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elektroniker

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Am 27. Januar 2016 at 21:57 , Auto nom sagte:

http://www.taz.de/Fall-Lisa-in-Berlin-Marzahn/!5273985/

Zitat

Der rätselhafte Fall der angeblichen Entführung und Vergewaltigung einer 13-jährigen Russlanddeutschen in Berlin ist aufgeklärt. Das Mädchen, das mit der erfundenen Geschichte über ihr Verschwinden für Aufruhr sorgte, verbrachte die fragliche Nacht des 11. Januars bei einem Bekannten, wie ein Staatsanwaltschafts-Sprecher am Freitag sagte. Wegen Problemen in der Schule traute sie sich offenbar nicht nach Hause zu ihren Eltern. „Sie wollte weg und hat bei ihm Unterschlupf gesucht.“

...

In den Wochen nach dem Wiederauftauchen des Mädchens gab es große Aufregung unter vielen Russlanddeutschen in Berlin. Im Internet wurden Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Hetze gegen Flüchtlinge verbreitet. Russische Medien heizten die Stimmung an.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf den deutschen Behörden vor, den Fall lange verheimlicht zu haben. Nach „allen Regeln der zivilisierten Welt“ hätte Russland rechtzeitig über den Zwischenfall informiert werden müssen, sagte er. Erste Hinweise habe Moskau aber nicht von deutschen Behörden, sondern von der „russischsprachigen Gemeinde“ in Deutschland erhalten.

„Genau deshalb ist diese Situation entstanden (...) Da es sich um eine Bürgerin der Russischen Föderation handelt, können wir nicht einfach das Ende der Untersuchung abwarten.“ Nach Behördenangaben hat das Mädchen allerdings auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

 

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vor 3 Stunden, ACCM Gerhard Trosien sagte:

Bei dem Wechsel der Krim von der Ukraine (zu der sie durch eine damals nichtssagende freundliche Geste Chruschtschows gegenüber der SSR Ukraine gekommen ist) wird immer das "Völkerrecht" bemüht, gegen das diese Aktion verstoßen habe.

Welches Völkerrecht??

Genau besehen gibt es zwei Definitionen des "Völkerrechts": die alte, die nichts anderes darstellt, als die Vertretung des Willens der Regierungen, und eine moderne, die tatsächlich den Willen der betroffenen Völker, also der Menschen dieser Länder, berücksichtigt.

Lustig ist, zu beobachten, wie je nach Bedarf mal das alte, mal das neue Völkerrecht bemüht wird, je nach Interessenlage. Die Bevölkerung der Krim hatte ausdrücklich nichts gegen des Wechsel zu Russland, ganz im Gegenteil, was ist mit deren "Völkerrecht?? Die Bewohner der restlichen Ukraine waren eindeutig aus nationalistischen Gründen gegen den Wechsel (ein Motiv, das bei unseren Meinungsmachern ansonsten nicht so hoch im Kurs steht...).

Bei denen, die hier die Meinungshoheit beanspruchen, ist Putin das personifizierte Böse (die sollten vllt mal genauer hinschauen...), also kommt denen das alte "Völkerrecht" grad recht, auch wenn's bei anderer Gelegenheit verworfen wird, und der ansonsten bitterböse "Nationalismus" der Ukrainer wird grad mal ausgeblendet bei diesen Heuchlern...

Es gibt eifrige Fahnenschwenker auf beiden seiten, und so ein "wir gefühl" kann man doch gut zur instrumentaliisierung nutzen. Alternativ tuts die religion oder oder irgendwelche geschichten von abstammung... geht aber bei Ukraine und Russland nicht. Wert sollte man auch auf den anhang "-ismus" legen. Die amerikaner haben auch vor 30 Jahren den Djihad unterstützt,  um die Russen mit den Mudschahedin aus Afghanistan zu jagen, heute wird an das russiche oder ukrainische "wir" gefühl appelliert.

Bei der Krim mag es ja noch symbolisch sein, und das geht jetzt los, wo über einen EU -und Nato Beitritt geredet wurde. Vorher scheint es Exilrussen, Russischsprechende oder sich mit Russland verbunden fühlende nicht so gestört zu haben. Mein eindruck jedenfalls...

Wichtig ist doch auch, dass große teile der Russischen Militärindustrie von der Ostukraine abhängen. Schwer vorzustellen, dass Putin da einen Nato -und EU beitritt akzeptiert.

Letztlich geht es immer um interessen...

Das Thema eignet sich auch schlecht, um Links und Rechts zu trennen. Russlandromantik von Links und heute die Sympathie zwischen  Putin und den Rechten, mit der SPD konnte er bisher auch immer gut.

 

 

 

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vor 3 Stunden, XMechaniker sagte:

Das Thema eignet sich auch schlecht, um Links und Rechts zu trennen. Russlandromantik von Links und heute die Sympathie zwischen  Putin und den Rechten, mit der SPD konnte er bisher auch immer gut.

Ja, wie Du bei Verteidigung von Merkel, habe ich auch ein bloedes Gefuehl wenn ich keinen Widerspruch von Rechtspopulisten bekomme :D.

Aber ich hoffe das ich mich von denen unterscheide, in dem fuer mich auch die USA kein Feindbild ist. Die machen "nur" ein genauso beschissene Grossmachtspolitik. 

Aber ich musst wirklich grinsen das das grosse Russland eine diplomatischen Eklat vom Zaun gebrochen haben, weil sie auch auf eine Pupertierendengeschichte hereingefallen sind. Dieser Propagandaschuss ging wohl nach hinten los!

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vor 20 Stunden, MatthiasM sagte:

ich will hier nicht wieder den Putinversteher geben, aber zumindestens ist der Bruch des Voelkerrechts umstritten.

Umstritten von welcher Seite? Mag sein, dass ich da nicht ganz auf dem neuesten Stand der Dinge bin, aber soweit ich weiss ist es nur unter den Russlandtreuen umstritten, dass in der Annexion der Krim durch Russland ein Völkerrechtsbruch zu sehen ist.

Ist in etwa gleich überzeugend, wie wenn China die Kritik an systematischen Menschenrechtsverletzungen im Lande mit dem Einwand abschmettern will, das sei eine "Einmischung in Innere Angelegenheiten", und somit die Kritik unzulässig.

Zitat

Zum Vergleich mit anderen Sezessionen, "vertritt die Rechtswissenschaftlerin Milena Sterio von der Cleveland State University die Position, dass erfolgreiche Sezessionen weniger von der Anwendung des Völkerrechtsprinzips abhängen als von der Zustimmung der globalen oder regionalen Großmächte." https://de.wikipedia.org/wiki/Krimkrise#V.C3.B6lkerrechtliche_Bewertung_der_politischen_Entwicklung

Ein Allgemeinplatz: Grossmächte waren immer schon einflussreich genug, das (ungeschriebene, also gewohnheitliche) Völkerrecht nach Bedarf weiterentwickeln oder missachten zu können.

Gegen schriftliches und allseitig anerkanntes Völkerrecht zu verstossen ist hingegen eine GANZ andere Schuhgrösse, und DER Schuh ist auch den Russen zu gross. Sie werden früher oder später damit oder darüber stolpern.

vor 9 Stunden, ACCM Gerhard Trosien sagte:

Bei dem Wechsel der Krim von der Ukraine (zu der sie durch eine damals nichtssagende freundliche Geste Chruschtschows gegenüber der SSR Ukraine gekommen ist) wird immer das "Völkerrecht" bemüht, gegen das diese Aktion verstoßen habe.

Welches Völkerrecht??

Die UNO-Charta! Nichts geringeres! Die gilt auch für und in Russland.

Namentlich Art. 2 Abs. 4, Art. 33 Abs. 1, Art. 37 Abs.1, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte ausserdem irgend ein Russenfan drauf kommen, zu behaupten, die Ukraine sei gar nicht in der Lage gewesen, auf der Krim einen geordneten Staat aufrecht zu erhalten, würde Art. 73 gelten und wäre durch Russland nicht eingehalten.

http://www.unric.org/html/german/pdf/charta.pdf

Zitat

Genau besehen gibt es zwei Definitionen des "Völkerrechts": die alte, die nichts anderes darstellt, als die Vertretung des Willens der Regierungen, und eine moderne, die tatsächlich den Willen der betroffenen Völker, also der Menschen dieser Länder, berücksichtigt.

Wo zum Kuckuck hast Du denn Völkerrecht studiert!? Selten so einen Bockmist in Buchstaben gegossen gesehen, wie diesen.

Ob der Wille des Volkes oder der Wille der Politik in einem Staat gilt (was übrigens nicht per se einen Unterschied machen muss!), ist eine Frage der inneren Organisation dieses Staates, sprich seiner Verfassung. Somit ist das eine Frage des innerstaatlichen Rechts und liegt damit nicht im Bereich des Völkerrechts, es sei denn, der betreffende Staat wäre etwa EU-Mitglied und somit verbindlich verpflichtet, sich demokratisch zu organisieren. Oder vergleichbares... Nur: Auch dann gibt es nur EIN Völkerrecht.

Die Lehre kennt allenfalls regional unterschiedliche Gebräuche und Übung im ungeschriebenen Völkerrecht. Verschriftlichtes Völkerrecht steht jedoch in seinem Geltungsbereich (hier kommt in der Regel die Ratifikation zum Tragen) nicht zur Disposition, sondern es ist einzuhalten.

 

vor 8 Stunden, MatthiasM sagte:

Mit ziemlicher Sicherheit sehen die meisten Krimbewohner keinen Vorteil davon, von ukrainischen Oligarchen ausgenommen zu werden statt von russischen, abgesehen davon dass auf der Krim auch sehr viel Russen leben die von dem antirussischen Gebaren der neuen Fuehrungen auch Angst hatten. Ich zweifele daran, dass eine wirklich freie Abstimmung ein anderes Ergebniss bringen wuerde und scheint deshalb auch von niemandem gewuenscht.

Gehts noch? Die Ukraine wurde durch Chruschtschov der Ukraine angegliedert, und weder zu Sowjetzeiten noch nach deren Zusammenbruch hat Russland das je in Frage gestellt, geschweige denn nicht anerkannt.

Wie viele Russen da leben ist dabei völlig bedeutungslos. In quasi allen Teilen der ehemaligen UdsSR leben viele Russen. Das rechtfertigt in keinem Fall territoriale Ansprüche irgendeiner Art seitens Russland.

Wäre es anders, müsste man Hitlers Überfall auf Polen und Ostpreussen ebenso in Ordnung finden. Das war aber bereits in den Dreissiger Jahren, lange vor der UNO, ein eindeutiger Bruch des Völkerrechts, denn schon damals war die territoriale Integrität völkerrechtlich anerkannter Staaten zu respektieren.

Zitat

Nein, Putin und sein Machtapparat ist sicherlich keine "lupenreine" Demokratie. Aber Russland ist unser Nachbar

Ach wirklich? Grenzt Russland direkt an D? Gut, ich geb zu, Geografie war noch nie meine Stärke.

So oder so: Es gibt eine ganze Reihe von Staaten, die mir wesentlich sympatischer sind, als Russland. Ihr wisst alle, dass ich von den USA nicht viel halte, aber im Zweifel wäre ich mir sicher, in den USA oder deren Einflussbereich wesentlich freier und materiell besser leben zu können, als man es sich in Russland auch nur zu erträumen wagen dürfte. Nicht erst seit Putin, sondern schon immer.

Matthias, sag mal, bist Du sicher, dass Du noch Du bist? Wurde Dein Account gehackt? Ich erkenne Dich in diesen zitierten Äusserungen nicht wieder.

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vor 53 Minuten, bluedog sagte:

Umstritten von welcher Seite? Mag sein, dass ich da nicht ganz auf dem neuesten Stand der Dinge bin, aber soweit ich weiss ist es nur unter den Russlandtreuen umstritten, dass in der Annexion der Krim durch Russland ein Völkerrechtsbruch zu sehen ist.

Es gab auch in Deutschland Rechtswissenschaftler die einen Verstoss gegen nationales, aber nicht gegen da Voelkerrecht sahen. Auch wenn es eine kleine Minderheit ist, ist es zumindestens umstritten auch wenn Du diese als "Russlandtreue" diffamierst.

vor 53 Minuten, bluedog sagte:

Wie viele Russen da leben ist dabei völlig bedeutungslos. In quasi allen Teilen der ehemaligen UdsSR leben viele Russen. Das rechtfertigt in keinem Fall territoriale Ansprüche irgendeiner Art seitens Russland.

ich habe damit keine Anexion gerechtfertigt, sonder versucht zu erklaeren warum eine Abstimmung so ausgegangen ist und es wahrscheinlich auch wieder wird. Aber Du scheinst den Bewohnern der Krim ein Selbstbestimmungsrecht ohnehin abzusprechen. Die BRD hatte damals ueberings kein Problem damit Slowenien, trotz der russischen Proteste, sofort anzuerkennen ;). Ich fand das damals richtig und finde auch das die Bewohner der Krim das Recht haben ueber ihre Zugehoerigkeit selbst zu entscheiden. Nur Natioalismus und kapitalistische Aspekte sprechen  dagegen.  

vor 53 Minuten, bluedog sagte:

Ach wirklich? Grenzt Russland direkt an D? Gut, ich geb zu, Geografie war noch nie meine Stärke.

Im Haarespalten warst Du schon immer besser als ich. Fuer mich sind Nachbarn auch Menschen die nicht direkt neben mir wohnen. Diese nenne ich dann direkte Nachbarn. Aber Du versteifst dich ohnehin wieder auf formelle Sachen, auf die wesentlichen Aspekte meiner Argumentation gehst Du nicht ein. Ich finde es auch sinnlos die Diskussion erneut aufzurollen, Du darfst auch gerne bei deiner juristischen Einschaetzung bleiben, die fuer mich, anbetracht anderer Probleme, eine voellig untergeordnete Rolle spielt. 

vor 53 Minuten, bluedog sagte:

Matthias, sag mal, bist Du sicher, dass Du noch Du bist? Wurde Dein Account gehackt? Ich erkenne Dich in diesen zitierten Äusserungen nicht wieder.

Du verwechselst mich!

Bearbeitet von MatthiasM
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vor 25 Minuten, MatthiasM sagte:

Auch wenn es eine kleine Minderheit ist, ist es zumindestens umstritten auch wenn Du diese als "Russlandtreue" diffamierst.

Ich wusste nicht, dass allein in der Bezeichnung als Russlandtreu eine Diffamierung liegt, bis Du mich aufgeklärt hast.

Wer einfach nur liest, was da steht, und weiter nichts, der wird zugeben müssen, dass der Begriff einzig beschreibend ist.

Zitat

ich habe damit keine Anexion gerechtfertigt, sonder versucht zu erklaeren warum eine Abstimmung so ausgegangen ist und es wahrscheinlich auch wieder wird. Aber Du scheinst den Bewohnern der Krim ein Selbstbestimmungsrecht ohnehin abzusprechen.

Das Problematische an dieser Argumentation ist, dass dabei schlicht übergangen wird, dass die Volksabstimmung erst stattfand, NACHDEM Russland EINDEUTIG wider geltendes, anerkanntes und ausser durch Putin und seine Anhänger durch niemanden in Frage gestelltes Völkerrecht, die Krim mit Waffengehalt und in Verletzung der UN-Charta annektiert hatte.

Hätte die Abstimmung VOR dem russischen Einmarsch und damit vor Beginn des Ukraine-Kriegs stattgefunden, wäre ihre Legitimität nicht zu bezweifeln gewesen. So war es aber nicht, sondern die Volksabstimmung ist und bleibt nicht mehr und nicht weniger, als ein juristisch-pseudodemokratischer Winkelzug Putins resp. Russlands, seinen Völkerrechtsbruch nachträglich zu legitimieren. Diese Nachträglichkeit wird immer der entscheidende Makel bleiben... Hat das gleiche Gschmäckle, wie Österreichs Anschluss ans Deutsche Reich. Auch da haben die weitaus meisten Österreicher gejublet oder mindestens zugestimmt. Heute gibts kaum einen peinlicheren Moment in der ganzen Geschichte dieser Alpenrepublik. Von irgend einer Legitimität dieses Vorgangs will seit dem Krieg keiner mehr etwas wissen, und noch nicht einmal ewiggestrige Deutsche beharrten nach 1945 ernstlich darauf, Österreich sei Teil Deutschlands.

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Um zwanzig nach zwölf klingelts. Ich bin überrascht, Bayan steht vor der Tür. 40 Jahre jung, einen Kopf kleiner als ich, bestimmt mein Gewicht und strahlt mich an, während sie mir einen fast heißen Topf in einer stark gebrauchten Plastiktüte in die Hand drückt. „ Essen!“  sagt sie lachend. Verlegen  und fragend will ich sie rein bitten. Sie scheint nicht zu verstehen, so wiederhole ich, „komm doch eben rein.“ „Nein, nein, Sprachkurs.“ Die schwarz braunen Augen leuchten mit ihren ebenmäßigen Zähnen und dem Lächeln um die Wette:  “Umdrehen, großer Teller! Kurdisch‘  Essen“,  dreht sich um und geht mit winkender Hand die Straße runter. Tief gerührt schließe ich die Tür und denke noch, dass sie den Pott ja zu Fuß her geschleppt haben muss. (In der Wundertüte war Hühnchen mit Reis, super lecker!)

Bayan ist Yesidin und floh vor 5 Monaten mit ihrer 22 jährigen Tochter und den 17 und 12 Jahre alten Söhnen aus dem kurdischen Teil im Nordirak vor der Isis. Als Ungläubige von den meist moslemischen Nachbarn unter Saddam nur toleriert(, Peter Scholl Latour, ich schätze seine Kompetenz, verwendete in seinen Berichten den Begriff „Teufelsanbeter“), waren sie jetzt  Freiwild und verließen ihre Heimat, nachdem ihr Haus das dritte Mal zerstört worden war. Zweimal wohl unter Saddam, da der die Dörfer als Rückzugrefugium der Kurden fürchtete und platt machte. Bayans Mann ist noch unten im Irak, verdient(e) sein Geld mit Putzen im Hotel. Das Ersparte reichte nicht, er will nachkommen. Der Lohn ist um ein Viertel gekappt, die Kurden brauchen/wollen Flinten.

Die Flucht selbst fand über Land statt, zum Teil in einem kleinen Lieferwagen mit einer weiteren, wohl syrischen Familie, die nur arabisch sprach, so dass Verständigung  kaum möglich war und dauerte 5 Wochen. Fußmärsche, Regen, Kälte, im Kleinlaster kaum Luft und eine Flussüberquerung bei Nacht im kleinen Schlauchboot, die die Nichtschwimmer in enorme Ängste versetzte. Kaum Schlaf, physische Strapazen und mit Sicherheit nicht unsere Sanitärgewohnheiten. Das Mädchen schläft sehr viel, eine Folge des Durchgemachten, die Jungs habens besser weggesteckt.

Als die Ortsvorsteherin um Unterstützung  in der lokalen Presse bat, wollte meine Frau was tun. Anträge, praktische Hilfe, eben so, kein Thema. Ich hab die „Bayans“ dann zum Grünkohlessen eingeladen, große Runde. Zwei Wochen anschließend waren wir dann zum Geburtstag des Jungen da. Schön, nett, erzählen, Bilder, Geschichten.

Nöö, ich hab kein mulmiges Gefühl bei Flüchtlingen, hab keine Angst vor Fremdem. Mir hat noch keiner Drogen oder Schläge angeboten, beklaut wurde ich auch nicht. Zu meiner Tochter (22) sind die jungen Männer sehr höflich und eher gockelhaft witzig. Für mein Leben sind diese Menschen, die von uns Frieden und Schutz erhoffen, eine Bereicherung. Ich wusste nicht mal wer/was Yesiden sind. Mein Nachbar übrigens, das ist der, den ich nicht leiden kann, hat mir noch kein Essen rüber gebracht. Nur weil ich ihm Wut entbrannt gesteckt hatte, dass er die Erziehung meines Junges gefälligst mir zu überlassen hätte, nachdem seine Alte dem fünf Jährigen eine gesemmelt hatte, weil sie vom Holzschwert im Spiel getroffen worden war.

Tja, Migranten kommen wohl immer mehr, Thomas die Misere und hohen Zäunen zum Trotz, auch aus wirtschaftlichen Gründen, „ich schwör“.

Z. B. Lebenserwartung in Bangladesch 50 Jahre, „dann bisse alle“, hast zu viel Zwirn low budget für die Boss oder Adolf Dassler Kundschaft in bella Allmania geschnitzt  (aaaber, die sind noch weit weg, no panic).

Ich denke, wer Angst vor Menschen hat, hat Kapitalismus im Kopf.

 

Gruß, Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

sehr schöne Geschichte, und genau so sollte es auch sein.

(ich erwarte zwar kein essen...)

Aber gegenseitige Freundlichkeit ist schon ein guter Anfang, um jedes Eis zu brechen.

Jetzt noch mal zu den Großmächten dieser Blauen Kugel:

Nur durch Snowden Asyl in Russland wurden glatt weg die US Raketenabwehr Systeme deutlich näher im Osten Stationiert.

Ich bin Überzeugt davon, das seine Landsleute ihn zu gern Beseitigt hätten. Russland war das einzigste Land was ihm Schutz und Asyl gab. Klar ist es ein Unbezahlbarer Vorteil...

Das mit der Krim hat meiner Meinung etwas mit dem Hafen zu tun wo sich US Kriegsschiffe herumschippern. Das wäre schon eine Vorsichtsmaßnahme.

Jeder Krieg wo die amis mitmischen berechtigt zum Gelddrucken, davon können die nie genung von bekommen, was sie Anschließend wieder ins Militär stecken, anstatt ihren eigenen Volk was gutes tun mit Sozialversicherungen usw. Das von Obama eingeführte Krankenversicherung system soll wohl lt. Nachrichten nach der Wahl gekippt werden, wenn dieser Voll Horst an die Macht kommt. (sorry mir fällt der Name nicht ein)

Das nahezu Bildungsfreie Volk findet den Milliarden Schweren Republikaner ganz ganz Toll...

Anbei noch ein paar zahlen zu USA vs Russland:

http://www.davicii.com/usa-vs-russland-der-grose-vergleich/

Das sollte schon Grund genug sein der USA nicht zu trauen, eben so wenig wie Russland.

Gesendet von meinem SMART-E5 mit Tapatalk

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Tim,

 

danke fürs Lob (für die Geschichte). Mir geht es nicht um um geopolitische Interessen, nicht um Uhsah, Putin oder den großen Steuermann (Mao). Politiker sind Funktionselite, mehr nicht, austauschbar, siehe Geschichte. Machtverhältnisse hinsichtlich Staaten, Bündnisse zwischen Achsen, Nord oder Süd, Peng! Mehr nicht. 

Der Mensch, der Herrscher, der Unterdrücker.

Karl Eugen, Herzog von Württemberg, ca 1750, hatte den prächtigsten Hof in Europa. Solitude bei Stuttgart, besser als Versailles bei 600.000 Einwohnern. Erwirtschaftet durch Soldatenhandel, sprich, die (einfachen) Landessöhne wurden verhökert, verheizt, waren (nur was wert) um in Pomp zu leben.

Heute steckt hinter jedem Konzern ein Gesicht. Da läuft nix automatisch oder von Zufall gesteuert. Globalisierung ist ebenso Käse wie demographischer Wandel. Da nimmt das "Geld", ich meine eigentlich den Herrscher, Einfluss auf die Politik. Da werden keine Landes- oder Staatsinteressen vertreten. Habgier, Macht sind seit Menschheitsgedenken die Triebkraft. Wer im Spermalotto verliert, wird Flüchtling, Grieche, Farbiger. And the winner is: Elite, blaues Blut, deren Interessen werden durchgesetzt. Staat spielt wirklich keine Rolle, Religion schon mal gar nicht. Vor 40 Jahren waren wir in D schon mal weiter, freier. Heute schimpfen wir auf ISIS, gestern auf Alkaida, morgen auf? Die Gelben?

Essen erwartete ich auch nicht, war einfach echt angetan, berührt. 

Wenn wir in die Kiste steigen, das ist mein Trost, zählt nur erlebte und gelebte Liebe. Die in Seidenbettwäsche und Demenz ihren Urin ablassen, haben nie wirklich gelebt.

Sorry, hab sanft einen sitzen, mehr nicht.

Gruß, Wolfgang

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vor 6 Stunden, wolfgan sagte:

Sorry, hab sanft einen sitzen, mehr nicht.

:) Danke für die kleine Geschichte und den anschließenden historisch-weltpolitischen Überblick. Gäbe es dich nicht, ich müsste dich erfinden ;-).

mg

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vor 7 Stunden, elektroniker sagte:

Anbei noch ein paar zahlen zu USA vs Russland:
 

http://www.davicii.com/usa-vs-russland-der-grose-vergleich/

Wenn schon die Schreibweise im URL dermassen bescheuert ist, muss ich dann wirklich noch den Link anklicken, um mindestens misstrauisch zu werden?

Ich meine, wer derart nicht schreiben kann, ist der wirklich berechtigt, irgend einen Vergleich mit dem Anspruch der Glaubwürdigkeit anstellen zu können?

Oder steht dahinter einfach mal wieder eins dieser Zahlengenies, die halt mit Menschenlesbarer Sprache weniger als nichts anfangen können...?

Nein, ich hab den Link noch nicht angeklickt. In Zeiten totaler online-Überwachung und -Manipulation durch Suchmaschinen fängt Medienkompetenz schon vor dem Klicken an.

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Zitat

Russische Medien kaufen sich Zeuginnen, um Storys aus Deutschland zu skandalisieren. Journalisten decken das Geschäft nun auf.

...

Das Fabrizieren solcher Videos hat offensichtlich Methode, und das nicht nur seit der Flüchtlingskrise in Europa. Erinnert sei an den Fall des vor einem Jahr angeblich von der Kiewer Junta im Donbas gekreuzigten Jungen. Damals machten die Blogger eine Schauspielerin ausfindig, die bei mehreren russischen TV-Reportagen als Zeugin fungiert hatte.

 

http://taz.de/Medienfaelschungen-in-Russland/!5273965/

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Zitat

Die Hacker, die im vergangenen Jahr das interne Datennetz des Deutschen Bundestags über Wochen angegriffen haben, handelten nach Überzeugung deutscher Sicherheitsbehörden im Auftrag der russischen Regierung. Man schreibe die Cyberattacke "klar einem russischen militärischen Nachrichtendienst" zu, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL. Angriffe mit dem gleichen Muster habe es in den vergangenen Jahren mehrere gegeben, auch auf deutsche Rüstungsunternehmen und andere Nato-Staaten.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/deutscher-bundestag-russischer-geheimdienst-unter-hacker-verdacht-a-1074641.html

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vor 13 Stunden, elektroniker sagte:

Nur durch Snowden Asyl in Russland wurden glatt weg die US Raketenabwehr Systeme deutlich näher im Osten Stationiert.

 

Das glaube ich jetzt eher weniger; die USA zielen doch seit 1945 darauf ab, den Einfluss Russlands einzuschränken

und ihnen möglichst dicht auf die Pelle zu rücken - nach 1989 kammen sie damit ja in Riesenschritten voran.

Dass Putin die Krim mit dem Kriegshafen Sewastopol, wo die ganze russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, nicht einfach

widerstandslos an den Westen fallen lassen würde war logisch.

Man stelle sich vor, Dänemark würde erst aus der Nato aus- und dann zu den Russen übertreten und
dann würde der Südschleswiger Wählerverein den Anschluss Schleswig-Holsteins ( mit Kriegshafen Kiel) an

Dänemark und damit Russland betreiben.

Da wär' was los !

 

mfg Klaus

 

( der die Übernahme seiner Heimatstadt Nürnberg durch die Bayern 1806 immer noch nicht verdaut hat ... )

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vor einer Stunde, Citroklaus sagte:

Das glaube ich jetzt eher weniger; die USA zielen doch seit 1945 darauf ab, den Einfluss Russlands einzuschränken

und ihnen möglichst dicht auf die Pelle zu rücken - nach 1989 kammen sie damit ja in Riesenschritten voran.

Dass Putin die Krim mit dem Kriegshafen Sewastopol, wo die ganze russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, nicht einfach

widerstandslos an den Westen fallen lassen würde war logisch.

Fast alles richtig, nur die Gewichtung hätt ich etwas feinfühliger vorgenommen.

Ja, die USA zielen seit 1945 darauf ab, den Einfluss der Russen zu beschränken. Einigermassen zum Vorteil des Teils der Welt, der nicht unter kommunistischem Einfluss stand. Und: Ganz wichtiges Detail: Bis zum Zerfall der UdsSR gings dabei um diese und nicht um die Russen eigentlich und an sich.

Und: Ja, seit 1989, resp. 1991 kamen sie damit gut voran. Hauptsächlich deshalb, weil sich die UdsSR vorher 74 Jahre lang nach Kräften in Rücksichtslosigkeit, Repression und Lügenpropaganda geübt hatte, und die Russen sind seither ähnlich beliebt, wie die Sowjets davor, weil sie nichts eiligeres zu tun hatten, als deren Erbe anzutreten.

Jelzin, der Anfang der Neunziger ansatzweise versucht hatte, den transparenteren und etwas weniger menschenverachtenden Weg einzuschlagen, hat man abserviert.

Dann hatte man in Russland nichts eiligeres zu tun, als einen ehemaligen KGB-Schergen zum Präsidenten zu machen, und der wiederum hat nunmehr nichts eiligeres zu tun, als den kalten Krieg wieder anzuzetteln.

Und dann wundert man sich, dass einen eine ehemalige Sowjetrepublik nach der anderen die kalte Schulter zeigt und sich der EU und der Nato zuwendet...

Zur Sache: Die Basis Sewastopol mit reichlich umschwung machte den Russen niemand strittig. Da gabs langjährige bilaterale Verträge zwischen der Ukraine und Russland. - Allerdings räumten die den Russen eben nicht das Recht ein, zu bestimmen, mit wem sich die Ukraine ansonsten verbündet oder eben nicht.

Und was macht der Russe? Der hat nichts besseres vor, als, um sich den Hafen in Sewastopol zu sichern, den er sowieso schon in der Tasche hatte, einen Weltkrieg zu riskieren, an welchem dann, wärs dazu gekommen, selbstverständlich die Nato unter US-Führung schuld gewesen wäre.

Und dann wundert sich Moskau, warum es, einmal mehr, wieder als böser Bube dasteht!

Meiner Ansicht nach ist Putin deshalb der böse, weil er nunmal nichts gutes, und noch weniger was für den Weltfrieden getan hat, oder je tun wollte.

Dass ich gleichzeitig den USA den Umgang mit Snowden, sowie alles, was der aufgedeckt hat, genauso übel nehme, ist hier hinlänglich bekannt geworden. Die beiden Themen haben aber allerhöchstens mittelbar miteinander zu tun. Sie zu verweben riecht nach Propaganda.

Russland ist klar, und ohne unmittelbare Notwendigkeit zum Agressor geworden. Unverzeilich, und Putin hätte so einige Schuhwerfer dafür verdient, analog zu G.W.Bush für seine Sinnlosen Kriege in Irak und Afghanistan.

Abschliessend: Es ist mit nichten so, dass Sewastopol an den Westen gefallen wäre. Selbst wenn man das so sehen wollte: Die Russen hätten es sich immer noch selber zuzuschreiben. Etwas mehr Imagepflege hätte wirksam verhindern können, dass sich die Ukraine so eifrig dem Westen zuwandte. Man hatte es nicht nötig, woraus man ableiten muss, dass Sewastopol keinen sehr hohen Stellenwert hatte. Bis es sich Putin anders überlegte und bereit war, dafür einen Weltkrieg, ob nun kalt oder heiss, zu riskieren!

Ich glaub, der Mann versucht, seine Potenzprobleme damit zu kompensieren... Gefährlicher Irrer!

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vor 3 Stunden, Citroklaus sagte:

mfg Klaus

 

( der die Übernahme seiner Heimatstadt Nürnberg durch die Bayern 1806 immer noch nicht verdaut hat ... )

Also Klaus, ich wusste ja schon, dass du hier bereits zu den älteren Semestern gehörst. Aber unter den Erlebnissen von 1806 leiden, MannOMann. :)

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Ich mein mich zu erinnern, daß nach der Wiedervereinigung den Russen versprochen wurde, daß sich die NATO nicht weiter Richtung Osten ausbreiten wird. Es ist aber anders gekommen; 1997 gab es einen Pakt zwischen der NATO und der Ukraine und seit 1999 (Beitritt Polens) steht die NATO quasi vor den Toren Rußlands - und es kamen immer mehr ehem.Ostblockstaaten hinzu. Und jetzt wundert man sich, das "der Russe" ein bißchen angepißt ist, daß sich der Westen nicht an Absprachen hält. Sogar unter einigen Amerikanern wurde die Osterweiterung der NATO sehr kritisch gesehen.

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Das ist ja richtig, nur wenn bei den Russen und ihrem "System" außer ihnen selbst offenbar kein Volk mehr freiwillig mitspielen will? 

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vor 1 Stunde, EntenDaniel sagte:

Ich mein mich zu erinnern, daß nach der Wiedervereinigung den Russen versprochen wurde, daß sich die NATO nicht weiter Richtung Osten ausbreiten wird. Es ist aber anders gekommen; 1997 gab es einen Pakt zwischen der NATO und der Ukraine und seit 1999 (Beitritt Polens) steht die NATO quasi vor den Toren Rußlands - und es kamen immer mehr ehem.Ostblockstaaten hinzu. Und jetzt wundert man sich, das "der Russe" ein bißchen angepißt ist, daß sich der Westen nicht an Absprachen hält. Sogar unter einigen Amerikanern wurde die Osterweiterung der NATO sehr kritisch gesehen.

Ich hatte mich schon wiederholt zu genau dieser zwar zutreffenden, aber in der zitierten Form gnadenlos überdehnten Behauptung geäussert.

Ich versuche noch einmal kurz darzulegen, warum das Argument so nicht überzeugt.

Ja, Man hatte Gorbatschov versprochen, die NATO werde sich im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands nicht nach Osten erweitern. Wer genau das war, weiss ich grad nicht mehr auswendig, steht aber wohl irgendwo nachzulesen.

Nein, dieses Versprechen wurde nicht gebrochen. Nicht tatsächlich, nicht dem Zweck nach und auch nicht sonstwie. Ich erkläre warum, muss aber dazu zu einer Rückblende in die Zeit vor dem Mauerfall kurz ausholen:

Als die Mauer Europa noch teilte, die innerdeutsche Grenze noch dicht war, an der Mauer noch Republikflüchtige erschossen wurden und die DDR noch nicht Geschichte war, war die Welt im wesentlichen in zwei sogenannte Blöcke oder auch Hemisphären gespalten, und es gab daneben eher wenige sogenannt blockfreie Staaten.

Die Staaten des sogenannten Ostblocks, mit China und Russland und dem, was man damals als Kommunismus oder Sozialismus nannte als beherrschender Ideologie. Viele davon waren eigentliche Marionetten- oder Satelitenstaaten der Sowjetunion, heisst, es geschah dort, obschon formal ein unabhängiger Staat, kaum etwas, was die Sowjets nicht vorab gebilligt oder selber angeordnet hatten.

Das ganze Gebilde zusammengefasst im sog. Warschauer Pakt. Das war damals das Gegenstück zur NATO im Westen, und stand unter der Vorherrschaft der Sowjetunion.

Dagegen waren in der sogenannten Westhemisphäre die Staaten Westeuropas und (Nord-)Amerikas mit Australien zusammengefasst, Millitärisch in der NATO organisiert und unter Führung der USA, die wiederum eine starke Verbindung mit Grossbritannien pflegten, die seit dem Krieg eigentlich nie mehr ganz abgebrochen war.

Das ganze Zeitalter war jenes des Kalten Krieges, im wesentlichen geprägt von nuklearer Abschreckung zwischen den beiden Blöcken.

Stabilisiert wurde dieses labile, und die Existenz der gesamten Erde einerseits sichernde, andererseits gefährdende Gleichgewicht der Mächte (eben NATO auf der einen und Warschauer Pakt auf der anderen Seite, oder vereinfacht UdsSR gegen USA von der UNO mit ihrem Sicherheitsrat. Aus dieser Zeit stammt auch das sonderbar anmutende Konstrukt aus ständigen (=klassische Atommächte) und nicht ständigen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats. Die UN-Charta verbietet Angriffskriege und erlaubt jederzeit die Selbstverteidigung.

Dazu statuiert der NATO-Vertrag eine gegenseitige Beistandspflicht, für den Fall dass einer der NATO-Staaten angegriffen wird. Ähnlich funktionierte auch der Warschauer Pakt.

Abschreckung hiess in dem Fall also dann, dass jeder, der Verrückt genug war, eine Atombombe auf die Gegenseite loszuschicken, absolut sicher sein konnte, dass ein mindestens ebenso vernichtender Gegenschlag ebenfalls mit Nuklearwaffen erfolgte, dass also keiner der beteiligten, und an sich auch sonst niemand auf Erden hoffen konnte, einen Nuklearangriff zu überstehen. Dabei war angesichts eines mehrfachen totalen Vernichtungspotentials auf jeder Seite egal, wer angefangen hätte.

So, und nun kam Kohl an, und wollte die zusammenbrechende DDR übernehmen. Damals gehörte die DDR zum Warschauer Pakt. Die BRD war NATO-Mitglied und hatte Kampfflieger, die planmässig im Fall eines nuklearen Konflikts mit US-Nuklearwaffen bestückt und Richtung Warschauer Pakt geschickt worden wären.

Heisst: Im Falle einer Wiedervereinigung Deutschlands hätte der Wahrschauer Pakt einen wichtigen Vorposten verloren, und der wäre mit samt der dort stationierten Kampfeinheiten und deren Ausrüstung (NVA) der NATO zugefallen.

Somit war der UdsSR-Staatschef Michail Gorbatschow nur unter der Bedingung bereit, einer deutschen Wiedervereinigung ohne militärisches Eingreifen des Warschauer Paktes zuzustimmen, wenn er sicher sein konnte, dass in der Folge nicht noch weitere Staaten an die NATO fielen, was zufolge eines Kräfteungleichgewichts unter den Blöcken die Gefahr eines Nuklearen Weltkrieges drastisch verschärft hätte.

Man versprach ihm also dieses, und war froh, dass Gorbi überhaupt einer möglichst friedlichen  Wiedervereinigung Deutschlands zuzustimmen bereit war. Man hätte unter den geschilderten Umständen auch nicht gewagt, dieses doch recht einfache und insgesamt billige Versprechen zu brechen.

Man hat es auch nie gebrochen, wie ich gleich darlegen werde.

Was nämlich niemand voraussehen konnte, als die Wiedervereinigung vorbereitet und schliesslich umgesetzt wurde, war, dass in der Folge die Sowjetunion zusammenbrach.

Da nunmehr die ehemaligen Sowjetrepubliken und auch die formal unabhängigen Ostblockstaaten nicht mehr unter der strengen Ägide der UdsSR standen, welche ja nach ihrem Zusammenbruch infolge des Putschs gegen Gorbatschov und die KPdSU aufgehört hatte zu existieren, löste sich der Warschauer Pakt recht schnell auf und in den ehemaligen Vasallenstaaten der Sowjetunion fanden mehr oder minder friedliche umstürze statt, erstaunlich oft in Richtung mehr Demokratie.

Nun stand der NATO also kein Warschauer Pakt mehr entgegen. Das Gleichgewicht der Kräfte und damit der nuklearen Abschreckung hatte fast übernacht aufgehört zu existieren, und die GUS als Nachfolgeorganisation der UdsSR war noch nicht da oder noch im Aufbau. (GUS=Gemeinschaft Unabhängiger [Sowjet-]Staaten) Diese war gegründet worden, weil die Sowjetwirtschaft quer über die Grenzen aller Republiken hinweg stark voneinander abhängig war und nach dem Zusammenbruch der UdsSR buchstäblich nichts mehr funktioniert hatte.

Die ehemaligen Staaten des Warschauer Pakts, zwischen Deutschland oder anderen NATO-Staaten und der eigentlichen UdsSR wandten sich, völlig freiwillig und mit einiger Begeisterung dem Westen und der NATO zu, nun da man dort endlich die Wahl hatte.

Dem stand nichts mehr entgegen, denn der Warschauer Pakt hatte sich bereits aufgelöst, und die Sowjetunion, der man das Versprechen des Verzichts auf eine NATO-Osterweiterung mit Blick auf das Kräftegleichgewicht zwischen Ost und West gegeben hatte, gab es auch nicht mehr. Der Kalte Krieg mit seinem Gleichgewicht des (nuklearen) Schreckens, das man mit diesem Versprechen erhalten hatte wollen, um nicht Gefahr zu laufen, dass es zu einem Atomkrieg käme, war vorbei. Es gab weder den Staat, noch das Verteidigungsbündnis, dem gegenüber man sich mit diesem Versprechen gebunden hatte, mehr.

Somit ist es schlicht falsch oder gar revisionistisch, wenn man Russlands Aggression damit rechtfertigt, der Westen hätte sein Versprechen gebrochen, die NATO nicht nach osten zu erweitern. Man hat dieses Versprechen der UdsSR vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und mit Blick auf das Gleichgewicht zwischen NATO und Warschauer Pakt gegeben. Der Kalte Krieg ist seit mehr als 20 Jahren vorbei, die UdsSR gibts nicht mehr, und dem Warschauer Pakt sind die Mitglieder in der Folge davongelaufen und wollten aus eigenem Antrieb der NATO so schnell wie möglich beitreten.

Russland ist NICHT die UdsSR, auch dann nicht, wenn es Putin gern so hätte. Noch nicht einmal die GUS ist die UdsSR.

Das Versprechen der Organisatoren der Wiedervereinigung verlor also schlicht seinen Adressaten. Solange die Sowjetunion existiert hat, hat sich der Westen dran gehalten, und man hätte wohl auch länger, hätten nicht die Staaten von Polen ostwärts selber um eine Aufnahme in die NATO gebeten.

Als es jedoch soweit war, gab es schon längst kein Kräftegleichgewicht mehr, das man hätte schützen können durch einen Verzicht auf eine NATO-Osterweiterung.

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Bluedog,

du argumentierst rein formal und hast insoweit Recht. Du vergisst aber die psychologische Seite, also die "russische Seele". Der Verlust der Weltmachtstellung mit dem Untergang der UDSSR ist natürlich ein Tiefschlag für den Nationalstolz der Russen. Auch wenn Russland nicht gleichzusetzen ist mit der UDSSR so spricht aus der heutigen Politik Putins doch in der Tat die verletzte russische Seele, die nach alter Größe strebt. Und Putin scheint damit erstaunlich viele Landsleute emotional auf seiner Seite zu haben.

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vor 9 Minuten, Juergen_ sagte:

Du vergisst aber die psychologische Seite, also die "russische Seele". Der Verlust der Weltmachtstellung mit dem Untergang der UDSSR ist natürlich ein Tiefschlag für den Nationalstolz der Russen. Auch wenn Russland nicht gleichzusetzen ist mit der UDSSR so spricht aus der heutigen Politik Putins doch in der Tat die verletzte russische Seele, die nach alter Größe strebt. Und Putin scheint damit erstaunlich viele Landsleute emotional auf seiner Seite zu haben.

Das ist eine Erklärung, aber keine Rechtfertigung für das Verhalten Russlands und somit auch kein Argument zu Gunsten Russlands oder Putins, selbst dann nicht, wenns stimmt.

Denn: Dass mit den Russen keiner mehr so recht will, am wenigsten die ehemaligen Sowjetrepubliken und die sog. sozialistischen Bruderstaaten, ist in keinem Fall die Schuld oder auch nur in der Verantwortung des Westens, oder der NATO. Es sind die Sowjets und seither die Russen selber, die sich eben keine Freunde geschaffen haben, ja es nicht einmal wirklich versucht haben, freundschaftliche Bande zu knüpfen oder zu stärken. In alter Sowjetmanier bewegt und bewegte man sich nach belieben, und sowjetischen Gepflogenheiten folgend, notfalls mit Waffengewalt (Tschetschenien...) in den ehemaligen Sowjetgebieten, als gäbe es dort keine souveränen, anerkannten Staaten, und setzt eigene Interessen genauso mit Pulverdampf und Holzhammer durch, wie es die KPdSU einst in der zentralistischen Sowjetunion tat.

Dass Putin so doof ist, und nicht merkt, dass er dadurch Goodwill verliert und somit die russische Volksseele nur noch mehr kränkt, kann man keinem anderen Staat zur Last legen, als Russland, Putin, Medwedjew und deren Getreuen.

Am allerwenigsten kann dafür die Ukraine, die mit der Altlast Tschernobyl und einem mit rostigen Atom-Ubooten angefüllten russischen Kriegshafen nun weiss Gott Hypotheken genug aus der Sowjetzeit stemmen muss, auch ohne dass Putin sie auch noch überfällt.

Da muss sich Russland schon selber die Schuld zuschieben, wenn ihnen die Felle davon schwimmen. Man hätte bei Leibe geschickter agieren können und müssen, wäre einem die eigene Volksseele, wie Du es nennst, irgend wichtig gewesen.

Die ganze Unternehmung sieht eher nach einer Bewältigungsstrategie für die Midlife Crisis eines Despoten aus. Ich sagte ja schon: Der Irre hat vermutlich Potenzprobleme zu kompensieren. Was das für seltsame Blüten treiben kann, hat ja zuvor schon Berlusconi gezeigt.

Jedenfalls gab es, ausser dass es Putin so wollte, keinen zwingenden Grund, die Krim zu annektieren. Sewastopol war ihm so oder so sicher, da gabs gültige Verträge, und selbst wenn die ausgelaufen wären, hätte er erstmal auch verhandeln können und müssen. Schlechte Karten hätt er nicht gehabt, denn die Ukraine heizt mit russischem Gas...

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@bluedog

Da gebe ich Dir in vielem Recht, u.a. dass das Sowjetimperium im wesentlichen durch Druck zusammengehalten wurde

und nach Wegfallen desselben die Satellitenstaaten sich halt für die Gegenseite entschieden haben.

 

Man kann ( und sollte vielleicht ) aber die Situation mal ganz abstrakt betrachten :

Da gabe es zu einem gewissen Zeitpunkt 2 in etwa gleich starke Machtblöcke, die sich gegenseitig

zutrauten, den anderen vernichten zu wollen.

Ihr Sicherheitsgefühl bezogen sie dabei aus dem "Gleichgewicht der Abschreckung".

Ausserdem hatten sie keine direkte Grenze, sondern waren durch einem "cordon sanitaire" von

Pufferstaaten getrennt ( eine Konstruktion die bereits in Diplomatie und Strategie vorheriger Jahrhunderte

existierte ).

Dann treten plötzlich die Pufferstaaten der einen Seite zum Gegner über, und die heisse Grenze näher

an dessen Kerngebiet. Dadurch fühlt dieser sich (zu Recht) stärker bedroht und versucht mit aller verbliebenen

Macht den Seitenwechsel weiterer Gebiete zu vermeiden.

Eigentlich völlig logisch und in der Geschichte immer so gewesen, auch bei den USA (siehe Kuba-Krise, Chile ).

Es ist ja mittlerweile bekannt, dass die USA diesbezüglich vor nichts zurückschreckten ( z.B. geglückte und

versuchte Umstürze in Persien 1953, Kuba 1962, Chile 1973 etc etc ). ( Natürlich war die Gegenseite keinen Deut besser).

 

Die Vorgänge in der UdSSR und deren Nachfolgeorganisationen  habe ich mangels Fleiss und Kenntnissen nie wirklich

verfolgt, aber es würde mich nicht wundern wenn irgendwann herauskäme dass beim Zerfall der Sowjetunion die

USA die Hände mit im Spiel gehabt hätten,

 

Putin als Verrückten hinzustellen ist natürlich einfach und hervorragend geeignet, andere Faktoren aus dem Spiel

zu nehmen, es erlaubt auch einerseits den Gegner zu Leb-/Amtszeiten zu diskreditieren und andererseits posthum

ihm die gesamte Schuld aufzubürden und sich selbst zu entschulden - auch das sind typsiche Vorgänge in Politik und

Geschichte.

 

@Juergen_ :

Unter Berücksichtigung dieses pränatalen Traumas (Fall der freien Reichsstadt Nürnberg an Bayern 1806)

musst Du doch zugeben dass ich mich noch vergleichsweise brauchbar entwickelt habe, oder B)

 

 

mfg Klaus

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Wobei das Verhalten Russlands sich weniger auf die Flüchtingsströme auswirken dürfte als das Verhalten der Amerikaner. Russland wird ja immer wieder gerne als Aufreger genommen. Für mich ist der viel größere Aufreger ein anderes Land, nämlich die USA. Die setzen die Welt in Brand, wir bescheuerten Europäer machen ihnen dabei auch noch die Räuberleiter. Wo kommen denn die Flüchtlinge her? Wer hat Syrien, den Irak, Libyen, usw. in Brand gesetzt und Stabilität gegen Chaos getauscht? Dazu noch ein bisschen Europäisch verkorkste Wirtschaftspolitik in Afrika und fertig ist die Flüchtingswelle.

Ganz ehrlich: mir ist ein lupenreiner Demokrat wie Putin lieber als ein Land wie die USA. Die USA schreiben sich Demokratie und Menschenrechte auf die Fahnen, sind aber die größten Rassisten, die es gibt. Wie behandeln die nichtweiße Bürger in ihrem Land? Wer unterhält ein Konzentrationslager namens Guantanamo, inhaftiert Menschen ohne Verfahren, und und und? Wenn man ehrlich ist, kann man sich mit der Demokratie der USA den Allerwertesten abwischen. Letztendlich ist das keine Demokratie sondern die Herrschaft des Geldes, die das politische System instrumentalisiert hat. Leider müssen die USA, die Suppe die sie anderen einschenken nicht selber auslöffeln. Aber ich hoffe, dass der Tag kommt, an dem die USA die Früchte ihrer Politik schmecken müssen. 

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