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Kennt sich wer mit Vakuumpumpen aus?


Käferthias

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Moinsen!

Ich hab hier ein neues kleines Reparaturprojekt am Laufen, bei dem es mir ganz hart an Expertise mangelt.

Es handelt sich um eine ölgedichtete zweistufige Drehschieberpumpe (Vakuum) von Edwards, Typ E2M28 in absolut erbarmungswürdigem Zustand.

Normalerweise hätte ich die direkt beim Eisenschrott einsortiert, wäre da nicht der Anschaffungspreis von geschätzten 3 Kiloeuro...

Fehlerbild: Motor schafft es nicht mehr, die Pumpe anzudrehen.

Nach Ablassen dessen, was irgendwann mal ein dünnflüssiges klares Öl gewesen sein muss, jetzt aber eine dunkelbraune Brühe mit Stückchen und butterartigen Beimengungen war, nahm ich den Deckel ab und fand - das hatte ich nicht erwartet - ein Stück Eisen, das offensichtlich einmal ein Teil der Bismark gewesen sein muss. Doch wie kam dieser verrostete Klumpen in das Pumpengehäuse? Und wo war die Pumpe hin?

Nach einer Stunde archäologischer Arbeit wurde langsam klar, dass ich einem Irrtum unterlegen war. Der Metallklumpen war anscheinend doch nicht ein Stück mariner Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg, sondern - völlig überraschend - doch eine Pumpenmechanik.

Eine weitere Stunde von gekratze, gezerre, gehämmere und geputze habe ich die Mechanik zerlegt bekommen und stehe nun vor einigen Problemen, bei denen ich auf Hilfe hoffe.

Kennt sich jemand mit derartigen Mopeds aus, oder weiss ein gutes Forum zu dem Thema?

Gruss

Matthias

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Vielen dank, das hilft mir wirklich weiter. Jetzt weiss ich zB was sie mit "Blade Kit" meinen.

Diese "Blades" scheinen der Grund zu sein, warum sich die Pumpe nicht mehr drehen lässt. Die sind extrem schwergängig.

Ich habe gesehen, dass in dem Shop, von dem der Link ist, auch ein e2m30 angezeigt wird. Der wäre ähnlicher, aber ich kann nicht auf die entsprechende pdf zugreifen. Warum sie das wohl nicht anbieten?

Bearbeitet von Käferthias
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Hier mal ein paar Bilder von der Katastrophe:

e2m28mess001.jpg

e2m28mess003.jpg

Der Deckel von innen (rechts ist oben):

e2m28mess002.jpg

Beim Zerlegen:

e2m28mess004.jpg

Von innen schauts nicht ganz so grauenvoll aus. Wenn man aber bedenkt, wie präzise das Ganze sein sollte...

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ACCM Dieter Hochhuth

Diese Vakuumpumpen werden oft in chemischen Labors benutzt, idealerweise mit vorgeschalteter Kühlfalle mit LN2 (Flüssigstickstoff mit -196°C). Aber trotz Kühlfalle oder beim Arbeiten ohne diese werden immer flüchtige Substanzen in das Pumpenöl gezogen.

Warnung: je nach Einsatzbedingung enthält das alte Pumpenöl allerlei giftige Substanzen. Sondermüll, keinen Hautkontakt herstellen, am besten Handschuhe anziehen.

Zum Befüllen der Pumpe mit frischem Öl sollte man genau überlegen welches Öl zur Verwendung kommen sollte. Herstellerunterlagen besorgen!

Viel Spaß beim Absaugen und immer eine Kühlfalle benutzen. Schutzbrille beim Evakuieren von Glasgerätschaften ist übrigens ebenfalls Pflicht, da Glasgeräte ohne Vorwarnung implodieren können. Gruß

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Also diese Pumpe lief ( und soll wieder ) in dem immunologischen Labor laufen, für das ich arbeite. Das Problem hier ist, dass die Pumpe nicht 24/7 durchläuft, sondern daszu gebraucht (missbraucht?) wird, einen kleinen Behälter für kurze Zeit zu vakuumisieren, um dann wieder abgeschaltet, belüftet (Luftfeuchte kommt zum Ein und Auslass rein) und für einige Tage bis Wochen stehen gelassen zu werden. Eine Kühlfalle wird hier also nicht sinnvoll einsetzbar sein. Ich habe schon hin und her überlegt, wie man die Luftfeuchte aus den Pumpen fernhalten könnte, aber eine Lösung ist mir nicht eingefallen. Am ehesten könnte ich mir Restfeuchtesammer auf Granulatbasis vorstellen, in verbindung mit Handventilen für Ein und Auslass. Die müsste man dann zudrehen, bevor man die Pumpe abschaltet. Aber ob das so Sinn macht, da bin ich mir nicht sicher.

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  • 4 Wochen später...
ACCM Dieter Hochhuth

Die Frage wäre natürlich, was Ihr da eigentlich treibt, wozu Euer Vakuum dient und welche Substanzen flüssig vorliegen dabei. Reicht nicht eventuell eine Woulfsche Flasche und eine Wasserstrahlpumpe ( ca. 14 mbar kann man damit erzielen) aus? Ansonsten würde ich mal beim Hersteller anrufen und den ausfragen. Mit Granulaten Wasser adsorbieren geht immer, nur ändern sich im Vakuum leider auch die Adsorptionskurven weil dann Physik (Vakuum) gegen Chemie arbeiten....Molsiebe 4A und 3A werden ja auch im Vakuum bei 300°C regeneriert, da das Zusammenspiel von Hitze und Unterdruck das Wasser raustreibt. Letztlich muss das Pumpenöl regelmäßig und rechtzeitig gewechselt werden. Gutes Gelingen Dieter

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Ich hab die Pumpe zwischenzeitlich wieder ans Laufen bekommen, indem ich einen kompletten Überholsatz (für geschmeidige 300 Euro) eingebaut habe. Da waren alle Gummis, Blades und Lager dabei. Die Pumpe läuft leistungsmässig gut, aber wenn ich den Gasballast zudrehe, fängt sie ganz erbärmlich an zu rasseln. Bin mir nicht sicher, was das sein kann.

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Ohne sie gehört zu haben, diese Pumpen sind oft recht rappelig, es könnte also auch alles in Ordnung sein. Wann rasselt sie denn so? Wenn du keine Last dranhängen hast und den Gasballast ausschaltest? Dann würde durch den Schlauch die Luft gezogen, das kann komische Geräusche machen. Wenn du den Schlauch schließt, also Vakuum ziehst, wird sie dann ruhiger? Normalerweise sind die Pumpen bei aufgebautem Vakuum am leisesten.

Gruß

Jan

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Ich hab die gleiche Pumpe noch 3 mal dastehen, darum kann ich schon beurteilen, ob ein Geräusch normal ist.

Ansonsten rappelt es bei geschlossenem Gasballast. Am Gasballast selbst ist der Ölrücklaufschlauch vom Ölabscheider dran. An der Saugseite ist ein wenig Schlauch und ein geschlossenes Ventil. Es wird also kaum Luft angesaugt, trotzdem rappelts. Ist der Gasballast offen, ist nichts ungewöhnliches zu hören. Bei den anderen 3 Pumpen ist es genau andersrum. Die werden lauter, wenn man den Gasballast öffnet und sie so ne Weile laufen lässt.

Sogesehen scheint es bei dieser Pumpe so zu sein, dass sie rappelt, wenn es nichts mehr zu fördern gibt. Denn bei geöffnetem Ballast wird Luft angesaugt? Das Öl wird jedenfalls etwas aufgeschäumt.

Bearbeitet von Käferthias
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Hm, komisch... So wie du es von den anderen Pumpen beschreibst, kenne ich das auch als Normalfall. Aber ab und an hat man auch mal ne alte Pumpe, die laut ist ohne Ende. Insofern würde ich das mal auf den Dreck, der in der Pumpe war, zurückführen.

Gruß

Jan

Ps: Ja, bei geöffnetem Ballast wird Luft angesaugt, man will damit hereingezogene Lösungsmittel u.ä. aus dem Öl entfernen. Ersetzt einen Ölwechsel nicht, aber er ist dann nicht so häufig nötig.

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