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"Auto-Nom" - die etwas andere Auto-Ausstellung in Düsseldorf!


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Zitat aus der offiziellen Pressemitteilung:

...

Eine andere Sicht auf das Automobil in der modernen und zeitgenössischen Kunst wird sich den Besuchern der Ausstellung "Auto-nom" im Düsseldorfer NRW-Forum Kultur und Wirtschaft bieten.

Das Ausstellungskonzept präsentiert das Automobil als unabhängiges Objekt und thematisiert das Zusammenspiel von Form und Inhalt auf ungewohnte Weise. Dadurch erfährt die offenkundige Symbolik des Autos als Kulturgut mit seinen Bezügen zu Mobilität und Dynamik, aber auch zu Erotik und Macht ihre inhaltliche Erweiterung.

Den ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern geht es um die Bedeutung des Autos als formalen und eigenständigen – "autonomen" – Gegenstand. Automobile werden in ihrer Konstruktion und Struktur begriffen.

Nicht die technische Maschine mit Einspritzmotor oder das Transportmittel stehen im Vordergrund; auch nicht das Auto als Statussymbol oder Designprodukt. Vielmehr entwickelt sich in "Auto-nom" ein Diskurs über das Objekt selbst, der mit vorgefundenen Bildsprachen strukturalistisch umgeht.

Elemente des Formenvokabulars werden isoliert, um sie neu zusammenzufügen, in überraschende Beziehungen zu stellen und auch um sie materiell zu verformen.

Die Konzeption der Ausstellung ist eine Referenz an die Arbeit des Philosophen Roland Barthes: 1952 begann er mit seinen Aufsätzen zu den 'Mythen des Alltags', unter welchen die Beschreibung des PKWs mir Recht die meist zitierte bleibt.

"Der neue Citroën" (aus dem Frühjahr 1953) wird von Barthes zum objet superlatif stilisiert; weder Maschine mit Einspritzmotor oder Transportmittel um von A nach B zu gelangen, noch Statussymbol oder Designprodukt. Das Auto wird zuallererst als Objekt verstanden.

"Man darf nicht vergessen", schreibt Barthes, "dass das Objekt der beste Botschafter des Übernatürlichen ist: offen zeigt sich in dem Objekt sowohl Perfektion als auch Abwesenheit eines eigentlichen Ursprungs, das Abgeschlossene wie auch offene Brillianz, und die Verwandlung des Lebens in Materie (die Materie, die magischer ist als das Leben selbst); gewissermassen eine Stille, die es als Wunder zu klassifizieren gilt."

Der damals neue Modelltyp "DS" des französischen Herstellers Citroen wird nicht über Hydraulik, Hubraum, Luftwiderstand oder Beschleunigung bewertet. "La DS" (phonetisch auch Déesse = Göttin) wird zum Mythos erhoben, das Objekt aus lackiertem Stahlblech gerät zum Indiz der Gestaltung.

Diese Herangehensweise führt Barthes dann 1963 erneut aus, mit einer von der Soziologie beeinflussten Methodik, die von den generischen "Mythen des Alltags" zu einer präzisen "Mythologie des Automobils" wird.

Dieser Aufsatz wird im Katalog zur Ausstellung zum ersten Mal in deutscher Sprache publiziert. Insbesondere zwei Werke in der Ausstellung illustrieren diesen Ansatz besonders deutlich.

Da ist zum Einen "La DS" von Gabriel Orozco – ein Citroen DS, der längs so zerschnitten und wieder zusammengesetzt wurde, daß ein neues, pfeilartiges aber "unbrauchbares" Objekt entstand – und zum Anderen durch die Arbeit "Taxi" des Düsseldorfers Stefan Sous, der ein Auto in seine Einzelteile zerlegt und wie in einer Explosionszeichnung von der Decke des Ausstellungsraums abhängt.

In einer früheren Arbeit "Pallas" (einer Version der Citroen DS) nimmt er direkt Bezug auf den Strukturalismusansatz von Roland Barthes.

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Bild: Gabriel Orozco: La D.S., 1993, M.A.C. de Marseille, Collection Fonds National Contemporain, Paris, Foto: Marian Goodman Gallery, NY

Die gezeigten Werke – darunter Arbeiten von Robert Rauschenberg, Frank Stella, Jenny Holzer, Wolfgang Tillmans, Sylvie Fleury, Julian Opie, Santiago Sierra oder Erwin Wurm – sind zum größten Teil Skulpturen und Installationen sowie Bilder , Fotografien und Videos, die aus europäischen und nordamerikanischen Galerien und öffentlichen Sammlungen stammen. Der Kurator der Ausstellung ist Dr. Ulrich Lehmann vom Victoria and Albert Museum in London.

Zum ersten Mal werden in dieser Ausstellung auch alle "Art Cars" von BMW zusammen ausgestellt. Art Cars sind von Künstlerhand bemalte Autos: Seit 1975 Alexander Calder zum ersten Mal einen BMW Rennwagen bemalte, folgten Jahr für Jahr weitere Künstler wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Alexander Calder, Jenny Holzer oder David Hockney.

Künstler, wie Robert Rauschenberg und Frank Stella, die mit Art Cars in der Ausstellung vertreten sind, steuerten weitere Arbeiten aus ihrem Privatbesitz bei, die die Stellung der Art Cars in ihrem jeweiligen Oeuvre verdeutlichen

..."

Link zum Thema

- NRW Forum Düsseldorf:

http://www.nrw-forum.de

Künstler in der Ausstellung:

Peter Cain

Tamara Grcic

Jan Dibbets

Sylvie Fleury

Alan Graham

Jenny Holzer

Rita McBride

Christiane Möbus

Bertrand Lavier

Julian Opie

Gabriel Orozco

Robert Rauschenberg

Santiago Sierra

Stefan Sous

Frank Stella

Wolfgang Tillmans

Rubén Ortiz Torres

Erwin Wurm

Künstler der Art Cars

Alexander Calder

Frank Stella

Roy Lichtenstein

Andy Warhol

Ernst Fuchs

Robert Rauschenberg

Michael Jagamara Nelson

Ken Done

Matazo Kayama

César Manrique

A.R. Penck

Esther Mahlangu

Sandro Chia

David Hockney

Jenny Holzer

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Boah ey, das ist mal ein kwalifizierter Kommentar, lieber Heinz!

Kunzt iss wohl nich so Dein Ding, was?

Grüße

Holger

(der sich schon mal in die eine oder andere Ausstellung verirrte

und gerade in diese gerne gehen würde!)

"Kunst kommt von Müssen"

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Mir richten diese geschwollenen Kommentare wie

präsentiert das Automobil als unabhängiges Objekt und thematisiert das Zusammenspiel von Form und Inhalt auf ungewohnte Weise. Dadurch erfährt die offenkundige Symbolik des Autos als Kulturgut mit seinen Bezügen zu Mobilität und Dynamik, aber auch zu Erotik und Macht ihre inhaltliche Erweiterung.

einfach die Nackenhaare auf.

Viel heiße Luft, meist von Kritikerrn abgesondert, die unter dem Eunuchensyndrom leiden (sie wissen genau, wie es geht, sie können es nur nicht).

Ähnliche geistvolle Komentare gabs vor einigen Jahren auf der dukumenta, als ein Scherzbold einige Bilder eingeschmuggelt hatte, die ein Affe "gemalt" hat.

Die Symbolik und Aussagkraft dieser Werke in Beziehung zur allgemeinen Lage der Menschheit wurd ganz ähnlich beurteilt.

Kunst kömmt vor allem von Können

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tja, lieber heinz, alles geschmackssache, sagte der affe , und biss in die seife;-)

auch wenn kunz nur von können kömmet, orozco kann ja wohl. hab die ds 97 schon mal gesehen.....einfach affengut.

um den zitaten noch eins hinzuzufügen: kunst ist zwar schön, macht aber auch viel arbeit (karl valentin).

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Roland Barthes ist soweit ich weiß erst mal Philosoph

und war von der Präsentation der DS völlig begeistert. Die

DS hat ihn inspiriert, über das Auto als mythisches Wunder

zu schreiben. Kann ich voll und ganz nachvollziehen.

Die geschwollene Philosophen-Schreibe dagegen finde ich auch nicht

gerade schön.

Trotzdem solltet Ihr der Ausstellung eine Chance geben. Was

Kritiker aus der Kunst machen, ist auch nicht immer im Sinne

der Künstler. Ich habe jedenfalls schon einige Objekte "moderner"

Künstler gesehen, die ich richtig klasse fand.

Guck mal auf http://www.nrw-forum.de/presse/presse_download.htm

das Fat Car von Erwin Wurm. Cool, oder?

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Nur um es ganz klar zu machen, ich hab überhaupt nichts gegen die Ausstellung als solche, mir geht eben nur das geschwollene Gerede der Pressemitteilung auf den Senkel.

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