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Kugelwechsel am C6 - selber machen


Ulrich T

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Es lässt sich nicht leugnen, bei km-Stand 80tausen hat der Komfort an der Vorderachse meines C6 spürbar nachgelassen. Dem will ich mit neuen Kugeln abhelfen. Und da die belgischen für günstige 55 €/Stück zu haben sind, muss ich auch über den Selbsteinbau nachdenken. Zum letzten Mal habe ich vor vielleicht zehn Jahren die Kugeln am CX gewechselt. Erfahrungen der kleinen C6-Selbstschrauberfraktion sind also sehr wilkommen.

Wenn ich mittels Lexia das Hydrauliksystem drucklos machen möchte - wo im Menü versteckt sich diese Funktion? Bisher habe ich immer nur herumdiagnostiziert (so zum Testen und aus Spaß). Trifft es zu, dass ich dann an den Dämpfereinheiten (AMVAR!) die Druckablassschraube nicht öffnen und auch nicht mit LDS herumpanschen muss?

Beim Lösen die Hammer/Meißel-Methode wählen? Oder funktioniert ein guter Ölfilterschlüssel?

Gibt es weitere wertvolle Tipps?

Um einer Diskussion zu folgenden Punkten gleich aus dem Wege zu gehen:

1.) Ja, ich bin geizig und spare, wenn es geht, durch Selbermachen gern ein paar Euro, obwohl mir bewusst ist, dass ein Auto dieser Fahrzeugklasse nun einmal Geld im Unterhalt kostet. Zusätzliche Motivation: Die örtliche Citroenwerkstatt war unlängst nicht einmal in der Lage, korrekt Motorenöl aufzufüllen (war auch unnötig, haben die ungefragt getan und dann waren es 1,25 l über max. Soll ich die an die Hydraulik lassen? Positiver Nebeneffekt: Man gewinnt eine andere Beziehung zu einem Fahrzeug, an dem man auch mal selbst etwas getan hat.

2.) Ja, ich wechsele alle drei Kugeln, auch wenn man vielleicht auch mit zwei neuen schon einen sehr positiven Effekt erzielt.

Ansonsten allen ein schönes Osterfest, dem endlosen Winter zum Trotz. Wobei die Mehrheit der C6-Eigner ja im warmen Süden/Südwesten wohnt. Hier in Westsibirien hat es schon wieder stundenlang geschneit.

Ulrich

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Hallo,

ich kann dir zwar nicht sachdienlich bei den Kugel helfen, würde mich aber auch sehr interessieren wie diese gewechselt werden im Fall des Falles. Was ich nur im Netz gesehen habe, es gibt einen speziellen Schlüssel dafür, um diese zu lösen. Was den Ölwechsel angeht, das mache ich grundsätzlich lieber selber,ebenso wie Bremsflüssigkeit wechseln usw., damit so etwas wie oben beschrieben nicht passiert. Habe ich gerade alles bei meinem gemacht, da ich diesen so langsam vom Winterschlaf wieder aufwecke. Ich schraube halt gerne noch selber .

Grüsse Andreas

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Hallo,

obgleich bar jeglicher Erfahrungen am edlen C6 ( dafür aber seit 34 Jahren in Kontakt mit

Zentralhydraulikern ) erdreiste ich mich, hier folgende Empfehlungen auszusprechen :

1. Lösewerkzeug für Federkugeln :

[TABLE]

[TR]

[TD=colspan: 2, align: center]10125.jpg

[/TD]

[/TR]

[TR]

[TD=align: right] Artikel : [/TD]

[TD][/TD]

[/TR]

[TR]

[TD=align: right][/TD]

[TD]WERKZEUGKETTE zum Lösen von Federkugeln

[/TD]

[/TR]

[TR]

[TD=align: right]Preis : [/TD]

[TD]12.32 EUR

[/TD]

[/TR]

[/TABLE]

hier vom seit Jahrzehnten tätigen Citroen-Ersatzteilversender F.W.Meisen(.de)

2. Federkugeln gibt es bei dem auch ( zum Preise von 55€ ).

Es gibt auch andere hier im Forum präsente Anbieter, z.B. Citropart oder Matzge

mfg Klaus

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Hallo,

Mit dem gezeigten Schlüssel geht es wahrscheinlich nicht, wegen der elliptischen Form der Federkugeln am C6 (und C5) rutscht der Schlüssel ab weil die Kette zu schmal ist (eigene leidvolle Erfahrung). Es ginge vielleicht mit einem Kettenschlüssel aus dem Profi Sanitärbereich, da ist die Kette breiter, aber die Dinger sind sehr teuer.

Ich habe bei ca 120.000 km an meinem C6 sämtliche Federkugeln selbst gewechselt :

Vorderachse : kein Problem, Kugeln lösten sich leicht, ebenfalls beim vorderen Härteregler

Hinterachse : problematisch, die sassen sehr fest und lösten sich nur bei hohem Kraftaufwand wegen Rost an der Auflagefläche (siehe meinen Beitrag im Forum)

Hinterer Härteregler : die Kugeln waren bombenfest. Ich habe den kompletten Härteregler ausbauen müssen um die Kugeln auf der Werkbank bei eingespanntem Regler mit sehr grossem Kraftaufwand loszudrehen. Wenn man den Härteregler ausbauen muss, unbedingt sich vorher neue Dichtungen für die einzelnen Hydraulikleitungen besorgen. Bei sämtlichen hinteren Kugeln hatte ich vorher Rostlöser benützt.

Zum Druckablassen : geht im Notfall auch ohne Lexia, bei korrekt aufgebockten und gesichertem Wagen LDS an den Druckablassschrauben der beiden Härteregler vorne und hinten ablassen. Auf jeden Fall vor den Arbeiten Deckel am Hydraulikbehälter abschrauben, sonst platzt der unter Umständen wenn man den Wagen später herunterlässt (steht auch so im original Werkstattbuch).

Auf jeden Fall hat sich der Federungskomfort merklich verbessert, vor allem die Hinterachse federte besser (vorne hatte ich die Kugeln bereits einmal bei 70.000 km gewechselt weil eine Kugel komplett das Gas verloren hatte, wahrscheinlich Riss in der Membran).

beste Grüsse

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Hallo Ulrich, ich kann zwar auch nichts sachdienliches zum Kugelwechsel beitragen, aber ich halte es genauso wie du. Ich möchte soviel wie möglich selbst machen. Eine Lexia habe ich schon und baue mir grad einen Kugelprüfer. Ich finde es absolute begrüßenswert, wenn hier allmählich eine C6-Schrauberfraktion entsteht, die sich ähnlich unter die Arme greift, wie ich das bereits vom XM kenne. Und zur Kompetenz einiger Cit-WErkstätten ist eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen. Allerdings muß man einschränkend erwähnen, daß viele Cit-Werkstätten kaum C6 im Kundenkreis haben und daher auch nur über wenig Erfahrung verfügen (was einige allerdings nicht davon abhält, großspurig etwas anderes zu erzählen) Viel Glück Gruß Martin

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Ich habe halt Glück dass mein Cit-Händler etliche C6 verkauft hat und auf C6 geschultes Personal hat, aber ich halte es mit meinem C6 wie vorher mit meinen XM : was ich selbst reparieren kann, mache ich selbst. Bleiben also Karrosseriearbeiten und wirklich spezielle Arbeiten, wie anlernen von Schlüsseln oder BSI wechseln (wegen dem Risiko etwas falsch zu machen und das BSI unbenutzbar zu machen) für die Werkstatt.

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Besten Dank für die Ratschläge!

Die an den vergangenen Tagen gefahrenen zweihunder km haben mich in meiner Diagnose bestätigt: die Vorderachse federt nicht mehr so, wie sie sollte.

Bei Meisen wollte ich ohnehin die Kugeln bestellen. Wenn ich Fernand höre scheint der Schlüssel aber bei den abgeflachten grauen Kugeln so seine Probleme zu haben. Aber man kann mit den Meisen-Leuten ja mal telefonieren, ob es da eine neue Lösung gibt.

Zum Thema Werkstätten: Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, die Leute dort ihr Geld verdienen zu lassen, vor allem, weil bei mir die Zeit nun auch knapper bemessen ist als vor 10 bis 15 Jahren. Aber die Citroenwerkstatt vor Ort hatte vor meinem Auto im letzten Herbst noch gar keinen C6 auf der Bühne. Wobei Motorölstand Messen jeder Hinterhofschrauber beherrschen sollte.

@ Fernand: Wenn der o.g. Schlüssel nicht funktioniert hat, womit hast die Kugeln an der Vorderachse gelöst?

Thema Lexia: Hat denn noch niemand mit der Lexia das System drucklos gemacht?

Noch schöne Restostern!

Ulrich

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Hallo,

Die Kugeln habe ich alle mit einem Druckluftmeissel (wie in der Karrosseriewerkstatt gebraucht) losgemacht. Bei den hinteren Kugeln war es schwierig weil die Zylinder oben und unten in Gummibuchsen gelagert sind und man keinen guten Angriffswinkel bekommt. Am hinteren Härteregler hat sich überhaupt nix bewegt, da ging es nur wie gesagt nach Ausbau des Reglers und einspannen auf der Werkbank. Ich habe nach ersten erfolglosen Versuchen hinten Rostlöser angewandt und 2 Tage wirken lassen. Wenn Du für die hinteren Kugeln nicht das geeignete Werkzeug hast, würde ich es u.U. nicht selbst machen.

Die vorderen Kugeln lassen sich leichter lösen weil da kein Rost an den Auflageflächen vorkommt. ich habe den Eindruck dass die beiden vorderen Federkugeln durch die Hitze im Motorraum schneller altern.

Ich wollte mir das Citroenwerkzeug für diesen Typ Kugeln beim Freundlichen bestellen, war aber nicht lieferbar. Die wollten es mir dann ausleihen, aber nach alle dem was ich in verschiedenen Foren über festsitzende Kugeln las, habe ich dann die andere Methode gewählt.

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Hallo,

Ich habe die Federung mit dem Lexia drucklosgemacht, nur habe ich das Gerät nicht zu Hand, weiss als nicht mehr genau wo der Punkt drucklos machen steht. Entweder beim Kapitel Hydractive oder bei Wartung / Teile tauschen. Erschwerend kommt dazu dass mein Lexia französisch spricht...

Wenn man die Funktion aktiviert zeigt der Rechner : 3 Minuten warten, dann Batterie abklemmen. Nach getaner Arbeit klemmt man dann die Batterie wieder an und stellt die Hydraulik einmal auf Höchststellung, ist die erreicht (dauert etwas), fährt man wieder auf Normalstellung zurück.

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Danke, Fernand.

das Ganze wird in der Lexi so schwer nicht zu finden sein. Momentan ist es mir zu kalt, mich dazu drauße ins Auto zu setzen. Das wieder unter Druck Setzen funktioniert also dann ohne erneuten Lexiaeingriff? Müssen nach dem Batterieabklemmen irgendwelche Fenster neu justiert werden (ich hatte mal so etwas gelesen)?

Die Hinterachse ist für mich momentan uninteressant, die ist noch butterweich. Die wird ja wohl auch allgemein später auffälig.

Ulrich

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Hallo,

Zum unter Druck setzen brauchst Du den Lexia nicht mehr.

Vor den Arbeiten alle Fenster herunterfahren und den Kofferraumdeckel öffnen und gegen Schliessen sichern (sonst wird es lustig, später bei abgeklemmter Batterie....).

Wenn Du die Batterie wieder angeklemmt hast, 3 Minuten warten, danach musst Du alle Fenster hochfahren zum Initialisieren der Endposition, steht aber in der Gebrauchsanleitung des C6 beschrieben.

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Kurzer Zwischenbericht: Die Fa. Meisen bietet jetzt auch eine Werkzeugkette für die Hydraktivkugeln an. Ich Werde sie mal ausprobieren am Wochenende. Thema Kugeln festziehen - wie gehabt von Hand?

Ulrich

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Gestern, 4°C, trocken. Also Auto auf den Hof und angefangen. Holzklotz unter die rechte vordere Seite, Auto abgesenkt, Rad ab und Innenkotflügel ausgebaut. Dann in der Lexia lange nach "drucklos machen" gesucht und schließlich unter Diagnose > Globaltest > Radaufhängung (nicht etwa "Federung", dort habe ich lange gesucht) gefunden. Und los. Das Auto öffnet alle Ventile und unten läuft jede Menge LDS heraus. Auf die Schnelle war die Quelle nicht zu finden. Schnell den Deckel vom Ausgleichbehälter geöffnet (Das hätte ich vermutlich zuerst tun müssen!), denn der stand leicht unter Druck. Aber da war die riesen Sauerei schon passiert. Sofort die Geschichte mit dem geplatzten Behälter im Hinterkopf gehabt, zumal sich von der vorderen rechten Seite aus das Öl verteilt hatte. Der war von unten trocken. Letztlich habe ich dann davor an einem Rücklaufschlauch eine lose Schlauchschelle gefunden, die sehr wahrscheinlich die Ursache dafür war, das es dort die LDS herausgedrückt hat. Ob mir das den Ausgleichsbehälter gerettet hat? Der Kugelwechsel selbst war kein Problem. Auch nicht der Wechsel des Härtereglers. Der Schlüssel von Meisen funktiniert. Alles zusammengesetzt, gestartet, System augenscheinlich dicht. Beim Hochfahren sukzessive LDS aufgefüllt (Die Pumpe war wohl zwischendurch mal ohne Öl).Zum Schluss nochmal drucklos gemacht (mit offenem Deckel) und den Rest von in der Summe 1 l LDS aufgefüllt.

Positiv: Auto federt wieder ganz weich, das alte Schweben ist wieder hergestellt.

Negativ: An einem der kommenden Wochenenden muss ich mich um das Pflaster auf dem Hof kümmern. Das sieht fürchterlich aus.

Frage: Wie stelle ich fest, ob das System entlüftet werden muss?

Fazit: Wenn man den Deckel vom Ausgleichsbehälter vorher öffnet, kann man auch als Sonntagsschrauber Federkugeln wechseln. Kosten: 177 € incl. Kugelschlüssel. Für die Vorderachse.

Ausblick: In den kommenden Wochen wird es wohl noch ein wenig stinken, wenn das noch irgendwo im Motorraum verteilte LDS nach längerer Fahrt richtig heiß geworden ist.

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Kurzer Zwischenbericht: Die Fa. Meisen bietet jetzt auch eine Werkzeugkette für die Hydraktivkugeln an. Ich Werde sie mal ausprobieren am Wochenende. Thema Kugeln festziehen - wie gehabt von Hand?

Ulrich

im Katalog ist die Kette für die Hydraktivkugeln noch nicht drin. Ist die Kette anders gearbeitet? Gruß Martin

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im Katalog ist die Kette für die Hydraktivkugeln noch nicht drin. Ist die Kette anders gearbeitet?

Nein, die sieht eigentlich genauso aus wie auf dem Bild. Vermutlich hat man nur die Kettenlänge dem anderen Umfang der Kugeln angepasst. Funktioniert aber einwandfrei. Im Katalog ist sie nicht aufgeführt, aber ich habe ohnehin telefonisch bestellt. Erstaunlich auch: Obwohl seit meiner letzten bestellung dort 15 Jahre vergangen sind haben die auf Rechnung geliefert. Spricht auch für die Zahlungsmoral der Citroenschrauber.

Ulrich

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Weil sich die Suche nach der schon verschiedentlich genannten kette im katalog von f-w-meisen schwierig gestalten kann, hier eine Hilfestellung:

bei http://www.f-w-meisen.de/ in der Preisliste im Suchfeld folgendes eingeben:"WERKZEUGKETTE" und Suche aktivieren.

Es werden zwei Varianten von Ketten angezeigt. Beim Klick auf das Lupensymbol bei dem jew. Produkt wird auch das bekannte Foto angezeigt.

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Hallo Zusammen,

nachdem ich an meinem C6 kürzlich die Kugeln gewechselt habe möchte auch ich meine Erfahrungen teilen.

Ausgangssituation: Das Fahrzeug ist EZ2006 und hat 50.000 km. Ein gewisses Schaukeln war eigentlich immer dabei, gerade aber in den letzten Wochen ist das Wanken und Nicken doch deutlich mehr geworden. Das Auto schaukelte richtig, Ähnliches wurde bereits von den Kollegen hier berichtet, die die Kugeln wechseln haben lassen. Zudem knackte die Federung beim Überfahren von z.B. abgesenkten Bordsteinen. Bei Citroen Commerce ist das Fahrzeug Probe gefahren worden, allerdings ohne Befund. Mir wurde gesagt, dass die Federkugeln entweder komplett platt sind oder eben nicht.

Ich habe mir 7 neue Kugeln + 6l LDS bei http://mobil-service-chemnitz.de/ bestellt. Durch eine Wochenbestellung war das Ganze etwas günstiger (alles zusammen ca. 800€). Ansonsten ist der reguläre Preis pro Kugel ca. 125€ brutto. Hat alles sehr gut geklappt. Bei den gelieferten Kugeln waren 2 aus 2011, die Übrigen aus Ende 2012 bzw. 2013 also sehr neu.

Zum Wechseln habe ich mir ein Werkzeug konstruiert (siehe Abbildung). Der Ring wird über die Kugel geschoben, dann über Schrauben verspannt und mittels Hebel auf den Zapfen lassen sich dann die Kugel lösen.

Um den Druck zu messen habe ich eine Kugel samt Anbauhalter vom Verwerter besorgt und eine Hydraulikhandpumpe dazu gesetzt (siehe Abbildung).

Die Druckmessung ergab bei den neuen Kugeln, dass auch wirklich der Druck drin ist, der drin sein soll.

Das Fahrzeug wurde auf eine Grube gefahren, das rechte Vorderrad muss raus und die Radhausverkleidung. Nur so kommt man an die Hydractiv-Kugel vorne. Dann am Hydrauklikbehälter den Stopfen aufgedreht und mit Lexia den Druck abgelassen sowie die Batterie abgeklemmt (auf die Scheiben achten!).

Die Kugeln der beiden vorderen Federbeine gehen am einfachsten raus, da man dazu nur die Haube aufmachen muss und sonst nichts abgebaut werden muss. Die Kugeln sind auch nicht besonders fest drin und lassen sich mit dem Spannwerkzeug und einem Hebel problemlos lösen. Der Ausbau der Hydractiv-Kugel war ein bisschen mit Würgen verbunden, da man beim losdrehen eher den Blechhalter an dem die Kugel sitzt verbiegt, als dass sich die Kugel losdrehen lassen würden. Mit ein bisschen Probieren gings dann doch. Bei der Gelegenheit habe ich auch komplett das LDS-Öl gewechselt. Dazu einfach den Schlauch vom Behälter unten abziehen.

Die Kugeln der Hinterachse waren etwas komplizierter. Da der Spannring eine gewisse Wandstärke besitzt passt er hinten nicht auf die Hydravtiv-Kugeln hinten in der Mitte da zu wenig Platz in Richtung des Alu-Bauteiles an der Hinterachse ist. Auch ist da das Problem, dass man selbst wenn der Halter passe würde eher den Blechhalter an dem die ganze Baugruppe sitzt verbiegen würde. Ich habe daher den kompletter Halter ausgebaut. Tip: aus den dünnen Leitungen tropfte bei mir selbst bei drucklosem System kontinuierlich LDS aus. Die Leitungen sollten daher verschlossen werden. Die ausgebauten Halter kann man dann problemlos in einen Schraubstock einspannen und hat genügend Platz zum Arbeiten.

An den Kugeln der Federbeine hinten bin ich erst mal gescheitert. Zwar lässt sich der Ring aufschieben und auch anziehen, es bleibt aber aufgrund des begrenzten Bauraumes kein Platz einen Hebel vernünftig aufzuschieben. Ich konstruiere das Werkzeug daher gerade um, sodass man dieses auch von unten mittels Ratsche benutzen kann.

Wenn der Spannring fest sitzt, treten auch keine Beschädigungen des Lacks an den Kugeln auf. Ich habe die Hydractiv-Kugeln hinten dennoch mit einer silbernen Schutzfarbe angesprüht, da diese an der Stelle des Verschlussstopfens sowie an den Stellen der Beschriftung schon Rost angesetzt hatten. Die übrigen Kugeln habe ich zum Korrosionsschutz mit Wachs eingerieben.

Nach dem Kugelwechsel habe ich wieder frisches LDS in den Behälter gefüllt und diesen entlüftet. Dazu wird (analog den Citroen Werkstattunterlagen) der Behälter unter einen Druck von 0,5 bar gesetzt, die Batterie wieder angeklemmt und mittels Lexia der Entlüftungsvorgang gestartet. Dabei werden offenbar sämtliche Ventile auf offen geschaltet, damit sich das LDS besser im System verteilen kann. Das Unterdrucksetzen erscheint mir als nötig, da ansonsten die Pumpe nichts ansaugt. Um den Druck aufzubringen habe ich den Drehverschluss des Behälters nachgekauft, in diesen ein Loch gebohrt und bin darauf mit einem einstellbaren Druckminderer und Pressluft gegangen. Dasselbe System nutze ich übrigens auch zum Entlüften des Bremssystems. Es dauert dann eine ganze Weile, bis sich das Fahrzeug überhaupt zu heben beginnt. Danach Ganz nach oben und wieder runter gefahren und abschließend den LDS-Füllstand im drucklosen Zustand nachkontrolliert.

Zeitmäßig hat mich das Ganze einen Samstag gekostet.

Und nun zum Ergebnis: Wahnsinn! Das Auto ist noch nie so gut gefahren! So gut wie kein Wanken und Nicken mehr. Das Auto liegt einfach satt auf der Straße, Oberflächenunebenheiten, die vorher deutlich zu spüren waren werden problemlos weggebügelt. Ich bin extra dieselbe Wegstrecke vor dem Wechsel und danach gefahren. Der Unterschied ist bemerkenswert!

Eine Überprüfung des Drucks der alten Kugeln hat ergeben, dass diese ca. 3-5 bar weniger haben, als sie haben sollten. Das ist nun nicht wirklich viel und kann hier auch nicht den Unterschied machen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie alten Kugeln wenn man sie schüttelt klappern wie eine Kuhglocke. Etwas scheint sich im Inneren gelöst zu haben.

Fazit: Ich kann einen Wechsel der Kugeln nur empfehlen. Wer mit dem Federverhalten unzufrieden ist sollte sich ernsthaft Gedanken darüber machen. Da ich seit kurzer Zeit nun einen 2. C6 habe überlege ich schon, auch daran einen Wechsel zu machen….

Mit 800€ ist der Preisrahmen auch überschaubar. Einen Wechsel auf eigene Faust empfehle ich aber nur technisch versierten Kollegen. Beim Händler dürften dafür geschätzt so ca. 2k€ aufgerufen werden (Teilepreis Kugeln ca. 900€ + Verbrauchsmaterial + Arbeitszeit).

Still to come:

Ein verbessertes Werkzeug zum Lösen der Federbeinkugeln hinten.

Wer übrigens Interesse an einem Bezug des Werkzeuges hat kann mich gerne anschreiben. Ebenso, falls jemand den Druck seiner Kugeln gemessen haben möchte.

Der Artikel ist lang geworden :-). Ich hoffe allen Interessierten geholfen zu haben.

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Schöner Bericht, H.

Dein Werkzeug kann ich aber nirgendwo finden.

Das mit dem verringerten Wanken und Nicken hatte ich auch nach dem Kugelwechsel und das ist auch bis jetzt so geblieben.

Ich finde aber immer noch, daß kurze Unebenheiten suboptimal sind. Ich war über Ostern in England und die dortigen Speed Humps sind wirklich nicht schön. Beim Herunterfahren macht der C6 richtig Lärm, so als ob etwas aufschlagen würde. Dito Kanaldeckel, wobei ich nach wie vor finde, daß die linke Seite deutlich härter ist. Alles spielt sich auf hohem Niveau ab, wie ich jedesmal merke, wenn ich mit dem Berlingo fahre, aber ich meine, auch schon besser funktionierende C6 gefahren zu sein.

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Hallo,

Schönes Werkzeug das du da gebaut hast, übrigens das originale Citroen Werkzeug hat einen Anschluss für eine Ratsche.

Bei meinem C6 spürt man auch nach dem kompletten Kugelwechsel noch immer Querrillen oder Gullydeckel beim überfahren, dies ist aber normal und wurde von Anfang an bei der Hydractive III des C5 und des C6 bemängelt. Dies ist aber wie bereits von Vielen gesagt, jammern auf hohem Niveau .....

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