. Natürlich ist ein Suizid keine Lösung.

Und nicht nur einer, der als "durchgeknallt" gilt, sondern hunderte, tausende, hunderttausende die vereint marschieren, um die kapitalistische Ausbeuterkaste zur Hölle zu jagen.

Das wäre in Deutschland (nicht nur) dringend von nöten. Das Volk - nicht die oberen 10.000 - sollten sich wieder trauen auf die Straße zu gehen, sich zu wehren, auch mal wieder NEIN zu sagen.

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Mir würde es gefallen, wenn etwas mehr differenziert würde.

Sich über Kapitalisten aufregen, während man sich sowas absolut Überflüssiges sich leisten kann wie Oldtimer zu sammeln und zu restaurieren. Selber für die Schweine arbeiten und sich auch noch drücken wo's geht?

Ein Beispiel hier aus dem Forum.

Ich bin Unternehmer und weiß genau, dass meine Mitarbeiter bestätigen würden, dass wir eine soziale Firmenpolitik betreiben. Die "Kapitalistenschweine" generieren den Umsatz wodurch die MA nicht nur eine Anstellung, sondern im Normalfall auch noch ein faires Gehalt und eine Zukunftsperspelktive haben. Also bitte nicht generalisieren.

Dass in den shareholder-gesteuerten AG's in sozialer Hinsicht so vieles schief läuft, liegt nicht an Unternehmern oder Kapitalisten, sondern an egoistischen und risikoscheuen Managern, die ja nichts weiter als A n g e s t e l l t e

sind, newahr?

Im Grunde eine Brücke zu phantomas mobbing Ansatz, den ich ebenso sehe. Das ist das eigentliche Übel. Missmanagement fördert mobbing. Leider zu oft Realität.

Das Rundumschlag-Gejammer gegen den Kapiltalismus (bei mir heißt der soziale Markwirtschaft) ist nicht berechtigt. Es sind gerade die Menschen in den Oberen Etagen, Angestellte von denen nur wenige wirklich unternehmerisch denken, entscheiden, planen und handeln können, die für die miserablen sozialen Standards in vielen Großunternehmen verantwortlich sind.

Ein Unternehmer denkt, entscheidet, plant und handelt langfristig. Das ist sozial!

Holger

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ACCM Thomas Sprinzing
Malochen ohne Ende, nur die Hälfte an Lohn wie ein Festangestellter, Übernahme wird einem versprochen, um 3 Monate später rausgekickt zu werden - nix Übernahme, kein Kredit bei der Bank -> heißt kein Hauskauf, keine größeren Anschaffungen.

MfG DS

Klasse, knackig auf den Punkt gebracht.

Konsequenz: keiner kauft neue Autos.

Henry Ford war doch das, der dafür gesorgt hat, dass sich die leute, die bei ihm arbeiten auch mal nen Ford leisten können.

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ACCM WOLFGANG ZX

Hallo!

Ja, ja. Der Henry Ford. Fliessband und Niedrigstpreis. Hat nicht genau dieser Henry Ford nicht auch mal dafür gesorgt, dass seine Arbeiter von Aufsehern mit Maschinengewehren am Streiken gehindert wurden? Habe das mal gelesen.

MFG

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... Ein Unternehmer denkt, entscheidet, plant und handelt langfristig. Das ist sozial!

Holger

Na ja, das ist ein Idelabild. Es kömmt aber drauf an, was und wie er denkt, was er entscheidet und plant und was sein Ziel des langfristigen Handelns ist. Es kann Soziales dabei rauskommen, muss aber nicht. Ich kenne/kannte Unternehmer, die menschlich unter aller Kanone sind/waren und die langfristig nur deshalb planen, weil sie langfristig Schotter für sich selbst abgreifen wollen. Dafür kenne/kannte ich Leute im Management größerer und kleinerer Firmen, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Firma haben/hatten und ausgesprochen sozial agieren/agierten, auch unter Bedingungen der Globalisierung.

Die Feindbilder stimmen selten.

fl.

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Die Feindbilder stimmen selten
Nicht nur diese. Ich dachte ich hätte genug differenziert, wenn ich von den shareholder-gesteuerten AG's sprach. Da ich solche Unternehmen zu meinen Kunden zähle, habe ich so meine Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt's auch dort viele weitsichtige Menschen. Aber nicht am Arbeitsplatz. :D

hs

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