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"Der Rohdiamant" - Erweckung einer 1958er DS 19 nach 25 Jahren Standzeit


M. Ferchaud

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb M. Ferchaud:

Habe das hier bezüglich französischer Zulassung (die ich dieses Jahr endlich durchführen werde)

 

Viel Freude dabei. Für meinen BX hat es sich ja leider erledigt, mit dem 2CV versuche ich es jetzt erstmal bevor dann noch der CX und die Motorräder in Angriff genommen werden. Aktuell hat "la deuche" erstmal eine WW-Zulassung damit Madame mobil ist (in D hatte sie Saisonkennzeichen 04-10), jetzt warte ich gespannt auf Antwort von der FFVE...

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Schöne Überraschung kurz vor Weihnachten: Nach Eröffnung eines Threads im DS-Club-Forum bezüglich Klapperns an der Vorderachse der Göttin konnte ich die Ursache auf die Lagerung des Querstabis eingrenzen.

Ein freundlicher Teilnehmer schickte mir daraufhin dieses Set originaler Einstellplättchen unentgeltlich zu:

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Übrigens durfte die DS am Samstag vor einer Woche mal wieder aus der Scheune.

Verbunden mit einer Einkaufstour ergab sich eine genüssliche Tour zu zweit bei sonnigem Wetter.
Die Heizung der frühen Modelle bollerte währenddessen vor sich hin und sorgte für kuscheliges Innenraumklima.
Auf dem Heimweg freilich war es bereits dunkel.

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On 1/15/2023 at 2:38 PM, M. Ferchaud said:

Ein freundlicher Teilnehmer schickte mir daraufhin dieses Set originaler Einstellplättchen unentgeltlich zu:

Solche Leute find ich toll! Ein kleine Geste hier und da macht die Welt zu einem besseren Ort. :)

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Am 15.1.2023 um 14:38 schrieb M. Ferchaud:

Schöne Überraschung kurz vor Weihnachten: Nach Eröffnung eines Threads im DS-Club-Forum bezüglich Klapperns an der Vorderachse der Göttin konnte ich die Ursache auf die Lagerung des Querstabis eingrenzen.

Ein freundlicher Teilnehmer schickte mir daraufhin dieses Set originaler Einstellplättchen unentgeltlich zu:


 

Hi Henning,

das habe ich gerade erst gelesen! Sind die Plättchen schon eingebaut? Der Aufwand zum Einlegen des bisschen Blechs ist ja nicht unerheblich 😉 Bin gespannt, ob es die Lösung des Problems ist!

 

Viele Grüße

Julian

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vor 6 Stunden schrieb Joe-DS:

Hi Henning,

das habe ich gerade erst gelesen! Sind die Plättchen schon eingebaut? Der Aufwand zum Einlegen des bisschen Blechs ist ja nicht unerheblich 😉 Bin gespannt, ob es die Lösung des Problems ist!

 

Viele Grüße

Julian

Hi Julian,

auf diesem Wege noch einmal herzlichen dank für die Teile! 🙂

Eingebaut sind sie noch nicht, das hebe ich mir für wärmere Zeiten auf. So groß ist der Aufwand eigentlich gar nicht - Kotflügel vorn abmontieren geht bei mir quasi im Schlaf, und die zwei Abdeckbleche wegzuschrauben ist auch keine große Sache...

Ich werde vom Resultat berichten, bin aber jetzt schon ziemlich sicher, dass das die Ursache des Klapperns ist. 

Viele Grüße
Henning 

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  • 3 Monate später...

Themawechsel:

Lackpflege ist angesagt. Da ich auf dem teilweise originalen Lack gefühlt mit handelsüblichen Pflegemitteln nicht mehr weiterkomme, habe ich nach ein wenig Recherche (https://www.oldtimer-markt.de/patinapflege) diese beiden Produkte erworben, für die ich an dieser Stelle ein wenig Schleichwerbung betreibe:

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Mit dem Lacköl sollen Schmutz aus der Tiefe geholt und der Lack „angefeuert“ werden. Das hochwertige Wachs, bestehend aus einer Mischung aus Carnauba-, Bienen-, Schellack- und Zuckerrohrwachs, soll Schutz und mehr Glanz erzeugen.

I‘ll keep you updated.

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Da bin ich gespannt, kenne die Firma schon seit den 90ern, aber von der Lederschuhpflege.

Und da arbeitet bis heute mein 2CV-Schrauber aus Studententagen. 

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Als Autopflege Enthusiast bin ich auch an einem Update interessiert. Habe vor etlichen Jahren schon eine Vlog Serie mit Nikolai Reetz von den Autolackaffen gesehen, wo er zu Besuch bei der Firma Tapir gewesen ist. Leider hat er auch viel Kritik dafür eintecken müssen, wegen nicht mehr Zeitgemäßen Materialien und Werkzeugen (Hirschleder, Naturschwamm, etc.)

https://www.youtube.com/watch?v=M-d8OsjTjv4&pp=ygURdGFwaXIgd2FnZW5wZmxlZ2U%3D

Am 24.4.2023 um 19:38 schrieb Quaxxx:

Und da arbeitet bis heute mein 2CV-Schrauber aus Studententagen. 

Das scheint der "Detailer" der Firma zu sein. Zumindest ist jener in dieser Videoreihe mit einem 2CV zu sehen.

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Ja genau, der Mann mit der roten Jacke. Maßgeblich mit "Schuld", dass ich 1994 als Student meine erste Ente hatte. Seine (die da im Video rumsteht) fährt er (so, wie sie da rumsteht) bestimmt seit über 35 Jahren. 

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  • 1 Monat später...

Kommen wir zur versprochenen Dokumentation der Lackpflege mit den Produkten der Firma Tapir.

Am Anfang steht eine Wäsche - im Prinzip ist nur der Scheunen-Staub abzuwaschen:
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Die nachfolgenden Arbeitsschritte führe ich in der Scheune aus, da laut bereits weiter oben verlinktem Artikel die Trocknungs- und Einwirkzeiten bis zu 24 Stunden dauern sollen.

Interessanterweise ist die Anleitung des Herstellers eher dürftig und gibt keinerlei Zeitangaben vor. Dort liest es sich, als könne man sowohl Öl als auch Wachs im Prinzip direkt nach dem Auftragen auspolieren. Da ich Vertrauen in die Oldtimer-Markt habe, und weil mir der dort beschriebene Ablauf plausibel erscheint, halte ich mich an die im Text angegeben Zeiten.

Ich beginne mit dem Aubergine-farbenen Dach, dessen GFK-Fasern sich nach 65 Jahren deutlich abzeichnen, teilweise Brüche und Abplatzer im Lack entstehen lassen haben. Deutlich erkennbar hier der Kontrast zwischen milchig-verblichenem Zustand vorher und dem "nassen" Effekt nach dem Auftragen des Lacköls. large_002.jpg.020579afd73956204bf3f31cf84805e0.jpg

Bemerkenswert ist dabei der reinigende Effekt des Öls, den ich in dieser Ausprägung nicht erwartet hätte. Ich gehe davon aus, dass hier auch Anteile von altem, ausgedörrtem Lack mit im Baumwolltuch hängen bleiben. Eine Annahme, die sich später bewahrheiten soll.

 

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Bei den Karosserieteilen in "Gris Rosé" ergibt sich ein ähnliches Bild:
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Las Lacköl scheint den Lack von totem Material und tiefer sitzendem Schmutz zu befreien. Da ich den Lack bereits gegen Ende der Restaurierung gereinigt und mit abrasiven Mitteln poliert hatte, spare ich mir - wie auch im Markt-Artikel erwähnt - die Verwendung eines Lackreinigers.

Hier sieht man den Extrakt nach der Reinigung: Links vom Dach, rechts von den grauen Partien der übrigen Karosserie.
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Nach 24 Stunden ist das Lacköl auf dem Dach teilweise eingezogen und hinterlässt eine fleckige Optik. Der getrocknete Überschuss lässt sich relativ leicht abwischen. Das Dach erhält daraufhin einen zweiten Durchgang mit Lacköl. Diesmal ist quasi kein Abrieb mehr zu bemerken.
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Auf den originalen Lackpartien (alle Türen, Kotflügel vorn rechts, Kofferraumklappe) ist das Lacköl homogen und gleichmäßig eingezogen und getrocknet. Der Lack wirkt frischer und hat, wie vom Hersteller beschrieben, einen leichten, seidigen Glanz bekommen.large_002.jpg.50cc1589de128e39b4a36a04ee2dfa8e.jpg
 

Übrigens  ist die rechte Seite offenbar stärkerer Witrterung ausgesetzt gewesen als die linke Seite, daher ist insbesondere hier das Ergebnis für mich von größtem Interesse.large_003.jpg.2148a33acc489fae5daff449ab398ac6.jpg

Beruhigend ist in diesem Zusammenhang insbesondere die angepriesen konservierende Wirkung des Öls bei An- und Unterrostungen, derer es haufenweise auf dem Blechkleid der Göttin gibt.

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Nach dem zweiten Auftragen und Abwischen der Überschüsse nach weiteren 24 Stunden Trocknungszeit sieht der aubergine-farbene Lack des Dachs schon deutlich satter aus, der milchige Verwitterungs-Effekt ist verschwunden.

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Es folgt der Auftrag des Wachses. In kleinen kreisenden Bewegungen wird das Material mittels Baumwolltuch aufgetragen.
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Auch die übrigen Karosserieteile erhalten einen sorgfältigen Auftrag.
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Um angrenzende Kunststoffteile zu schützen und auch in verwinkelte Bereiche zu kommen, demontiere ich vordere Blinker und Lampenringe.
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Hier nochmals gut zu erkennen der Wachsauftrag. Das verreiben des Wachses geht leichter von der Hand als gedacht.
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Wie vom Hersteller angegeben, ist der Materialverbrauch durchaus sparsam. Hier die entnommene Menge nach der vollständigen einmaligen äußeren Behandlung aller Karosserieteile.
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Nach 24 Stunden mache ich mich daran, den trockenen Wachs-Überschuss herunterzupolieren. Ich beginne bei der vor langer Zeit mäßig nachlackierten Motorhaube. Nach der Einwirkzeit des Lacköls war mir hier eine gewisse Fleckigkeit aufgefallen, die nur auf der Motorhaube auftrat. Trotz dem die Oberfläche nach dem Polieren glatt erscheint, sind nach wie vor Schlieren und Flecken zu sehen. Die Pickel im Lack, die ich anlässlich der Restaurierung durch feines Schleifen egalisiert und anschließend poliert hatte, sind in den Jahren der Benutzung wieder aufgetreten und haben nichts mit der Pflege-Aktion zu tun.


Ein Versuch mit handelsüblichem Lackreiniger von Sonax zeigt, dass dieser sowohl Wachs als auch Rückstände des Öls spurlos entfernt (dunkler Bereich in Richtung des Pfeils):large_001.jpg.79b88c442a9ad25b6a1450db3747f32b.jpg

 

Also bschließe ich, die Motorhaube komplett mit dem Sonax-Lackreiniger zu behandeln. Offenbar beinhaltet die damals schlampig ausgeführte Nachlackierung der Alu-Motorhaube Stoffe, die sich nicht mit dem Lacköl vertragen. Um den zeitaufwändigen Neuauftag des Tapir-Wachses zu umgehen, verwende ich zum Versiegeln ebenfalls ein "Schnell-Wachs" von Sonax.
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Auf den "echten" alten Oberflächen hingegen stellt sich ein sehr schönes Ergebnis ein: Was Wachs lässt sich relativ mühelos polieren. Durch die lange Trocknungszeit entfällt der von Wachsen bekannte "Schmier-Effekt" beim Abtragen des Überschusses, der die Handhabung sonst so mühsam macht. Das Dach erhält sein kräftiges Aubergine zurück, ohne dabei fleckig zu wirken.

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Auch die grauen Karosserieteile bekommen einen farbfrischen seidigen Glanz.
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Wie bereits geschildert, ist insbesondere die rechte Seite der DS stärker verwittert und entsprechend schwierig zum Glänzen zu bewegen.
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Besonders auffällig ist der Effekt auch bei der zuvor sehr stumpfen Kofferraumklappe.
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Die gealterte Oberfläche wird natürlich nicht wie neu, erhält jedoch einen Teil des ursprünglichen Glanzes zurück.
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Hier noch ein abschließender Vergleich.


Die linke Seite präsentiert sich nach der Behandlung deutlich glänzender als die rechte Seite.
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Links der vermutlich zusammen mit der Motorhaube nachlackierte vordere linke Kotflügel, rechts die Fahrertür im Original-Lack:large_004.jpg.1c6ea289f45a2926c0cb801ab8e7e01c.jpg

 

Links die linke Hintertür im Originallack, rechts der von mir vor zehn Jahren nachlackierte hintere Kotflügel:
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Das gleiche Spiel auf der rechten Seite: Hier erkennt man gut, dass der Lack der Hintertür auch nach der Lackpflege deutlich matter erscheint.
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Und noch ein finaler Zoom-In auf den Patina-Status des Lacks. Oben links im Bild sieht man einen ausgebesserten und mit Ablösern behafteten Bereich der Motorhaube. DIese wird mittelfristig neu lackiert werden müssen. Auch gut zu erkennen das Krakelee im Lack der Türe sowie die Rosteinschlüsse.
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Bearbeitet von M. Ferchaud
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Fazit:

Auf altem Originallack entspricht die Anwendung der Tapir-Prokukte der Berschreibung. Die Farben erhalten vor allem durch das Öl eine deutlich sichtbare Auffrischung.
Das Wachs erzeugt eine haptisch sehr glatte Oberfläche, reagiert augenscheinlich weder mit dem Lack, noch mit angrenzenden Kunststoff-Oberflächen. Allerdings erscheint mir der Zugewinn von Glanz auf den Oberflächen tendenziell doch eher marginal. Einen zweiten oder gar dritten Wachsauftrag hatte ich mir zunächst gespart, obwohl dieser im Bericht der Oldtimer Markt erwähnt wird.

Auf nachlackierten Partien unbekannter Herkunft sollte man Vorsicht walten lassen. Insbesondere die Fleckbildung des Lacköls auf der Motorhaube hätte bei so manchem Oldtimer-Besitzer leichte Panik auslösen können, wenn er dieses unschönen Effekts angesichtig geworden wäre. Eventuell wäre hier eine kürzere EInwirkzeit des Öls mit anschließendem Entfernen des Überschusses angeraten gewesen. Übrigens konnte auch ein weiterer Auftrag von Öl die Flecken der ersten Schicht nicht beseitigen, erst der relativ aggressive Lackreiniger schuf Abhilfe.

Tapir sollte bei der Beschreibung der Anwendung der Produkte noch etwas mehr Sorgfalt und Präzision einfließen lassen und der Warensendung statt der beigelegten Broschüre, die im Prinzip nur ein nett gemachter Werbekatalog ist, eine detaililierte Anleitung mit auf den Weg geben.

Geht man so vor, wie der Anwender im Oldtimer Markt-Bericht oder ich, muss man Zeit und Räumlichkeiten einplanen, um die Lackkur am blechernen Schätzchen durchzuführen

Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl bei der Verarbeitung der Produkte und würde sie bedingt weiterempfehlen.

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  • 1 Monat später...

Nachdem Anfang Juli 2023 auf der Heimfahrt von der Arbeit der Kühler kocht, was mich zu einem Zwischenstopp mit Abkühlphase und anschließend vorsichtiger Heimfahrt zwingt, baue ich den Kühler aus.

Ich behandele ihn zunächst mit einem Reiniger von Liquy Moly. Danach kommt eine bräunliche Brühe heraus, aber die Kühllamellen sind optisch nach wie vor zugesetzt.
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Es folgt ein zweiter Durchgang mit Zitronensäure (4 EL auf 3 L Wasser).large_002.jpg.0d5ebb4a0f09d1464519eb55a1b533b2.jpg


Letztere lasse ich vier Stunden lang mit kaltem Wasser einwirken. Nun kann man deutlich mehr Bröckchen sehen, die nach dem Entleeren und Spülen herausgeschwemmt werden.
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Der dritte Durchgang erfolgt mit Essig Essenz (400 ml) und kochend heißem Wasser. Dieser Durchgang löst nochmals Kalkbrocken und Rostpartikel.

Zusatzlich befreie ich die wenigen zugänglichen Kühlkanäle mechanisch vom Schlamm mittels eines alten Ölmeßstabes von einem Golf IV und weiteren Utensilien.
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Den Motor spüle ich mit ordentlich Wasserdruck gegen die Strömrichtung.
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Bearbeitet von M. Ferchaud
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Es folgt die längst überfällige Installation des Thermometers zur Überwachung der Kühlmitteltemperatur.

Die frühen D-Modelle verfügten noch nicht über ein serienmäßiges oder optionales Fernthermometer. Erschwerend kommt bei den frühen DS19 hinzu, dass diese über einen aussenliegenden Einlasskrümmer verfügen, sodass im Prinzip keine vernünftigen Einbauorte für den Temperaturfühler vorhanden sind.

Einige Besitzer verorten den Sensor im Kühlerschlauch, was erwiesenermassen nicht unbedingt eine haltbare Dauerlösung ist.

Meine ursprüngliche Theorie geht in Richtung der Platte unterm Ansaugkrümmer, hinter dem mutmaßlich der Wasserkanal für die Vergaservorwärmung verläuft. Zumindest schließe ich das aus diesem Foto (Wir erinnern uns):
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Besagte Platte zum Einbau des Fühlers ist hier zu sehen:
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Das Thermometer liegt bereits seit vor Abschluss der Restaurierung bereit, wurde jedoch mangels Zeit und Motivation bislang nicht installiert.

Wichtig ist mir, keine Bohrungen oder gar Löcher ins originale Armaturenbrett zu setzen. Zudem soll sich das Instument optisch gut einfügen und nicht sofort als Fremdkörper ins Auge fallen. Viele zeitgenössische Armaturen sind rund, was so gar nicht zum flach gezeichneten Design der Bertoni-Tafel passen will. 

Schließlich entscheide ich mich für dieses Thermometer mit Kapillarrohr:

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Die weiße Indikator-Linie(original was eine rote aufgedruckt) und den Schriftzug "EAU" erstelle ich per Schneidplotter.

Damit das Ganze auch im Dunklen ablesbar ist, installiere ich eine 1,2W 6V-Glühlampe und schneide ein Loch in die seitliche Einfassung:


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Damit wird die Skala zwar asymmetrisch beleuchtet, aber perfekte Instrumenten-Illumination ist bei einer 1958er DS eh nicht vorhanden.

Den Zugang zum Motorraum erreiche ich nach Ausbau der Handschuhfachs über die Durchführung der Scheibenwasch-Schläuche:
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Das Kapillarrohr kann entlang der Führung für die Ascheruhr verlegt und unter die Armaturentafel geführt werden:
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Zwischen Thermometer und Armaturentafel wird eine Adapterplatte aus Hartfaserwerkstoff gesetzt, die mittels originaler Schrauben befestigt wird:
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Und so sieht das Ganze beleuchtet aus:
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Aber wohin mit dem Sensor?

Nach einigen Rundgängen des Betrachtens und Abwägens fallen mir die zwei Kavitäten auf der Wasserpumpe auf - rinnenartige Vertiefungen, in die der Fühler des Kapillarrohrs vortrefflich hineinpasst.

Ein Winkel aus dem Fundus mit praktischer angeschweißter Mutter lässt sich am Befestigungspunkt der Haltestrebe für den Kühler anschrauben. Sodann lege ich ein Stück alten Kühlerschlauchs auf den Sensor, um diesen flexibel zu fixieren und zugleich zu isolieren. Eine Metallplatte wird nun über eine M5-Schraube gegen Schlauchstück und Sensor gepresst, um einen guten Temperaturaschluss zu ermöglichen. Das Ergebnis sieht so aus:
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Das biegbare Rohr wird entlang des Heizungsschlauches mit (nicht authentischen - ich weiß, ich weiß) Kabelbindern befestigt:
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Natürlich reinige ich die Umgebung danach von Staub und Ablagerungen der mittlerweile achtjährigen Nutzung.

Und wie funktioniert das ganze? Vortrefflich!

Zunächst ist zu sagen, dass nach der Reinigungsaktion die Betriebstemperatur wieder stabil zu sein scheint. Der angezeigte Wert pendelt sich bei einer Außentemperatur von 25°C um 70°C ein. 
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Die Temperatur wird ohne merkbare Verzögerung angezeigt: Das Öffnen des Heizungsventil beispielsweise erzeugt einen sofortigen Temperaturabfall von ca. 5°C.. Nach dem Abstellen des Motors geht die Temperatur durch die Stauwärme deutlich nach oben (bis 80°C).

Alle bisherigen Messungen habe ich bei ca. 25° Außentemperatur und über eine Strecke von ca. 100 km vorgenommen.

Trotz der offenbar stabilen Situation werde ich den Motor mit einem Entfetter der Firma Dasis in einem dreitägigen Durchgang reinigen, um möglichst zu vermeiden, dass sich die klebrigen Ablagerungen erneut im Netz sammeln und dieses Verstopfen.

Inspiriert zu diesem Reiniger wurde ich durch diesen Bericht:
https://www.dasis.de/de/wp-content/uploads/sites/2/2017/11/Oldtimer-Markt-Sonderdrucke-Kuehlsystem-DASIS.pdf

(Übrigens ergaben sich nach den bisherigen Spüldurchgängen keine Undichtigkeiten an Kühler oder System.)

Bearbeitet von M. Ferchaud
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Und weil all das ziemlich technisch und theoretisch war, hier noch ein paar Aufnahmen von der ersten Fahrt nach Reinigung und Installation des Thermometers:

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(Wem‘s zu langweilig ist, kann ja weiterklicken…)

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vor 1 Stunde schrieb drophead:

Toller Bericht mal wieder von Dir....Ein Frage Wie schützt Du Deine alten Chromteile generell ?

Danke ☺️ 

Die Chromoberflächen erhalten ab und zu eine Politur mit Autosol Chromglanz. Ansonsten steht die DS ja meist im Trockenen, da passiert nicht viel mit den Oberflächen.

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@M. Ferchaud Hallo Henning,

habe grad die ganze Story nachgelesen. Vielen Dank für das fleißige Tagebuchschreiben!  Toller Bericht! Bekommt man richtig Lust auf DS! (Die hatte ich aber schon immer) Ich hoffe Du kannst Dich bald um die CX in Deiner Garage kümmern! Mein CX ist nun soweit standfest und es tropft nix mehr. Deswegen darf ich sie im Alltagsbetrieb genießen 😌 

Allzeit gutes Schweben. 

viele Grüße
Ralf

 

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