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OT Was habt Ihr eigentlich am 09.11.1989 gemacht?


Baby Sonnenschein

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Baby Sonnenschein

Meine Familie hatte damals sehr liebe Verwandte in Leipzig und so waren wir nicht nur aus den Medien über die sogenannten Montagsdemos informiert. Natürlich wurde die Sorge immer größer, dass es vielleicht nicht friedlich bleiben könnte. Mit dieser Anspannung verfolgten wir jede Meldung im Fernsehen und Radio.

Am Abend des 09. November standen meine Eltern und ich, vor lauter Aufregung den Dackel zerknautschend, etwa einen Meter vor dem Fernseher und haben geheult wie die Schlosshunde. Gefühlte zwei Sekunden später klingelte ununterbrochen das Telefon und Nachbarn kamen vorbei und alle umarmten sich und es wurde sehr viel geheult. Jeder konnte irgendeine DDR-Geschichte erzählen. Eine tragischer als die andere.

Ich habe mich zwar auch sehr gefreut, aber war entsetzt, als jemand allen ernstes, vorschlug ein herrliches in rotes Leder gebundenes Manifest, so wie die "blauen Bände" zu verbrennen, weil jetzt keiner mehr "so was" mehr bräuchte.

Den Rest der Nacht folgten leidenschaftliche Diskussionen über real existierenden Sozialismus, Revolutionen und alles was im weitesten Sinne damit zusammenhängen könnte.

Der nächste Morgen, ein Schultag war ernüchternd:

Nicht ein Wort wurde von den Lehrern über die Ereignisse der Nacht verloren!!!

Nun, auch zwanzig Jahre danach, gehen mir die Gefühle von damals durch und durch.

Viele Grüße

Baby Sonnenschein

Bearbeitet von Baby Sonnenschein
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Was ich da gemacht habe? Das war ein ganz normaler Tag im Leben eines Azubis :)

Ich stand damals mit einem anderen Azubi (heute mein bester Freund) in einer Grube unserer Werkstatt und wechselten den Auspuff an einem Opel Senator A. Plötzlich stand ein unmöglich gekleideter Typ in einem altmodischen Sportanzug im Eingang und sagte, die Grenze sei auf... Ein Ossi :D Mein Freund und ich guckten uns mit Fragezeichen im Gesicht an.

Wir rafften erst nach und nach, was eigentlich geschehen war. Am nächsten Tag war der Showroom unseres Autohauses so voll wie noch nie - alles 'Touries' aus dem Ostteil Berlins, die ja nun auch zu uns konnten.

So eine herzzerreisende Geschichte habe ich leider nicht, auch wenn meine Freundin in der Grüntaler Straße in unmittelbarer Reichweite zum Übergang Bornholmer Straße wohnte.

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Ich war 9 1/2.

Ich vermute, ich habe mit meinem Sandkastenbuddy die Nachbarschaft / sein Kinderzimmer / mein Kinderzimmer unsicher gemacht... ;)

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ich hab da abends ferngesehen;

da sind so komische Leute über komische Mauern geklettert, haben sich abgeknutscht und sind mit komischen Papp-autos im Konvoi rumgeeiert :-)

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Ich glaube ich war kein einfaches Kind. Ich habe es gehasst wenn Erwachsene aus der Rolle fielen. Euphorie, Hoffnung oder Angst bedeuten Abweichungen vom Alltag und waren von mir nicht erwünscht. Ich war einfach nur genervt und habe später das „Wort“ Ex-DDR gehasst, weil ich fand, dass es weder ein Wort noch logisch war. Trabbis habe ich dafür geliebt, weil ich mir immer vorgestellt habe was für einen Geschmack sie als Lutschbonbon hätten. Porree, Staubsaugerbeutel oder doch Ananas? ;)

An betreffendem Abend standen wir wohl irgendwo rum und haben auf die Kolonne von Flüchtlingen gewartet.

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Ich war 11 Jahre,und das ganze ist in dem Alter leider ein Stück weit an mir vorbeigegangen. Wir sind dann glaub Ich im Dezember 89 das erste Mal in den West Teil von Berlin gefahren.

1990 gings mit dem Trabi nach Nürnberg,der war dort in seiner blauen Lackierung,dem sibernen Dach und dem Dachgepäckträger ne Attraktion.icon7.gif

war damals ne Weltreise, und heute leb Ich in Bayern.

PS: komme eigentlich aus Spremberg in der Nähe von Cottbus.

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Ich hatte eine Mit-Abendschülerin von Kreuzberg nach Haus gefahren, und, während sie mich im Mini zutextete, beide Ohren am Radio, es lief BBC. Die waren wohl die ersten die die Meldung brachten. Es klang unglaublich, vollkommen irre, aber eindeutig ernst gemeint. Dann ging´s ohne Umschweife nicht zur Mauer, sondern zu meinen Eltern, Sekt war schon da, ein spontaner und nicht abgesprochener Familientreff. Logisch, wir waren entweder Mauerkinder oder hatten den Krieg noch erlebt. Zeit für die tiefen Gefühle, die schlimmen Wunden die die Nachkriegszeit in der Mauerstadt gerissen hatte würde später sein.

Der Ausflug zur Grenze folgte am nächsten Tag. Unvergeßlich die Stimmung in der Stadt, sowas werde ich nie wieder erleben - Gott sei Dank.

Gruß

Torsten

Bearbeitet von TorstenX1
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Ich stand in Flöha bei einer Demo, kurz nach der Gründung des Neuen Forums.

Ich denke, den Einfluss diesen einen Tages auf den eigenen Lebenslauf können lediglich Ossis nachvollziehen.

Für die einen brach die welt zusammen, fürden anderen eröffneten sich neue Horizonte.

Ich für mich kann sagen: Wenn noch DDR wäre, hätte ich zwar keine 3 Kinder, ein Ingenieurbüro, nen Job und das 10te Auto, aber kochen würde ich genausogern.

In der DDR wäre ich Koch geworden - nun ist es Bauingenieur.

Aber die Tragweite der Ereignisse sind IMHO nur für Ossis nachollziehbar.

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Aber die Tragweite der Ereignisse sind IMHO nur für Ossis nachollziehbar.

Das denke ich mir auch.

Wer nicht ein Lange Zeit eingesperrt war, kann das auch bestimmt nicht nachvollziehen.

Gruß HD

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Keine Ahnung, ich war acht Jahre. Jedenfalls ist mein Onkel gleich nach Berlin aufgebrochen...

Da ich an der Grenze zu Tschechien (und dem Eisernen Vorhang) wohnte, war das natürlich schon gigantisch, als man plötzlich in dieses Land fahren konnte, in das man vorher nur von einer Aussichtsplattform zum riesigen Moldaustausee hinübersehen konnte.

Auch erinnere ich mich noch an manche Tschechen, die dann an der Grenze angebliche Teile des Eisernen Vorhanges verkauften...

lg Thomas

Bearbeitet von badscooter
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Ich bin froh, daß ich das damals als Berliner hautnah miterleben konnte. Auch wenn sehr viele West-Berliner, zugegeben ich auch, doch etwas skeptisch waren, was da auf uns zu kommt.

Davon fällt heute kein Wort mehr. Alle sagen nur, sie waren glücklich und hätten mit Tränen in den Augen gefeiert. Das trifft nicht auf jeden zu, muss ich hier mal in die Runde werfen.

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Ich war Mitte der Achziger mal in der Nähe von einem Wachtum an einem Grenzabschnitt.

Da ich einer Sicherheitsstufe bei der Bundeswehr unterlag, durfte ich mich nur bis zu einem gewissen Grad der DDR nähern. Da zu meinen Aufgaben gehörte, die Truppenbewegungen von DDR u. Moskau zu erfassen, hätte mich doch mal brennend interessiert, was die hinter der Mauer da verstecken.

Kurz darauf hatte sich der Bruder meiner Nachbarin aus der DDR abgestetzt. Er durft wegen einer Familienfeier zu Besuch rüber, und ist dann nicht mehr zurück gekehrt. Er hat uns an vielen Abend einiges über die Zustände und das Leben dort erzählt.

Ich kann jeden verstehen, der da nach Freiheit gerufen hat.

Gruss Edgar

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Gast Thorsten Czub

ich habe keine Ahnung mehr was ich 1989 gemacht habe als die Mauer fiel.

ich glaube ich habe gebannt vor dem Fernseher gehockt.

Heute gedenken wir all der mutigen Leute die vor 20 Jahren ihre Regierung gestürzt haben.

Friedlich.

Die erste gelungene Revolution in Deutschland die friedlich begann und friedlich endete.

Aus einem Lied von Hermann van Veen, "Signale":

Familien in Ost und West,

die man nicht zueinander läßt,

nur Wolken ungehindert ziehen

von Ost- nach Westberlin.

Ist uns das heute schon egal,

Gebt jetzt ein Zeichen, ein Signal,

Daß Beharrlichkeit zum Ziele führt,

Und daß ihr Schicksal uns berührt.

aber das waren nur Lieder. Gegen das was in Deutschland im November passierte,

waren keine Lieder gewappnet.

Der Geruch in Ost-Berlin von den Autos, diese Farblosigkeit.

Die vergeblichen Versuche den Zwangsumtausch an Ostgeld wieder loszuwerden.

Bücher zu finden die lesbar waren und nicht voll von Ideologie.

Das mulmige Gefühl als Kind wenn die Grenzsoldaten mit Waffe in den Bus kamen

und unsere Fotos in den Ausweisen/Pässen verglichen.

Das Softeis, das man angesprochen wurde, ob man Geld schwarz tauschen wolle,

und das man nie wußte was man mit dem Ostgeld überhaupt machen sollte.

Heute ist alles so weit weg. Aber wie muß das für die sein, die im anderen Deutschland lebten ?

Meine Bettina Wegner CD's. Von einer die geflohen und von ihrem eigenen Land wieder eingeholt wurde.

Über sieben Brücken. Mit Karat. Wo ich mich immer gefragt habe warum der

Maffay nicht mal ruhig ist, Karat sang doch viel besser und ich wollte mehr hören von deren Stimmen , und nicht vom Knödelbaron.

Was habe ich nach der Wende Ostmusik gehört.

Silly, City, Karat, Puhdies, Gundermann, die Zöllner...

dieses Gefühl dann später durch Berlin zu fahren mit dem Xantia, von Ost nach Westberlin.

Durchs Brandenburger Tor. der Sonnenschein in Friedrichshain, die Kinos und das

Flanieren auf der Karl-Marx-Allee.

es ist nur schade das sovieles plattgemacht wurde.

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Was ich da gemacht habe? Ich weiß nicht, fragt meine Eltern... als gerade mal 10monatiger jedoch wohl nicht so viel... ;)

Schönen Gruß

Jan

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Wahrscheinlich eine riesen Ladung in die Pampers :D

Gruß HD

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Könnte wohl hinkommen... :D

Übrigens, ich habe noch einen DDR-Stempel im Kinderausweis... Eine Rarität, sowas kennt heute ja schon fast keiner mehr...

Gruß

Jan

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Gast Thunderstorm Technologies

Ich habe nachts gegen 22:30 in Kronach zusammen mit dem Eigentümer und 2 Thüringern, denen er kurz vorher stolz die HP seiner Neuerwerbung demonstriert hatte, zugesehen wie bei seinem CX 2000 Athena wegen Vergaserbrand der ganze Motorraum in Rauch aufging.

Friede seiner Asche

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Aber die Tragweite der Ereignisse sind IMHO nur für Ossis nachollziehbar.

Davon gehe ich ganz sicher aus;

Als Westdeutscher ohne jegliche verwandschaftliche Beziehung nach drüben hat mich die DDR die längste Zeit meines Lebens nicht interessiert; das Blockdenken war ja durchaus auch im Westen recht ausgeprägt - viele hatten familiäre Verbindungen oder kamen gar vor der Wende aus dem 'Ostgebiet', da war das natürlich anders.

Aber aufgewachsen in der westlichen Dorfwelt war ich gross geworden mit dem Wissen, die Welt hört ungefähr 200 km östlich von uns auf, dahinter kommt der böse Ostblock.

Ich habe wenig davon mitbekommen.

Etwa 1983/84, ich arbeitete damals als LKW fahrer, war ich ab und an in der Tschecheslowakei unterwegs; die Grenzfahrten waren nicht unbedingt prickelnd, aber das war irgendwie spannend, aufregend, mal was anderes. Und die Kontrollen scharf, aber meist kumpelhaft freundlich - man konnte das als unabwendbare Notwendigkeit hinnehmen.

Eines Tages bekam ich eine neue Tour - nach Berlin (West).

Die Art und Weise, wie ich (und ich hatte nicht den Eindruck daß das an mir lag, sondern der allgemein übliche Trott war) da an den Grenzen behandelt, ausgefragt, schikaniert wurde veranlasste mich, nach der zweiten Tour meinem Chef zu sagen entweder andere Tour, oder Kündigung. Aber in dieses Drecksland fahr' ich nicht mehr !

Das war meine einzige Begegnung mit der DDR, dazu noch die permanente Berichterstattung über den ganz ofiziellen Menschenhandel, ab und an die geradezu lächerlichen Auftritte des Herrn Honecker - der Eindruck war sehr subjektiv und natürlich punktuell, aber mehr hatte ich nun mal nicht.

Am Abend des MAuerfalls freute ich mich riesig, obwohl er mich wie gesagt nicht persönlich tangierte, aber ich hatte die Teilung des Landes trotzdem immer als unnatürlichen, albernen Zustand empfunden, der nun korrigiert wurde.

Schade nur, das die Vereinigung so stümperhaft angegangen wurde; hätte man mehr draus machen können.

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Ich war gerade zurück von einer 4-tägigen Party in Kreuzberg.

Inklusive B-Ost...

Wenn der Fernsehturm mit der Spitze unten gestanden hätte,

ich wäre auch nicht überrascht gewesen...

Guut war es.

Roger

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Übrigens, ich habe noch einen DDR-Stempel im Kinderausweis... Eine Rarität, sowas kennt heute ja schon fast keiner mehr...

Gruß

Jan

...und ich Trottel hab mein Kinderausweis beim Amt abgegeben, meine Schwester wollte den wiederhaben und hat ihn entwertet zurück bekommen... Da waren auch DDR-Stempel drin.

Am 9.11.1989 werd ich wohl Abends mit meiner Schwester mit vielen kleinen Matchbox-Citroëns gespielt haben, und die jüngste hat bestimmt grad im Alter von 30 Tagen ihre Öko-Windel gefüllt....

Running-Gag in unserer Familie: Als du geboren bist, istn Monat später vor Schreck die Mauer gefallen :)

Als dann nicht immer nur wir unsere Bekannten von Drüben besuchen durften, sondern sie auch mal uns, stand paar Wochen später ein uralter weißer Lada vor der Haustür

MfG DS

Bearbeitet von EntenDaniel
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