Zum Inhalt springen

Griechenland ist pleite !?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Wozu brauchen wir überhaupt private Banken, Energieversorger, Bundesbahnen ?

Carsten

- Damit wir nicht den "Central Services" ausgeliefert sind?

- Damit wir nicht Griechenland sind?

und was ist mit Kegelbahnen?

mg

Geschrieben
... Hauptversammlung der DB, Kauf Dir eine Aktie...

...den versammelten Bankern und "Kapitalisten" endlich einmal erklären, wie die Wirtschaft funktioniert.

Du meinst so gut wie sie es im Moment selbst hin bekommen?

Kann so schwer nicht sein, oder? :)

- Damit wir nicht den "Central Services" ausgeliefert sind?

- Damit wir nicht Griechenland sind?

und was ist mit Kegelbahnen?

Bist Du sicher, dass die, zwar dezentralen, aber in ihrer Zielsetzung sehr viel stärker einigen, Services, nicht doch das größere Problem darstellen?

Roger

Geschrieben
ich halte es auch fuer fatal wasser oder stadtwerke in private hände zu ueberfuehren und diese tätigkeiten dann angeblich effizienter durchfuehren zu lassen.

... das würde ich so pauschal nicht stehen lassen, die Stadtwerke zu privatisieren kann durchaus Nutzen für den Kunden haben, da in einem Privatunternehmen anders gearbeitet wird und eher keine "Beamtenmentalität" vorherscht, kritisch wir es dann, wenn die Stadtwerke in windigen Finanzkonstruktionen an irgendwelche Finanzgesellschaften verkauft werden, um dann von der Kommune zu horrenden monatlichen Kosten zurückgeleast zu werden. So ähnlich ist dies bei den Stadtwerken in Kiel passiert.

... ich wage zu behaupten, dass wenn alle europäischen Staaten gut geführte Privatunternehmen wären, hätten wir jetzt gar kein Problem, da man die Probleme im Vorfeld so gut wie möglich gelöst hätte.

... bei den Politikern sehe ich außer Gerede und immer mehr Geldbürgschaften bereitzustellen keinen einzigen praktischen Ansatz zur Lösung des Problems.

Geschrieben

und was ist mit Kegelbahnen?

mg

verstaatlichen! was sonst? ;)

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)
... das würde ich so pauschal nicht stehen lassen, die Stadtwerke zu privatisieren kann durchaus Nutzen für den Kunden haben, da in einem Privatunternehmen anders gearbeitet wird und eher keine "Beamtenmentalität" vorherscht, kritisch wir es dann, wenn die Stadtwerke in windigen Finanzkonstruktionen an irgendwelche Finanzgesellschaften verkauft werden, um dann von der Kommune zu horrenden monatlichen Kosten zurückgeleast zu werden. So ähnlich ist dies bei den Stadtwerken in Kiel passiert.

also das sehe ich genau anders herum. da brettern LKW-Fahrer mit Gefahrguttransportern durch die gegend ohne eine entsprechende Ausbildung zu haben, ohne ueber die gefährlichkeit der Sache bescheid zu wissen, weil sie nur arme outsourcte angestellte sind die fischfutter werden.

da werden klemptner geholt die normalerweise so die rohre von Privatleuten zusammenbasteln, und stehen dann vor Rohren die 1 Meter durchmesser haben oder noch grösseren Pumpen.

Sorry aber mein Vertrauen in solche Bereichsuebertragungen auf Leute die keine Erfahrungen haben ist nicht hoch. Erlebst du doch bei Computerläden auch, wo leute dich bedienen die keine Ahnung haben.

Wuerdest du solchen Leuten dein Auto oder die Grundversorgung einer Stadt ueberlassen ?

WELT ONLINE: Ihr letzter Einsatz als Parteichef war die Wahl in Nordrhein-Westfalen. Muss die NRW-Linke jetzt nicht von ihren Maximalforderungen, zum Beispiel der Verstaatlichung großer Energiekonzerne, abweichen, wenn sie nicht politisch nur blockieren will?

Lafontaine: Wir wollen die Energieversorgung wieder den Städten und Gemeinden übertragen. Die Abzocke der Bürgerinnen und Bürger durch die großen Konzerne muss beendet werden. Wir wollen die Grünen und die anderen Parteien davon überzeugen, dass nur eine dezentrale Energieversorgung die Umwelt schont.

Bearbeitet von Thorsten Czub
Geschrieben

das mit dem gefahrgut stimmt nicht. ohne adr-schein darf man das nicht fahren.

Geschrieben
Warum stehen die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken denn so gut da?
Tun sie das denn? Meines Wissens nach hängen die SK doch in den angeschlagenen Landesbanken drin ;)
Geschrieben

Die allermeisten Genossenschaftsbanken (überwiegend als VR-Banken organisiert) stehen in der Tat recht gut da. Bei denen gibt es auch keine "Mitwirkung" der Politik und sie dienen nicht als Endlager für verdiente Parteigenossen.

Bei den Sparkassen sieht das ganz anders aus. Hier in SH sind einige Sparkassen notleidend und müssen vom Verband gestützt werden. Die Dachorganisationen der Sparschweinchen, also die Landesbanken sind ja grundsätzlich bei jeder internationalen Pleite ganz vorn dabei.

Interessant ist, daß ausgerechnet die wenigen "Freien" Sparkassen, bei denen also keine Kommune oder kein Kreis usw. mitsabbeln kann gut da stehen. Paradebeispiel ist die Haspa, die wieder eine Bilanz mit Goldrand vorweisen kann.

Geschrieben (bearbeitet)

Da fällt mir wieder die kleinste Bank Deutschlands, ganz ohne Computer und Aktienhandel, bei Rotenburg o.T. ein: SPON-Artikel über den Banküberfall auf die Bank in Gammelsfeld

edit: es gibt sogar einen Film: "Schotter wie Heu" :D

Und in der Tat, einiges ist in Gammesfeld allerdings anders. Gammesfeld unterscheidet sich auf dem ersten Blick nicht sonderlich von anderen kleinen Dörfern, doch der Ort hat etwas Außergewöhnliches zu bieten: Die kleinste Bank Deutschlands. Fritz Vogt, seit 1967 der geschäftsführende Vorstand, ist schon 70 Jahre alt. Er ist auch der einzige Angestellte. Und wenn ein Kunde etwas vom Konto abhebt, dann nimmt der Vorstand-Kassierer-Buchführer Vogt seinen Füllfederhalter und schreibt die Summe ins Sparbuch hinein. Die Bank ist nämlich so klein, dass sie keinen Computer hat. Auch keinen Drucker. Gerechnet wird auf einer Thales Rechenmaschine, angeschafft 1938. Die vierstellige Zahl oben einstellen, jede Ziffer einzeln, unten alles auf null drehen. Dann die Zahl ins Speicherwerk kurbeln, oben jede Ziffer einzeln löschen, den Divisior genauso einstellen, ihn ins Speicherwerk drehen. Einen der kleinen Hebel umlegen, kurz kurbeln. Das ist die Division, das Ergebnis steht unten. Beim Multiplizieren die Kurbel in die andere Richtung drehen, so oft, wie malgenommen werden soll. Mal 100 heißt, 100mal die Kurbel drehen. Vorher natürlich beide Zahlen Ziffer für Ziffer in das Speicherwerk reinarbeiten. Eine wirklich gute Maschine, solide, zuverlässig. Für Fritz Vogt ist das Thema Computer damit also erledigt. Die Raiffeisenbank Gammesfeld ist also etwas Besonderes, weil sie keine elektronische Datenverarbeitung hat. Das wirklich Einmalige an der klitzekleinen Genossenschaftsbank mit 12 Millionen Euro Bilanzsumme ist jedoch die Effektivität. Ohne Rechner macht die Bank einfach mehr Gewinn, den sie an die Mitglieder weitergibt. 530 Einwohner leben in dem schwäbischen Dorf, 230 sind Mitglied der Genossenschaftsbank, 3,5 Prozent Zinsen gibt's auf's Sparbuch, ein Kredit kostet 4,5 Prozent. Bei gutem Wetter bleibt die Kasse geschlossen - dann geht's ins Heu. Fritz Vogt ist eigentlich Rentner und ein bisschen Nebenerwerbslandwirt - Kühe, Kälber, zehn Hektar Land, darauf ein wenig Getreide, vor allem aber Futter. In Gammesfeld ist der Raiffeisengedanke noch präsent: In der Bank hängt auch "zur Warnung" ein Portrait von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der vor rund 150 Jahren die Idee zur Selbsthilfe für Handwerker, Bauern und Mittelständler begründete: Gemeinsam zahlen sie in einen Topf ein, aus dem dann alle Mitglieder zinsgünstige Darlehen beziehen können. Tatsächlich hat Vogt dessen Modell nahezu eins zu eins in die Gegenwart gerettet - der Hilfsfonds ist die Bank, und die Bank ist das Dorf. Kredit erhält nur, wer einen Genossenschaftsanteil besitzt. Der kostet 300 Euro. "Unbekannte wollen wir nicht", sagt Vogt. "Und auch keine spekulativen Gelder." Die Raiffeisenbank Gammesfeld weiß, wem sie Geld gibt. Und weil sie das weiß, gibt es keine faulen Kredite. Wertberichtigung ist für Fritz Vogt ein Fremdwort. Der Mann, der von sich selbst sagt, er sei Antikapitalist, will mit seiner Arbeit beweisen, dass es im Zeitalter der Globalisierung auch anders geht.
Bearbeitet von DrCaligari
Gast Thorsten Czub
Geschrieben
das mit dem gefahrgut stimmt nicht. ohne adr-schein darf man das nicht fahren.

eigentlich schon. aber... bei firmen die im starken wettbewerb stehen....

Geschrieben

Bist Du sicher, dass die, zwar dezentralen, aber in ihrer Zielsetzung sehr viel stärker einigen, Services, nicht doch das größere Problem darstellen?

Roger

Problemlos ist per se ja nix, weder Staatsbetrüb noch (in die) private (Tasche) Wirtschaft.

So weit, so blöd. Ideal erscheint eine Art Gewaltenteilung: Eine starke sozial und demokratisch orientierte Gemeinschaft, die klare Regeln für eine private Wirtschaft aufstellt.

Damit wäre allen geholfen. Aber woher die "dritte Macht" nehmen, die aufpasst, dass die Balance gewahrt bleibt?

Die Situation in Griechenland, wo sich eine fröhliche Beamtenschar ihren Privatkommunismus auf Basis von Auslandsschulden bastelt ist doch nicht weniger absurd als eine freie Finanzwirtschaft, die ihre abenteuerlichen Renditeerwartungen nur noch mit virtuellen Buchgeldern erfüllen kann.

27b.jpg

Central bowling: Ohne Formular kein Kegelabend. ;)

mg

Geschrieben

Die KERNbedürfnisse gehören staatlich geregelt: Energie, Transport, Gesundheit, Geld. Der Rest bleibt kapitalistisch, aber bei den Grundbedürfnissen hört der Spass auf.

Carsten

Zustimmung: du hast nur Post und Telekommunikation vergessen! (früher kostete ein Brief nach 80 Pfenning, heute 55 Cent - ein Brötchen 30 Pfenning und heute 40 Cent, und für den Bäcker stiegen die Ausgaben für Strom und co. im selben Masse - ergo?)

- Damit wir nicht den "Central Services" ausgeliefert sind?

mg

Sorry magoo,

aber das ist Quatsch! Statt den Nutzern solcher Angebote die Kontrolle über die Effizenz anzubieten, wurde sie ihm entzogen.."die" Greichen haben ja auch nur so gehaushaltet, wie man sie liess und Stromausfälle kommen aus dem Nichts...

Da fällt mir wieder die kleinste Bank Deutschlands, ganz ohne Computer und Aktienhandel, bei Rotenburg o.T. ein: SPON-Artikel über den Banküberfall auf die Bank in Gammelsfeld

Ja,

warum nicht so?icon14.gif

Gruß

Geschrieben

Sorry magoo,

aber das ist Quatsch! Statt den Nutzern solcher Angebote die Kontrolle über die Effizenz anzubieten, wurde sie ihm entzogen.."die" Greichen haben ja auch nur so gehaushaltet, wie man sie liess und Stromausfälle kommen aus dem Nichts...

Pardon, Tower. Weltfremd. Unterhalte dich mal mit der Bielefelder Stadtverwaltung über Straßenreinigung und die Berechnung ihrer Gebühren. Anschließend wirst du die Begriffe "Kontrolle" und "Effizienz" nicht mehr kennen. ;) Und Griechenland ist ein Paradebeispiel für staatliche Ineffizienz. Da kann das Herz ja noch so links schlagen: wenn man auf effiziente Leistungen Wert legt (muß man nat. nicht!) dann ist essig mit staatlich. Stell dir eine Fußballmannschaft, vor die nach Sozialauswahl aufgestellt wird und der Trainer nach demokratischer Abstimmung auf Konditionstraining verzichten muss (nö, zu anstrengend) -> Gurkentruppe, die gewinnen kein Spiel. Wenn sie dann trotzdem für höhere Siegprämien demonstrieren ... dann ist es Griechenland. ;)

Zitat von Martin Beckmann:

Da fällt mir wieder die kleinste Bank Deutschlands, ganz ohne Computer und Aktienhandel, bei Rotenburg o.T. ein: SPON-Artikel über den Banküberfall auf die Bank in Gammelsfeld

Ja,

warum nicht so?

Gruß

Ehmt. Sympathisch der Mann. Aber doch ein Kapitalist, oder? Er verleiht das Geld zu höheren Zinsen als er den Sparern gibt. Na?

nerv :)

mg

Geschrieben
Anschließend wirst du die Begriffe "Kontrolle" und "Effizienz" nicht mehr kennen. ;)

Geglaubt. Aber bei z.B. Brief- und Fernmeldegeheimnis ist Effizienz eben nicht Alles.

Roger

Geschrieben
Ehmt. Sympathisch der Mann. Aber doch ein Kapitalist, oder? Er verleiht das Geld zu höheren Zinsen als er den Sparern gibt. Na?

Von irgendwas muss der Mann ja schliesslich leben und in seine Rentenkasse einzahlen. Und die über 200 Genossenschaftsmitglieder der Bank möchten eine Dividende auf ihre Einlage.

Geschrieben
Von irgendwas muss der Mann ja schliesslich leben und in seine Rentenkasse einzahlen. Und die über 200 Genossenschaftsmitglieder der Bank möchten eine Dividende auf ihre Einlage.

Scho recht. Ich kritisiere das ja auch gar nicht. :) Aber es ist kapitalistisch, oder?

weiternerv,

mg

Geschrieben

Eher wirtschaftlich.

Geschrieben
Eher wirtschaftlich.

Wäre es noch wirtschaftlicher, wenn er höhere Zinsen verlangen würde?

Geschrieben
Pardon, Tower. Weltfremd. Unterhalte dich mal mit der Bielefelder Stadtverwaltung über Straßenreinigung und die Berechnung ihrer Gebühren. Anschließend wirst du die Begriffe "Kontrolle" und "Effizienz" nicht mehr kennen. ;)

nerv :)

mg

Hallo magoo,

irgendwie hast du mich nicht verstandenicon11.gif - es ging darum den Nutzern - in deinem Falle die Straßennutzern in Bielefeld (dachte das gibts nicht wirklich?) über die Reinigung zuzugestehen, nicht darum sie ihnen zu entziehen, weil die Firma, die dies privat macht auf den Cayman-Islands sitzt und selbst Fragen auf suaheli nicht benatworten will / kann. Ich bin ja gerade für ne Kontrolle, nur mein suaheli ist so schlechticon3.gif

Wäre es noch wirtschaftlicher, wenn er höhere Zinsen verlangen icon4.gifwürde?

Auch scho recht, nur bitte nicht so tun, als hätte ich etwas gegen Marktwirtschaft - klar darf der Mann Geld verdienen - er erbringt dafür auch ne Leistung. In dem Falle wäre es aber widersinnig, höhere Zinsen zu verlangen, weil darin liegt ja grad die Angemessenheit seines Angebots.

Nur völlig verblödete Trottel kämen auf die ID Zinsen weit über Marktniveau zu verlangen - da brauch ich nur in die entsprechenden Tageszeitungsangebote im Netzt zu schauen, selbst bei Spiegel und SZ finde ich immer nur den Satz, die Ökonomen "glauben" blabla. Unrecht hast du ja nicht, denn gewisse Politiker bei uns - so ziemlich alle, würde dem Mann, wenn er die entsprechende Lobbyarbeit vorweisen kann, sogar noch Geld dafür geben (bzw. erst dann!), wenn er es böswillig veruntreuen würde (kein persönlicher Angriff auf dich icon12.gif) icon8.gif!

Gruß

Geschrieben

Kleiner Einwurf aus dem Off:

Griechenland ist nicht pleite (nur überfordert es jede Volkswirtschaft, wenn sie 14% Spekulationszinsen auf ihre fälligen Verbindlichkeiten zahlen muß â€“ ganz abgesehen von den hausgemachten Problemen Griechenlands und den Ursachen der Probleme der Handelsungleichgewichte in der EURO-Zone), aber wie pleite im Kopf muß jemand sein, der kürzlich ziemlich wörtlich folgendes abgesondert hat: „Wir werden alles tun, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.“ (A. Merkel) ? ...

^Jo_Cit^

Geschrieben
Hallo magoo,

irgendwie hast du mich nicht verstanden

Gruß

das hab ich nicht gewollt, ehrlich. ;)

Auch scho recht, nur bitte nicht so tun, als hätte ich etwas gegen Marktwirtschaft - klar darf der Mann Geld verdienen - er erbringt dafür auch ne Leistung. In dem Falle wäre es aber widersinnig, höhere Zinsen zu verlangen, weil darin liegt ja grad die Angemessenheit seines Angebots.

Will ja nur auf eines hinaus: Ist der Kapitalismus an sich schlecht oder nur seine Auswüchse?

Von der Antwort hinge ab, ob man ihn abschaffen oder nur besser unter Kontrolle halten muss.

Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen. :)

mg

Geschrieben

Will ja nur auf eines hinaus: Ist der Kapitalismus an sich schlecht oder nur seine Auswüchse?

Von der Antwort hinge ab, ob man ihn abschaffen oder nur besser unter Kontrolle halten muss. mg

Hallo,

ich geb mal ne Antwort, die höchstwahrscheinlich zutreffend ist.

wenn ich von mir ausgehe, dann muß keine Kontrolle nötig sein,

wenn ich aber von mir ausgehe, dann ist Kontrolle sehr wohl notwendig.

;)

Gruß Herbert

Frieda: Mein Gott, was ist der Herbert ehrlich

Hermine: Jaja, is ja gut.

Geschrieben

Griechenland muß keine 14% Prozent Wucherzinsen zahlen, die einfache Alternativ wäre, keine Überschuldung eintreten zu lassen. Das die Kreditgeber Risikozuschläge nehmen ist doch wohl verständlich.

Wer ist eigentlich der Urheber der Miser3e, der, der Kredite gibt oder der, der sie aufgrund eigener Mißwirtschaft braucht.

Im Übrigen bin ich mit Herrn Ackerrmann wieder einmal einig, auch ich bezweifele, das Griechenland seine Schulden wie geplant zurückzahlen kann und wird.

Geschrieben
... Griechenland ist nicht pleite (nur überfordert es jede Volkswirtschaft, wenn sie 14% Spekulationszinsen auf ihre fälligen Verbindlichkeiten zahlen muß â€“ ganz abgesehen von den hausgemachten Problemen Griechenlands und den Ursachen der Probleme der Handelsungleichgewichte in der EURO-Zone), aber wie pleite im Kopf muß jemand sein, der kürzlich ziemlich wörtlich folgendes abgesondert hat: „Wir werden alles tun, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.“ (A. Merkel) ? ...

Bis zum Offensichtlichwerden der Großen Spekulationskrise (Lehman-Pleite – d.h. diese war n i c h t ihre Ursache!), war Griechenland erfolgreich dabei, sein Staatsdefizit zu reduzieren. Griechenland war es auch, daß in den letzten 10 Jahren am meisten investiert hatte (im Vergleich mit allen anderen EURO-Ländern), um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Das waren grundsätzlich richtige Schritte, die mit in die Überlegung einfließen müßten, ob ein Land pleite ist oder nicht. Diese Überlegungen wurden aber nicht angestellt, sondern eine Rating-Agentur senkte den Daumen bloß.

Die Abstufung der Kreditwürdigkeit eines Landes durch private Rating-Agenturen, die von denen bezahlt werden, die papierene „Produkte“ herausgeben, darf nicht Maßstab für wirtschaftspolitisches Handeln sein. Insbesondere dann nicht, wenn man als Politiker weiß, daß solche Agenturen, durch systematische Fehlbewertung von „Wert“-Papieren (AAA für Schrott-Papiere!), wesentlich mit verantwortlich sind für die Große Spekulationskrise. Denn durch das Zaudern und Zögern der stellvertretenden Bundeskanzlerin, d. h. wenn der inoffizielle Bundeskanzler grade beim Zocken ist (2,7 Mia EURO Gewinn im ersten Quartal 2010 durch sogenanntes „Investmentbanking“ und nur 100 Mio durch realwirtschaftliche Bankgeschäfte!) und wegen der die Weltläufe entscheidenden NRW-Landstagswahl, wurde das Zocken der Spielbanker auf griechischen Staatsbankrott erst wirklich teuer – und Deutschland steht wegen dieser zögerlichen Haltung nun ziemlich isoliert da.

_ _ _ Ja, ja: Griechenland muß sofort aus dem Euro-Club entfernt werden! rufen die kleinen Geister. – Wie wär’s denn mit folgendem Szenario: Deutschland verläßt die Euro-Zone, die anderen verbleiben in ihr und werten gegenüber der deutschen Währung um ca. 30 - 40 % ab. (Für Retro-Fetischisten sollt’s vielleicht die D-Mark sein? Warum nicht, spielt keine Rolle, denn dadurch wird’s nicht besser!) Hinweggepustet wäre dann die Suuuperwettbewerbsfähigkeit (primär auf Grund von Lohndumping der letzten 10 Jahre!) quasi über Nacht. – Zu gönnen wär dies Ergebnis diesen kleinen Geistern schon, aber nicht der Masse der Bevölkerung! _ _ _

Ich bestreite nicht, daß die Mitglieder der griechischen Regierung (ff.) vorrangig im eigenen und im Interesse ihrer Geldgeber agierten und agieren, d.h. zum Schaden der griechischen Gesellschaft als Ganzes. Aber das ist in dem Zusammenhang, auf den es hier ankommt, nicht das Hauptproblem. Zumal insbesondere die deutsche Export-Wirtschaft sich aus Eigennutz für den Beitritt Griechenlands zur EURO-Zone (2001) eingesetzt hatte, obwohl alle wußten bzw. wissen konnten, daß die Haushalts-Bilanz Griechenlands einer kritischen Prüfung nicht standgehalten hätte – da drückt man schon ein Auge zu und besticht lieber. (Der Eigennutz von Unternehmern ist kein neues Phänomen und auch unter der Voraussetzung nicht problematisch, daß Wirtschaftspolitik unabhängig bleibt [aktuell eine kleine Illusion, nicht war?]und immer die Gesamtwirtschaft im Blick hat, denn Unternehmerlogik und Volkswirtschaftslogik sind zwei verschiedene Paar Schuhe.)

… Von deutscher und von französischer Seite sind die Kreditzusagen übrigens erst erfolgt, nachdem der aktuelle Papandreou zugesichert hatte, zusätzlich kleinere Militäraufträge an beide zu erteilen …

Das eine Hauptproblem sind die (aus wirtschaftspolitischer Unkenntnis gewollten) deregulierten Finanzmärkte, d.h. jene Märkte, die reine Geldgeschäfte und keine realwirtschaftlichen Geschäfte machen, aber durch ihr herdentriebgesteuertes Verhalten (d. h. quasi durch ein augenblickliches und massenhaftes Setzen auf steigende oder fallende Kurse einer Ressource [z.B. Erdöl, das noch gar nicht gefördert worden ist!], Ware oder einer Währung [mit Konsequenzen für eine ganze Volkswirtschaft mit allen ihren Akteuren]) Spekulationsblasen erzeugen, die sich, je nach Größe, volkswirtschaftlich leicht bis verheerend auswirken können. (Das hat übrigens nichts mit markwirtschaftlichen Mechanismen zu tun, denn es liegt kein echtes Angebot-Nachfrage-Verhältnis vor. Aber es zerstört Marktwirtschaft.) – Das andere ist die zu gering verbreitete Fähigkeit (bei den aktuellen Entscheidungsträgern in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft) in gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken. – Das heißt die Griechenlandkrise ist einerseits ein k l e i n e r Ableger der Großen Spekulationskrise und andererseits der ultimative Versuch von Akteuren auf den Finanzmärkten, die Volkswirtschaften zu dominieren.

Es kann nicht klappen, daß ein Land innerhalb von drei Jahren sein Haushaltsdefizit drastisch reduziert, gleichzeitig Kredite zurückzahlt, gleichzeitig Wachstum schafft und die Bevölkerung gleichzeitig nicht stranguliert wird. Abgesehen davon gehört Griechenland aus dem Fokus und die ganze EU in den Fokus, denn wir brauchen eine Strategie zur Beseitigung aller Haushaltsdefizite, die in ihrer explosionsartigen Entwicklung wesentlich auf das flatterhafte Verhalten auf den Finanzmärkten, aber auch auf die Auswirkungen der Handelsbilanzungleichgewichte zwischen den Ländern des EURO-Raums zurückgehen.

Der aktuell aufgespannte Schutzschirm erlaubt nun, das Erforderliche a b g e s t i m m t zu tun:

  • Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) schließen
  • Bewertung der Bonität von Mitgliedsstaaten direkt von der EZB
  • Einheitliche Regeln zum Abbau von Ungleichgewichten bei Handels- und Kapitalströmen. Ziel: Harmonisierung der Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Mitgliedsstaaten
  • Entwicklung der Lohnstückkosten und der Leistungsbilanzen zinspolitisch mit berücksichtigen
  • Hohe und dauerhafte Leistungsbilanzüberschüsse müssen genauso als Problem erkannt werden, wie dauerhafte Leistungsbilanzdefizite
  • Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene

Man kann übrigens von Lafontaine halten was man will. Nur eines ist unleugbar: 1998 hatte Lafontaine vor, etwas gegen die Finanzmärkte zu tun, d.h. u.a. auch eine Sensibilisierung auf nationaler und auf internationaler Ebene dafür zu schaffen, daß die zu regulieren sind. In der damaligen rot-grünen Regierung führte das zu Verstörung, die sich exemplarisch in dem Ausspruch von Herrn Fischer manifestierte: „Wollt ihr etwa etwas gegen die Finanzmärkte machen?“ Und diese „Haltung“ war unisono (d. h. außerhalb des Finanzministeriums). Stielt sich dann jemand aus der Verantwortung aus, wenn er erkennen muß, daß mit einer solchen Gesocks-Elite (und damit meine ich nicht bloß die damaligen Regierungs“verantwortlichen“) nichts Verantwortliches zu bestellen ist?!

Dieser Fischer’sche Inkompetenzsatz befindet sich in der Tat auf „Augenhöhe“ mit dem schon zitierten Merkel’schen: „Wir werden alles tun, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.“ _ _ _ Ja, 1998 etwas substantiell Regulierendes gegen die Finanzmärkte getan zu haben, das wär’s (tendenziell) gewesen!

^Jo_Cit^

Geschrieben
Will ja nur auf eines hinaus: Ist der Kapitalismus an sich schlecht oder nur seine Auswüchse?

Von der Antwort hinge ab, ob man ihn abschaffen oder nur besser unter Kontrolle halten muss.

Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen. :)

mg

Ist soziales Wirtschaften wirklich Kommunismusicon5.gif

Hallo,

ich geb mal ne Antwort, die höchstwahrscheinlich zutreffend ist.

wenn ich von mir ausgehe, dann muß keine Kontrolle nötig sein,

wenn ich aber von mir ausgehe, dann ist Kontrolle sehr wohl notwendig.

;)

Gruß Herbert

Frieda: Mein Gott, was ist der Herbert ehrlich

Hermine: Jaja, is ja gut.

Ja, Herbert Vertrauen führt - nur impliziert Vertrauen Kontrolle, sonst wärs fahren lassen (laissez faire), ist doch ganz simpel, oder?icon7.gif

Gruß

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...