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Geschrieben

Die Abhängigkeit vom Ottomotor kann ich in Europa nicht sehen. Dort wird doch voll auf den Dieselantrieb gesetzt. Der Dieselmotor ist klar effizienter, außerdem enthält der Liter Dieselkraftsstoff 13 Prozent mehr Energie als der Liter Benzin. Den Diesel deiner Freundin wirst du mit einem Dieselhybrid vergleichen müssen und bald auch können. Jedenfalls nicht mit dem Benziner. Und wenn man es doch tut, sieht so dolle auch nicht aus: Bei Spritmonitor verbrauchen die gleich stark motorisierten Diesel Golfs nämlich 5,75 L - 147g/km, die Prius 5,26 L - 123g/km. Die Schadstoffe der großteils ungefilterten und Stickoxide produzierenden Golf-Diesel macht die Sache nicht besser, sondern noch schlechter.

Elektroantriebe sind viel effizienter als die Vor-Ort-Verbrenner. Es bleibt also nur die Frage, wo der Strom herkommt. Dass die Stromerzeugung einen erhöhten Schadstoffausstoß mit sich bringt kann ich nicht erkennen. Was ist einfacher und Ressourcenschonender - hunderte Millionen von Fahrzeugen einzeln zu filtern oder ein paar tausend Kraftwerke? Was ist gesünder - wenn's denn schon nicht vermeidbar ist - die Schadstoffe in Ballungsgebieten in Höhe der Atemwege zu produzieren oder sie in die Höhe zu blasen?

Für mich macht Letzeres weniger Unsinn.

Gruß

Holger

Geschrieben

Diese Teletubby-Autos sind was für Shuttles auf großen Hotelanlagen usw.

Dass die einschlägige Autopresse am liebsten über elektrische Sportwagenprojekte informiert

liegt daran, dass die Bleifuss-Redakteure nur von so was elektrifizierbar sind.

Dieses Fahrzeug dürfte kaum bei ams und Konsorten Beachtung finden:

modec_van.jpg

"Capable of a 100 mile range at highway speeds with a payload of up to 2 tonnes,

the vehicle is now being adopted by some of the UK’s largest fleets."

Vielleicht passt an dieser Stelle noch mal der Hinweis zu "Watt geht ab".

http://www.wattgehtab.com/

Gruß

Holger

Edith für Chrith:

26669_1.jpg

Eine Halbierung des Ölverbrauchs von PKWs bei einer nur

10%-igen Steigerung des Strombedarfs in rund 25 Jahren -

Tomi Engel beschreibt, wie das mit E-Autos klappen könnte.

Umgerechnet in Wattstunden liegt der Ölverbrauch für PKWs

fast so hoch wie der gesamte Bruttostromerzeugung der

Bundesrepublik, der sich in den letzten Jahren bei rund

600 TWh eingependelt hat - wohlgemerkt nur der Verbrauch

in PKWs. Das Öl, das in LKWs und zum Heizen verbrannt

sowie für andere Zwecke genutzt wird, ist darin nicht enthalten.

Das Vorgehen empfiehlt sich dennoch, denn während man auf viele

verschiedene Weisen Strom erzeugen kann (z.B. durch alle

erneuerbaren Energien), ist bislang kein unproblematischer Ersatz

für Öl in dieser Menge in Sicht.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26669/1.html

Geschrieben

modec_van.jpg

Hübsch, gibt´s den auch mal als Bus? (Irgendwann verlieren ja die Kurzen ihre Kürze).

Gruß CJ

Geschrieben

Hi,

falls jemand von euch noch gerne ein paar realisierte Elektroversuche sehen will: in Altlußheim (Nähe Walldorf / Heidelberg) gibt es ein sehr gutes privates Automuseum mit den Schwerpunkten NSU, Wankel und Elektro: http://www.autovision-tradition.de

Da steht auch der Wankel-C111, den Benz im Werksmuseum verschweigt, aber [wieder on Topic] Batterie-, Hybrid-, Brennstoffzellen und Wasserstoff-Fahrzeuge.

Das Hauptproblem an der Elektrofahrerei ist nicht der Motor - das ging 1898 schon ganz gut, mit moderner Regelelektronik noch viel viel besser. (Bei nassem oder eisigem Wetter hört man bei einer S-Bahn übrigens recht gut, wie die Regelung bei zu großem Schlupf die Leistung wieder zurücknimmt.) Bisher sind alle größeren Versuche an den Akkus gescheitert: zu schwer, zu geringe Leistungsdichte, zu geringe Lebensdauer, zu teuer.

Wenn das aber mal besser sein wird, geht auch folgendes: die Akkus werden nachts aufgeladen, wenn die Kraftwerke sowieso kaum ausgelastet sind.

Eventuell könnten die Autoakkus sogar einen Teil der Energie im Spitzenlastbereich (mittags) wieder ins Netz einspeisen - gibt zwar einen ziemlich bescheidenen Wirkungsgrad, ist aber mindestens so gut wie die aktuellen Versuche größere Mengen elektrische Energie zu speichern. Im Moment gibt's da eigentlich nur die Pumpspeicherkraftwerke, ansonsten muß für kurzfristige Lastspitzen extra eine Gasturbine angefeuert werden. Wenn also ganz viele Elektroautos an der Strippe hängen, gäbe das einen großflächig verteilten Strompuffer...

Geschrieben

die speicherung von strom ist leider immer noch das allergrösste problem. es wird im moment ja gerne auf lithium-ionen-akkus verwiesen ... wenn ich die halbwertszeit von solchen als handy- oder notebook-akkus sehe - und damit meine ich nicht, dass die dinger von jetzt auf gleich defekt gehen sondern den äusserst nervigen effekt, dass sie nach 50-mal laden nur noch die hälfte ihrer kapazität schaffen - dann ist da noch viel arbeit zu tun, bevor man sowas wirklich in den automarkt bringen kann.

selbst wenn man ein geniales tank/tauschstellennetz hätte, an dem die unter dem auto hängenden akkus getauscht statt geladen würden, man müsste dennoch alle 100 bis 150km an die tanke ... bei bergigem geläuf gar noch öfter. sprich, wer von hamburg nach münchen fährt, tauscht wenigstens 6-mal die akkus.

akkus nur nachts laden zu wollen ist schön und gut - nur bräuchte man dann pro auto wenigstens 4 sätze akkus um überhaupt einigermassen brauchbare aktionsradien und die nachtladerei unter einen hut zu bekommen.

ein weiteres problem: heizung. in ländern, wo man heizen muss, um es überhaupt im auto auszuhalten trägt der elektroantrieb noch ein riesenmanko mit sich rum- er produziert keine wärme. okay ... moderne diesel brauchen auch schon zuheizer, aber wenn man eh fossile kraftstoffe mit sich rumfährt, ist das nur der halbe beinbruch.

reiner elektro-antrieb trägt all diese nachteile mit sich herum. deswegen ist ein irgendwie gearteter fossil- bzw. wasserstoffbasierender energieerzeuger kaum wegzudenken. und sei es eine parallel laufende brennstoffzelle.

eine kaum durchdachte alternative bisher: künstlich erzeugte fossile brennstoffe. ich denke in diese richtung wird sich ne ganze menge tun, v.a. weil sowas in industriellem maßstab sinn macht, machbar ist und gewinne einfahren würde.

Geschrieben

Bei euch beiden habe ich den Eindruck, dass ihr den obigen Link nicht bedient und den Artikel nicht gelesen habt. Das ist ausdrücklilch kein Vorwurf, sondern nur eine Mutmaßung, verbunden mit meinem Hinweis: Da ihr genau auf dieser Basis diskutiert, wäre er für euch vielleicht doch lesenswert. :-)

"In der Praxis könnte die Welt dann so aussehen: Fast jeder besitzt ein E-Auto und mietet ein Auto mit Verbrennungsmotor für gelegentliche Strecken über mehrere hundert Kilometer. Und wer meist nur lange Strecken außerorts fährt, kauft sich eben keinen PHEV."

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26669/1.html

Gruß

Holger

Geschrieben

dieses szenario, dass man sich lanstreckenautos "mietet" ist absolut realitätsfremd. hier wird versucht, aus technischen einschränkungen eine regel zu erheben. die leute werden sich auch in zukunft keine autos kaufen, die nicht das können, was sie a) wollen, B) brauchen und was c) spass macht.

und zu faktor c) gehört nunmal auch eindeutig, ein auto zu BESITZEN, sich damit zeigen zu können, seinen status damit zu dokumentieren und damit machen zu können, was man gerade will. das mag aus der verklärten sicht mancher ökopuristen nicht verständlich sein, so funktioniert das spiel aber nunmal.

Geschrieben

Weißt du Kris, ich mag nicht wie du die Thematik durch Ausgrenzung spaltest. Verklärtheit könnte man auch dem jetztigen Zustand anrechnen, den du mit Eindeutigkeit bewertest. Dabei verfügt bereits heute ein großer Teil der Autofahrer über kein automobiles Eigentum. Der zeitlich begrenzte Besitz wird dann lediglich durch die Eintragung in die Zulassungspapiere als vermeintliches Eigentum verklärt. Defacto werden heute viele Autos gemietet, wenn sie geleast werden. Auch wenn das Wort "Miete" in unserem Umgangsverständnis nur für kurzfristige Nutzungsverträge bei Autos Anwendung findet, übrigens ganz anders als bei Immobilien, so handelt es sich defacto doch um Miete.

Was für ein Argument ist bitte ein "Spiel", das heute en vogue ist, wenn wir uns mit der Mobilität der Zukunft auseinandersetzen? Vielleicht ein Ausganspunkt, aber kein (konservatives) Manifest für alles was kommen wird. Öffne dich doch mal für neue Perspektiven. Und wenn du das nicht willst oder dazu nicht in der Lage bist, dann stemple jene, die in manchen Bereichen anders denken, nicht als verklärte, realitätsfremde und verständnislose Ökopuristen ab. Die Sichtweisen sind nicht nur Schwarz und Weiß. Die Zukunft, so hoffe ich zumindest, erst recht nicht. Menschen, die sich in Ballungsräumen des Car-Sharings bedienen sind übrigens alles andere als verblendet, sondern sie können einfach besser rechnen und sie sind offensichtlich frei von den durchaus zweifelhaften kulturellen Zwängen, die du so treffend als Ist-Zustand beschrieben hast.

Schau mal, wie verbindend das obige Statment war: "Und wer meist nur lange Strecken außerorts fährt, kauft sich eben keinen PHEV."

Gruß

Holger

Geschrieben

...hatte heute morgen keine Zeit den Artikel zu lesen, ist jetzt nachgeholt.... ;)

"Meine" Idee mit dem nachts tanken hat gar nichts mit der Windenergie zu tun, sondern einfach mit der regelmäßigen stark variablen Leistungsabfrage im E-Netz allgemein (Stichwort "Lastprofil" in Wikipedia).

Die Windenergie braucht zusätzlich noch eine schnelle Nachregelung für die unregelmäßigen Schwankungen - und das möglichst in der Nähe der jeweiligen Anlagen. Als Puffer könnten aber auch hier die Autoakkus dienen.

Die ganze Puffer-Idee zielt aber natürlich am ehesten auf Pendler mit irgendetwas wie eine Stunde fahren, acht Stunden arbeiten, eine Stunde fahren, noch ein bissl einkaufen und der Rest zu Hause.

In Bonn hatte die Post übrigens irgendwann Ende der 80er Sprinter mit E-Antrieb für die Paketzustellung eingesetzt. Dort wurden die (Blei-)Batterien auch zum Laden gewechselt. Das Experiment wurde aber nach einem knappen Jahr wieder abgeblasen, da die Batterien im Fahrbetrieb viel schneller verschlissen als geplant und ein Batteriesatz damals etwa so viel kostete, wie ein komplett neuer Sprinter inklusive Dieselmotor...

Geschrieben

@holger: entschuldige meine worte. vielleicht waren sie zu hart. dennoch bin ich der meinung dass solche konzepte immer nur eine gewisse klientel ansprechen werden. im übrigen wie car-sharing auch - hier geht es nicht ums rechnen können oder nicht. es geht darum, ein politisches statement abzugeben. kein auto besitzen zu wollen ist genauso ein statement wie eines besitzen zu wollen. nur dass die nicht-besitzen-wollenden eindeutig in der unterzahl sind.

ich sage explizit besitzen. denn deine argumentation mit leasing = miete stimmt theoretisch schon. in realita aber besitzt der leasingnehmer das auto, wenn auch eben nur temporär - aber eben so langfristig, dass er das gefühl hat, es sei seines.

dieses phänomen des besitzen-wollens ist ein sozialer faktor, den man beachten muss. dieser lässt sich nicht wegdiskutieren - so sinnvoll es unter rationalen und ökologischen und auch ökonomischen gesichtspunkten sein mag. die leute wollen besitzen, weil besitz sozialen rang und auch macht darstellt, man sich über besitz identifiziert und definiert. und man mag noch so laut und oft dagegen protestieren - das tier mensch funktioniert so.

das meine ich mit "so läuft das spiel".

ich ändere gerne und oft meine perspektive. ich bin z.b. auch als automobil-enthusiast durchaus in der lage, zu postulieren, dass der verkehr, wie er heute stattfindet zu grossen teilen absolut sinnlos ist. zumindest aus rein rationaler sicht.

nur zählt diese eben nicht, bzw. nur zum kleineren teil. die meisten kilometer werden gefahren, weil die menschen es für sich persönlich als unabänderlich betrachten und teils trotz offenkundigem bedauern gerne fahren. die logik ist dabei ganz einfach und archaisch: wer oft und dringend irgendwo hin muss, ist wichtig. ich muss oft fahren = ergo bin ich wichtig. meine ware muss egal um welchen preis von mir nach XY oder von XY zu mir: meine ware ist wichtig = ich bin wichtig.

rational kann man das relativieren. emotional aber eben nicht.

man kann noch soviele technisch interessante konzepte auf den tisch legen. solange sie die gefühlswelt des menschen nicht ansprechen, funktionieren sie nicht. das trifft auf dich z.b. auch zu - klar postulierst du hier deinen prius. und die kombination CX + Avantime + Prius zeigt deutlich deine - rein emotionale - affinität zu aussergewöhnlichen konzepten. das funktioniert aber nur, weil du dich dadurch in deinem status und deiner eigendefinition von anderen abgrenzen kannst. wäre der prius der meistverkaufte wagen auf deutschlands strassen, ich prophezeihe dir, du hättest keinen ... ;-)))

Geschrieben

:-)))

Ich lebe noch im Ist-Zustand. Teilweise sogar in der Vergangenheit - und wie gerne!

Aber eben auch wo es geht in einer möglichen Zukunft. Aufgeschlossenheit ist einer der Schlüssel dorthin.

Mit den Veränderungen ist das aus meiner Sicht so, dass jeder beitragen soll was er kann oder will. Einer ergebnis-offenen Diskussion sollte man sich aber schon stellen.

Bei vielen Dingen des täglichen Gebrauchs akzeptieren wir, dass wir sie nicht besitzen.

So werde ich morgen wieder mal mit einem, nicht mit meinem ICE reisen. Ich muss jetzt nicht erklären, warum ich den nicht besitzen möchte, obwohl ich Aussehen und Technik geil finde und mich sicher freuen würde selber zu bestimmen wann er wohin losfährt. :D

Ich glaube schon, dass wir irgendwann mal aufhören werden, uns teilweise derart oberflächlich durch unseren Besitz zu definieren, derart unwirtschaftlich, derart unvernünftig. Ob schleichend, scheibchenweise, mit großen Schritten oder gar rasend - ohne den Anfang zu machen bleibt alles wie es ist. Ich mache mir Sorgen: Denn irgendwann müssen wir das. Es zu wollen finde ich jedenfalls angenehmer.

Wenn ich mich überhaupt angesprochen fühle, dann bin ich zwar nur ein kleines Rädchen im großen Getriebe. Aber was ist denn mit mir geschehen? Ich interessiere mich zunehmend für Kleinwagen, Velomobile, Energieeinsparung hier und da. Provoiligerterweise nicht mal aus wirtschaftlichen Gründen. Das war doch nicht immer so. Warum sollte es anderen nicht auch so gehen? Kann man sich wirklich nicht vorstellen, dass sich die Imagefaktoren verändern, dass es hip ist mit der Effizienz zu spielen? Ich schon.

An dieser Stelle als Intermezzo zu deiner These: "Ich bin wichtig weil ich viel fahre?" Oh, das kenne ich so nicht. Mir tun die Leute leid, die viel fahren müssen. Ist das wirklich noch so? Früher waren Stewards/Stewardessen hoch angesehen, heute sind Flugbegleiter als Knochearbeiter in einem undankbaren Job anerkannt.

Aber zurück zum Auto. Der Ist-Zustand verlangt, dass ein Wertewandel nicht zu große Kompromisse abverlangt. Das geht nicht nur anderen so sondern auch mir selber. Das betrifft alle Faktoren, ob Wirtschaftlickeit, Komfort oder Emotionen.

Anyway die emotionsfreie Ratio weiß, dass wir uns derzeit in einem der widersprüchlichsten Trends bewegen, wenn wir immer schwerere und stärkere Automobile kaufen, um unsere paar Kilo Lebendgewicht von A nach B zu ransportieren, während zig Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen vor allem in Asien, aber auch in Lateinamerika "ganz natürlich" dasselbe anstreben.

Ohne dem entgegenwirkende Erkenntinisse und Massnahmen geht das schon mittelfristig auf Kosten unserer oben genannten Faktoren Wirtschaftlichkeit, Komfort und Emotionen.

Ideengeber, Trendsetter, Erstbenutzer, Nachmacher, große wie kleine, sind also vonnöten und nicht - wie es derzeit leider viel zu oft geschieht - zu diffamieren. ;-)

Gruß

Holger

Geschrieben

ich denke, du weisst, was ich meine. und du weisst auch, dass ich weder einen ICE noch einen Airbus meine, wenn ich vom phänomen des auto-besitzen-wollens rede.

ich gebe dir ja recht - trendsetter genau wie trendgegenläufer und überhaupt leute mit eigenen ansichten machen das leben interessant. nur folgt die grosse masse eben nach wie vor nur den trends der grossen masse.

Ich glaube schon, dass wir irgendwann mal aufhören werden, uns teilweise derart oberflächlich durch unseren Besitz zu definieren ...

und ich bin der meinung, dass das genau im gegenteil noch extremer werden wird. besitz und besitzen wollen, sich unterscheiden wollen ist die grundmotivation, die es erst ermöglicht, neues zu schaffen. besitz ist alles.

schau dir den mobiltelefon-bereich an - es geht hier schon seit jahren nicht mehr ums telefonieren. es geht darum, das neueste modell zu besitzen, innezuhaben, das noch mehr kann, noch besser, noch schneller, noch farbiger, noch lauter.

benzinautos für langstrecken zu mieten wäre wie zum telefonieren in eine telefonzelle zu gehen ... wie uncool *g*

trends sind lustig. solange sie keine gewinnbringenden märkte eröffnen, sind sie aber irrelevant. leider. und gott sei dank.

Geschrieben
Schau dir den mobiltelefon-bereich an - es geht hier schon seit jahren nicht mehr ums telefonieren. es geht darum, das neueste modell zu besitzen, innezuhaben, das noch mehr kann, noch besser, noch schneller, noch farbiger, noch lauter.
Das betrifft vielleicht oberflächlich denkende Teenager oder Konsumjunkies. Viele Menschen haben ganz andere Prioritäten, wie z.B. gute Bedienbarkeit, Preis/Leistung oder Zuverlässigkeit.
besitz und besitzen wollen, sich unterscheiden wollen ist die grundmotivation, die es erst ermöglicht, neues zu schaffen. besitz ist alles.
Ein fatalistisches Weltbild. Ich sehe diese, aber auch andere Werte. Gestern, heute und morgen.

Man beachte die Rahmenbedingungen. Es ist heute beispielsweise sehr beliebt, am Urlaubsort ein Leihauto zu mieten. Faktoren: Ein breites Modellangebot und bezahlbare Preise machen diese Form der Mobilität attraktiv. Hiermit möchte ich eine Brücke

zum Thema schlagen, zu den Elektroautos.

Wenn unsere Ballungsräume eines Tages nur noch für vor Ort emissionslose Fahrzeuge freigegeben sein werden, ist der Markt für elektrische Mietautos reif. Nicht nur für elektrische Mietautos, auch für eigens für diese Streckenprofile gekaufte. Und bedenke, auch BSZ-Autos sind E-Mobile.

Dass solche Emissionsbestimmungen auf uns zukommen werden, darauf kannst du Gift nehmen. Das meine ich natürlich nicht wörtlich. :-)

Gruß

Holger

Geschrieben

guten morgen,

ich bin mir nicht sicher, ob emissionslose autos in dieser form kommen werden. im moment ist die panik zwar gross und in einem durchaus erhöhten aktivismus wird nach radikalen lösungen geschrieen. aber dass ballungsräume wirklich autoemissions-frei werden, halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich.

denn bei allem ökologismus und bei allem guten vorsatz siegt zumeist einfach der ökonomismus - man muss sich nur erinnern, dass grosse teile der öko-bewegung seit mitte der 80er auf den diesel schwören ... und wenn man den verbalen vorhang mal hebt, wird klar: aus rein ökonomischen gründen.

ein handy oder ein laptop mit einem akku zu betreiben ist okay - autos mit akkus zu betreiben ist einfach nicht rentabel. strom zu speichern ist nicht rentabel. die verluste sind zu hoch, die akkus zu teuer.

da wird sich zwar sicher technologisch noch was tun, aber die rechnung wird grundlegend nicht neu aufgemacht werden können.

der verkehr in ballungsräumen ist ohnehin ein sonderthema. wenn man im kontext der verkehrsplanung in städten über das produkt auto redet, dann ist das ein rumspielen am symptom nicht aber arbeit am system. die städteplaner und stadträte und gemeinderäte sind selber schuld, dass alle leut mit ihren autos fahren - zu wenig wurde in sinnvollen nahverkehr investiert, zuwenig innovation geschaffen, zuwenig attraktivität geschaffen.

und man darf nicht vergessen, dass die vorzeichen hier ganz andere sind - personennahverkehr wäre durchaus emissionslos zu stemmen, denn diese systeme können am stromnetz hängen, brauchen keine akkus, keine speicher.

aber selbst städte und gemeinden und nicht zuletzt auch die bahn sind den diametral entgegengesetzten weg gegangen, haben bahnlinien und tramlinien stillgelegt und stattdessen busse - mit dieselantrieb, steuerbefreit, das "netz" strasse zahlt die allgemeinheit - eingesetzt.

ökonomismus.

wenn sich jemand am urlaubsort ein auto mietet, dann auch nur weil:

billiger flug + mietauto = billiger als mit dem eigenen auto fahren.

nochmal kurz zurück zu den produkten:

... Viele Menschen haben ganz andere Prioritäten, wie z.B. gute Bedienbarkeit, Preis/Leistung oder Zuverlässigkeit. ...

sie bilden sich ein, diese kriterien zu haben. in wirklichkeit sind das nur vorgeschobene argumente zur eigenversicherung, die richtige entscheidung zu treffen. und das marketing tut ein übriges, ihnen diese illusion zu erhalten, ist sie doch ein perfektes verkaufsargument, das zudem noch aus dem munde des käufers kommt. was will man mehr ?!

wenn dem wirklich so wäre, hätte sich SMS nie durchgesetzt und die hälfte der handybesitzer bräuchte keine brille um überhaupt lesen zu können, was auf ihrem bildschirm steht ...

Geschrieben
ein handy oder ein laptop mit einem akku zu betreiben ist okay - autos mit akkus zu betreiben ist einfach nicht rentabel. strom zu speichern ist nicht rentabel. die verluste sind zu hoch, die akkus zu teuer.

Dem muss ich aus der Praxis heraus widersprechen. Wir fahren seit anderthalb Jahren mit einer Elektroente (jaja, schon wieder ;-) ) und sowohl die Praxistauglichkeit als auch die Kostenkomponente sind mehr als konkurrenzfähig. Die Kosten inkl. Batterien liegen sehr deutlich unter denen eines vergleichbaren Verbrenner-Autos.

Das Problem ist lediglich die Reichweite. Für uns reicht es, aber für eine größere Verbreitung wäre eine höhere Reichweite wichtig. Dabei muss man noch wissen, dass die Technik in unserer Elektroente über 20 Jahre alt ist und aktuell schon ganz andere Techniken zur Verfügung stehen.

Der Weg zu einer massenhaften Verbreitung von reinen Elektroautos ist nicht mehr so weit.

Martin

Geschrieben
... eines vergleichbaren Verbrenner-Autos ...

falls es sowas überhaupt gibt ... und man die ente als auto sieht *g*

aber veröffentliche deine rechnung doch mal.

Geschrieben

Die Istzustände sind ja in den vorangegangenen Threads zutreffend beschrieben. Nur, so bleibt es natürlich nicht, wir unterliegen dem steten Wandel (schon die alten Chinesen sagten: "Alles fließt..."). Einige bleiben in den früheren Denkstrukturen, das stärkt das Sicherheitsgefühl, denn Neues ist erst mal ungewohnt, man muß sich umstellen und weiß nicht, ob es funktioniert. Wer einmal Neuerungen in einem Betrieb eingeführt hat, weiß, wovon ich rede.

Aber die Umfeldfaktoren werden Veränderungen mit sich bringen. Selbst in den USA beginnt ein Umdenkungsprozess, der noch vor 10 Jahren nicht vorstellbar gewesen wäre. Fuhren früher die Meinungsbildner wie z. B. Schauspieler und andere Künstler mit prächtigen Schlitten wie Duesenberg usw. durch die Gegend, ist ín diesen Kreisen heute der Toyota Prius weit verbreitet. Das ist genau die Vorbildfunktion, die ich mir auch für Europa vorstelle. Da genügt natürlich nicht ein einziger Oberbürgermeister (von Tübingen), sondern es muß mehr geschehen. In dem Augenblick, in dem es einfach "in" ist, mit einem schadstoffarmen Wagen zu fahren statt mit Hochleistungsautos und großvolumigen SUV´s, die oft nur mit dem Fahrer besetzt sind, was für ein Unding!!! Früher fuhren die Firmenvorstände und Geschäftsführer wie selbstverständlich die S-Klasse, heute beginnen schon manche Leute, die Fahrer solcher Schlitten nicht mehr zu bewundern ob ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, sondern zu bemitleiden, dass sie solche Statussymbole noch nötig haben oder zu beschimpfen als assoziale Umweltverschmutzer. Meine Mitarbeiter träumen z. T. auch noch von Crossover u. ä. Deshalb habe ich mir schon überlegt, einen Kontrapunkt zu setzen mit dem C1. Denn: Mehr brauche ich nicht wirklich. Ich gebe zu, momentan bin ich froh, mich nicht entscheiden zu müssen, weil der jetzige C5 gerade mal 1 Jahr alt ist und ich seinen Komfort schon gerne nutze, ja, ja. Aber der nächste wird der Prius III Kombi oder der C4 Dieselhybrid oder was bis dahin sonst noch angeboten wird und weniger als 100 gr. CO² verbläst. Es ist wie in der Gesellschaftspolitik, bei der Mode und sonst wo: Neue Trends werden erst einmal von Einzelnen gesetzt, bis sie sich durchsetzen.

Geschrieben
falls es sowas überhaupt gibt ... und man die ente als auto sieht *g*

Klar gibt es Verbrenner-Enten. Und die Ente ist nicht EIN Auto, sie ist DAS Auto ;-)

aber veröffentliche deine rechnung doch mal.

Gerne.

In der Ente sind 6 12V-200Ah-Batterien verbaut. Die kosten EUR 200,- pro Stück und halten ca. 40tkm.

Eine Batterieladung würde 70 - 80km reichen, wir "tanken" aber trotzdem jede Nacht nach (nach ca. 12km Tagesfahrleistung), weil dadurch die Batterien nicht so tief entladen werden und dadurch länger leben.

Eine nächtliche Ladung über 6 separate, im Auto fest verbaute, mikroprozessorgesteuerte Ladegeräte (CTEK MXS7000) verbraucht gemessene 0,8KWh.

Bei einem Strompreis von EUR 0,16/KWh ergeben sich so Stromkosten von EUR 1,07/100km (mit Nachtstrom könnte man das noch billiger haben). Der Batterieverschleiß kommt noch mit EUR 3,-/100km dazu.

Wenn man diese Kosten (EUR 4,07/100km) nun in Benzin umrechnet, dann dürfte ein vergleichbares Auto nur 3 Liter Benzin verbrauchen, was bei Kurzstrecken auch mit einem "3-Liter-Auto" niemals zu schaffen ist.

Außerdem entfallen bei der Elektro-Ente Kosten für Verschleißteile, wie z.B. Auspuff, Anlasser, Lichtmaschine, Motor. Es wird auch kein Motoröl gebraucht.

Die Steuer liegt bei EUR 28,- pro Jahr (die grüne Feinstaubplakette war kein Problem).

Wenn man Wartung (geschätzt 100,- p.a.) und Steuer (140,- p.a., die Versicherung ist gleich) für eine Verbrenner-Ente noch mit rechnet, dann dürfte diese nur weniger als einen Liter pro 100km verbrauchen. Das liegt aber an der sehr geringen Jahresfahrleistung der Ente und würde sich bei mehr Kilometern pro Jahr relativieren.

Viele Grüße!

Martin

Geschrieben

die batterien halten ~10 jahre ?!

trotzdem interessante rechnung. wobei 12km tagesfahrleistung eigentlich ja ne frechheit sind ;-)))

Geschrieben

12km Tagesfahrleistung schreien nach einem Elektroauto, denn ein Verbrennerauto würde bei diesen Kurzstrecken sehr schnell verschleißen. Der Motor würde nie richtig warm werden.

Bei 70 - 80km pro Tag würde die Rechnung aber kaum anders ausfallen. Mehr ist mit diesen Batterien nicht möglich, klar. Da bräuchte man dann LiIon-Batterien oder ein wesentlich leichteres Auto.

Martin

Geschrieben

Das schöne an der Elektroente ist, dass man vergleichen kann. Beide Versionen sind dabei zwar nicht auf dem neusten Stand der Technik, aber dennoch halte ich Martins Erfahrungen für auf moderne Konzepte übertragbar.

12km Tagesfahrleistung sind keine Frechheit, sondern Teil der mobilen Realität.

Aus einer interessanten Studie des DIW von 2005 (jüngste verwendete Daten vorrangig aus 2002):

Dieselfahrzeuge: 41 km bei gewerblichen, 28 km bei privaten PKW

Otto:)Fahrzeuge: nur 27,7 km bei gewerblichen PKW.

http://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/44088/ModellaktEndbericht.pdf

Andere Studien belegen, dass ca. 80 Prozent aller täglich zurückgelegten Fahrwege in Deutschland Kurzstrecken sind. Vielfahrer mit großen Tagesfahrleistungen sind also eine Minderheit.

Gruß

Holger

Geschrieben

statistisch fahre ich sicher auch nur 25km/tag im arithmetischen schnitt. wenn ich aber fahre, werden es eben oftmals gleich 200 oder mehr kilometer.

Geschrieben

Deswegen mein letzter Satz. Du gehörst zu der Minderheit, Untergruppe Langstreckler aber Wenigfahrer. Die Urlaubsfahrten der Kurzstreckenpendler fallen ebenso aus manchem Rahmen. Es wäre (oder ist) aber ziemlich dumm, ein sog. Urlaubsauto zm Pendeln einzusetzen. Also das Urlaubsauto mieten. Genauso wie es schlauer ist, ein Ferienhaus am jährlich besuchten Urlaubsort zu mieten statt eins zu kaufen.

Gruß

Holger

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